Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Option Selling: Verkauf von Optionen auf Futures

Möchte den Fokus wieder einmal auf ein Thema richten, um das es in diesem Forum - nach intensiven Diskussionen vor einigen Jahren - ruhig geworden ist: Der Verkauf von Optionen auf Commodity Futures.

Habe über Jahre immer wieder gesehen, dass sich der Teil meines Portfolios, den ich dem Verkauf von OTM-Optionen ("out of the money") widme, sich zwar unspektakulär, aber regelmäßig nach oben entwickelt. Ich handle im Wesentlichen nach den "Spielregeln" von Cordier / Gross, die den meisten Option Sellers bekannt sein dürften.

Zu Beginn möchte ich meine beiden letzten Trades vorstellen:

Habe am vergangenen Donnerstag (auf Anregung von Michael Gross) den SBH12 Call 40 verkauft. Hintergrund: Die kommende Ernte schaut gut aus, und knapp unter 30 gab es vergangene Woche ein Umkehrsignal.

Seit einigen Monaten bewegt sich NG in einer Handelsspanne. Man konnte am oberen Rand Calls verkaufen, am unteren Rand Puts. Seit 07.07. bin ich den Spread NGU11 Put 3900/3700 short. Über den Sommer werde ich allerdings mit dem Verkauf von Calls am oberen Rand der Handelsspanne aufhören - ein Hurricane kann einen solchen Trade kräftig ins Minus bringen. Im Anschluss an einen solchen ergibt sich vielleicht eine Einstiegschance.

Freue mich auf Kommentare betreffend meine Trades und auf weitere Handelsvorschläge sowie auf eine Grundsatzdiskussion dieser Handelsmethode.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

tomxy
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Mit Bund Optionen lassen sich derzeit auch schöne Prämien erzielen. Man betrachte z.B. den 130er Call, der aktuell mit ca. 27 Tick bewertet wird und heute Abend ausläuft. Eigentlich zu schön, um wahr zu sein, oder?

Bei der Anzahl der offenen Kontrakte oberhalb von 130 könnte es allerdings eine sehr schnelle Bewegung geben, wenn die alle noch eingedeckt werden müssen.

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Myrrdin [#21]

Bis 50% Margin bei zweistelliger Rendite? Das ist doch nicht dein Ernst?

Realistischer ist:

Bis 50% Margin bei 90% Verlust.
oder
Bis 10% Margin und 15% Gewinn.

(Bezoge auf die Strategie Short-Selling.)

New_Ben

@ tomxy [#22]

der September-Bund ist doch gerade im Bereich 129,9? Und heute Nachmittag stehen noch eine Reihe von Konjunkturdaten in den USA an, plus Unsicherheiten wie es über das Wochenende bez. der Schuldenthematik in den USA weitergeht.

sbendel
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Bund jetzt bei 130.2

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ tantan [#23]

Wie unterschiedlich die Erfahrungen doch sind ...

Ja, die Verwendung von 50% des Accounts als Margin (Höchstwert - meist ist es natürlich weniger) ist mein Ernst. Wesentlich ist allerdings - wie an andere Stelle geschrieben - ein gut ausbalancierter Account und kleine Einzelpositionen. Der Verkauf von ausschließlich Calls auf Grain Futures führt rasch zum Margin Call.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

tomxy
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Teletrader [#24]

der September-Bund ist doch gerade im Bereich 129,9? Und heute Nachmittag stehen noch eine Reihe von Konjunkturdaten in den USA an, plus Unsicherheiten wie es über das Wochenende bez. der Schuldenthematik in den USA weitergeht.

Das ist richtig. Das Ergebnis kennen wir ja jetzt auch.

Dennoch denke ich, dass die Prämie extrem war. Man könnte sagen, der Markt hat sich über die Optionsprämie sehr gut prognostiziert. Eine Long Position im Underlying wäre - im nachhinein betrachtet - das richtige gewesen. Aber auch mit einem Covered Short Call hätte man noch gutes Geld verdient.

