tradexxx
Member for 10 years 9 months

Kommt der Iran Krieg ? - Szenarien, Strategien, Risiken

Quelle: spiegel.de:

Das US-Verteidigungsministerium entwirft nach einem Bericht des "Sunday Telegraph" einen Plan zur Zerstörung von Irans Atomanlagen. Es gehe um weit mehr als die übliche Risikobewertung, zitiert das Blatt einen Berater des Pentagon: Ziele, Bombenladungen und Logistik würden bereits detailliert berechnet. Eine Beteiligung der Alliierten sei nicht vorgesehen.

Die derzeitigen Planungen gehen nach Informationen des "Telegraph" weit über die übliche Routine im Pentagon hinaus.

Mein Szenario:

Der Krieg wird ein Luftkrieg - er beginnt ohne Vorwarnung, überraschend und über Nacht und wird in konzentrierten Aktionen über mehrere Wochen - Monate? -geführt - so lange wie notwendig, um das Iranische Militär und die Atom-Anlagen soweit zu zerstören, das der Iran militärisch handlungsunfähig wird.

Börse:

Öl: Wird in den ersten Stunden/Tagen rapide ansteigen, dann massiv und dauerhaft einbrechen.

Gold: Wird unter hoher Volatilität seitwärts laufen

US-Börsen: Anfangs stärkere Kursverluste, später moderatere Verluste, die zu einer längeren aber nicht fatalen Korrektur im Markt führen könnten

Dax: Stärkere Kursverluste

Euro-Dollar: Der Euro wird gegenüber dem Dollar an Wert verlieren!! Daher: Short Euro-Dollar

T-Bonds: Der Krieg könnte der Anlass für eine längere Abwertung sein. Aber da bin ich mir noch sicher.

Wer stellt sein mögliches Szenario vor?

tradexxx
Member for 10 years 9 months

Vertreter der Geheimdienste CIA und BND schlagen Alarm: In Afghanistan warnen sie vor Verhältnissen wie im Irak.

Es habe sich herausgestellt, dass die Taliban ihrer Leute mittlerweile zur "Ausbildung" in den Irak schicken, um am Hindukusch eine "zweite islamistische Front" zu errichten, schilderten die Geheimdienstmänner von CIA und BND. Die Taliban haben offenbar im ganzen Land unter der Bevölkerung erheblichen Rückhalt gefunden. Ein BND-Spezialist wies darauf hin, dass am Hindukusch "nichts anderes zählt als das Wort der Mullahs". Nach Berichten des pakistanischen Geheimdienstes ISI haben sich die Taliban-Milizen neu formiert und ein dichtes Beobachtungsnetz mit Informanten aus der Bevölkerung aufgebaut.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,410574,00.html

tradexxx
Member for 10 years 9 months

Afghanistan, Parkistan und die Taktik der Iraner auf den Angriff, sind der "Joker" im Spiel - und damit ein Alternativ-Szenario:

Sollte Iran sein Militär breit über die Grenzgebiete verstreuten und in Mudshahedin-Manier massiv in den Südirak eindringen, um dort Amerika mit Unterstützung der Shiiten im Irak in einen Bodenkrieg zu zwingen - und im Osten durch Bündnisse mit den regionalen Taliban bzw. Stammes-Krieger gegen die ungeliebte Regierung in Kabul marschieren - dann wird es sehr eng.

Gegen so eine Entwicklung könnten die Amerikaner kaum noch etwas ausrichten. Nach 5 Jahren dauerhaften Militäreinsatz in 3 bis 4 Ländern effektiv zu agieren - das halte ich für zweifelhaft.

Am Ende dürfte dann alte Verhältnisse in Afghanistan herrschen: Bürgerkrieg wie eh und je. Ein erzwungender Rückzug der USA aus dem Irak. Ein geeintes shiitisches Grossreich im Verbund mit dem Süd-Irak. Bürgerkrieg im Norden des Landes.

