Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Gewerkschaftsbank Bawag: Affäre erschüttert Österreich

Im Thema Refco http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?ST=12841&CP=0&F=LHLJ#newmsg wurde mehrfach auf die Verpflechtungen zu Bawag hingewiesen. Jetzt weitet sich der Bankenskandal immer mehr aus.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Handelsblatt, http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1215121)

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Refco: Es hagelt Sammelklagen

Von Veronika Gasser

Wiener Zeitung (04.04.06) - Refco Inc. sieht sich nun mit den Ansprüchen von geschädigten Aktien- und Anleihenbesitzern konfrontiert. Die New Yorker Anwaltskanzlei Bernstein Litowitz Berger & Grossmann hat am Dienstag eine Sammelklage gegen das in die Pleite geschlitterte US-Brokerhaus eingebracht.

In der 256 Seiten langen Klagsschrift gehen die Anwälte davon aus, dass Refco in 10 komplizierten Finanztransaktionen mit einer Summe von 5 Mrd.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3926&Alias=wzo&cob=226260)

Ilona
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Wirtschaften heißt spekulieren

Ein paar klärende Gedanken über den "Homo speculans" anlässlich der BAWAG-Krise

Von Erich W. Streissler

Wiener Zeitung (08.04.06) - Vor einigen Jahren hatte der Ökonom in mir ein erschütterndes Erlebnis: Ein hervorragender Intellektueller des Landes vertrat mir gegenüber die Meinung, Spekulationen seien grundsätzlich unmoralisch und insbesondere alle Finanzmarktspekulationen seien verwerflich. Dabei sind Spekulationen doch das Wesen allen zukunftsbezogenen Handelns; denn die Zukunft ist immer ungewiss. Der Mensch aber ist seinem Wesen nach ein auch für die Zukunft vorsorgendes, die Zukunft bedenkendes Wesen.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3946&Alias=wzo&cob=226642)

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

AWAG-Schadenssumme offenbar weit über 2 Mrd. Euro

Wien (APA) - Die Schadenssumme, die der BAWAG während der vergangenen zehn Jahre durch diverse Spekulationsgeschäfte inklusive dem Refco-Kredit entstanden sind, übersteigt offenbar die 2 Mrd.-Euro -Grenze bei weitem.

Allein die durch Wolfgang Flöttl junior, den Sohn des früheren Generaldirektors, entstandenen Spekulationsverluste belaufen sich laut der jüngsten "News"-Ausgabe inklusive Zinsen auf bis zu 1,8 Mrd. Euro.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: OÖNachrichten, http://www.nachrichten.at/apanews/apaw/437906)

Gast

Unrichtige Angaben bei Bawag-Bilanzen? Ermittlungen gegen Weninger & Verzetnitsch

Wurde Vermögenslage nicht richtig dargestellt?
Bei Verstoß gegen § 255 droht bis zu ein Jahr Haft

Im Straflandesgericht Wien sind gegen den früheren ÖGB-Präsidenten Fritz Verzetnitsch und den früheren ÖGB-Finanzchef und Ex-Aufsichtsratschef der BAWAG, Günter Weninger, Vorerhebungen nach Paragraph 255 Aktiengesetz eingeleitet worden. Und zwar wegen Verdachts des Beitrags zu unrichtigen Bilanzangaben, wie die "Kronen Zeitung" unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Wien schreibt.

Der so genannte "Bilanzparagraph" 255 im Aktienrecht kommt, wie berichtet, beim Verdacht auf Falschinformationen in Bilanzen, Verschleierungen und sonstigen unrichtigen Angaben über die Finanzinformation zur Anwendung. Für falsche Infos in Bilanzen durch Vorstand, Aufsichtsrat, Beauftragte oder "Abwickler" oder gar für Bilanzfälschung droht laut dieser Strafbestimmung im Aktiengesetz bis zu ein Jahr Haft.

In vorangegangenen Anzeigen gegen einstige Manager und Funktionäre der BAWAG (von Ende März) war es um die Folgen der Karibik-Verluste und damit um den Verdacht gegangen, dass die Vermögenslage der BAWAG nicht richtig dargestellt worden sein könnte. Für die Karibik-Spekulationsverluste der Gewerkschaftsbank hat der ÖGB mit seinem Vermögen gehaftet. (apa/red)

( Quelle: http://www.news.at )

Kobban
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Geld versenkt - auch ohne Flöttl

Gegen Ex-Chef Elsner laufen Vorerhebungen beim Bundeskriminalamt Wien.

kurier.at (19.04.06) - Laut neuesten Aussagen von Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner hat die Gewerkschaftsbank BAWAG ihre Karibik-Geschäfte ab 1998 in Eigenregie durchgeführt - und dabei 500 Millionen Dollar verloren, wie "Der Standard" (Donnerstagausgabe) schreibt. Weiteres Ungemach könnte der Bank in der Insolvenzcausa Refco blühen, schreibt wiederum "Die Presse". Im Refco-Verfahren gebe es nämlich Überlegungen, die Bawag zum Gläubiger zweiter Klasse zu machen.

