29.
09.23
Grüne Vorzeichen - aber große internationale Konkurrenz

Getreide News, 29.09.2023

  • Unsicherheiten Ukraine
  • weniger Mahlweizenqualitäten in Deutschland
  • globale Nachfrage auf hohem Niveau
  • reduzierte Produktionserwartungen
  • hohe Mengen Futterweizen in Deutschland
  • internationale Preiskonkurrenz
  • üppige Ernte in Russland
  • hohe Produktionsprognose Ukraine
  • laufende Maisernte Nordhalbkugel
  • Rekordernte Brasilien
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Brotweizen 31. Aug. 7. Sep. 14. Sep. 21. Sep. 28. Sep.  +/-
Hamburg 239,00 244,00 248,00 248,00 250,00 2,00
Niederrhein 239,00 241,00 245,00 244,00 246,00 2,00
Oberrhein 236,00 238,00 243,00 242,00 244,00 2,00
Ostdeutschland 223,00 228,00 232,00 232,00 234,00 2,00
Futterweizen            
Hamburg 237,00 200,00 246,00 246,00 248,00 2,00
Oldenburg 234,00 175,00 241,00 240,00 242,00 2,00
Futtergerste            
Hamburg 204,00 200,00 202,00 203,00 205,00 2,00
Ostdeutschland 179,00 175,00 177,00 178,00 180,00 2,00
Körnermais             
Südoldenburg n.n. 229,00 233,00 228,00 230,00 2,00

Auf Sicht der bisherigen Woche konnten die Weizenpreise in Paris zulegen. Am gestrigen Donnerstag stand trotz Tagesverlusten mit 239,50 Euro/t im Dezember-Termin ein höherer Kurs als am vergangenen Freitag. Seinerzeit standen 235,75 Euro/t im Dezember-Kontrakt auf der Anzeigetafel in Paris. An der CBoT gab Weizen geringfügig nach. Hingegen konnten Mais sowohl an der Euronext/Matif als auch an der CBoT auf Wochensicht zulegen.

Die Nachrichtenlage konzentrierte sich in dieser Woche vor allem auf den Exportmarkt. Die Konkurrenz am Weltmarkt ist groß. Europas Exportzahlen, die in dieser Woche aktualisiert wurden, liegen mit 6,87 Mio. Tonnen weiterhin unter den Mengen des Vorjahres zu diesem Zeitpunkt. Vor einem Jahr waren es bis zu3 13. Kalenderwoche des Wirtschaftsjahres bereits 9,41 Mio. Tonnen. Die wöchentlichen Mengen lagen in dieser Woche mit weniger 200.000 Tonnen unter den durchschnittlichen Volumen der bisherigen Kalenderwochen. Dennoch kommt es immer wieder zu Exportmeldungen und Exportgerüchten. So soll Ägypten nun 170.000 Tonnen Mahlweizen in Rumänien und Bulgarien eingekauft haben. Beide Länder haben sich gegen die Konkurrenz aus Russland durchgesetzt. Am Markt machen sich aber Gerüchte breit, dass Russland und Ägypten über Getreidelieferungen auf Regierungsebene sprechen. Die US-Exporte leiden unter der großen Konkurrenz, insbesondere unter der vom Schwarzen Meer. Die Exportzahlen legten zuletzt zwar etwas zu, enttäuschen die Marktbeteiligten aber weiterhin. Fraglich bleibt die Transportfähigkeit der Ukraine. Zu Beginn der Woche wurden Meldungen bekannt, wonach Russland erneut Ziele im Hafen von Odessa und den Donauhafen Ismail getroffen hat. Insbesondere im letzten Ziel sind nach ukrainischen Angaben sowohl Getreide als auch LKW und Lagersilos vernichtet worden. Der Streit um die ukrainischen Lieferungen zwischen osteuropäischen Staaten und der Ukraine ist zwischenzeitlich beigelegt.

Die Maisernte in Europa ist im vollen Gang und auch in den Vereinigten Staaten sind die Häcksler aktiv. Im Corn Belt werden für die nächsten Tage hohe Temperaturen vorhergesagt, die für einen Oktober-Monat sogar neue Spitzenwerte erreichen könnten. Meldungen zur Folge hat China zehn bis zwölf Schiffsladungen Futtermais in der Ukraine eingekauft. Auch in den USA war China in der letzten Woche eine der größeren Käufer. Mehrheitlich rechnen viele Marktbeobachter aber damit, dass sich das Reich der Mitte demnächst verstärkt in Brasilien eindecken dürfte. Die Exportmengen Brasiliens für den September zeigen deutlich höhere Exportvolumen als im September des Vorjahres, auch wenn die Nachfrage zuletzt etwas schwächer ausfiel als noch vor einigen Wochen erwartet und prognostiziert worden war.  Die US-Ethanolproduktion hat gegenüber der Vorwoche wieder etwas zugelegt, aber auch die Lagerbestände sind angewachsen. Erste Erntemeldungen aus Baden-Württemberg zeigen Hektarerträge beim Körnermais von rund 8 Tonnen an. In der Pfalz werden 8 bis 12 Tonnen gemeldet.

An den Kassamärkten bleibt die Situation insgesamt ruhig. Landwirte sind derzeit mit der Körnermaisernte beschäftigt und beim Weizen zeigen sich viele beim aktuellen Preisniveau wenig abgabebereit. Aber auch die Futtermittelindustrie ist ihrerseits nur wenig am Markt aktiv. Im Süden sind Schweizer Einkäufer auf der Suche nach Futterweizen, auch niederländische Erfasser suchen auf dem deutschen Markt Waren. Die Notierungen für Brot- und Futterweizen zeigen sich auf Wochensicht fester. Auch Gerste und Körnermais legten leicht zu.

Grüne Vorzeichen - aber große internationale Konkurrenz

Getreide-Aktualisieren,

Update Getreide vom Mittwoch, 4.10.2023

An den Kassamärkten bleibt es zum Wochenauftakt ruhig. Der Feiertag am Dienstag und der damit verbundene Brückentag am Montag lassen die ohnehin überschaubaren Umsätze nochmals rückläufig entwickeln. Insbesondere beim Mais ist es derzeit ruhig, auch wenn hier und da noch einzelne Partien gehandelt werden. Die laufende Körnermaisernte lässt sowohl Landwirte als auch Landhandel zurückhaltend agieren. An der Börse ging es zum Wochenauftakt für Weizen und Mais gen Süden. Am gestrigen Dienstag erholten sich die Kontrakte jedoch wieder. Weizen legte auf 236,50 Euro/t im Frontmonat Dezember 2023 zu und notiert damit fester als noch am Freitag.

Die Nachrichtenlage ist um Wochenbeginn insgesamt überschaubar. Weiterhin blicken die Marktteilnehmer auf das Geschehen an den Exportmärkten. Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar nochmals an Wert verloren und machen Europas Agrarexporte damit insgesamt wettbewerbsfähiger. Die gestern veröffentlichten Exportzahlen der EU zeigen aber weiterhin ein Trend zu einer schwächeren Nachfrage. Auf Sicht des bisherigen Wirtschaftsjahres wurden rund 23 Prozent weniger Weichweizen in Länder außerhalb der Europäischen Union verschifft. Nach ukrainischen Regierungsangaben befinden sich weitere fünf Frachter auf den Weg über das Schwarze Meer zu den ukrainischen Häfen. Problematisch ist für die Ukraine weiterhin der hohe Frachtkostenzuschlag, der zu zahlen ist. Die Preise tendierten aber zuletzt etwas geringer. Russland lässt die Frachter offenbar gewähren und unternimmt aktuell nichts gegen erfolgreiche Transporte. In Übersee überraschte am Montag die Meldung, dass China 200.000 Tonnen Weizen in den USA eingekauft hatte. Am Freitag sorgen überraschende Lagerbestände in den USA noch für deutlichen Preisdruck beim Weizen. Diese sind zwar leicht zurückgegangen, lagen aber deutlich über dem Niveau dessen, was die Analysten im Vorfeld erwartet hatten. Beim Mais lieferten die Quartalszahlen zu den Endbeständen hingegen bullische Signale.

Die EU-Kommission hat am Freitag ihre Prognose für die europäische Getreideernte aktualisiert und nach unten korrigiert. Die Weizenernte fällt mit 126,3 Mio. Tonnen etwas kleiner aus als im Vorjahr, der langjährige Erntedurchschnitt wird jedoch weiterhin leicht übertroffen. Die Maisprognose wurden sehr deutlich nach unten angepasst. Die Kommission rechnet mit einer Produktion aus der laufenden Ernte von 60,06 Mio. Tonnen, was zwar deutlich über das hitzebedingte Ergebnis von 2022 liegt, aber dennoch rund 13 Prozent geringer ist als im Schnitt der letzten 5 Jahre von den Äckern geholt wurde.

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ZMP Live Expertenmeinung

Die Getreidemärkte stehen unter Druck. Die Wettbewerbssituation am internationalen Markt ist groß. Dass die Preise jedoch in dieser Woche sogar verbessern konnten liegt an der fragilen Situation am Schwarzen Meer. Die jüngsten Angriffe Russlands auf ukrainische Häfen schränkt die Lieferfähigkeit nachhaltig ein. An den Kassamärkten warten Käufer wie Verkäufer die weitere Entwicklung ab. 

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