Dax bei 8.000: Noch weitere 50 % Aufwärtspotential ?

@längerfristige Investoren

Wie seht Ihr die Geschwindigkeit der Erholung in Bezug auf die Gesundheit des Marktes.

War dies eine Korrektur wie man sie sich wünscht für einen gesunden Markt?

Grüße

ep

@ ep [#102]

"Gesundheit des Marktes" , "für einen gesunden Markt"

Der Gesundheitheitscode ist ein Analog-Code, kein Digital-Code. Er stützt sich auf ein "mehr-oder-weniger" an Irritierbarkeit und Resilianz/Kompensationsfähigkeit mit fließenden Übergängen, nicht auf ein künstlichklares "entweder/oder".

Zwänge man mich dennoch zur künstlichen Klarheit, hielte ich den deutschen Markt für mindestens zwei/drei Jahre für kerngesund.

Grüße Kobban

Grüsse Euch.

Mit der Einführung des Euro versuchte man der Bevölkerung in Deutschland zu vermitteln, sie bekäme ein der D-Mark vergleichbares stabiles Zahlungsmittel.

Nur, war das Umtauschverhältnis von 1,95583 D-Mark für 1,- € wirklich günstig ?

Meiner Meinung nach eindeutig "Nein".

Da ich aus eigener Erfahrung weiss, wie der Euro in einem Land wie Montenegro gehandhabt wird (das wie sämtliche anderen Mittel- und Osteuropäischen Staaten die D-Mark als parallel-Währung genutzt hat), möchte ich diese Erfahrungen kurz schildern.

Da die D-Mark, neben dem US-$ sowie dem japanischen Yen vor der Euro-Einführung zu den "Welt-Leitwährungen" zählte, wurde ihr Status dem Euro automatisch einverleibt.

Sprich, mit dem Euro verbindet man in erster Linie Deutschland.

Alle alltäglichen Preise, mit der in Montenegro der Handel bzw. die Bevölkerung umgeht sind 1:1 übernommene D-Mark Preise. Kein Mensch rechnet -wie in Deutschland noch so häufig üblich- in D-Mark um. Nein, es ist die D-Mark.

Ich gehe noch weiter und weite diese Beobachtung auf die ganze Welt aus. Welweit sieht man den Euro als D-Mark.

Wenn man dieser Theorie recht gibt und die D-Mark als globale Massstabs-Währung sieht, so haben wir eine faktische Abwertung aller Währungen vollzogen (1 US-$ = 0,75 € (DM?).

Rohstoffe wie beipielsweise der Goldpreis pro Feinunze kosten demnach nicht vielmehr als in D-Mark vor Euro-Einführung (500 € = 500 DM).

Ich habe mir die Arbeit gemacht und die Kursliste, die ich vor einiger Zeit erstellt habe angepasst.

In der letzten Spalte habe ich den Wert in Euro eingetragen, den man erhält, wenn man den DM-Wert 1:1 in Euro umrechnet und dann durch den neuen Nennwert der Aktien dividiert.

Demnach stünde man vor einer gewaltigen Anpassung der Aktienkurse nach oben.

Ist das realistisch ?

Meine Gegenfrage ist, was passiert mit der ganzen Liquidität, die in den letzten Jahren geschaffen wurde. Wie gesagt, für eine Abschöpfung dieser Überschussliquidität müssen viel, viel höhere Zinsen her.

Diese restriktive Geldpolitik ist allerdings nicht möglich ohne dadurch eine volkswirtschaftliche Katastrophe auszulösen.

Da die grössten deutschen Aktiengesellschaften eine Grossteil ihrer Gewinne im Ausland erwirtschaften, können sie dadurch an der gewaltigen Überschussliquidität partizipieren, auch wenn diese in der deutschen Binnenwirtschaft noch (!) nicht in Form stark steigender Gehälter -im Gegensatz zu vielen anderen Nachbarländern Deutschlands- zu bemerken ist.

Wie gesagt, meine persönliche Meinung ist, wenn sich internationale Investoren Teile der deutschen Wirtschaft und sich damit auch Teile der imensen erwirtschafteten Gewinne kaufen (Deutschland ist "Exportweltmeister" oder klarer ausgedrückt, kein anderes Land verkauft weltweit so viel Waren und Dienstleistungen wie Deutschland), dann sollen sie bitteschön auch die realistischen Preise dafür bezahlen.

