22.
09.23
Getreidemärkte volatil und schwächer

Getreide News, 22.09.2023

  • Ende Winterweizenernte in vielen europäischen Ländern und den USA
  • Unsicherheiten Lieferfähigkeit Ukraine
  • reduzierte globale Produktionsaussichten
  • Euro-Dollar-Verhältnis stützt Europas Exporteure
  • steigende globale Endbestände erwartet
  • geringe Nachfrage nach Futterqualitäten
  • beginnende Maisernte USA und Europa
  • letzte Maisernte Brasilien
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Brotweizen 24. Aug. 31. Aug. 7. Sep. 14. Sep. 21. Sep.  +/-
Hamburg 246,00 239,00 244,00 248,00 248,00 0,00
Niederrhein 246,00 239,00 241,00 245,00 244,00 -1,00
Oberrhein 243,00 236,00 238,00 243,00 242,00 -1,00
Ostdeutschland 230,00 223,00 228,00 232,00 232,00 0,00
Futterweizen            
Hamburg 244,00 237,00 200,00 246,00 246,00 0,00
Oldenburg 241,00 234,00 175,00 241,00 240,00 -1,00
Futtergerste            
Hamburg 207,00 204,00 200,00 202,00 203,00 1,00
Ostdeutschland 182,00 179,00 175,00 177,00 178,00 1,00
Körnermais             
Südoldenburg n.n. n.n. 229,00 233,00 228,00 -5,00

Die Getreidemärkte zeigten sich in dieser Woche volatil. An der Euronext/Matif gaben im Vergleic zum Schlusskurs vom vergangenen Freitag die Weizenpreise bis zur Schlussglocke am gestrigen Donnerstag nach. Der Dezember-Termin schloss gestern mit einem Kurs von 236,25 Euro/t an Handelstag ab. Mais notiert ebenfalls schwächer und viel von 213 Euro am Freitag auf 208,25 uro/t am gestrigen Donnerstag. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Kursentwicklungen in Übersee.

Die Nachrichtenlage zeigte sich zuletzt ebenso vielseitig wie die Kursentwicklung. Insbesondere standen die internationalen Exportmärkte im Fokus wie die Situation in der Ukraine. Für letztere lief das europäische Lagerverbot in den Nachbarländern zur Ukraine am Wochenende auf. Nachdem Polen und Ungarn nationale Alleingänge zur Aufrechterhaltung des Lagerverbotes angekündigt haben, antwortete die Ukraine darauf zunächst mit einer Klageandrohung bei der Welthandelsorganisation. Gestern wurde jedoch bekannt, dass sich betroffenen Ländern mit der Ukraine einigen wollen und die Ukraine ihrerseits einen Kompromiss für den Transit ihrer Agrargüter vorlegen wird. Ein erstes Schiff hat den Weg in und aus der Ukraine nach dem Ende des Getreidedeals absolviert. Der Frachter steuert derzeit Israel an und hat nach Angaben der Ukraine 3.000 Tonnen Weizen geladen. Zudem meldeten Agenturen das im Hafen von Tschoromsorsk (Ukraine) derzeit ein Frachter mit 20.000 Tonnen Weizen beladen wird. Diverse Kaufmeldungen sorgten zudem für zeitweise Unterstützung der Kurse. So soll Ägypten rund 120.000 Tonnen Weichweizen in Rumänien eingekauft haben, Algerien war in dieser Woche mit einem Tender ebenfalls am Weltmarkt auf der Suche nach Weizen. Die europäischen Exporte der vergangenen Woche lagen mit rund 190.000 Tonnen jedoch deutlich unter den Werten der Vorwochen. Insgesamt haben Europas Exporteure bis zur 12. Kalenderwoche des laufenden Wirtschaftsjahres 6,3 Mio. Tonnen Weichweizen exportieren können. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 8,69 Mio. Tonnen. Ob die Prognose der EU-Kommission, die immerhin 32 Mio. Tonnen Weichweizenexporte erwartet, erreicht werden kann, bleibt darum abzuwarten. Die jüngste Entwicklung des Währungspaares Euro zu US-Dollar führt immerhin zu einer besseren Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Exporteure. Die US-Exportmeldungen hingegen enttäuschten. In der vergangenen Woche wurden lediglich 307.000 Tonnen US-Weizen gebucht, das waren nochmals 130.000 Tonnen weniger als eine Woche zuvor. Der Internationale Getreiderat hat gestern seine Prognose für die globale Weizenernte um 600.000 Tonnen im Vergleich zur letzten Schätzung reduziert. Wegen geringeren Verbrauchserwartungen wurden die Endbestände jedoch spürbar erhöht. Ähnlich zeigt sich die Prognose beim Mais. Hier wachsen sowohl Produktionsprognose als auch die globalen Endbestände in der jüngsten Schätzung an. Wie beim Weizen enttäuschte in dieser Woche auch die Maisnachfrage in den USA. Belastend wirken hier zudem die voranschreitende Ernte sowie höhere Ertragsprognosen für die Ukraine und für Russland. Das Analyse APK-Inform schätzt, dass in der Ukraine 15,6 Mio. Tonnen Mais geerntet werden, bisher hatte das Haus mit 14,8 Mio. Tonnen Mais gerechnet.