Sollte dann noch Parkistan in einem fundamentalistischen Putsch kippen (nur Frage der Zeit), hätte Amerika genau das Gegenteil von dem erreicht, was es angestrebt hat: Einen radikalen, fundamentalistischen Gürtel von Parkistan bis an die Grenzen Israels - geeint im Hass auf den gesamten Westen.

Die entscheidende Karte wird also im Iran gespielt und in den nächsten Monaten.

Amerika muss einen Big-Bet machen - alles, oder nichts - wenn es aus dieser fatalen Situation heraus und die Sache ein für alle Mal klären will.

Anonymous

@ Von Klopfenstein [#101]

@ tradexxx [#102]

Wenn ich dieses Szenario antizipiere und mal etwas tiefer in meine rote Kugel (Rotweinglas) schaue, dann sehe ich einen US$, der nach diesem Krieg nicht stärker, sondern schwächer werden wird. Das war in der Vergangenheit anders, wie wir aus der Vergangenheit wissen.

Egal, in einigen hundert Jahren hat das Papiergeld als Zahlungsmittel sowieso ausgedient. Dann zahlen wir mit RFID im Unterarm. Der Berufsstand des Geldfälschers, Erpressers oder Bankräubers ist ebenfalls obsolet geworden.

Kobban
Member for 10 years 9 months

Kommentar der Financial Times Deutschland zu USA/Iran - vorab 10.04.2006

- In Bushs Schublade -

Es klingt spektakulär, wenn ein renommierter Enthüllungsjournalist berichtet, die US-Regierung plane einen Militärschlag gegen Iran, bei dem Atomwaffen zum Einsatz kämen. Allerdings drängt sich die Frage auf, ob es sich tatsächlich um eine Enthüllung handelt ? nicht nur, weil über einen Schlag gegen Iran schon öfter gemutmaßt wurde.

In der Washingtoner Polit-Szene herrscht eher der Eindruck vor, als würden die Meldungen von den Kriegsplänen gezielt von der Regierung gestreut. Das ergibt Sinn, weil es George W. Bush vor allem darum geht, im Streit um Teherans Atomprogramm den Druck auf den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad so hoch wie möglich zu halten. Der Druck ist nötig, weil sich Iran unbeeindruckt zeigt von den Sanktionsdrohungen des Uno-Sicherheitsrats. Das Regime ist offensichtlich nur durch eine große militärische Drohkulisse zu beeindrucken. Deshalb geistert das Gespenst der taktischen Nuklearwaffen durch die Presse, deshalb verheimlicht die US-Regierung immer weniger, dass sie ? vielleicht schon fertige ? militärische Optionen in der Schublade hat, die sie aber, entgegen den Ängsten mancher in Europa, wohlweislich noch nicht auf den Tisch gelegt hat.

Wenn es ihm und seinen Beratern aber geboten scheint, könnte Bush die militärische Option durchaus schnell aus der Schublade holen. Das wird immer deutlicher. Bush ist in seiner zweiten Amtszeit, kann nicht wieder gewählt werden, muss nicht mehr um jeden Preis populär sein. Ob es zum Militärschlag kommt, hängt entscheidend davon ab, wie Iran auf die Drohkulisse reagiert, die Washington allmählich aufbaut. Und davon, ob Ahmadinedschad im Lauf der nächsten Monate den Eindruck verstärkt, ein Mann zu sein, der weit gefährlicher ist, als es Saddam Hussein je war.

(Quelle: Dow Jones)

Anonymous

KUWAIT, April 11 (Reuters) - Iran is producing enriched uranium from 164 centrifuges, influential former Iranian President Akbar Hashemi Rafsanjani told Kuwait's KUNA news agency on Tuesday.

"We operated the first unit which comprises of 164 centrifuges, gas was injected, and we got the industrial output," he said.

