scorpion260
Member for 10 years 9 months

Grexit

Ist ja wie "Wer zuerst was sagt, verliert" hier geworden*g.

Etwas zur Ablenkung:

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Devisenmarkt haben die Anleger am Dienstag gelassen auf die drohende Staatspleite in Griechenland reagiert. Am Vorabend war zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage ein Treffen der Euro-Finanzminister zum Schuldenstreit mit den Griechen in einem Eklat geendet. Bis zum Mittag legte der Euro auf 1,1432 US-Dollar zu und lag damit etwa einen Cent höher als am Morgen und zudem höher als vor dem Scheitern des Treffens. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagmittag auf 1,1408 festgesetzt.
Nach Einschätzung von Volkswirten der Commerzbank liegt die Wahrscheinlichkeit eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone ("Grexit") mittlerweile bei 50 Prozent. Dennoch gebe es am Devisenmarkt "nun wirklich nicht die panikartige Reaktion, die sich die griechische Regierung erhofft haben dürfte", kommentierte Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.
Viel hänge von der Kursentwicklung bei den Staatsanleihen anderer angeschlagener Euroländer wie Spanien oder Portugal ab. Stecken diese den drohenden Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone gut weg, sieht Experte Leuchtmann sogar Erholungspotential beim Euro: "Dann würde der Grexit als Beweis interpretiert, dass Europa zur Sanktionierung von Konditionsverstößen fähig ist." Die Risikoaufschläge auf die Staatsanleihen Spaniens, Italiens und Portugals fielen am Dienstag./fr/js

Scheinbar wird ein Austritt Griechenlands wirklich nicht zu größeren Beeinträchtigungen für den Euro, oder die Indices führen.

StoxxDude
Member for 10 years 9 months

hätte mehr erwartet von der neuen griechischen Regierung. Ich denke das wir früher oder später in de Eurozone Bürgerkrieg bekommen werden wenn das so weiter geht. Ich wunder mich sowieso wie man 5 Jahre lang ne Arbeitslosigkeit von ~50% bei den bis 30jährigen überhaupt solange durchhalten kann, werden die alle mit Valium abgefüllt?

scorpion260
Member for 10 years 9 months

#7 peterg

Ich war am letzten Wochenende ebenfalls im Urlaub (Kurzurlaub) zum Valentinstag im Palace in Berlin.
Das Wetter war zwar schön, Zeitung gelesen habe ich aber trotzdem*g.
In diesem Falle die Ausgabe der WELT vom 14.02.2015.
Auf Seite 1, "Dax steigt und steigt und steigt", und "Aus Troika wird "Die Institutionen"".
Das war nach Freitag, dem 13.*g.
Ich denke, somit ist die Großwetterlage klar. Es geht so weiter, weil genug Geld vorhanden ist.
Solange Geld vorhanden ist, zahlt der Mensch lieber.
Die Assetinflation wird wohl noch eine Weile so andauern.

Benedikt ich weiß, Du willst den Short im FDax ansetzen, allerdings, wie Du selbst oft genug gesagt hast, in einer solchen Phase ist short gleich Mord.
Immer denn, wenn Momentum in die Märkte kommt, sollte sich der vorherrschende Trend noch verstärken.
Eine Ähnlichkeit zu 2000 sehe ich nicht. Die exorbitant hohen Bewertungen, die damals vorhanden waren, gibt es heutzutage nicht.
Damals war am Ende vieles auf Phantasie aufgebaut.
Durch die Abwertung des Euros wachsen auch größerenteils die Gewinne der heimischen Unternehmen, die in Euro fakturieren, und sich sicher gut hedgen.
Trotz allem wird es Zeit, langsam ein paar Stücke in den steigenden Markt zu geben.

Noch kurz zum Thema Griechenland, Südstaaten, etc.:

Ich persönlich denke, man wird immer wieder brav bezahlen am Ende (in der Presse wird dies natürlich anders kolportiert).
Kleine Probleme in der Peripherie eines Systems löst man eben mit Geld.
Zumindest, solange dies geht.

benedikt54
Member for 10 years 9 months

tomyx

Die Korruption begleitet Griechenland seit es Griechenland gibt. Es ist auch kein nur griechisches Problem (siehe Siemensaffäre usw) und sicher nicht das Problem der Eurozone. 

Habe ein Interview von Flassbek gelesen und mehr kann man dazu nicht sagen, genauso ist es.

http://www.derbund.ch/ausland/europa/Deutschland-hat-quantitativ-mehr-g…

Was den Beamtenapparat angeht so ist der Deal genial. Mit welchen Beamten glaubst Du kann die neue Regierung in Griechenland wirklich Reformen durchziehen? Mit den bisherigen, oder den neuen welche ihre Posten der neuen Regierung verdanken?

Die Griechen wollen schon, nur man muss sie auch lassen und Ihnen die Luft zum Atmen geben. Kürzungsprogramme aller Brünig haben in der Geschichte noch nie etwas gebracht. 

