Sebastian
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Abgeltungssteuer umgehen ?

Hallo,

hat sich schon mal jemand hier im Forum mit diesem Modell auseinander gesetzt? Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Bekannten dem dieses Modell angeboten wurde. Angeblich soll man alles in einen solchen Mantel stecken können um dadurch die Abgeltungssteuer umgehen zu können.

Infos auch hier: http://www.presseportal.de/pdf.htx?nr=557447

Sowie einiges weitere auch bei google unter dem Schlagwort "Lebensversicherungsmantel"

Gruss Sebastian

Thaddeus
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Sebastian [#6]

Bei einem Konto in Deutschland wird bei jeder Bank ein "Steuertopf" gebildet.
Wenn man einen Gewinn macht, wird auf diesen die entsprechende Abgeltungssteuer abgeführt. Macht man danach einen Verlust, kriegt man die entsprechende Abgeltungssteuer wieder gutgeschrieben.
Sollten die Verluste die Gewinne zu einem bestimmten Zeitpunkt übersteigen, wird dieser Verlust vorgemerkt und bei nachfolgenden Gewinnen erst "verbraucht", bevor wieder Abgeltungssteuer anfällt.
Problem dabei ist, daß dies nur innerhalb einer Bank passiert. Wenn ich bei einer Bank Verluste mache und bei einer anderen Gewinne muß ich den Ausgleich über die Einkommenssteuererklärung machen. Die ganze Sache führt also zu einem faktischen "Zwang" seine Handelsgeschäfte nur noch über eine Bank/Broker durchzuführen.

Gruß
Thaddeus

AAA
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Thaddeus [#12]
"Wenn man einen Gewinn macht, wird auf diesen die entsprechende Abgeltungssteuer abgeführt."

Die Abführung geht automatisch am Ende des Jahres/Anfang des neuen?

"Die ganze Sache führt also zu einem faktischen "Zwang" seine Handelsgeschäfte nur noch über eine Bank/Broker durchzuführen."

Da könnte man aber auch mit mehreren KTO's "Hedging-Spielchen" treiben? Da gab es hier doch auch einen Thread zu m"Steuer-Rolling" ins nächste Jahr.

peterg
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Grüß Gott,

kürzlich bin ich bei der Suche nach einer zusätzlichen Altersversorgung auf dieses Thema gestoßen.
Ich habe mich bislang nicht sehr ausführlich mit dem Thema: Umgehung der Abgeltungssteuer beschäftigt.
Zwei Vorschläge blieben mir in Erinnerung:

1. Konto im Ausland. Ich glaube Österreich bzw. die Schweiz haben keine Abgeltungssteuer auf Kursgewinne nach einem Jahr. Man müsste sich mal hinsichtlich Internet-Direktbanken in der Schweiz erkundigen (gibt es eine Bank mit dem Namen Swiss quote ?)

2. Aktienfonds unter dem Mantel einer Lebensversicherung.
Hierbei soll man dann wohl noch einen Fondanbieter für seine qualifizierten Dienste entgelten.
Soweit ich gehört habe, soll auch nicht eine beliebige Umschichtung möglich sein, da es sich ja um eine Form der Altersversorgung handelt.
Auch meine ich mich zu erinnern, dass hier nach Renteneintritt dann eine Besteuerung erfolgt.

Alles bitte unter Vorbehalt.
Aber im Internet kann man sicher weiter recherchieren.

Gruß
Peter

wuelle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Sebastian [#10]

Es gibt Liechtensteiner LV´s - die Dinger können steuerehrliche, deutsche Fiskal-Knechte völlig legal abschliessen - in die man diverse Wertpapiere (Aktien , ETF´s, Zertifikate etc.) einstellen kann. Ob Du in irgendeiner Form Dein Handelskonto unter so ein Dach bekommst, weiß ich nicht. Ab einer gewissen Summe kannst Du sicher gegen entsprechende Gebühren auch einen von Dir selbst gemanagten Sebastian-Commodity-Trust basteln lassen und diesen in so eine Police einbringen.

