(AMI) – Der Handel mit China bietet aktuell ungewohnt starke Impulse für die deutsche Fleischwirtschaft. Aufgrund der dort grassierenden Afrikanischen Schweinepest ist der Importbedarf immens, deutsche Erzeuger können davon profitieren. Bis einschließlich September lieferten deutsche Lieferanten dementsprechend 387.000 t Schweinefleisch ins Land der Mitte. Gegenüber dem gleichen Zeitraum 2018 ist dies ein Anstieg um rund 50 %. Ein Ende dieser Entwicklung ist zudem nicht in Sicht, vielmehr scheinen die Lieferungen sogar weiter zuzunehmen. Dabei bezieht China inzwischen nicht mehr nur die klassischen Neben- oder Fettartikel. Vielmehr finden auch immer mehr Edelteile oder Schweinehälften dort ihr Ziel.
Abgesehen von China stagnierte der Außenhandel mit Schweinefleisch bislang eher. Die insgesamt ausgeführten Mengen lagen mit 2,12 Mio. t ziemlich genau auf dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund der insgesamt rückläufigen Produktion von Schweinefleisch stehen aber generell auch keine größeren Mengen für den Transport zur Verfügung. Abgenommen hat dabei zuletzt insbesondere der innereuropäische Handel. Im vergangenen Jahr lagen die Liefermengen bis September hier noch bei 1,5 Mio. t, 2019 wurde nur 1,4 Mio. t Schweinefleisch an EU-Länder geliefert. Rückgänge sind dabei für fast alle Länder zu verzeichnen.
Schweine-Aktualisieren,
ZMP Newsticker vom 03.12.2019
Schweinefleisch: Chinas Interventionsläger sind vorerst wieder aufgefüllt
Umfangreiche Vorräte von TK-Schweinefleisch sollen in China die Schweinepreise in Schach halten. Das berichten heute offizielle Stellen im Landwirtschaftsministerium in Peking.
Die staatlichen Reserven wurden mit Importen sowie gewerblichen Vorräten aufgestockt, so der Direktor des Büros für Landwirtschaft und Tiergesundheit. Peking steht unter Druck, die Marktversorgung mit Schweinefleisch während des chinesischen Neujahrsfestes Ende Januar sicherzustellen.
ZMP Newsticker
China importiert in 2019 mehr als 3 Mio. Tonnen Schweinefleisch
Chinas Wirtschaftsministerium erwartet, dass das Land in diesem Jahr mehr als drei Mio. Tonnen Schweinefleisch und -Nebenprodukte importieren wird. Insgesamt werden die Fleischimporte mehr als sechs Mio. Tonnen übersteigen.
Diese Einschätzung teilt auch die Rabobank.
Die Importe sind nach dem Ausbruch des Afrikanischen Schweinbefiebers in 2018 drastisch gestiegen, weil die nationale Schweineherde um 50% einbrach.
ZMP Live Expertenmeinung
Ein Rückgang des enormen Importedarfs Chinas ist auch Ende November noch nicht erkennbar. Eigentlich dürften die Liefermengen hier in den kommenden Wochen erst einmal abnehmen, da dem Vernehmen nach im Dezember kaum Lieferungen nach China getätigt werden. Allerdings scheint in diesem Jahr nichts unmöglich, selbst die Preisschwäche zwischen den Jahren ist keinesfalls sicher. Vielmehr dürfte der Export auch in denkommenden Monaten florieren und den Erzuegren anhaltend hohe Preise ermöglichen.