Warum ist wohl der zweite Weltkrieg entstanden, nur weil man Deutschland nach dem 1. Weltkrieg ausgeblutet hat und das Land keine Möglichkeit bekam sich zu erholen und somit wurde der Nährboden für einen Hitler geschaffen.

tomxy
Member for 10 years 9 months

Ich weiß nicht. Ich finde es nicht richtig, einfach so zu sagen, die Politik der Haushaltskonsolidierung sei ein Fehler gewesen. Wenn man mal zurückblickt, welche Alternativen hatte man denn? Die Situation war doch die, dass viele Länder überschuldet waren, und Probleme hatten sich am Kapitalmarkt überhaupt noch zu finanzieren. Auch die Nordländer hätten das nicht dauerhaft auffangen können und wären früher oder später mit in den Strudel geraten. Wie hätte man denn sonst darauf reagieren sollen? Ich denke, man hatte vor dem Hintergrund der Situation gar keien andere Wahl. Außer einer, für die war man aber noch nicht bereit, wir nähern uns aber diesem Punkt.

Seinerzeit hatte man noch die Illusion den Euro als stabile Währung erhalten zu wollen und war noch nicht bereit die Stabilität der Währung zu opfern. Mittlerweile ist man sukzessive von diesem Ziel abgerückt.

Immer wieder neue Hilfsprogramme von anderen Ländern sind schwer vermittelbar. Dazu sind die nationalen Interessen zu stark.

Dauerhafte Haushaltsdefizite lassen sich nur über die Notenpresse finanzieren. Letztlich läuft es darauf hinaus. Länder wie Griechenland fordern dass ja schon. Es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis es Realität wird.

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zorrie
Member for 10 years 9 months

Athen gewinnt

Im Verhandlungspoker wird Griechenland am Ende siegen. Die Politiker der anderen Euro-Länder wollen das Scheitern ihrer Rettungspolitik nicht zugeben, sagt unser Kolumnist.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mayers-weltwirtschaft/kolumne-may…

Kommentar vom ehemaligen Chefvolkswirt der Deutschen Bank.
Die Rettungspolitik ist gescheitert, das will aber keiner niemals nie zugeben. Deswegen wird Griechenland seine Forderungen durchsetzen können.

Meiner Meinung nach wird das Spiel erst ein Ende haben, wenn auch in den Nord-Ländern die Leute auf die Straße gehen, weil sie keinen Bock mehr haben, Rettungsgelder zu zahlen.
Oder, die andere Möglichkeit, wenn die EZB alles finanziert - dann geht das solange, bis das Vertrauen in die Währung aufgebraucht ist und niemand mehr die Scheinchen im Portmonee haben möchte. Dann war es das mit ZIRP bzw. NIRP.

tantan
Member for 10 years 9 months

Ich halte einen totalen Bruch (Euro, EU und Schengen) mit Griechenland für möglich. Die Drohgebärden der Griechen machen es unseren Politikern auch einfach. Und Nachahmer würden diesen Weg nicht gehen wollen. Die Auswirkungen werden kaum spürbar werden. Abschreibungen, auf Geld was schon lange weg ist, werden die Deutschen ohne zu murren hin nehmen. Die Wahrscheinlichkeit sehe ich bei über 60%. Für einen Ausstieg nur aus dem Euro, halte ich mich mit 30% eher zurück.

benedikt54
Member for 10 years 9 months

Ich denke man will gar keinen Austritt von Griechenland. Man stelle sich vor das allgemein verkündete Chaos tritt nicht ein und Griechenland würde wieder Boomen, das wäre dann das Indiz dafür das die Eurozone so kein tragfähiges Konzept ist, was es ja auch nicht ist.

Das dann alles bei den Griechen zusammenbricht, noch schlimmer als jetzt, erzählen doch nur die welche bis jetzt glänzend an dem chaos verdient haben.

Die Verlierer des ganzen wären nur die Profieure des jetztigen Zustands.

Also, was soll der normale Durchschnittsgrieche denn noch verlieren? Vielleich kaufen dann die Leute in Griechenland wieder Produkte die sie selber herstellten. Oliven und Tomaten aus Spanien, was für ein Irrsinn. Selbst der Fisch wird im Ausland gekauft. Kleine Fischer bekommen Abwrackprämien für ihre alten Schiffe.

 Theo Waigl hat gesagt, das Greichenland nur ein unbedeutendes kleines Problem am Rande der EU darstellt. Wenn sowas unbedeutendes schon solche Wellen schlägt, was passiert dann wenn einmal Länder wie Italien , Spanien, Frankreich aufbegehren?

Der Politik geht es nur um das hinauszögern, um das Verschieben und darum Fehler und Versagen nicht eingestehen zu müssen. 

tantan
Member for 10 years 9 months

In reply to by benedikt54

Es läst sich aber nicht mehr so verkaufen. Würde man sich von den Griechen, jetzt noch erpressen lassen, ist das Ende für EU eh besiegelt. Anderseits kommen die Griechen nun so unverschämt daher, das das Verständniss für ein Fallenlassen, in der Bevölkerung groß ist und nicht als Versagen der Verantwortlichen wahrgenommen wird. Die ca. 70 Mrd. Euro die der deutsche Steuerzahler dann verliert, gingen dann, ungerechtfertiger Weise, auf das Konto der Linksregierung der Griechen.