An den hiesigen Kassamärkten standen die Preise insgesamt unter Druck. Niederländische Käufer sind derzeit vor allem in Süddeutschland aktiv und kaufen hier Futterweizen ein. Heimische Kraftfutterwerke sind nur verhalten am Markt aktiv. Insgesamt hat der Verkaufsdruck der Erzeuger beim Futterweizen jedoch abgenommen. Erntemengen drücken derzeit wenig stark in den Markt als noch vor ein oder zwei Wochen. Die Maisernte beginnt in vielen Regionen derzeit und nimmt an Fahrt auf. Der Handel mit dem Körnergetreide ist jedoch noch verhalten.

Getreidemärkte volatil und schwächer

Getreide-Aktualisieren,

Update Getreide vom Dienstag, 26.09.2023

Am Freitag zeigten die Weizenpreise an der Euronext/Matif keine ganz klare Richtung. Am gestrigen Montag konnten die Kontrakte in Paris jedoch deutlich zulegen und auch an den Kassamärkten wurden Brot- und Futterweizen zu festeren Kursen gehandelt. Der Dezember-Kontrakt schloss am ersten Handelstag der neuen Woche mit einem Plus von 4,50 Euro und schloss ei 240,25 Euro/t. An der CBoT legten die Kontrakte sowohl am Freitag als auch am gestrigen Montag spürbar zu, tendieren vorbörslich heute jedoch etwas schwächer.

Die Blicke vieler Marktteilnehmer richten sich weiter auf die Ukraine. Am Wochenende hat Russland erneut Angriffe auf Odessa gefahren, in der Nacht zum Montag wurde bei Angriffen auf den Donauhafen Ismail Transportlogistik und Lagerhallen sowie Getreidebestände verstört. Überhaupt zeigen sich die ukrainischen Agrarexporte derzeit deutlich hinter den September-Mengen des Vorjahres. Nach ukrainischen Angaben befinden sich aktuell drei Frachter auf den Weg in die Ukraine um Getreide für Spanien, China und Ägypten in Höhe von etwa 120.000 Tonnen aufzunehmen. Im Konflikt über den Transit und die Lagerung des Getreides in osteuropäischen Nachbarländern der Ukraine scheint es Lösungen zwischen den beteiligten Staaten zu geben. Versähnlichere Töne waren in dieser Angelegenheit sowohl aus Polen als auch aus der Slowakei zu hören. Jenseits des Atlantiks beschäftigten sich die Händler neben der Situation in der Ukraine mit der fast abgeschlossenen Sommerweizenernte. Aktuell sind 96 Prozent der Sommerweizenbestände eingefahren, die Winterweizenaussaat kommt es langsamer voran als in den Vorjahren. Die US-Exporte hinken nach den neusten Zahlen, die gestern veröffentlicht wurden, weiter dem Vorjahresergebnis hinterher. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den europäischen Exportmengen. Zuletzt gab es aber vermehrt Berichte über Gespräche und Abschlüsse zwischen China und Frankreich und Ägypten und Frankreich.

Beim Mais laufen die Erntearbeiten hierzulande wie in Übersee flächendeckend an. In Frankreich wurde zuletzt gemeldet, dass die Landwirte dort sehr viel langsamer mit den Häckslern vorankommen. Erste Erntemeldungen aus Baden-Württemberg zeigen Hektarerträge um die 8,7 t, die damit etwas geringer als im Vorjahr und deutlich geringer als im Schnitt der letzten Jahre ausfallen.

Zum Start in den heutigen Handelstag tendieren Weizen und Mais an der Euronext/Matif abermals fester.

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ZMP Live Expertenmeinung

Auf den Getreidemärkten kehrt noch keine Ruhe ein. Nach wie vor wird auf der Nordhalbkugel geerntet. Russlands Exportpreise drücken auf die Stimmung beim Weizen und die beginnende Maisernte in Europa und in den USA sorgt in diesem Teilmarkt für Preisdruck. Gleichzeitig bleiben immer wieder die Fragen nach der globalen Versorgungslage. Auch wenn die Ukraine Schiffe beladen und sicher durch das Schwarze Meer geleiten kann, ist die Exportkapazität des Landes trotz guter Ernte fragil.

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