Und da alle Welt schon von 1:1 Preisen im Verhältnis D-Mark / Euro redet, dann soll es auch bitteschön so sein.

Wir haben keine lehrbuchmässige Situation an den Finanzmärkten, da meines Erachtens keine restriktivere Geldpolitik seitens der Notenbanken zu erwarten ist und damit die Basis für lehrbuchmäassige Situationen fehlt.

Crash´s gab es nur dann, wenn die Geldmittel spürbar verknappt worden sind.

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Adidas (1,00 € Nennwert) = 2.258,- DM (50,- DM Aktie)= 88 €
Allianz (2,56 € Nennwert) = 3.187,- DM (50,- DM Aktie)= 318 €
Altana (1,00 € Nennwert) = 964,- DM (50,- DM Aktie)= 37 €
BASF (2,56 € Nennwert) = 1.786,- DM (50,- DM Aktie)= 178 €
Bayer (2,56 € Nennwert) = 1.043,- DM (50,- DM Aktie)= 104 €
BMW (1,00 € Nennwert) = 2.470,- DM (50,- DM Aktie)= 96 €
Commerzbank (2,60 € Nennwert) = 707,- DM (50,- DM Aktie)= 70 €
Continental (2,56 € Nennwert) = 2.062,- DM (50,- DM Aktie)= 206 €
Daimler (2,60 € Nennwert) = 1.257,- DM (50,- DM Aktie)= 125 €
Dt. Bank (2,56 € Nennwert) = 2.281,- DM (50,- DM Aktie)= 228 €
Dt. Börse (1,00 € Nennwert) = 8.267,- DM (50,- DM Aktie)= 323 €
Dt. Lufthansa (2,56 € Nennwert) = 411,- DM (50,- DM Aktie)= 41 €
Dt. Post (1,00 € Nennwert) = 1.203,- DM (50,- DM Aktie) = 47 €
Dt. Postbank (2,50 € Nennwert) = 1.296,- DM (50,- DM Aktie) = 129 €
Dt. Telekom (2,56 € Nennwert) = 254,- DM (50,- DM Aktie) = 25 €
e.on (2,60 € Nennwert) = 2.166,- DM (50,- DM Aktie) = 216 €
Fresenius (2,56 € Nennwert) = 2.114,- DM (50,- DM Aktie)= 211 €
Henkel Vz. (2,56 € Nennwert) = 2.223,- DM (50,- DM Aktie) = 222 €
Hypo Real (3,00 € Nennwert) = 864,- DM (50,- DM Aktie) = 101 €
Infineon (2,00 € Nennwert) = 274,- DM (50,- DM Aktie) = 21 €
Linde (2,56 € Nennwert) = 1.611,- DM (50,- DM Aktie) = 161 €
MAN (2,56 € Nennwert) = 2.046,- DM (50,- DM Aktie) = 204 €
Metro (2,56 € Nennwert) = 1.165,- DM (50,- DM Aktie) = 116 €
Münchener Rück (2,65 € Nennwert)= 2.578,- DM (50,- DM Aktie)= 260 €
RWE (2,56 € Nennwert) = 1.592,- DM (50,- DM Aktie)= 159 €
SAP (1,00 € Nennwert) = 1.747,- DM (50,- DM Aktie)= 68 €
Siemens (3,00 € Nennwert) = 1.547,- DM (50,- DM Aktie) = 181 €
ThyssenKrupp (2,56 € Nennwert) = 840,- DM (50,- DM Aktie) = 84 €
TUI (2,56 € Nennwert) = 424,- DM (50,- DM Aktie) = 42 €
Volkswagen (2,56 € Nennwert) = 2.173,- DM (50,- DM Aktie) = 217 €
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In diesem Sinne. Noch ein schönes Wochenende und

viele Grüsse

Franjo

@ ep [#102]

Hallo ep,

ja, diese Korrektur war "gesund"...d.h., sie war kurz und nicht zu stark, und wenn sie denn jetzt vorbei sein sollte, dann bekommen wir erst mal einen neuen Aufwärtsschub in Richtung 8.200 Punkte.