Schäuble und Konsorten wären wieder fein raus. Deshalb diese hohe Wahrscheinlichkeit.

benedikt54
Member for 10 years 9 months

Tantan

Also in Anbetracht der Tatsache das uns die Finanzkrise welche uns unsere lieben Freunde in den USA eingebrockt haben knapp

150 Mrd gekostet hat erscheinen die Kosten für Griechenland verkraftbar, das stimmt.

Ich wäre wirklich einmal Mäuschen wenn die Herren tagen.

Andererseits finde ich die Vorgaben welche die Griechen machen gar nicht so abwegig. Man verlangt das die Überschüsse welche gemacht werden, und die werden angeblich ja gemacht zu einem Teil in die griechische Wirtschaft fliessen sollen, was ja auch richtig ist.

Klar haben die griechen Fehler gemacht, gerade in der Anfangsphase des Euro, aber ich sehe die Fehler genauso bei uns, denn man kann einem Land das sich über Jahrzehnte nie an monetäre Richtlinen gehalten hat nicht unbegrenzt Geld geben ohne dies zu kontrollieren was damit passiert.

Wie bescheuert muss man eigentlich sein um das zu tun. Wo ist denn die Wahrscheinlichkeit grösser mein Geld wieder zu erhalten, dort wo ich dem Schuldner die Möglichkeit gebe sich zu erholen und zu arbeiten, oder dort wo ich ihm die Luft abdrehe?

Wir deutschen haben den 2 Weltkrieg begonnen und unsere grossväter haben wohl alle Schuld auf sich geladen und dennoch wurde 1953 die Hälfte aller Schulden (Reparationkosten) erlassen um dem Land die Möglichkeit zu geben sich zu erholen. Wenn man das nicht getan hätte bzw. man hätte es gemacht wie in den Verträgen von Versailles dann hätten sich wohl die Dinge anders dargestellt als sie es haben.

Lange Rede kurzer Sinn. Man muss zugeben Scheisse gebaut zu haben, vor allen in Deutschland, und den Griechen die Möglichkeit geben sich zu organisieren, wenn man denn wirklich will das sie im Euro bleiben.

peterg
Member for 10 years 9 months

Ich sehe die Situation gegenwärtig spieltheoretisch ;-) so:

Ein vollständig rationaler Gläubiger wird versuchen seine gewährten Einlagen möglichst vollständig zurückzubekommen.

Gegenwärtig wird diese Rückzahlung sehr lange gestreckt, z. B. in der Hoffnung dass irgendwann private Gläubiger wieder bereit sind diese Schuldtitel zu übernehmen. D. h. gegenwärtig nimmt der rationale Gläubiger bisher nur Zinsnachteile in Kauf, diese spielen im momentanen Niedrigzinsumfeld keine große Rolle. Soweit so gut: Ein vollständig rationaler Gläubiger fordert aber natürlich seriöses Handeln beim Schuldner (Einhaltung der Zahlungsverpflichtung und im gegebenen Fall Durchführung von Strukturreformen, nur dann geht der Plan auf). Wenn nun der Schuldner die erste, wesentliche Voraussetzung also die Rückzahlung der Schulden erfüllt (ich weiß, durch zuvor erhaltene Kredite. Münchhausen läßt grüßen) aber nicht die Strukturreformen, die eine langfristige Tragbarkeit dieses Abkommens überhaupt erst ermöglicht, was dann? Dann stehen diesem Spieler (=Schuldner) natürlich zahlreiche Möglichkeiten offen um dieses Versäumnis zu begründen, wie z. B. fehlendes internationales Interesse an Privatisierungen,  Wahlen mit entsprechenden Verwerfungen der Steuereinnahmen, etc.pp. Der rationale Gläubiger hat das Problem, dass er hier keine berechenbare Situation mehr vorfindet, ab wann sein ursprünglicher Plan aussichtslos wird. Er wird also, insbesondere auch dann wenn er nicht rein rational agiert, Zugeständnisse machen. Bis der Schuldner nicht mehr mitspielen will oder bis klar wird, dass der Plan keine Aussicht auf Erfolg hat.

Anbei ein Link zu einem interessanten Artikel aus dem Bruegel-Thinktank. Er zeigt, wie der erwartete, griechische Primärüberschuss der ja für die Planungen essentiell ist, in den letzten Monaten wegschmolz wie Schnee in der Sonne.

http://www.bruegel.org/nc/blog/detail/article/1583-a-greek-primary-issu…

Wie könnte der Austritt aus dem Euro in Griechenland praktisch ablaufen. Ich dachte immer, ein schneller Schnitt wäre hier erforderlich. Ein interessantes Szenario findet man hier. Lesenswert:

http://www.brookings.edu/blogs/order-from-chaos/posts/2015/02/20-how-mi…

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