Sebastian
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Abgeltungssteuer umgehen ?

Hallo,

hat sich schon mal jemand hier im Forum mit diesem Modell auseinander gesetzt? Ich hatte gestern ein Gespräch mit einem Bekannten dem dieses Modell angeboten wurde. Angeblich soll man alles in einen solchen Mantel stecken können um dadurch die Abgeltungssteuer umgehen zu können.

Infos auch hier: http://www.presseportal.de/pdf.htx?nr=557447

Sowie einiges weitere auch bei google unter dem Schlagwort "Lebensversicherungsmantel"

Gruss Sebastian

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ wuelle [#5]

"Wieso empfindest Du Steuersenkungen auf 25+X Prozent für Trader als massives Problem? Mit solchen Steuersätzen kann ich prima leben."

Für mich ist es die größte Steuererhöhung aller Zeiten. Ich hatgte bisher, außer auf Dividenden, NULL % an Steuern auf Kursgewinne gezahlt, nach einem Jahr.
Aber ich habe eine für mich vorübergehend akzeptable Lösung gefunden.
Ab 2009 investiere ich keinen Cent mehr in D, sondern Neuanlagen nur noch über mein Depot in Italien. Hier gibts zwar keinen kompletten Einlagenschutz, aber wenigstens irgendwas kapp über 100K, also mehr als die üblichen 20K. Für Neuanlagen wirds also erstmal reichen.
Das ist zwar nur eine Interimslösung, aber denkbar einfach, rechtlich todsicher, und jederzeit wandelbar. Dadurch genieße ich einen Zinseszinseffekt,solange, bis ich die Abgeltungssteuer Jahre später mit Rechtswirksamkeit einer abgegebenen Steuererklärung zahlen muß.

Jeder muß sich halt arangieren. Für euch kurzfristige Trader ist die Abgeltungssteuer natürlcih dann ein Paradies;-).

AAA
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ wuelle [#5]
"Wieso empfindest Du Steuersenkungen auf 25+X Prozent für Trader als massives Problem? Mit solchen Steuersätzen kann ich prima leben."

@ scorpion260 [#22]
Jeder muß sich halt arangieren. Für euch kurzfristige Trader ist die Abgeltungssteuer natürlcih dann ein Paradies;-).

Mit euch schafft man sicher nicht die Einkommensteuer ab! ;)

@ Sebastian [#10]
Und mit einer "Domizielgesellschaft" in CH, mit ca. 9% Steuer? Mal von der Praxis abgesehen, wäre der Steuersatz akzeptabel für deine Strategie?

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zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Ich habe auch immer schon gut mit der Ein-Jahres-Frist gearbeitet und so nur relativ wenig Steuern gezahlt. Schade ...

@ scorpion260 [#22]
"Dadurch genieße ich einen Zinseszinseffekt,solange, bis ich die Abgeltungssteuer Jahre später mit Rechtswirksamkeit einer abgegebenen Steuererklärung zahlen muß."

Ist es denn nicht so, dass man bei Auslandsdepot die Erträge jedes Jahr in der Steuererklärung angeben muss. Und die werden dann mit dem Abgeltungssteuersatz versteuert?
Der Zinseszinseffekt wäre so zwar auch da, aber nur ein Jahr lang.

Sunbeam
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Tja, Zumwinkel ist überall :-)

BrokerMaster II
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ zorrie [#24]

Der Zinseszinseffekt schrumpft auf ein Minimum, wenn man bedenkt, das du ja jedes Quartal eine Einkommensteuervorauszahlung leisten musst.

Sunbeam
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

@ BrokerMaster II [#26]

Moment, wir sprechen hier doch von Spekulationsgewinnen. Diese sind bei einem Auslandskonto jährlich nachträglich zu versteuern. So ist es zumindest jetzt. Meiner Ansicht nach ist das auch ab 2009 so.

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ BrokerMaster II [#26]

"Der Zinseszinseffekt schrumpft auf ein Minimum, wenn man bedenkt, das du ja jedes Quartal eine Einkommensteuervorauszahlung leisten musst."

Verstehe ich auch nicht. Ich habe noch nie Einkommenssteuer im Voraus gezahlt.
Hat ja auch mit Spekusteuer nix zu tun.

@ zorrie [#24]

"Ist es denn nicht so, dass man bei Auslandsdepot die Erträge jedes Jahr in der Steuererklärung angeben muss. Und die werden dann mit dem Abgeltungssteuersatz versteuert?
Der Zinseszinseffekt wäre so zwar auch da, aber nur ein Jahr lang."

Der Zinseszinseffekt ist länger, wenn man die Steuererklärungen schön hinauszögert*g.
Ich habe vor Kurzem erst mal 2004 und 2005 fertigmachen lassen, um die dort angefallenen Verluste von unterjährig verkauften Positionen geltend machen zu können. Mit 2006 lasse ich mir noch ein wenig Zeit.
Wenn ich das Geld 1-3 jahre länger behalten kann, schaffe ich es nahezu, die Abgeltungssteuer "rauszuholen" durch Gewinne, somit umgehe ich sie ja doch indirekt.

Warum ich so wahnsinnig hinterherhänge, möchte ich hier aber nicht erklären.
Ich hatte vor 8 Jahren oder so eine ziemlich simple List angewandt, und das FA hats gefressen und mich jahrelang nicht aufgefordert, Einkommenssteuererklärungen abzugeben. In 2005 haben sie es dann gemerkt, und seitdem gebe ich so spät wie möglich Jahr für jahr ab, IMMER erst nach Aufforderung. Passieren kann mir nichts, da alles damals anfing in einer Absprache mit meinem zuständigen FA, und ich max. Zinsen für zu spät gezahlte Steuer entrichten müßte.

BrokerMaster II
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Sunbeam [#27]

Die Spekulationsgewinne werden nachträglich in der Einkommensteuererklärung versteuert.
Ab 2009 werden Spekulationsgewinne pauschal mit 25% versteuert, ebenfalls nachträglich, wenn dein Depot bei einer Bank im Ausland ist.

Wenn sich aber durch die Spekulationsgewinne bei deiner Einkommensteuererklärung immer Nachzahlungen ergeben, wird das Finanzamt Einkommensteuervorauszahlungen festsetzen.

Beispiel:
Arbeitnehmer tradet nebenbei und erzielt hohe Gewinne. Einkommensteuernachzahlung für 2007 aufgrund seiner Spekulationsgewinne beträgt 10.000 €.
Dann wird das Finanzamt für 2008 vier Vorauszahlungen zu je 2.500 € festsetzen (10.03.08, 10.06.08, 10.09.08 und 10.12.08).

Genauso muss auch jeder Arzt, Rechtsanwalt, Einzelunternehmer usw. Vorauszahlungen leisten.

AAA
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ scorpion260 [#28]
"Mit 2006 lasse ich mir noch ein wenig Zeit..."
Zauberei! :-0

Bei mir kam diese Woche das zweite Briefchen, jetzt soll ich 2x 150 EUR Zwangsgeld zahlen.

"Verstehe ich auch nicht. Ich habe noch nie Einkommenssteuer im Voraus gezahlt."

Ich auch nicht und eher Steuer herausbekommen als gezahlt. ;)

Aber hier steht:
"Vorauszahlungstermine für die Einkommensteuer sind der 10. März, der 10. Juni, 10. September und der 10. Dezember eines Kalenderjahres."
http://de.wikipedia.org/wiki/Steuer-Vorauszahlung#Einkommensteuer-Vorauszahlung

scorpion260
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ BrokerMaster II [#29]

Du sprichst von Einkommenssteuervorrauszahlungen im Rahmen einer gewerblichen Tätigkeit, wie zB bei einem Anwalt, niedergelassenen Arzt,usw.
Ich habe noch nie gehört daß jemand SPEKUsteuer, oder dann eben Abgeltungssteuer vorrauszahlen mußte, nur weil er mal hohe Gewinne hatte.
Bei einer regelmäßigen gewerblichen Tätigkeit kann man das ja begründen. Aber bei Spekulationsgeschäften, wie will das FA denn da behaupten, daß der Arbeitnehmer morgen noch Spekugewinne erzielt, und nicht stattdessen horrende Verluste.

Sollte irgendein betrunkener FA-Sachbearbeiter sowas wirklich abschicken, während er die Tippse auf dem Kopierer äh, äh, zu einem kleinen Plausch einlädt*g, würde ich sofort Widerspruch einlegen und die Sache an die große Glocke hängen. Spekulationsgeschäfte besitzen absolut NULL Kontinuität, auch wenn man vielleicht mehrere Jahre in Folge erfolgreich dabei war, im Gegensatz zu einer gewerblichen Tätigkeit.

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Vielleicht hast Du ja einige passende reale Beispiele für Deine These. Das würde mich interessieren.

Gruß

Scorpion

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