Gläubiger zweiter Klasse

In den USA verlangten Refco-Gläubiger laut dem Branchendienst "Debtwire" nämlich vehement, die Bawag-Forderungen an Refco wegen der unklaren Rolle der österreichischen Gewerkschaftsbank im Refco-Skandal nachrangig zu stellen. Dies würde bedeuten, dass die Bawag im Refco-Insolvenzverfahren für ihre Forderungen erst Geld sieht, wenn alle anderen Gläubiger befriedigt sind.

Die Bawag hat im Refco-Konkurs nach Eigenangaben 392 Millionen Euro Forderungen angemeldet. Darunter auch den 350-Millionen-Euro-Kredit, den die Gewerkschaftsbank im vergangenen Oktober knapp vor der Refco-Pleite unter aufklärungswürdigen Umständen an einem Wochenende an Phillip Bennet, den damaligen Chef des Brokerhauses, überwiesen hat. "Debtwire" gibt die Bawag-Forderung einschließlich des Refco-Kredits allerdings mit nur 234 Millionen Dollar an.

Ohne Nachrangigkeit stünden die Chancen der BAWAG, zu einem Teil ihres Geldes zu kommen, offenbar nicht so schlecht: Laut US-Angaben bieten Hedge-Fonds Refco-Gläubigern für die Übernahme der Forderungen derzeit bis zu 50 Prozent des Wertes an.

Keine Beweise

Allerdings haben die US-Behörden bisher offenbar keine "wasserdichten" Beweise über eine aktive Verwicklung der österreichischen Bank in den Refco-Skandal in der Hand. Es gibt keine formelle Anklage und die Bawag kommt auch in den bisher eingebrachten Sammelklagen geschädigter Refco-Gläubiger nicht vor. Die Erhebungen sind aber noch nicht fertig. Der Branchendienst "Thestreet.com" meldet, dass sich die Ermittlungen derzeit auf Steuervergehen im Umfeld von BAWAG und Refco Group Holdings konzentrieren.

"Der Standard" berichtet indes Neuigkeiten unter Berufung auf Aussagen von Ex-Bank-Chef Elsner beim Bundeskriminalamt in Wien: Laut Elsners Erzählungen vor den Ermittlern (es laufen Vorerhebungen wegen des Verdachts der Untreue, und es gilt die Unschuldsvermutung) habe die BAWAG die Karibik-Geschäfte im Sommer 1995 wieder aufgenommen, der Aufsichtsrat habe ein Finanzierungsvolumen von 550 Millionen Dollar bewilligt. Abgewickelt habe die Geschäfte US-Investmentbanker Wolfgang Flöttl; Limits oder Auflagen habe er nicht bekommen.

" Nachschussverpflichtung"

1998 waren diese 550 Millionen bereits vernichtet, so die Zeitung. Um nicht neuerlich Wirbel zu erzeugen, habe der Vorstand beschlossen, der Öffentlichkeit dieses Faktum vorzuenthalten, dafür habe man Flöttl - sein Vater Walter war Elsners Vorgänger - eine Art Nachschussverpflichtung abgerungen. Ab 1998 hätten die Bawag-Banker die Options- und Derivativgeschäfte kurzerhand selbst, also im eigenen Haus, gemacht, so der "Standard". Flöttl sei aber weiterhin als Investment-Berater konsultiert worden.

Deals

Doch auch die hausgemachten Deals liefen schief, so der Bericht. Laut Elsners Darstellung seien bis zum Jahr 2000 weitere rund 500 Millionen Dollar den Bach hinunter gegangen. 2000 hätten die Banker - nun wieder über Flöttls Unternehmen auf den Bermudas - den letzten "Sanierungsversuch" gestartet. Flöttl habe aber, vereinbarungswidrig, alles auf eine Karte gesetzt und 350 Millionen Euro in sieben Fonds gesteckt - und versenkt.

Dass das unterm Strich mehr als den bisher von der Bawag eingestandenen Schaden von einer Milliarden Euro ergibt, erklären Involvierte der Zeitung zufolge so: Es handle sich "um erste Aussagen eines Verdächtigen".

