(AMI) Die EU-Kommission ihre Ernteschätzung für Weichweizen 2019/20 im Vergleich zum Vormonat um 2,4 auf 144,9 Mio. t angehoben hat. Mit einer Ernte von 144,9 Mio. t würde das Vorjahresergebnis deutlich um 11,8 % übertroffen. Damals hatten Hitzewellen und Trockenheit insbesondere in Nordeuropa die Weizenernte beeinträchtigt. Grund für die erhöhte Ernteprognose sind Flächen- und Ertragszuwächse, die der Prognosedienst MARS für 2019/20 sieht. Top-Weizenerzeuger Frankreich soll 2019 rund 37,9 Mio. t Weizen dreschen, im Vorjahr waren es mit 34 Mio. t noch 3,9 Mio. t weniger. In Deutschland dürfte die Ernte mit 23,2 Mio. t rund 3 Mio. t größer ausfallen als 2018.
Die EU-Kommission senkte im Vergleich zur April-Schätzung ihre Ernteprognose für Gerste um 0,2 auf 61,3 Mio. t. Für Mais wurde die Schätzung um 0,1 auf 68,5 Mio. t gekürzt.
Die Weichweizenexporte 2018/19 sieht die EU-Kommission unverändert zum Vormonat bei 21 Mio. t und für 2019/20 bei 25,5 Mio. t. Die Einfuhren von Mais sollen 2019/20 EU-weit mit 15,5 Mio. t genau so hoch ausfallen, wie schon im Vormonat erwartet. Dafür hat die EU-Kommission ihre Schätzung für die Maisimporte 2018/19 um 1 auf 22,5 Mio. t angehoben.
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