Ich würde eher einen eigenen Fonds/Trust auflegen, in dem Gewinne thesauriert werden. Ab 20 Mio´s setzen sich einschlägig erfahrene Berater in Bewegung. Kleine Roadshow, und schon kannst Du loslegen. :-) Viel Erfolg!

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate
wuelle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ select [#16]

Fein, Herr Fiala scheint einer von diesen Spezialisten zu sein, die Sebastian zu Rate ziehen kann. :-) Dem Rat, eine verbindliche Auskunft des örtlichen Finanzamtes einzuholen, bevor man etwas abschließt, kann man sich nur anschliessen!

Man liest Feinheiten wie, die Police muß nicht nur in Liechtenstein abgeschlossen werden, sondern zwecks Insolvenzschutz mit dem geworben wird, auch physisch dort lagern. Dazu die Wirtschaftswoche : „Wenn sie das hören, kriegen unsere Zahnärzte und Handwerksmeister immer ganz rote Bäckchen in den Seminaren“, so ein rheinischer Geldmanager, der nicht mehr genannt werden will.

Möglicherweise bewegen sich die Geldmanager mit den Rotbäckchen-Policen auf dünnem Eis. :-)

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ wuelle [#17]

Ich lese die Beiträge des "Herren" schon immer gern:-)

New_Ben

@ peterg [#14]

"1. Konto im Ausland. Ich glaube Österreich bzw. die Schweiz haben keine Abgeltungssteuer auf Kursgewinne nach einem Jahr. Man müsste sich mal hinsichtlich Internet-Direktbanken in der Schweiz erkundigen (gibt es eine Bank mit dem Namen Swiss quote ?)"

In A gibt es aktuell keine steuerliche Belastung für Gewinne ausserhalb der Spekulationsfrist - bei Wertpapieren 1 Jahr - allerdings sieht es mit Brokern eher schlecht aus, Brokerjet ist zwar okay, bietet aber selbst nur Handel in A und D an, alle anderen Märkte laufen über die Saxobank.

Andere Banken bieten mehr Märkte, sind aber sicher nicht in die Rubrik "Diskontbroker" einzuordnen, ausserdem beträgt die Einlagensicherung - wie fast in der gesamten EU - nur EUR 20.000. Hinter Brokerjet steht allerdings die Erste Bank, eines der Schwergewichte des ATX, die BAWAG ist um ein paar Nummern kleiner und schon da ist die Republik A sofort eingesprungen als die Insolvenz drohte.

AAA
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ wuelle [#17]
Nach meiner anfänglichen Aversion @ [#3] bin ich aber dankbar, dass das Thema angesprochen wurde! :))
Bild entfernt.

"Es dürfte jedenfalls kaum ausreichen, um ein Depot einfach einen Versicherungsmantel zu wickeln."
http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,538233-3,00.html

Schade!

"Wer seinen Wohnsitz direkt in eine Steueroase verlagert, macht sich beim Fiskus tendenziell verdächtig. Er unterliegt zudem der Wegzugsbesteuerung. Das heißt, die Person unterliegt mit ihren weltweiten Einkünften noch mindestens fünf Jahre der deutschen Einkommensteuer. Der Umzug ins Ausland sollte deshalb gut geplant und möglichst auf zu erwartende, höhere Auszahlungen abgestimmt sein. Stimmt das Timing, kann sich der Umzug als ganz legales und effektives Steuersparmodell erweisen."
http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,538233-3,00.html

AAA
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ wuelle [#5]
"Wieso empfindest Du Steuersenkungen auf 25+X Prozent für Trader als massives Problem? Mit solchen Steuersätzen kann ich prima leben."

15% wäre lebenswert. Aber ein Viertel meines Lebens komplett nur für die Steuer zu arbeiten ist zuviel! Wenn du bisher 50%+ bezahlt hast, klingt 25% für dich sicher schön, aber willst du ein Viertel deines Lebens komplett nur für die Steuer arbeiten? Und dann wird vieles davon "verpulvert"...

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