Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Gewerkschaftsbank Bawag: Affäre erschüttert Österreich

Im Thema Refco http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?ST=12841&CP=0&F=LHLJ#newmsg wurde mehrfach auf die Verpflechtungen zu Bawag hingewiesen. Jetzt weitet sich der Bankenskandal immer mehr aus.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Handelsblatt, http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1215121)

Gast

Sooo erschütternd ist das auch nicht, schon fast jahrzehntelang wird die BAWAG ais Selbstbedienungsladen der Gewerkschaftsbonzen missbraucht, und zwar ganz offiziell. Das Spektrum reicht von sehr günstigen Mietpenthouses für diverse ÖGB Präsidenten, über Aufsichtsratssitze für abslout Ahunungslose bis hin zue typisch österreichischen "Freunderlwirtschaft", bestes Beispiel Flöttl jun. - der jetzt auch schon 50 ist - rein zufällig war sein Vater BAWAG Boss.

Erschreckend ist nur, dass die Politik erst jetzt auf den Plan tritt, viele der jetzt monierten Umständen sind nicht nur Insidern schon lange bekannt, ich amüsiere mich köstlich über das plötzliche Erstauntsein der roten Reichshälfte.

Fraglich sind nur die näheren Umstände des Rückkaufs der BAWAG Anteile, die zwischenzeitlich im Besitz der Bayern waren, amüsant ist der Deal ohnehin, die BAWAG hat den Rückkauf finanziert und gleichzeitig jedes Jahr eine Sonderdividende ausgeschüttet um die Tilgung des Darlehens zu finanzieren,da hätte ich auch gekauft. <g>

Kobban
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Volkes Stimme - Reaktionen der Bawag-Kunden

kurier.at (27.03.06) - Auf den ersten Blick scheint alles normal in einer Bawag in der Wiener Innenstadt: "Wir holen mehr für Sie raus", verspricht ein Plakat in der durch verlustreiche Karibik-Geschäfte wieder in die Schlagzeilen geratenen Gewerkschaftsbank. Alles normal? Frisch aufgehängte Info-Blätter beweisen das Gegenteil: "Wir ersuchen Sie, Bargeldtransaktionen über 10.000 Euro an den gegenüberliegenden Kassen abzuwickeln", heißt es da. Und "Auf Wunsch zahlen wir höhere Beträge in einem separaten Bereich aus".

"Keine Sorgen machen"

"Ja, einige Kunden heben ihre Einlagen ab. Dazu besteht aber kein Grund. Das Geld ist bei uns sicher, die Ereignisse liegen Jahre zurück und sind in den Bilanzen schon bereinigt", erklärt der freundliche Bawag-Mitarbeiter an der Kassa. Das Haus verfüge über 3,3 Mrd. Euro Eigenkapital. "Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Derzeit besteht keine Gefahr". Freilich: Er könne schon verstehen, "wenn das Vertrauen ein bisserl angeknackst ist". Wie in einer Partnerschaft, wenn einer von früheren Fehlern des anderen erfahre.

Manche Kunden teilen diese Auffassung offenbar. "Nein, ich habe keine Sorgen um mein Geld. Ich habe eh nichts. Im Fernsehen haben sie ja gesagt, dass die noch genug Geld haben. Außerdem ist das die Arbeiterbank. Wo sollen wir unser Geld denn sonst hinbringen?", meint eine Dame um die 60 beim Verlassen der Bank.

"Unglaublich"

Anders sieht das eine Frau um die 40: "Unglaublich, was die mit unserem Geld aufführen. Jeder andere würde wegen sowas in den Häfen gehen. Das ist ja geradezu kriminell, was da passiert ist". Ihr Geld hebt sie zwar noch nicht ab, "aber ich werde mir etwas überlegen. Ich muss erst schauen, welche Konditionen mir die anderen geben".

"Mir reichts. Ich will nicht, dass mit meinem Geld wieder solche Sachen gemacht werden. Ich wechsle die Bank", erklärt ein aufgebrachter Kunde um die 50, der es sehr eilig hat.

"Mich regt das nicht auf"

"Mich regt das nicht auf", meint ein älterer Herr. Er sei aus der Branche und habe selbst schon mit Wertpapieren und Finanzderivaten gehandelt. "Solche Geschäfte sind ja nicht unüblich. Manchmal geht es sehr gut, manchmal geht es schief." Auch für die Tatsache, dass der Chef des Bawag-Aufsichtsrats an den anderen Aufsichtsräten vorbei eine milliardenschwere Garantie des Gewerkschaftsbundes ÖGB aus der "Streikkassa" geholt hat, kann er Verständnis aufbringen. "Was hätte er denn tun sollen? Die Bawag wegen sowas in die Luft sprengen?" Man müsse trennen zwischen sachlicher und politischer Verantwortung.

(Quelle: http://kurier.at/wirtschaft/1319150.php)

Schlumpf007
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Kobban [#3]

Älterer Herr mit Durchblick bei Termingeschäften:

"Solche Geschäfte sind ja nicht unüblich. Manchmal geht es sehr gut, manchmal geht es schief."

Schlumpf007
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Bawag-Kunden tragen ihr Geld aus der Bank

"Ja, einige Kunden heben ihre Einlagen ab, aber sie brauchen sich keine Sorgen machen", verlautet es aus der Bank. Indes gibt es ein Köpferollen beim Vorstand.

Im Gefolge der Affäre um die Gewerkschaftsbank Bawag ziehen offenbar manche Kunden ihre Einlagen ab, um sie in anderen Instituten wieder anzulegen. Das kann bisweilen kuriose Ausmaße annehmen: "Ein Kunde hat heute ein Plastiksackerl gebracht mit 140.000 Euro in bar darin", berichtet etwa die Mitarbeiterin einer heimischen Großbank.

Geldrollen

Augenzeugen beobachteten Menschen, die heute Bawag-Filialen mit Geldkuverts und Geldrollen verlassen hätten. Heimische Institute hätten heute eine "merkliche Nachfrage" nach Konto-Neugründungen verzeichnet, heißt es. "Viele gehen mit der großen Tasche in die Bank, viele kommen mit Geldkuverts und Geldrollen wieder heraus", hieß es auch im ORF-Radio.

Sicher

"Ja, einige Kunden heben ihre Einlagen ab. Dazu besteht aber kein Grund. Das Geld ist bei uns sicher, die Ereignisse liegen Jahre zurück und sind in den Bilanzen schon bereinigt", erklärt der freundliche Bawag-Mitarbeiter an der Kassa. Das Haus verfüge über 3,3 Mrd. Euro Eigenkapital. "Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Derzeit besteht kein Gefahr". Freilich: Er könne schon verstehen, "wenn das Vertrauen ein bisserl angeknackst ist". Wie in einer Partnerschaft, wenn einer von früheren Fehlern des anderen erfahre. "Unglaublich, was die mit unserem Geld aufführen. Jeder andere würde wegen sowas in den Häfen gehen.", so eine Kundin.

Köpferollen

Indes wurde am Montag Aend nach einer Marathonsitzung des Aufsichtsrates beschlossen, dass vier der acht Vorstände gehen müssen - schon Ende April. Das Kontrollgremium hat beschlossen, die Vorstandsbestellungen von Christian Büttner (48), Hubert Kreuch (61), Peter Nakowitz (42) und Josef Schwarzecker (53) zu widerrufen. Die Vorstandsverträge der vier Manager wären noch bis 2008 gelaufen. Konkret handelt es sich bei allen Betroffenen um die Vertreter aus der "alten" Bawag, also der einstigen Bank für Arbeit und Wirtschaft vor der vorjährigen Fusion mit der Postsparkasse.

http://www.KleineZeitung.at

Gast

Der Vorsitzende des ÖGB - dem Eigentümer der BAWAG - ist gestern ebenfalls zurückgetreten, hat auch sein Mandat im Parlament zurückgelegt.

Nachdem in A im Herbst die Regierung neu gewählt wird, kann man davon ausgehen, dass das Fiasko der BAWAG noch lange ein Thema sein wird.

Wenn man den Verlust auss den diversen Aktivitäten in eine Relation zum Eigenkapital stellt, dann wird sehr schnell klar wie grob fahrlässig da gehandelt wurde, zum Zeitpunkt der Verluste hatte die BAWAG ein Eigenkapital von rund 1 Mrd. Euro, der Verlust war ungefähr gleich hoch.

Die FMA - FinanzMarktAustria, Gegenstück zur BaFin - ist am Prüfen, weiters ist die Staatsanwaltschaft Wien dabei die strafrechtliche Relevanz dieser Vorgänge zu prüfen, da ist u.a. von Bilanzfälschung - manipulation die Rede.

Schlumpf007
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Und so hat der Wolfi die Kohle verzockt (Zitat siehe Bloomberg):

Bawag's losses stemmed from investments with Wolfgang Flottl, the son of the bank's former CEO Walter Flottl, 81, Nowotny said. At the time he ran Bermuda-based hedge fund Ross Capital Markets Ltd. Bawag reached an agreement in 2001 to recover assets from Flottl, 50, in connection with the failed investments, and it may take further action, Nowotny said.

Yen Plunged

``Mr. Flottl influenced these investments and he is to be held responsible,'' Nowotny said. While Flottl said he would minimize Bawag's risks by investing in five funds, he ``didn't stick to that agreement and made one single bet, namely a Japanese currency speculation,'' in 2000, Nowotny said. The Japanese yen fell for eight straight weeks in 2000, the longest continuous decline in half a decade. It fell 11 percent against the euro and 5.6 percent against the dollar during the last quarter of the year. Flottl didn't return two calls seeking comment today. In an Oct. 18 interview he said he returned all of Bawag's money ``with a profit.'' He also denied leaving Refco with any unpaid debts from trading losses.

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=10000100&sid=aDqt_Mdn6iwU&refer=germany

Gast

Bawag-Skandal weitet sich aus: Staatsanwalt stellt Haftanträge gegen Bennett und Flöttl!
Begründung: Verdacht auf Betrug bzw. auf Untreue
"Haftgründe sind Flucht- und Verabredungsgefahr"
Die Staatsanwaltschaft Wien hat im Zusammenhang mit der BAWAG-Refco-Affäre Haftanträge gegen Phillip Bennett und Wolfgang Flöttl Junior eingebracht. Das bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Walter Geyer, der APA: "Die Haftgründe sind Flucht- und Verabredungsgefahr."

Die Staatsanwaltschaft hatte am Montag eine gerichtliche Voruntersuchung gegen den früheren Refco-Chef Bennett und Flöttl, Sohn des ehemaligen langjährigen BAWAG-Generaldirektors Walter Flöttl, wegen Betruges bzw. Untreue eingeleitet. Bennett wird im Oktober allerdings auch in den USA vor Gericht stehen - wegen des Verdachts auf Wertpapierbetrugs beim insolventen US-Brokerhaus Refco. (apa)

( Quelle: http://www.news.at )

Gast

Stellungnahme der Bank für Arbeit und Wirtschaft AG:

Erklärung der Bank zu aktuellen Medienberichten
In den letzten Wochen wurde in den Medien über die sogenannten "Karibik-Geschäfte" der BAWAG heftig diskutiert. In einer Pressekonferenz hat die neue Geschäftsleitung der BAWAG P.S.K. ausführlich dazu Stellung genommen.

Worum geht es?
In den Jahren 1995 bis 2000 finanzierte die BAWAG Investmentfirmen, deren Aktivitäten letztlich zu einem Verlust von 1 Milliarde Euro führten. Dies verursachte ernsthafte Probleme für die Bilanzierung der Bank. Daher hat sich der Haupteigentümer ÖGB dazu entschieden, Sicherheiten für die Bank zur Verfügung zu stellen, damit die Mitarbeiter und die Kunden der Bank keinen Schaden erleiden. Dieses Ziel wurde erreicht, ohne daß die bereitgestellten Sicherheiten in Anspruch genommen werden mußten.

Ab 2001 hat die Bank begonnen, die Verluste aus den "Karibik-Geschäften" bilanziell zu verkraften. So wurden bis heute alle Verluste „verdaut“. Gleichzeitig gelang es der BAWAG, die Eigenmittel der Bank von 2,2 Milliarden Euro auf 3,3 Milliarden Euro zu erhöhen und damit eine gesunde wirtschaftliche Basis zu erarbeiten.

Was gibt es noch in der öffentlichen Diskussion?
Ebenfalls heftig medial diskutiert wurden die sogenannten PIPE-Geschäfte der BAWAG. Das sind Geschäfte, wo es Firmen, die keinen Zugang zum Kapitalmarkt haben, ermöglich wird, Kapital von privaten Investoren aufzunehmen. Die BAWAG hat derartige Geschäfte 1997 begonnen. Alle diesbezüglichen Aktivitäten wurden inzwischen eingestellt. Verluste entstanden hier nicht.

