25.
05.17
Trotz einiger Rücksetzer bleiben Getreidepreise in stabiler Verfassung

Getreide Cockpit, 25.05.2017

  • niedrigere Weltgetreidernte 2017/18
  • erkennbare Ernteeinbußen in bedeutenden Anbaugebieten
  • erwarteter zukünftiger Bestandsabbau
  • Wechselkursänderungen mit preistreibender Wirkung
  • Wachstums- und Ernterisiken
  • hohe Überlagerungsbestände
  • Ernteerwartung 2017/18 immer noch über Durchschnitt
  • Wechskursänderungen mit preissenkender Wirkung
  • ggfs Handelsrestriktionen

Überdurchschnittliche globale Versorgungslage,  aber Getreidekurse bleiben stabil

Mit Ende des Getreidewirtschaftsjahres 2016/18 sollen nach weitgehend übereinstimmenden Schätzungen mehr als 500 Mio. t Getreide bzw. fast 25 % des Verbrauchs überlagert werden. Ein solcher Vorratsbestand müsste eigentlich zu schwachen Kursen führen. Tatsächlich deuten sich in kurzen Zeitabschnitten immer wieder Preissenkungstendenzen an, werden aber in kurzer Zeit wieder aufgefangen.

Zurzeit haben die Maiskurse in Paris ihre monatelang gehaltene Position oberhalb der 170 €/t-Linie aufgeben müssen und liegen jetzt etwas über der 165-er Marke. Der Druck kommt aus den Vorgaben der Chicagoer Notierung.  Die eigentliche Ursache ist jedoch das währungsbedingt günstige Maisangebot aus Brasilien, deren Farmer bei hoher Verkaufswilligkeit ihre rekordverdächtige Zweiternte an Mais rechtzeitig loswerden wollen. Und Argentinien kommt noch hinterher.

Bei anhaltend intensiven Importbedarf der EU und relativ starken Eurokurs muss die Pariser Börse mit ihren Maisnotierungen dem internationalen Druck vorerst nachgeben. Die späteren Liefertermine in diesem Jahr zeigen jedoch deutliche Aufwärtstendenzen.  Nicht zuletzt steht die Einschätzung einer deutlich schwächeren US-Maisernte im Herbst 2017 dahinter. Die US-Anbauflächen bleiben in der vorletzten Aussaatwoche hinter früheren Zahlen zurück. Für das Endergebnis  kommt es auf die Flächenerträge an. Die US-Maisernte macht rd. 35 % der Welternte aus.

Die Weizenkurse in Paris halten sich seit Anfang Mai hartnäckig auf der 175 €/t Linie fest, während die Chicagoer Notierungen Schwächetendenzen erkennen lassen. Ursachen sind die knappen Überhangbestände in der EU und die Erwartung, dass die kommende EU-Weizenernte nur auf Mittelmaß eingeschätzt wird. Ernteeinbußen sind bereits jetzt schon in Spanien und weiten Teilen Frankreichs und Deutschlands absehbar.

Im Hintergrund wirkt auch die anbauflächenbedingte US-Minderernte in der Größenordnung um 20 %; bei einem vergleichsweise hohen Dollarkurs hat der US-Export jedoch nur mit niedrigen Weizenkursen eine Chance. Für die EU jedoch eröffnen sich jedoch bei ausreichender Weizenqualität in diesem Jahr wieder größere Exportchancen in die traditionellen Länder an der nordafrikanischen Mittelmeerküste.

Allerdings ist da auch noch die Konkurrenz aus den Schwarzmeergebieten, deren Ernten zwar nicht das Rekordergebnis des Vorjahres, aber doch einen guten Durchschnitt versprechen.

Die Terminkurse für Weizen zeigen im weiteren Verlauf des Getreidewirtschaftsjahres eine steigende Tendenz auf. Die Preissignale sprechen überwiegend von einem größeren Preisspielraum nach oben. Die Gründe für Preissenkungen verlieren an Überzeugungskraft.

Trotz einiger Rücksetzer bleiben Getreidepreise in stabiler Verfassung
ZMP Live+ Logo

ZMP Live Expertenmeinung

Trotz immer wieder auftretender  Schwächetendenzen vor dem Hintergrund hoher weltweiter Überlagerungsbestände halten sich die Getreidekurse relativ stabil in einer engen Bandbreite. Für die weitere Zukunft wird aufgrund geringerer Ernteerwartungen eher mit größeren Preisspielräumen im steigenden als im fallenden Bereich gesehen.  

ZMP Marktbericht kompakt
Aktuelles von den Märkten kompakt für Sie zusammengefasst

Achtung, du siehst derzeit historische Daten da du entweder kein ZMP Live+ Mitglied oder nicht eingeloggt bist. Hol dir jetzt den Informationsvorsprung!

14.
03.24
13:32

DRV: erste Ernteschätzung 2024 - Ergebnis unter Vorjahre Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat auf der Grundlage der Anbauflächenerhebung des Stat. Bundesamtes vom 22. Dez. 2023 für Winterkulturen eine erste Ernteschätzung für das Jahr 2024 gewagt. Die Prognosen der Hektarerträge hat der DRV z.T. mit mehrjährigen Erfahrungswerten hochgerechnet…

09.
03.24
12:33

USDA-Mrz.-24 Bericht: Weizen- und Maisversorgung 2023/24 etwas niedriger als im Vormonat. Das US-Agrarministerium (USDA) korrigiert im neuen Mrz.-Bericht seine Vormonatsschätzung zum globalen Getreidemarkt nur in wenigen Punkten. Eine etwas größere Weizenernte wird durch den noch höheren Verbrauch mehr als wettgemacht. Dagegen wird im Falle der…

01.
03.24
13:02

Ende Feb.-2024: EU-KOM korrigiert EU-Getreidebilanz geringfügig Mit Stichtag 29. Feb.-2024 hat die EU-Kommission (EU-KOM) ihre monatliche Getreidebilanz auf den neuesten Stand gebracht. Die Korrekturen bewegen sich in kleinem Rahmen. Die EU-Getreideerzeugung wird auf 269,8 Mio. t (Vorjahr 266,7 Mio. t) geschätzt. Darin ist eine Weizenproduktion von…

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich