15.
03.18
Schweinepreise nochmals zurückgesetzt

Schweine Cockpit, 15.03.2018

  • potenziell niedrige Schlachtzahlen
  • Ostergeschäft, Vorbereitungen auf Grillsaison
  • preissteigernde Wechselkursänderungen
  • schwache Inlandsnachfrage
  • schwierige Exportlage aufgrund der internationalen Niedrigpreiskonkurrenz
  • preisdrückende Wechselkursänderungen
  • Fallende China-Nachfrage

Schlachtschweinemarkt Deutschland

2018  

11./12. KW

Do bis Mi

10./11. KW

Do bis Mi

09/10. KW

Do bis Mi

08.-09. KW

Do bis Mi

07./08. KW

Do bis Mi

06./07. KW

Do bis Mi

05./06. KW

Do bis Mi

04./05. KW

Do bis Mi

 V.-Preis (€ /kg)

1,45

1,49

1,55

1,50

1,46

1,40

1,33

1,30

Voranmeldungen (Stück)

235.400

227.100

212.000

212.400

207.200

210.000

219.000

231.200

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ISN-Internetauktion (Di  -  Fr)

16.03

13.03.

09.03

06.03.

02.03.

27.02.

23.02

19.02

16.02

13.02.

09.02.

06.02.

02.02.

30.01

26.01.

23.01

Durchschnittspreis (€/kg)

1,49 

1,50

1,51

1,51

1,57

1,59

1,58

1,55

1,52

1,50

1,47

1,44

1,42

1,37

1,36

1,35

Überstand in %

10,5% 

21 %

24%

45 %

38 %

0%

5%

0 %

25 %

2 %

20 %

0 %

0 %

23 %

19,5%

4%

2018

 

10. KW

9. KW

8. KW

7. KW

06. KW

05.KW

04. KW

Schlachtzahlen (Stück)

 

980.780

949.114

967.503

938.916

948.818

996.407

1.026.983

 

 

Schweinepreise für 11./12. KW-2018

 

Die ISN-Internetauktion am 13.-Mrz.-18 lieferte einen Durchschnittspreis von 1,50 €/kg in einer Spanne von 1,50 bis 1,525 €/kg und einem Überstand von 21,5%.

 Allgemeine Markt- und Preisentwicklung:

 Trotz niedriger Schlachtzahlen, aber steigender Voranmeldungen sind aufgrund des vorangegangenen starken Preisauftriebs die Schweinepreise besonders in Deutschland deutlich zurückgesetzt worden. Im Fleischverkauf konnten die steigenden Einkaufspreise nicht in vollem Umfange umgesetzt werden. Im internationalen Schweinemarkt USA, Kanada, Brasilien, Russland, China sind die Schweinepreise sämtlichst auf dem absteigenden Ast.  In Frankreich, Spanien und Italien sind die Märkte weitgehend ausgeglichen, so dass sogar kleine Kursanstiege möglich sind

 Dänemark: Dänische Schweinepreise wurden für die 11. KW.-18 unverändert beibehalten. Für die kommende 12. KW werden die Basispreise weiterhin unverändert bleiben. .

 In Frankreich/Bretagne wurde die Notierung am 15.03. unverändert beibehalten. Die Schlachtzahlen liegen mit 376.938 (Vorwoche 372.818 Vorvorwoche 375.991) Stück im Durchschnittsbereich.

 Die niederländischen Schlachtunternehmen haben in der 11. KW-18 um -2 ct/kg weniger ausbezahlt.

 Belgien: Schweinepreise wurden in der 11. KW-18 um -5 ct/kg gekürzt 

 Deutschland: Für die 11./12. KW-18 wurde der Vereinigungspreis auf 1,45 € je kg bzw. Indexpunkt (-4 ct/kg) zurückgesetzt. Die Spanne reicht von 1,45 bis 1,47 €/kg. Die Voranmeldungen fallen mit 235.400 (Vorwoche 227.100 Vorvorwoche 212.000) Stück wieder höher aus und lassen Schlachtzahlen oberhalb der 1 Mio. Stück-Marke erwarten. Schlachtzahlen der zurückliegenden Woche sind mit 980.782 (Vorwoche 949.114 Vorvorwoche 938.916) Stück zum 6. Mal unter der 1 Mio. Stck-Marke im Neuen Jahr.