Was ist Refco?
Die Firma Refco war einer der international wichtigsten Wertpapierhändler. Die BAWAG war an diesem Unternehmen bis 2004 mit 10 % beteiligt. Im Jahr 2005 gab es dann einen Kredit an Refco in der Höhe von 350 Millionen Euro. Kurz darauf ging Refco in Konkurs. Die BAWAG hat zwischenzeitlich Betrugsklage gegen Refco eingebracht um die Chance zu wahren, Gelder zurück zu bekommen.

Wie geht es der BAWAG P.S.K. heute?
Die Verluste aus den sogenannten "Karibik-Geschäften" sind in der Bilanz vollständig verarbeitet. Daher besteht kein Risiko mehr für die Bank. Beginnend mit der Ernennung von Univ.Prof. Dr. Ewald Nowotny zum neuen Generaldirektor wurden im Jänner 2006 umfangreiche Maßnahmen in der Bank getroffen, die bessere Entscheidungsstrukturen und bessere Formen der Risikoerfassung bringen.

Es gibt nach der Fusion mit der P.S.K. einen neuen Vorstand, der sich auf das Kerngeschäft der Bank konzentriert und damit ein gesundes Wachstum der Bank.

( Quelle: http://www.bawagpsk.com/bawagpsk/home/nav,setId=bawagpsk,path=_2A125608_2A_2F156500_2F156742.html )

aureleus.b
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Ich kann mich noch an Zeitungsartikel aus dem Jahr 2001/2002 erinnern, wo Flöttl jun. als Wunderwuzzi der unfassbare Gewinne macht hochgejubelt wurde.....
das er zu diesem Zeipunkt gerade 1 Milliarde € versenkt hatte, wussten wohl nicht viele...

wie so oft in dieser Branche...mehr Schein als Sein...
diejenigen mit den dicksten Autos und den teuersten Anzügen sind die größten Lutschen.

Das der Präsident des ÖGB der selbstherrlich den Streikfond verpfändet hat, jetzt vorzeitig mit 11000 Euro Monatsgehalt in Pension geschickt wird..passt auch ins Bild.

Bezeichnend finde ich auch, dass gerade diejenigen (Gewerkschaft) die immer gegen die Heuschrecken wetterten, selbst solche Geschäfte tätigten..es wurden ja vorwiegend PIPE-Deals gemacht:

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PIPE steht für Public Investment in Private Equity, bei dem Unternehmen in Finanzturbulenzen eine Beteiligung gegen Bargeld anbieten. An sich eine gute Sache, in den USA hat dieser Markt aber einen üblen Ruf. Denn etliche dieser Transaktionen wurden vor allem von Hedge-Fonds dazu benützt, die nach Hilfe suchenden Unternehmen auszuräumen und in die Pleite zu treiben – um dann die Firmen günstig zerstückeln zu können.

Dies gelingt vor allem dadurch, dass der Investor den Kurs der Aktie des betreffenden Unternehmens drückt. Dabei borgt sich der Investor Aktien des betreffenden Unternehmens aus und verkauft diese am Markt, was den Kurs drückt. Danach werden diese wieder Gewinn bringend billig zurückgekauft.
In jüngster Vergangenheit hat sich auch das so genannte Naked Short Selling entwickelt. Dabei werden in Termingeschäften Aktien verkauft, die man aber gar nicht hat. Ziel dieser illegalen Aktion ist es, den Kurs zu drücken.
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typisch österreichisch..

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Das schattenhafte Reich des wohltätigen Wolfgang Flöttl

Um den Sohn des Ex-Bawag-Chefs Walter Flöttl, der sich auf Wohltätigkeitsbällen und als Kunsthändler gefällt, ranken sich viele Legenden

Von Beatrice Uerlings, Der Standard

(28.03.06) - Wolfgang Flöttl ist ein fester Bestandteil der amerikanischen High Society. Das liegt nicht nur daran, dass er mit Anne Eisenhower, der Enkelin von Ex-Präsident Dwight D. Eisenhower, verheiratet ist. Auch der Lebensstil des 50-Jährigen steht dem der anderen Superreichen in nichts nach.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Der Standard, http://derstandard.at/?url=/?id=2394030)

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