(AMI) – Bislang führte Deutschland die Hitliste der Schweineschlachtungen in Europa an. Doch im ersten Quartal dieses Jahres hat Spanien die Spitzenposition übernommen. Zuvor baute Spanien seinen Schweinebestand in den vergangenen Jahren verstärkt aus und erhöhte so auch seine Erzeugung entgegen dem europäischen Trend.
Europaweit betrachtet gingen die Schweineschlachtungen in den ersten drei Monaten um 1 % zurück. Zuvor waren die Schlachtzahlen im Jahr 2018 mit einem Plus von 2 % auf einem Höchstwert von 262,7 Mio. Schweinen gestiegen. Von Januar bis März des laufenden Jahres verringerte sich bei den meisten europäischen Ländern die Schweinefleischerzeugung. Am stärksten fielen die Rückgänge in Polen, Deutschland und den Niederlanden aus. Ausnahmen bilden Spanien und Italien, wo die Zahl der Schweineschlachtungen erhöht wurde. In der Prognose der EU-Kommission wird für die Entwicklung in diesem Jahr eine moderate Verringerung der Schweineerzeugung von knapp 1 % erwartet.
Spanien führt nunmehr das Rankin in der EU an. Warum?
Günstigere Produktionskosten (rund 20 Ct/kg Schlachtgewicht), starke und erfolgreiche Lobbyarbeit und weitere Investitionen heizen diesen Trend an. Jünsgstes Beispiel ist das Investment von Pini (Investor mit Hauptsitz in Italien), bekannt als Pini Polnia. Hierbei soll an einem neuen Standort demnäst ein Schlachthof ans Netz gehen,der als Zielmarke eine Kapazität von 36.000 Schlachtschweinen pro Woche hat. Selbst versierte Marktbeobachter aus Spanien schütteln dazu nur den Kopf, da man sich fragt woher die Schweine kommen sollen.
Schweine-Aktualisieren,
ZMP Newsticker 24.06.2019
Chinas erwartet Versorgungsengpass mit Schweinefleisch
Chinas Importe von Schweinefleisch stiegen im Mai um fast 63% gegenüber dem Monat Mai 2018. Das geht aus den Zolldaten von gestern hervor. Beim weltweit größten Konsumenten von Schweinfleisch bereitet man sich auf einen Versorgungsengpass vor.
Die Mai-Importe werden mit 187.459 Tonnen angegeben. Das ist die größte Menge seit August 2016 als 192.348 Tonnen eingeführt wurden. Die starke Nachfrage wurde vom Auftreten des Afrikanischen Schweinefiebers (ASF) ausgelöst. Diese Pest hat den nationalen Schweinebestand bereits deutlich reduziert.
Seit der ersten März-Hälfte stiegen in China die Schweinepreise deutlich und an den internationalen Fleischmärkten wurden große Mengen eingekauft,
Aus ZMP-Analysen 20.06.2019
Steht ein jahrelanger globaler Nachfrageüberhang nach Schweinefleisch mit langanhaltend hohen Preisen bevor?
In der weltgrößten Erzeugungsregion China mit einem 50 %igen Anteil der Schweinefleischerzeugung grassiert die tödliche Afrikanische Schweinepest (ASP). Bis Ende Mai 2019 wurden nach offiziellen Informationen rd. 25 % der Sauen und Schweine im Vergleich zum Vorjahr abgeschlachtet. Schätzungen zufolge sollen rd. 30 % des früher üblichen Schweinefleischangebotes ausfallen, eine Fehlmenge von rd. 16 Mio. t.
Die fortschreitende ASP-Verbreitung in Vietnam, Kambodscha und weiteren südostasiatischen Ländern vergrößert das weltweite Versorgungsproblem um mindestens weitere 2,5 Mio. t.
ZMP Live Expertenmeinung
(AMI) Das Angebot an Schlachtschweinen ist und bleibt im Verhältnis zur Nachfrage der Schlachterein klein. Zugleich bereitet der Fleischmarkt allerdings Probleme, weshalb die Gegenwehr der Schlachtunternehmen bie höheren Preisen stark ist. Dementsprechend scheinen weitere Anstiege des Schlachtschweinepreises zumindest vorerst schwer umzusetzen.