17.
03.23
Rückläufiger Getreideanbau in Deutschland

Getreide News, 17.03.2023

  • rückläufige Anbauflächen Deutschland
  • Krieg in der Ukraine
  • Dürre in Argentinien
  • anziehende Nachfrage China
  • Verlängerung Getreideabkommen Ukraine
  • Rekordmaisernte in Brasilien
  • Konkurrenz Russland
  • Erntemenge Russland
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Brotweizen 9. Feb. 16. Feb. 23. Feb. 2. Mrz. 9. Mrz.  +/-
Hamburg 318,00 309,00 293,00 283,00 279,00 -4,00
Niederrhein 319,00 308,00 292,00 282,00 278,00 -4,00
Oberrhein 316,00 302,00 286,00 276,00 272,00 -4,00
Ostdeutschland 302,00 293,00 277,00 267,00 263,00 -4,00
Futterweizen            
Hamburg 316,00 307,00 291,00 281,00 277,00 -4,00
Oldenburg 313,00 299,00 283,00 273,00 269,00 -4,00
Futtergerste            
Hamburg 256,00 260,00 255,00 246,00 236,00 -10,00
Ostdeutschland 236,00 250,00 245,00 236,00 226,00 -10,00
Körnermais             
Südoldenburg 307,00 307,00 291,00 280,00 275,00 -5,00

An den Getreidemärkten ging es am gestrigen Donnerstag nochmals südwärts, jedoch steht auf Wochensicht ein Plus. Gestern schloss der Mai-Termin an der Euronext/Matif mit einem Schlusskurs von 268,50 Euro/Tonne. Am vergangenen Donnerstag standen noch 263,50 Euro auf der Anzeigetafel zur Schlussglocke. Mais konnte sich im selben Zeitraum um 4 Euro je Tonne auf 264,00 Euro/t Schlusskurs am gestrigen Donnerstag verbessern.

Die Verlängerung des Getreideabkommens für die Ukraine war vom Markt bereits eingepreist worden. Nachdem die Verlängerung vorläufig bekannt geworden war konnten sich die Preise in Paris und auch in Chicago leicht erholen. Unterzeichnet ist das Abkommen noch nicht. Es geht wohl aber in erster Linie nur noch um die Frage ob der Abkommens 60 Tage oder 120 Tage verlängert wird. Die Ukraine, die Türkei und die Vereinten Nationen wollen diese Zeitspanne erreichen, Russland beharrt aber weiterhin auf die 60-Tage-Frist. Dass das Abkommen noch scheitern könnten, glaub fast niemand mehr. In Europa hat sich die Exportnachfrage weiter beruhigt. Wurden im Durchschnitt aller Wochen dieses Wirtschaftsjahres im Median 592.637 Tonnen Weichweizen pro Woche verschifft, lagen die Meldungen der letzten drei Wochen jeweils deutlich darunter. In der letzten Woche wurden 208.475 Tonnen, n der Woche davon 226.3126 Tonnen im Export verkauft. Der Gesamtzähler steht aktuell bei 21,54 Mio. Tonnen gegenüber 19,84 Mio. Tonnen zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Frankreich bleibt Europas größter Lieferant, gefolgt von Rumänien und Deutschland. Frankreichs Agrarministerium hat seine Prognose für die Weichweizenexporte außerhalb der EU bei einer Menge von 10,45 Mio. Tonnen belassen. Jedoch erwartet das Ministerium einen geringen Export in EU-Länder, da sich die Lieferanten mit günstigen Offerten aus Deutschland und den Niederlanden konfrontiert sehen. Trifft die Prognose zu, wäre das eine Steigerung von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Deutsche Raiffeisenverband an in dieser Woche seine erste Einschätzung zur neuen Getreide- und Rapsernte abgegeben. Die Gesamtgetreideernte soll nach Analyse des Verbandes bei 42,67 Mio. Tonnen liegen und damit rund 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Anbaufläche ist von 6,09 Mio. Hektar auf 5,95 Mio. Hektar zurückgegangen. Insbesondere beim Hartweizen und Sommerweizen sind deutliche Rückgänge zu verspüren. Am Winterweizen beträgt der Flächenrückgang 1,9 Prozent. Aber auch Gerste verzeichnet trotz einem Flächenplus bei der Wintergerste insgesamt einen Anbauflächenrückgang. Die gesamte Weizenernte soll nach Schätzung des DRV im kommenden Sommer bei 222,01 Mio. Tonnen und damit um 2,3 Prozent geringer als 2022 ausfallen. Den Flächenrückgang führt der Deutsche Raiffeisenverband unter anderem wegen höheren Anbauflächen für Raps und Silomais aber auch aufgrund einer stärkeren Flächenkonkurrenz zu PV-Anlagen und Siedlungsbau zurück. Körnermais soll auf einer Fläche von 4,06 Mio. Hektar angebaut werden und eine Ernte von 3,84 Mio. Tonnen bringen. Der Anbauflächenrückgang beträgt hier 11 Prozent, die Erntemenge würde sich in etwa auf Vorjahresniveau bewegen, so der DRV.

An der CBoT ging es für Weizen ebenfalls in dieser Woche bergauf. Die Exportverkäufe zeigten sich in dieser Woche besser als in den letzten Wochen. Zudem stützen schlechte Zustandsbewertungen der Winterkulturen die Preise von unten ab. Turbulenzen am amerikanischen Finanzmärkten wirkten sich nur kurzfristig an den Getreidemärkten aus.

