select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Über Sparen und Steuern, Vorsorge und Sozialpolitik

Heute habe ich eine interessante Email von einem Kunden bekommen. Ich möchte diesen Inhalt einfach mal hier als Gedankenanstoß hinterlassen.

Gruß select

"Hallo.....

Als Verfechter des Debitismus, habe ich mir vorgenommen, meinen eigenen
bescheidenen Beitrag zu leisten, das jetzige System dem schnelleren Ende
zuzuführen. D.h. nicht, ich lehne es grundlegend ab, ich meine nur, es ist
zumindest Zeit für einen Neustart.

Ein Versicherung mit einer Restlaufzeit von 28 Jahren in heutiger Zeit erachte
ich für mich als absolut unsinnig, da ich nicht mal weiß, was in 5 Jahren
Sache ist. Dies betrifft nicht nur meine eigene persönliche Situation,
sondern auch der Rest der Gesellschaft. Das eine BU an sich noch eine der
sinnvolleren Versicherungen ist, ist mir bewußt. Doch behalte ich lieber
selber mein Geld und sehe zu, wie sich die Versicherungen in der Zukunft
entwickeln und was der Staat ihnen noch alles reinwürgt. Dafür nehme ich das
vermeintliche Risiko gerne in Kauf, ich bin niemanden verpflichtet.

Eine schöner Nebeneffekt des bewußt wahrgenommenen Risikos, man achtet besser
auf sich selber und lebt bewußter.

Als Debitist werde ich in Zukunft auch meine Konto bei der FFB auflösen und zu
Geld machen. Damit meine ich gesetzliches Zahlungsmittel, was ich selber
halte und keine Bank oder ähnliches. Meine VWL bleibt. Ich behalte also all
mein Geld selber, damit sich damit niemand weiter verschulden kann. Des
weiteren konsumiere ich nur noch vernünftige Lebensmittel und halte meinen
Haushalt instand, ohne groß was zu investieren, abgesehen von Hardware(aber
auch nicht übermäßig). Unnützes wird über ebay verkauft. Auf der Autobahn
wird 130 gefahren und möglichst immer billig getankt,u.s.w. .....
Ich werde bei Gelegenheit immer und überall lauthals über das jetzige System
jammern, schlechtreden, hintergehen und gleichzeitig versuchen, abzugreifen
was noch abzugreifen geht.

Finanziell werde ich mich neben dem Bargeld und Gold (was zugunsten des
Bargeldes nicht mehr weiter aufgestockt werden wird) weiter der Börse
zuwenden und nach dem Motto "Keine Schulden, keine Verpflichtungen" leben.

Ich wünsch Dir auch alles Gute!"

bellamona
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Hittfeld

Ohne unseren Finanz-, Gesundheits- und Sozialpolitikern, eingekeilt zwischen Lobbyisten und Eigeninteressen, erwähnenswerten Sachverstand attestieren zu wollen: Die Meinung, daß Hartz IV die Ersparnisse >plündert ist falsches Anspruchsdenken.

Wer etwas erspart hat, sollte dies im Notfall zum Lebensunterhalt einsetzen müssen, bevor er die Gemeinschaft in Anspruch nimmt. Die Lebensversicherungen sollten aber per Gesetz gezwungen sein, bei Kündigung eine faire und angemessene Quote auszuzahlen. Der Staat sollte alle Sparformen, meinetwegen auf einem Sperrkonto, das nur im Notfall aktiviert werden darf, gleichbehandeln.

Gruß Alfred

Hittfeld
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Also: Nichts ausgeben, schön sparen, vorher die Steuer und Sozialversicherungsbeiträge auf das Ersparte zahlen, dann Zinsen nicht verfressen, sondern schön Steuern und demnächst wohl auch Sozialversicherungsbeträge darauf zahlen, und dann im Notfall das Verbliebene erstmal sparsam verbrauchen bevor man die mickrigen 350 € kriegt

oder

Leben wie Gott in Frankreich, alles verprassen, keine Steuern und ev. Sozialversicherungsbeiträge zahlen, Schulden machen und dann gleich die 350 € ziehen?