(Quelle: http://kurier.at/wirtschaft/1342798.php)

Gast

ÖGB leitete formal Verkauf der BAWAG ein: Morgan Stanley wurde als Berater engagiert - Während Verkaufsprozess keine Stellungnahmen - Hundstorfer bleibt Vorsitzender im Wr. Gemeinderat

Das ÖGB-Präsidium hat die Investmentbank Morgan Stanley mit der Käufersuche für die bisherige Gewerkschaftsbank BAWAG beauftrat. Weiters sei im Präsidium beschlossen worden, während des Verkaufprozesses keine Stellungnahme mehr zum Thema BAWAG abzugeben, sagte eine ÖGB-Sprecherin zur APA.

Mit dem am 30. März gefällten Grundsatzbeschluss zum Verkauf der BAWAG war unter der neuen ÖGB-Spitze der spektakuläre Startschuss zur Veräußerung der von Karibik- und Refco-Affäre gebeutelten Gewerkschaftsbank gegeben worden. Mit der heutigen offiziellen Beauftragung von Morgan Stanley wurde nun die Interessentensuche und -Auswahl auch offiziell eingeleitet. Ab diesem Zeitpunkt verpflichtet sich der Verkäufer nach außen zum Stillschweigen über den Stand von Verhandlungen.

Unterdessen gibt es noch immer keine fertige Bilanz und kein Testat für die BAWAG P.S.K. für das Jahr 2005. Die Bank hat, um weiter offene Bewertungs- und Abschreibungsfragen zu klären, zum bisherigen Wirtschaftsprüfer einen zweiten Gutachter hinzugezogen.

Die Bilanz 2005 ist die erste Bilanz nach der Voll-Fusion von BAWAG und P.S.K. Neben dem bisherigen Prüfer KPMG geht wie berichtet nun Deloitte noch einmal über den Jahresabschluss. Dem Vernehmen nach soll von Experten auch strittigen Fragen früherer Bilanzierungen nachgegangen werden.

Der neue ÖGB-Chef Hundstorfer bleibt indes Erster Vorsitzender des Wiener Gemeinderats. Das berichtete eine Sprecherin des Wiener SPÖ- Rathausklubs am Donnerstag. Hundstorfer hatte zuletzt betont, dass er sich über Ostern überlegen wolle, ob er diese Funktion weiter ausübt. Eine Entscheidung, ob Hundstorfer im Herbst an wählbarer Stelle für den Nationalrat kandidieren wird, ist noch nicht gefallen. In den vergangenen Jahrzehnten war es Tradition, dass der ÖGB- Präsident im Parlament sitzt.

(Quelle: http://www.news.at)

Reuss
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Rund um diese "österreichische" Bankaffäre ist nun schon so einiges berichtet worden. Wenigstens weiß man als Kunde einer österreichischen Bank nun endlich öffentlich, was ein "verantwortungsvoller" Geld-Profi am Hochfinanzmarkt so anzustellen imstande ist.

Ich kenne mich mit den Details eines Swap-Geschäfts nun überhaupt nicht aus, demnach habe ich keine Ahnung wie das Risiko in der Praxis bewertet wird (Hebel, Margin, etc.). Weiters habe ich auch heute in einer österreichischen Tageszeitung eigentlich nur als Randnotiz gelesen, dass "Hochfinanz-Banker" der Meinung sind, dass für einen Swap-Verlust von 1 Mrd. Euro etwa 10 Mrd. Euro Kapital notwendig wären. Das wäre eine ganz schöne Stange Geld, die man Flöttl jun. überlassen hätte. Bislang wurde in den Medien es mitunter so dargestellt, dass die 1 Mrd. Euro Karibik-Verlust ein Totalverlust wäre (sprich 100% Verlust von 100% Kapital - kann ich mir aber nicht vorstellen).

Meine Fragen, die ich nun an das Forum stelle sind: Wie funktioniert ein Swap-Trade konkret (Marktplatz, Volumen, Anforderungen)? Ist ein solches Geschäft vergleichbar mit z. B. Future-Trades oder gibt es bei dieser Spekulation nur die Möglichkeiten Gewinn oder Totalverlust (wäre aber gleichbedeutend mit Rot oder Schwarz...)? Gibt es im (deutschen oder österreichischen) Bankwesen eigentlich keine verbindlichen Regeln/Gesetze, die bestimmen mit z. B. wieviel Prozent des Betriebskapitals oder der Bilanzsumme "gezockt" werden darf?

Reuss

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Reuss [#28]

Zu Ihrer Frage habe ich ein neues Thema eröffnet: 'Wie funktioniert ein Swap Trade ?'