Speziell beim Mais blicken die Marktteilnehmer neben der Verlängerung des Getreideabkommens vor allem weiterhin auf die Situation in Argentinien. Die Produktionsprognosen werden immer wieder nach unten korrigiert. Zuletzt hat gestern die Buenos Aires Grains Exchange ihre Prognose um weitere 1,5 Mio. Tonnen auf 36 Mio. Tonnen nach unten angepasst. Das wäre die kleinste Ernte seit dem Wirtschaftsjahr 2000/2001. Für die kommende Woche sind lokal Niederschläge bis zu 100 mm angekündigt, eine nachhaltige Entspannung daraus wird jedoch nicht erwartet. Amerikanischer Exporteure platzieren derzeit große Mengen in China. Drei Tage in Folge vermeldete das USDA hohe Einzeldeals mit Abnehmern im Reich der Mitte. Für die kommenden Tage rechnen die Marktteilnehmer mit weiteren Verkäufen nach China.

Wenig Neuigkeiten gibt es auf den hiesigen Kassamärkten. Brotgetreide wird derzeit wegen einer verhaltenen Mehlnachfrage weiterhin nur in überschaubaren Mengen gehandelt. Käufer und Verkäufer stehen in preislicher Sicht zudem meistens weit auseinander.

Rückläufiger Getreideanbau in Deutschland

Getreide-Aktualisieren,

Getreide-Update vom 21.03.2023

Die Getreidemärkte starten mit deutlichen Verlusten in die neue Woche. Für den Frontmonat Mai 2023 an der Euronext-Matif (Weizen) ging es gestern um 7,50 Euro je Tonne südwärts. Mais verlor gestern 6,75 Euro je Tonne im Frontmonat und auch an den Kassamärkten zeigen sic zu Wochenbeginn deutlich schwächere Kurse bei geringen Umsatzvolumen.

Die am Wochenende endgültige Verlängerung des Getreideabkommens zieht die Getreidepreise in erster Linie nach unten. Klar ist, dass Abkommen wird bis zum 18. Mai verlängert, also um 60 Tage. Die Ukraine und die Vereinten Nationen konnten sich damit nicht durchsetzen und ihren Wunsch nach einer Verlängerung um 120 Tage in das Abkommen hineinverhandeln. Die Fragezeichen, wie es am 18. Mai weitergehen könnten sind zu mindestens größer geworden. Russland machte bereits jetzt klar, dass es für eine Zukunft des Abkommens deutlich Erleichterungen durch die wesentlichen Staaten erwartet. So müssten russischen Agrarunternehmen und die staatliche Agrarbank wieder Zugang zum Swift-System haben, damit Zahlungen abgewickelt werden können. Russlands Präsident Putin mischte sich ebenfalls in die Diskussionen ein. So kündigte er an, dass für den Fall, dass das Abkommen am 18. Mai nicht verlängert werden kann, Russland kostenlose Weizenlieferungen an besonders bedürftige Länder schicken werden. Mit den jüngsten Aussagen dürften die Spannungen und Unsicherheiten um die ukrainischen Getreidelieferungen den Markt also noch eine Weile beschäftigen. Russlands Exportpreise selbst fallen weiter. Das Beratungshaus IKAR nannte zuletzt einen Preis von 277 US-Dollar und damit 13 Dollar weniger als noch vor einer Woche. Die russischen Exporte selbst laufen auf einem hohen Tempo weiter, auch wenn in der letzten Woche etwas weniger Weizen verladen wurde als in der Vorwoche. Neben den Meldungen aus Russland und der Ukraine hat sich sonst an den Märkten fundamental zum Wochenstart nichts geändert. Die Nachfrage an den Kassamärkten bleibt ruhig, auch weil Mischfutterwerke und Mühlen vor dem Hintergrund der jüngsten Preisrücksetzer in Paris mehrheitlich eine abwartende Stellung einnehmen. Der wieder etwas festere Euro gegenüber dem US-Dollar verschärft die EU-Exportmöglichkeiten. In den USA zeigten sich die Weizenverladungen zuletzt wieder auf erhöhtem Niveau. Gegenüber der Vorwoche konnten 46 Prozent mehr Menge verladen werden und auch das Vorjahreswochenergebnis wird um 12 Prozent übertroffen. Gleichwohl hinken die Weizenausfuhren gegenüber der Vorsaison hinterher.

Die Maisrally an der CBoT wurde gestern unterbrochen. Im Handelsverlauf zogen die Preise von ihren anfänglich deutlichen Verlusten wieder an, konnten sich jedoch nicht in die Gewinnzone retten. Die US-Verladungen zeigten bis mit über 1,18 Mio. Tonnen deutlich freundlich. In der letzten Woche hatten vier Flash-Sales über zusammen 2,1 Mio. Tonnen verkauften Mais an chinesische Abnehmer die Preise beflügelt. Die Aussichten für die argentinische Maisernte habe sich nicht verbessert.

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ZMP Live Expertenmeinung

Die Verlängerung des Getreideabkommens ist noch nicht in trockenen Tüchern. Mit einem Scheitern rechnet aber auch kaum noch jemand. Die Exportdynamik der EU hat nachgelassen und die Konkurrenz aus Russland bleibt. Eine ganz klare Richtung zeigen sowohl die Kursentwicklung der vergangenen Tage als auch die Abwägung aller fundamentalen Faktoren derzeit nicht an. 

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