Auch als Investor möchte man natürlich einen Markt haben, so wie der DAX die letzten Jahre läuft....fast nur nach Norden und ohne starke Rücksetzer, die unsicher machen könnten.

@ Paljusevic, Franjo [#104]

hallo Franjo,

sehr interessante Ausführungen, und ich kann Dir da nur zustimmen.

die Euro-Einführung war eine gigantische Verarschung (auf jeden Fall für die Deutschen) und hat eine massive Geldentwertung mit sich gebracht.

Ich staune immer über die Leute, die mir dann erzählen, wie schön es ist, dass wir eine europäische Währung haben, denn dann entfällt das lästige Geldwechseln bei der Auslandsreise.....wie oft fährt denn der Normalbürger im Durchschnitt ins europäische Ausland? Vielleicht 1x im Jahr. Dieser Vorteil gleicht die Geldentwertung nicht aus.

Vielen Dank an Herrn Kohl!!!

Hallo Karsten. Hallo zusammen.

Wie gesagt, Deutschland hat die Mark verloren. Seine frei handelbaren Aktientitel allerdings sind ihm erhalten geblieben.

Ob man nun der Anlage in seine heimischen Top-Firmen eine Anlage in einer Währung vorzieht, die mit einem ausser Kontrolle geratenen (?) Geldmengenwachstum von 10 % glänzt, ohne dass eine restriktivere Politik der Notenbank zu erwarten ist, muss jeder selbst entscheiden.

Den Versailler Vertrag in seiner Gänze gelesen zu haben und auch zu kennen kann nicht schaden.

http://www.versailler-vertrag.de/vv-i.htm

In der französischen Tageszeitung "Le Figaro" vom 18. September 1992 war der provokante Artikel "Maastricht ist der Versailler Vertrag ohne Krieg." zu lesen.

Meines Erachtens hat Deutschlands Wirtschaft über die letzten 90 Jahre hinweg riesige Leistungen bei der Zufriedenstellung der Ansprüche aus diesem Vertrag geleistet.

Deutschland hatte mit dem Kriegseintritt 1914 einen grossen Fehler begangen. In jedem Falle muss man sich an strikte Neutralität halten.

Die Schweiz ist ein gutes Beispiel dafür.

Viele Grüsse

Franjo

@ Paljusevic, Franjo [#104]

""Nur, war das Umtauschverhältnis von 1,95583 D-Mark für 1,- € wirklich günstig ?""

Es soll sogar hochgestellte Leute geben die haben 1 D-Mark für 1 Ost-Mark getauscht - da scheint mir das Euro Geschäft doch viiiiiiiiiel besser

<g>russ hans

@ Paljusevic, Franjo [#104]

Ist das realistisch ?

nee bzw. anders ausgedrückt, ich kann bei Deiner Rechnung nicht folgen. Mit der These der stetigen Geldmengenausweitung/Inflation/Geldentwertung gehe ich sofort konform. Aber die Nennwertrechnerei, da sehe ich nicht, was das genau bringen soll. Es ist doch so, dass die Inflation auch auf die Umsätze der Unternehmen wirkt. Statt Nennwertrechnereien wäre es deshalb viel sinnvoller, einfach ganz klassisch die verschiedenen Bewertungsmetriken der Unternehmen zu betrachten (Metriken wie Kurs/Cash Flow Verhältnis, KGV usw.). Und hier speziell bei den Banken/Versicherungen die Einmaleffekte herauszurechnen.
Dann ist die Frage, ob die DAX-Unternehmen noch wirklich so günstig oder inzwischen nicht eher teuer sind.

Anbei noch ein aktueller Kaufkraftvergleich (Kaufkraftvergleiche finde ich ja immer gut!).

Nachdem der 'Crash' von 500 Punkten oder gut 6 % innerhalb einer Woche wieder aufgeholt wurde möchte für alle Nicht-Daytrader ich an das 'grosse Bild' erinnern:

@ Richard Ebert [#110]

Die Aufwärtsbewegung ist gleich stark und verläuft extrem ähnlich, bis auf die absolut letzte Schlußphase.
Ich bin etwas unentschlossen.