 Der in Österreich geltende Mastschweine-Basispreis soll für die 11/12. KW-18 um -4 ct/kg verringert werden.

 Die Schweinepreise in Spanien wurden am Do, 08.03. um zusätzliche +1 ct/kg erhöht.

 In (Ober-)Italien sind die Schweinepreise am 12.03 in Modena um +0,3 ct/kg, am Di in Reggio +0,1 ct/kg und Cremona +2,0 ct/kg erhöht worden. Die Schlachtzahlen liegen mit 42.764 (Vorwoche 41.798 Vorvorwoche 42.754) Stück im knappen Mittelfeld.

 In Polen wurden am 02.03.2018 Schweinepreise bei 57 % MFL von umgerechnet 1,47 €/kg nochmal höher notiert.

 

Ausblick:  Niedrige Schlachtzahlen allein reichen nicht, um Preise zu halten oder zu steigern. Der Fleischabsatz muss bei steigenden Einstandspreisen mitziehen. Das gelingt zurzeit nur in unzureichendem Maße. In den übrigen EU-Mitgliedstaaten verlaufen die Entwicklungen teilweise gegensätzlich zur deutschen Notierung. Die internationalen Schweinepreise in Drittländern haben fast überall erheblich nachgegeben.  

 

Die US-Preise sind am 14.03.18. in IOWA auf umgerechnet 1,06 €/kg gefallen.  Die Schweinefleischmengen sind nicht ohne Probleme im Markt unterzubringen. Der Fleischhandel kann seine Margen nur begrenzt realisieren. Der Dollarkurs hat wieder nachgegeben. Die Börsenkurse in Chicago sind für den Frontmonat April 2018 bei 1,20 zurückgefallen.  Erst die Grillmonate Juni/Juli/August sollen in der Spitze 1,40 €/kg bringen. Im Herbst 2018 erwartet man nur noch 1,15 €/kg.

 Chinas Schweinenotierungen sind am 07.03.2018 auf umgerechnet 2,15 €/kg abgestürzt. Die nachfrageintensive Neujahrsfestwoche Mitte Febr.  hat die gestiegenen Angebotsmengen aus den neu errichteten Produktionsanlagen noch abfangen können. Jetzt schlägt der hohe Angebotsdruck voll auf die Preise durch. Es bestehen Befürchtungen, dass die bisher erwarteten hohen EU-Exportzahlen nach China deutlich niedriger ausfallen können. Andererseits wird das zurzeit unwirtschaftlich niedrige Preisniveau zu weiteren Betriebsaufgaben der traditionell kleinen chinesischen Einheiten führen.

 Die russischen Schweinepreise sind am 14.03.2018 auf 1,57 €/kg zurückgefallen. Der Angebotsdruck der wachsenden Produktion wird nicht mehr so zügig aufgenommen. Nachfrage bleibt vorerst verhalten. Bei steigenden Futterkosten wird die Kalkulation für die russischen Schweinemäster wieder etwas enger. Auch russische Geflügelfleischerzeuger haben finanzielle Schwierigkeiten.

 Brasilianische Schweinepreise haben am 12.03.2018 im Durchschnitt der Südwestregion nochmals auf 1,06 €/kg nachgegeben.  Der brasilianische Real ist in der Kaufkraft wieder etwas gefallen. Die internationale Konkurrenz aus USA und Kanada setzt die brasilianischen Exportpreise massiv unter Druck.

Schweinepreise nochmals zurückgesetzt
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ZMP Live Expertenmeinung

Der massive Preisrückgang im deutschen Schweinefleischmarkt stellt eine Korrektur des schnellen vorangegangenen Preisanstiegs dar, der u.a. aufgrund von Lieferverträgen im Weiterverkauf nicht in ausreichendne Maße weitergegeben werden konnte. Trotz Ostergeschäft und anlaufender Bevorratung für die Grillsaison wurde das Preisniveau von der Nachfrageseite nicht akzeptiert. Die jüngsten Voranmeldungen in Deutschland deuten wieder auf aktuell höhere Schlachtzahlen von über 1 Mio. Stück hin. In einigen großen EU-Mitgliedstaaten wie Frankreich, Spanien und Italien sind die Schweinemärkte ausgeglichener. Die Internationalen Schweinepreise bewegen sich jedoch sämtlichst auf Talfahrt, so dass das Exportgeschäft durch die Konkurrenz unter Druck steht. 

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