Ich finde, alle Politiker und Beamten Hirne erkennen nicht die mangelnde Symmetrie: Gesundheit - Die Versicherten belasten, die Nutzniesser entlasten- , bei der Rente (bestes Beispiel gestern: Wenn Du der Rentenversicherung Geld schuldest, musst du zahlen, wenn die Rentenversicherung Dir seit Jahren Rentenbeträge schuldet, kriegst Du nur die letzten 48 Monate, der Rest ist leider verjährt) etc, ich will hier nicht jammern. Das deutsch System hat sich vom Traummodell zum Alptraum gemorpht.

Aber ich wollte ja eigentlich nur die "aus meiner Sicht" ungerechtfertigte Liebe der Deutschen zur LV geisseln.

Aus meiner Sicht ist NICHT der Arbeitslose die finanzielle Last der Allgemeinheit, sondern Politiker und Beamte, die das Allgemeinwohl behaupten während sie sich mit Spendierhosen (seit Lübkes Zeiten) durch die Lande bewegen und eigentlich nur selbst die Taschen oder Pensionsansprüche füllen.

MFG nach Deutschland

Hittfeld

Gast

@ bellamona

"Wer etwas erspart hat, sollte dies im Notfall zum Lebensunterhalt einsetzen müssen, bevor er die Gemeinschaft in Anspruch nimmt."

Ja, aber dann hätten auch die BEITRÄGE zur Arbeitslosenversicherung um einige Prozentpunkte niedriger sein müssen. "Wer etwas erspart hat, worauf er später zurückgreifen muß, muß dann weniger einzahlen". Das wäre gerecht gewesen. Die jetzige Regelung stellt einen eindeutigen Vertragsbruch zu Lasten des einen Partners da, da das Ersparte bei der Bemessung der BEITRÄGE nicht hinzugezogen wurde, dafür aber bei der Bemessung der ANSPRÜCHE hinzugezogen wird. Hinzu kommt, daß das Ersparte in der Regel aus mehrfach versteuertem Einkommen besteht! Es ist also doppelter Mundraub! Sehr fies, ein Indiz für das völlige Versagen des Deutschen Systems und der Deutschen Sozialdemokratie. Bei den Betroffenen handelt es sich ja nicht um Millionäre, sondern um den Kleinbürger, also die typische SPD-Klientele.

Wenn man das Prinzip der vermögensgesteuerten Bemessung in Bezug auf GERECHTIGKEIT UND FAIRNESS zu Ende denkt, landet man eindeutig bei der privaten, kapitalgedeckten, bürgermündigen Versicherung (FDP).

@ Hittfeld

"Aus meiner Sicht ist NICHT der Arbeitslose die finanzielle Last der Allgemeinheit, sondern Politiker und Beamte, die das Allgemeinwohl behaupten während sie sich mit Spendierhosen seit Lübkes Zeiten durch die Lande bewegen und eigentlich nur selbst die Taschen oder Pensionsansprüche füllen."

Ja! Siehe hierzu auch: Prof. Herbert von Arnim: "Das System"; erschienen etwa 2000.

Der größere Skandal aber ist eigentlich, daß die Abgeordneten trotz ausreichender Versorgung Aufsichtsratsämter, Beratertätigkeiten und Vorsitze in der Privatwirtschaft übernehmen dürfen, ohne daß die Einnahmen hieraus noch die Art der Tätigkeit (Lobby) offengelegt werden müssen. Ein Beispiel unter vielen: der frühere Bundestagsabgeordnete und jetztige CDU-Europaabgeordnete Elmar Broek ist Leiter des Bertelsmann-Büros in Brüssel.

Aber zum guten Schluß ist es doch gleich, was die Damen und Herren sich erschlichen haben (siehe Bild unten).

