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07.21
V-Preis unverändert bei 1,42 €kg, aber Spanne oben gekappt

Schwein - Aktuelles vom 21.07.2021

  • anhaltend niedriges Lebendangebot
  • schwache saisonale Inlandnachfrage
  • Angebotsdruck im EU-Binnenfleischmarkt
  • unzureichender Drittlandexport

Deutschland: Preise auf 1, 42 €/kg ohne Spanne eingeengt – Lebendangebot etwas größer  

Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 801.086 (Vorwoche 784.896) wieder gestiegen, die Schlachtgewichte mit 96,3 kg (+0,2 kg) ebenfalls.  

Die Voranmeldungen haben mit 243.000 Schweinen (Vorwoche 210.700) zwar zugenommen, bleiben jedoch weiter auf weit unterdurchschnittlichen Niveau.  

Beim Weiterverkauf der Teilstücke an LEH, Verarbeiter und für den Export wurden die Durch-schnittspreise um weitere -4 ct/kg gesenkt. Allein der Schinken gab um –5 ct/kg nach. In den letzten 5 Wochen summierte sich der Rückgang der Teilstückepreise insgesamt auf - 22 ct/kg.  

Bei der ISN-Auktion am Di, 20.07. kam bei einem Angebot von 1.685 Schweinen ein Preis von 1,44 €/kg (-3 ct/kg zur Vorauktion) heraus. Es gab einen Überstand von 38 %  

Der V-Preis für die Zeit vom 22.07. bis 28.07.2021 wird mit 1,42 €/kg unverändert beibehalten. Die Spanne wurde auf 1,42 bis 1,42 €/kg reduziert.  

Mit Stand vom 20.07.2021 sind 1.619 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg und Sachsen amtlich bestätigt worden. Erstmals sind Hausschweine betroffen. Die positiv getesteten Schweine stammen aus einem Bio-Sauen-Betrieb mit 200 Tieren im Landkreis Spree-Neiße und zwei Kleinst-Haltungen mit 2 bzw. 4 Schweinen im Landkreis Märkisch-Oderland. Die Betriebe liegen nahe der polnischen Grenze in bestehenden Sperrgebieten (siehe angehängte Karte).  

Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:  

In Dänemark sind die Preise in der 29. KW 2021 zwischen 5 bis 6 ct/kg gesenkt worden. Exporte von Fleisch und von Schlachtschweinen sind zurückgegangen.  

In Belgien sind die Preise in der 29. KW weiterhin unverändert auf dem niedrigen Niveau von 1,25 €/kg stehen geblieben. Bei ausgeglichenen Inlandsabsatz bleibt der Export unbefriedigend.  

Niederlande: In der Mehrzahl der Schlachtbetriebe wurden in der 29. KW um 5 ct/kg gesenkt worden.  

In Frankreich sind die Preise in der Bretagne um -3 ct/kg auf knapp 1,35 €/kg gefallen. Die Schlachtzahlen sind feiertagsbedingt auf 307.771 Schweinen zurückgegangen, aber mit einem Schlachtgewicht von 94,8 Kg.  

In Italien sind die Notierungen in der 29. KW um +1 ct/kg erhöht worden. Es zeichnet sich eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau ab.  

In Spanien wurden die Preise in der 29. KW ein weiteres Mal um -5 ct/kg verringert. Der Preisrückgang in einem Monat summiert sich auf rd. 20 ct/kg und liegt umgerechnet unter 1,80 €/kg Der rückläufige China-Export drängt Ware unter beachtlichen Preiszugeständnissen auf den EU-Binnenmarkt.  

In den USA haben die Preise in IOWA auf 2,06 €/kg nachgegeben. Die Notierungen für den neuen Frontmonat Aug an der Chicagoer Börse fallen auf 1,95 €/kg. Das Angebot aus lfd. Schlachtung steigt und reicht für die Grillnachfrage. Für die Herbst/Wintermonate liegen die Terminkurse unter 1,60 €/kg. Beim Export wird der Rückgang der Lieferungen nach China durch steigende Ausfuhren nach Mexiko, Japan, Philippinen und Südamerika ausgeglichen.  

Brasilien: Die Erzeugerpreise haben sich nach vorherigen Rückgang weiter auf 1,39 €/kg stabilisiert. Entscheidend sind die Steigerungen in inländischer Währung. Das nicht mehr so drängende Angebot reicht für die verhaltenen Inlandsnachfrage und den gedämpften Export.  

China: Die jüngsten Notierungen sind wieder auf umgerechnet 2,77 €/kg gestiegen. Für den Sep-2021 werden an der Dalian Börse bereits wieder Futurekurse von 3,30 €/kg gehandelt. Der Wiederaufbau der Schweinebestände geht langsamer voran als geplant. Hohe Ferkel- und Futtermittelpreise bremsen.  

Fazit: geringfügig anziehende Schlachtzahlen und Voranmeldungen gaben hinreichend Anlass, die Erzeugerpreise in der schwierigen Fleischabsatzlage auf niedrigem Niveau festzuschreiben. Der Absatz im Fleischgeschäft bleibt weiterhin schwierig, im Norden mehr als im Süden. Die ASP bei Hausschweinen sorgt für Verunsicherung.

V-Preis unverändert bei 1,42 €kg, aber Spanne oben gekappt
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ZMP Live Expertenmeinung

Ein anhaltendes Lebendangebot auf niedrigem Niveau reicht nicht aus, den Angebotsdruck beim Fleisch im EU-Binnenmarkt zu mindern. Der reduzierte China-Export Spaniens, Dänemarks und Hollands führen zu höheren Fleischmengen hierzulande und setzen die Preise unter Druck. Die ASP-Fälle bei Hausschweinen führen unnötigerweise zu Verunsicherung.

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