Keywords: NUCLEAR IRAN CENTRIFUGES

Copyright © Reuters Limite

Doringo
Member for 10 years 9 months

iranische Wissenschaftler haben am Sontag erstmals erfolgreich Uran für die Herstellung von Kernbrennstoff angereichert
Sat 1 Tafel 127

Anonymous

@all

Was wäre, wenn nun jeder (Presse, Regierungen, TMW) diese Tatsache zur Kenntnis nähme und danach die weitere Diskussion bezüglich Iran etc. einstellte?

Richtig! Das nennt man Deeskalationsmanagement.

Haben wir nicht gelernt, dass Druck Gegendruck erzeugt? Offenbar nicht! Wenn ich memoriere, waren die mir bekannten Politiker weltweit in Physik Nieten!

Auch ein "Madenhirn" kann noch im Alter geheilt werden. Allerdings bedarf es etwas mehr DRUCK, damit es noch zum Funktionieren gebracht wird!

Kobban
Member for 10 years 9 months

Militärschlag gegen Iran wird die Wirtschaft nicht paralysieren

russlandintern (11.04.06) - Ein eventueller Luftangriff auf iranische Nuklearanlagen wird die iranische Wirtschaft nicht ausschalten. Diese Meinung vertrat Radschab Safarow, Direktor des Zentrums für moderne Iran-Studien, während seines Besuchs in Teheran. "Bei einem gezielten Luftanschlag der USA gegen iranische Atomanlagen, deren Zahl bei über 60 liegt, würden zwischen 12 000 und 15 000 Menschen sterben, die in diesen Anlagen tätig sind", prognostizierte der Experte.

Für die iranische Wirtschaft wäre das zwar ein immenser Schaden, würde aber die iranische Wirtschaft nicht paralysieren und keine politische Krise verursachen. "Ganz im Gegenteil: das iranische Volk wird sich um seine politischen Führer zusammenschließen, der Iran wird aus allen Rechtsstrukturen aussteigen und sein Atomprogramm auf Hochtouren bringen", sagte Safarow.

Als Rückschlag könnte der Iran seine Ölexporte einstellen. "Die iranische Wirtschaft hat strategische Reserven für sechs Monate. Wenn während dieser Zeit kein Barrel iranischen Erdöls verkauft wird, dann können die westlichen Wirtschaften große Probleme bekommen, äußerte der Direktor des Zentrums für moderne Iran-Studien.

Sobald die erste Rakete den iranischen Boden trifft, blockiert Teheran den 50 Kilometer breiten Golf von Ormuz, durch den ein Fünftel der weltweiten Ölexporte transportiert werden.

"Der Iran hat zwei Möglichkeiten, sich an den USA zu rächen: eine globale Wirtschaftskrise zu provozieren oder Israel, den engsten Verbündeten der USA in der Region, anzugreifen", sagte Safarow. "Zu mehr ist der Iran weder technisch noch politisch in der Lage."

Dass das iranische Atomproblem in eine globale Konfrontation auswächst, sei durchaus möglich, meint der Experte. "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Krise leicht bewältigt werden kann." Um die Krise zu überwinden, sollte man nach einer Einigung mit dem Iran suchen. "Das ist aber schwer, da die politischen Differenzen zwischen den Seiten zu groß sind." [ RIA Novosti ]

(Quelle: http://russlandonline.ru/ruwir0010/morenews.php?iditem=8819)

Jürg
Member for 10 years 9 months

Super Strategie, der Iran auferlegt sich im Falle eines Angriffes auf seine Nuklearanlagen freiwilligen eigenen Wirtschaftssanktionen....
Und natürlich überlassen die USA den Iranern die Strasse von Hormutz, die kennen die wohl gar nicht.....

tradexxx
Member for 10 years 9 months

@ Ölprinz [#109]

Kannst du uns die Uran-Anreicherung des Irans und die mögicher Verwendung in einem Atomwaffen-Programm vielleicht ma aus der Sicht eines Physikers beurteilen?

Wenn ich mich recht erinnere, bist du doch Physiker, oder? Als Laie kann man wenig mit 3,5% Anreicherung, 167 Zentrifugen usw. anfangen und auf die Fakten jenseits von Propaganda schliessen.

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