Zu den Schlimmsten Raffern gehört eine gewisse Familie Strauß aus München, auch der Alte hat schon genommen, auf frechste Weise. Das haben Maxl und die Moni sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen. Klar hat die Moni Hohlmeyer ihre Parteigenossen mit deren Puffbesuchen und sexuellen Vorlieben etc. erpresst. Schon die Mamma, das Mariannerl Strauß, hat sich erpresserisch betätigt. Damals war das Opfer ein Herr Franz Schönhuber, zu der Zeit stellvertretender Chefredakteur des Bayrischen Rundfunks, der nicht jede Ergebenheitsadresse an den Landesvater senden wollte. Sie hat ihn erpresst mit dessen Vergangenheit als SS-Soldat, worauf dieser wiederum (Angriff ist die beste Verteidigung") das Buch "Ich war dabei" geschrieben, worauf er aus dem Bayrischen Rundfunk flog und eine Partei gründete. Der Rest ist Geschichte. Und die deutsche scheint sich im Kreis zu drehen.

Beste Grüße aus der Berliner Räterepublik.

bellamona
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Berliner

Die Arbeitslosenversicherung ist kein Null-Summen-Spiel. Die vom einzelnen Einzahler aufgebrachten Beiträge werden nie ausreichen, ihn über mehrere Jahre via Arbeitslosengeld über Wasser zu halten. Dazu sind sie zu gering. Deshalb ist der Ansatz, dem Arbeitslosen würde etwas von seinen Beitragszahlungen weggenommen, schlichtweg falsch.

Die Arbeitslosen werden immer von der in Lohn und Arbeit stehenden Solidargemeinschaft erhalten. Ob es deshalb gerecht wäre, das jemand mit seinen Beiträgen über Jahre einen vielleicht viel reicheren, aber langzeitarbeitslosen Mitbürger aushalten soll, möchte ich anzweifeln.

Gruß Alfred

Hittfeld
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

1. Es gab auch andere Zeiten in der Arbeitslosenversicherung, und viele Einnahmen. Mangels Arbeitslosen haben die Beamten dann creativ Ausgaben geschaffen!

2. Und was ist eigentlich mit einem offentlich Beschäftigten, für den es keine Arbeit mehr gibt??

3. Also sollte man vielleicht die öffentlichen Dienst mal globalisieren und outsorcen. Insbesondere alle höheren Ränge mal scharf überprüfen, ob es da nicht günstigere asiatische Angebote gibt. Also her mit der Greencard für Politiker und Karrieristen.

Die Arbeitslosen sind nicht dafür verantwortlich, dass Deutschland wettbewerbsunfähig wird, weil Politiker, Verwaltung und Führung risikolos das Erbsenzählen üben, statt creativ neue Märkte zu erobern, Preiskampf statt Innovation betreiben und sich dafür noch selbst beweihräuchern und die Arbeitslosen auch noch verhöhnen.

Übrigens bin kein Sozialromantiker und auch nicht wie vorher vermutet hartgesottener Daytrader. Sondern ich habe als überzeugter Alt-BRD-ler noch unter Karlchen Schiller studiert, ohne Bafög, sondern hart arbeitend, jung und schnell Karriere gemacht, auch die bitteren Seiten des Lebens kennengelernt und irgendwann die Kurve gekratzt:

Ich werde hier keine Kontoauszüge reinstellen, wie überhebicherweise gefordert, aber aus meiner sicher geloggten IP kann der Boardmufti entnehmen, dass ich in der "eichelfreien Zone" lebe, und gelernt habe, dass man die Freiheit geniessen kann, viel Geld zu verdienen (PosiTrad mit Futs und Optionshandel), Steuern zu sparen, weniger Geld auszugeben, als man sich leisten kann, und mit Gelassenheit dem Untergang der Berliner Republik, mit der ich mich im Gegensatz zur Bonner Republik nie anfreunden mochte entgegenzusehen.

Mit Grüssen von der "Schwabenpfütze"

Hittfeld

Roland
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Wie unser Freund Berliner schon sagte, lesen Sie von Arnim (Das System) und Sie sind nicht weit weg vom Steuerboykott. Wege dazu haben Sie als unabhängiger allemal und reichlich.

Leider ist es aber nicht so einfach, denn die Jungs finanzieren sich ja durch die Masse. Warum löst wohl keiner der Muppets das Arbeits- und Staatsproblem, weils Gonzo und Kermet ganz gut in den Kram passt.

Gast

@ Berliner

Ich habe mir gerade ausgerechnet, was eine Durchschnittsverdiener nach 15 Jahren in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat: unter 25.000 EUR! Damit könnte er gerade mal eine GmbH gründen oder Frau und 2 Kinder 1 Jahr lang ernähren.