Das ganze geht allerdings dann nicht auf, wenn die (wahrscheinlich seltenen) Rückschläge in die andere Richtung in solchen Situationen deutlich heftiger ausfallen. Ist das nicht so, wäre der Markt hier ineffizient.

hardworker
Mitglied seit 10 Jahre 5 Monate

@ tantan [#23]

Welche Summe an margin würdest Du auf einem reinen Stillhalterdepot akzeptieren?

Habe bisher nie Optionen geschrieben, nur gekauft.

MfG

hw

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ hardworker [#28]

Ich verfolge diese Strategie nur als Beimischung. In der Regel Hedge ich nur Risiken mit dem verkauf von Optionen. Das heist mit einem Hebel von unter 1. Aber selbst da kommt es vor, das das steigende Delta das Konto ins Ungleichgewicht bringt. Grundsätzlich strebe ich eine Margin von 6% bis 7% des Risikoeigenkapitals an. Zur Zeit lösen 11% den ersten Alarm aus und ab 16% Läuft ein Krisenmanagemant an. Ab da zählen Gewinne nicht mehr. Es geht nur noch um den Kapitalerhalt. Das ist aber bei kleineren Konten wohl nicht machbar. Bei kleineren Konten fällt es aber auch leichter noch mal von vorne an zu fangen. Beim verkauf von ungedeckten Optionen sind schwarze Schwäne keine seltenheit. Eine Margin von über 25% verkraftet wohl keinen einzigen. Das ausbalancieren von Risiken mit anderen Stillhalterpositionen (wie Myrrdin erwähnt) ist Illusion. Eine Limitbewegung und das Risiko ist riesig und die Gegenposition winzig. Das zweite Limit ist dann meist schon das Ende des Kontos.

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ tantan [#29]

"Eine Limitbewegung und das Risiko ist riesig und die Gegenposition winzig. Das zweite Limit ist dann meist schon das Ende des Kontos."

Ganz so dramatisch stellt sich die Situation nach meinen Erfahrungen nicht dar. Ein Beispiel: Ich verkaufe heute den C 850 Call zu 9,75. (Alle Preise vom Close gestern Abend.) Nicht aufgepasst, heute kommt ein kritischer USDA-Report. Limit up. Statisch gerechnet ergibt sich ein Preis von 13,25, beim zweiten Limit up 17,75. (Dies nur zur Abschätzung. Natürlich wird auch die Volatilität stark ansteigen, andererseits werden andere als Gegenpositionen verkaufte Optionen sich positiv entwickeln. Mir geht es nur um die Größenordnung.) Das heißt: Nach zwei Limit Moves bin ich der Größenordnung nach bei einer Verdoppelung des Wertes, bei der ich im Allgemeinen aussteige. Aufgrund der steigenden Volatilität wahrscheinlich sogar darüber. Aber nicht bei einem Katastrophenszenario. Der Verlust wird bei 500 oder 1.000 USD liegen.

Hätte ich einen Future short gehalten, wären es 3.000 USD Verlust gewesen ...

Eines ist aber richtig: Die Anzahl der erfolgreichen Trades muss über 75 % liegen, um zwischenzeitliche Verluste wieder ausgleichen zu können.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Myrrdin [#30]

Du redest von $-Verlusten bei einer statischen Berechnung. Wieviel sind 1000$ von dem Konto wenn du 50% Margin einsetzt. In denem Beispiel liegt die Margin bei ca. 900$. Deine dynamischen Verluste würde eher bei 1500$ liegen. Da sind schon 250$ Gewinn der Gegenposition mit drin. Limitup heist nicht das der Kurs um 30 Punkte höher liegt, sondern das es keine Kursfeststellung mehr gibt. Der Futureshandel ist eingestellt. Der Optionsmarkt steht zum Panikausstieg noch zur verfügung. Wer da glaubt zum statisch berechneten Kurs aussteigen zu können irrt gewaltig.

Und wenn du ausgestiegen bist, wieviel % deines Kontos sind Verloren. Bist du finanziell und emotional noch in der Lage zielorientiert weiter zu traden? Ich stelle nicht deine Strategie in Frage, sondern dein Risikomanagement.

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