Am Rapsmarkt geht es in der ersten Dezemberwoche unverändert ruhig zu. Rapserzeuger sind auf dem aktuellen Preisniveau nicht bereit Ware abzugeben, wegen der kleinen Ernte 2018 und Flächenverkleinerungen für 2019, die die Versorgung noch weiter schrumpfen lassen könnten. Die meisten setzten jetzt bereits auf Preissteigerungen im Übergang auf die Ernte 2019 und werden die Ware vorerst unter Verschluss halten. Allerdings kamen von den Ölmühlen unüblicherweise bislang noch keine Anfragen ex Ernte 2019. Verarbeiter sind bis Jahresende und teilweise auch schon für das erste Quartal 2019 gut gedeckt und müssen zunächst nichts mehr zukaufen, sodass die ihre Prämien unverändert halten. Damit bringen lediglich die auf Wochensicht festeren Rapsterminkurse, die ihrerseits von gestiegenen Sojanotierungen in den USA profitieren, dem Kassamarkt etwas Unterstützung. Doch hinter den genannten Preisen steckt aufgrund der beiderseitigen Zurückhaltung praktisch kein Umsatz, sodass sie als nominell bezeichnet werden können. Bei unverändert ruhigem, umsatzlosen Markt, sind aber zumindest die wieder etwas gestiegenen Rheinpegel eine Nachricht wert. Transporte per Schiff sollen nun bereits wieder eher möglich sein.
Rapsschrotpreise schwächeln
Am Rapsschrotmarkt hat sich die Nachfrage abgekühlt. Mischfutterhersteller sind auf den vorderen Positionen nun erst einmal ausreichend mit Ware versorgt, vereinzelte Lücken bis Jahresende 2018 wurden in der vergangenen Handelswoche noch geschlossen. Ohne Not beobachten Käufer jetzt erst einmal den Preisverlauf. Da die Tendenz wegen der etwas gestiegenen Wasserpegel auf den Flüssen nun wieder eher nach unten gerichtet ist, warten viele ab und dürften bei gut gefüllten Lagern erst dann wieder aktiv werden, wenn die Preise wieder anziehen und somit keine weiteren Vergünstigungen mehr zu erwarten sind. Die geringere Nachfrage trifft allerdings auf ein begrenztes Angebot. Mancherorts ist vorne keine Ware mehr zu bekommen – das begrenzt den Preisrückgang. Marktteilnehmer sprechen von einem Rapsschrotmarkt, der aktuell ohne große Umsätze leicht schwächer gestimmt ist. Mit 244 EUR/t fob wurden im Bundesdurchschnitt zuletzt 3 EUR/t weniger verlangt als in der Vorwoche.
ZMP Live Expertenmeinung
Rapserzeuger wittern bereits Absatzchancen im zweiten Quartal 2019, wo die Versorgung der Ölmühlen noch lückig ist. Doch auch für diesen Vermarktungszeitraum werden sie nichts überstürzen. Denn schon jetzt wird rege auf Preissteigerungen im Übergang auf die Ernte 2019 spekuliert.