Das sind die Fakten.

Nutznieser der Reformen sind die Flexiblen, die jedes Jahr den Job wechseln und danach sich wieder maximal arbeitslos melden. Ich kenne mindestens einen, der seit 8 Jahren sich so vom Arbeitsamt jährlich mindestens (!) einen Segelurlaub finanzieren läßt. Zeit hat er ja genug.

Das sind die Parasiten, die ausgemerzt gehörten. Nicht der Familienvater, der mit 50 gegen einen jüngeren und billigeren Angestellten verabschiedet wurde und nun die Ausbildungsrücklage seiner Kinder angreifen muss, ehe er Unterstützung erhält. Wenigstens weiß der noch, wie man eine Bombe baut und hat genug Zeit, um diese eines Tages so plazieren, dass der gesamte Politikerapparat über die Klinge springt!

Noch ein kleine Begebenheit, die ich los werden möchte, da sie zum Thema passt:

Heute ging ich an einer Bushaltestelle vorbei, wo eine sichtlich verunsicherte Frau in blümchengemusterten Kleid, 165 groß, ca. 50 Jahre alt, den Überblick verloren hat. Sie sprach mich in ihrer sichtbaren Not an, aus den Neuen Bundesländern käme sie und möchte gerne wieder mit dem Bus zum Bahnhof zurück. Arbeit hätte sie im Industriegebiet hier gesucht, aber nix gefunden; sie ist vorübergehend bei ihrer Tochter in Mannheim, kleines Zimmer. Ob ich etwas wüßte?

Wir befinden uns im Industriegebiet Walldorf/Wiesloch, wo viele Industriehallen zu vermieten sind, wo sogar eine SAP ihren Verwaltungsapparat verschlanken will.

Mein Respekt: diese Frau hat unser aller Hochachtung verdient! Dennoch will es "Hartz", dass sie erst ihr Haus "drüben" verliert, ehe sie in die Armut entlassen wird. Finden wird sie nix mehr, es sei denn, sie möchte Trinkgeld auf einer Autobahntoilette kassieren.

Die Sozialschere öffnet sich hier nun verdächtig schnell. USA ist Vorbild.

Hittfeld
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

>> Ich habe mir gerade ausgerechnet.

Mit Zins- und Zinseszins? Denn 15 Jahre, bei 50 Jährigen sind ein Paar mehr, sind eine Lange Zeit.

>>Nutznieser der Reformen sind die Flexiblen, die jedes Jahr den Job wechseln.

Jedes Jahr? Schauspieler und andere Freiberufler alle 3 Monate, zwischen den Engagements, Kohle am letzten Drehtag abtreten, wieder Arbeitslosenhilfe beantragen und so -ohne eine Mark- durchgängig Kranken und rentenversichert. Berühmte deutsche Schauspieler(Innen) haben sich da nicht gescheut und keiner hat sie Sozialschmarotzer genannt.

> Na, das haben wir nicht gelesen!

>>Dennoch will es "Hartz", dass sie erst ihr Haus "drüben" verliert, ehe sie in die Armut entlassen wird

Weil Sie ehrlich und naiv ist und an blühende Länder glaubt. Die Cleveren haben doch längst das Haus "unverkäuflich" gemacht, in der Familie einen Verein (eV - nicht gemeinnützig-) gegründet (kostet ca 150 €), diesem die Kohle überlassen, in dessen Auftrag in CH ein Brokerkto eröffnet, zockt jetzt auf diesem Kto und lässt sich vom Verein in kurzen Zeiten, in denen er sich aus der Arbeitslosigkeit vorübergehend abmeldet, eine hohe ErfolgsVergütung zahlen.

Also wie immer, die armen Schweine sind dran, die creativen.

>>Die Sozialschere öffnet sich hier nun verdächtig schnell. USA ist Vorbild

Nein, hier wiederspreche ich. Die USA sind KEIN Sozialstaat, sie täuschen ihren Bürgern aber auch keinen Sozialstaat vor. Dadurch hat dort jeder "Planungssicherheit".

Hittfeld

Norden-Trader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

"Die Arbeitslosenversicherung ist kein Null-Summen-Spiel. Die vom einzelnen Einzahler aufgebrachten Beiträge werden nie ausreichen, ihn über mehrere Jahre via Arbeitslosengeld über Wasser zu halten."

Die Arbeitslosenversicherung ist in erster Linie eine Versicherung, d.h. es ist nicht vorgesehen, dass jedermann von seinen aufgebrachten Beiträgen via Arbeitslosengeld lebt. Wie bei Auto-, Kranken- usw. -Versicherungen werden Leistungen aus der Summe der Beiträge aller Versicherten bezahlt.

Erst Arbeitslosengeld und Sozialversicherung sind beitragslose Sozialleistungen aus der Solidargemeinschaft der Steuerzahler. Wegen dieses gemeinsamen Charakters werden sie jetzt wohl zusammengelegt.

Ich gehe davon aus, dass die gegensätzlichen Meinungen - und es gibt noch mehr Argumente - sehr wohl von den Politikern ventiliert worden sind. Politik ist bekanntlich die Kunst des Machbaren. Meist ein (fauler) Kompromiss und Diktat zu Lasten der Schwächeren.

Erst die Finanzen ruinieren und dann - aber das hatten wir gerade auch bei Daimler Benz.

Grüsse,
N.

HappyHippo
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Info via http://www.usa.de

Sozialpolitik - Zwischen Eigenverantwortung und Staatshilfe

Es ist ein häufig zu hörendes Missverständnis: dass in den vereinigten Staaten keine Sozialpolitik betrieben wird. Fakt ist: Gemessen an den europäischen Wohlfahrtsstaaten sind die Vereinigten Staaten kein Sozialstaat, Sozialpolitik findet dennoch statt.

Mit dem New Deal der 1930er Jahre, als angesichts der Großen Wirtschaftsdepression und der sozialen Nöte eine einheitliche bundesstaatliche Regelung zumindest für die Rentenversicherung erreicht werden konnte, wurde der Blick für eine nötige Ausweitung bundesstaatlicher Verantwortung auf die soziale Absicherung geschärft.

Heute haben 96 Prozent aller amerikanischen Erwerbstätigen haben eine Rentenversicherungsmitgliedschaft. Seit 1972 besteht eine dynamische Rente, die an den Index der Lebenshaltungskosten gekoppelt ist. Versicherungspflichtig sind sowohl abhängig Beschäftigte als auch Selbstständige.

Die meisten Sozialhilfeprogramme fallen unter die Kompetenz der Einzelstaaten. Die Höhe der Förderung ist also von der wirtschaftlichen Beschaffenheit und politischen Ausrichtung des jeweiligen Staates abhängig. Was bedeutet: Wohlhabendere Staaten wie zum Beispiel Neuengland oder Kalifornien können den Bedürftigen weitaus mehr finanzielle Hilfe gewähren als etwa diejenigen im Süden.

Auch die Arbeitslosenversicherung ist nicht einheitlich geregelt, basiert ebenfalls auf dem Bund-Einzelstaaten-System. Die Mindestarbeitszeit als Voraussetzung für einen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung variiert je nach Einzelstaat zwischen 14 und 20 Wochen.

Durchschnittlich liegt die Höhe der finanziellen Unterstützung bei 50 Prozent des letzten Nettolohnes und wird für maximal 26 Wochen gezahlt. Danach erhält man nicht wie in Deutschland Arbeitslosenhilfe, sondern muss umgehend Sozialhilfe beantragen.

Auch die in Deutschland übliche gesetzliche Krankenversicherungspflicht, eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie Kinder- und Erziehungsgeld, sind in den USA unbekannt.

Trotz der genannten Sozialprogramme besaßen 1995 noch 15,4 Prozent aller Amerikanerinnen und Amerikaner keine Krankenversicherung, darunter etwa 30 Prozent der als arm eingestuften Personen.

Da sich in der Öffentlichkeit kein Konsens über die nötigen Steuererhöhungen zur Verbesserung des Gesundheitswesens erzielen ließ, sind zuletzt auch Bill Clintons Versuche gescheitert, die entsprechenden Reformen in diesem Sozialbereich voranzutreiben.

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