Zu Swaps bitte nur dort schreiben.

newstrader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Staatshilfe für Wiener Skandalbank

Wende im größten Finanzskandal Österreichs: Die Gewerkschaftsbank Bawag ist tief in den Zusammenbruch des US-Brokers Refco verstrickt und stand kurz vor dem Kollaps. Tausende Kunden haben ihr Geld abgezogen. Jetzt sagte Österreichs Regierung der Bawag großzügige Garantien zu – und bog damit eine Milliardenklage ab.

Wien/New York – Die von einer Serie von Skandalen erschütterte österreichische Gewerkschaftsbank Bawag ist vorerst gerettet. Nach einem mehrstündigen Krisengipfel in Wien gab Bundeskanzler Wolfgang Schüssel ein Rettungspaket aus Bundesgarantien und Geldspritzen der großen Finanz- und Versicherungsinstitute Österreichs bekannt. So soll der Geschäftsbetrieb der viertgrößten Bank des Landes gesichert werden.

Gleichzeitig konnte damit eine Existenz bedrohende Sammelklage aus den USA zunächst abgewendet werden. Gläubiger des zusammengebrochenen US-Brokerhauses Refco hatten die Bank auf eine Zahlung von 1,3 Milliarden Dollar verklagt, womit die Bawag nach eigenen Angaben überfordert gewesen wäre. Ein US-Konkursrichter hatte am Montag zudem verfügt, Bawag-Vermögen von bis zu 1,2 Milliarden Dollar zu sperren.

Die zum Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) gehörende Bank für Arbeit und Wirtschaft (Bawag) ist tief verstrickt in den Skandal um die Refco-Pleite. Die Krise hatte sich massiv verschärft, als in der vergangenen Woche offenbar wurde, dass die Österreicher weit enger mit dem US-Unternehmen verflochten waren als bis dahin bekannt. Zudem hatte das Geldhaus mit Währungsspekulationen in der Karibik schätzungsweise eine Milliarde Euro verloren.

Zuletzt hatten tausende Bawag-Kunden panikartig ihre Konten leer geräumt. Ende vergangener Woche erreichte die Summe der Abhebungen nach Angaben von Bawag-Chef Ewald Nowotny eine Höhe von 100 Millionen Euro pro Tag. Der Gewerkschaftsbank drohte eine akute Liquiditätskrise. Die mit der Regierung in Wien und den Banken getroffene Vereinbarung soll die Finanzen der Bank nun wieder ins Lot bringen.

Der Staat stellt demnach bis zum 1. Juli 2007 eine Garantie über maximal 900 Millionen Euro, aus der Kredit- und Versicherungsbranche kommt frisches Kapital in Höhe von 450 Millionen Euro. "Wir haben mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung das Bankinstitut gesichert", erklärte Bundeskanzler Schüssel in der Nacht.

Vor dem New Yorker Insolvenzgericht erzielte die Bawag gleichzeitig eine Einigung mit den Refco-Gläubigern. Bawag-Chef Ewald Nowotny betonte auf einer Pressekonferenz, die angedrohte Sammelklage sei vom Tisch. Er schwieg sich jedoch darüber aus, welche Summe den Refco-Gläubigern im Rahmen der Vereinbarung gezahlt wird.

Die Bawag verfügt in den USA über 1,09 Milliarden Dollar (870 Millionen Euro). Sie darf dort nun wieder Geschäfte betreiben, solange der Kontostand auf ihren US-Konten nicht unter 1 Milliarde Dollar fällt, muss aber täglich Auskunft über die Kontobewegungen geben. Mit dieser vorläufigen Einigung sei die Bawag auch in den USA wieder voll handlungsfähig, sagte Nowotny. Er sieht das Risiko weiterer Klagen "nach menschlichem Ermessen" ausgeschaltet.

Die Bawag hatte dem Skandalbroker Refco noch kurz vor dessen Pleite einen Kredit von 425 Millionen Euro gewährt, wovon 350 Millionen direkt an den ehemaligen Refco-Chef Chris Bennet flossen. Bennett soll Refco über eine von ihm kontrollierte Gesellschaft hohe Summen schuldig geblieben sein.

Am Refco-Skandal waren ÖGB und Bawag jedoch noch weitaus stärker beteiligt: Die Bawag hatte über eine von der ÖGB-Vermögensverwaltung gegründete Stiftung in Liechtenstein sowie über eine US-Firma Kredite an Refco vergeben und im Gegenzug Aktien in der Größenordnung von rund 27 Prozent als Sicherstellung erhalten, räumte die Gewerkschaft jüngst ein.

Diese Vorgänge stürzten den ÖGB in die größte Krise seiner Geschichte. Er musste zugeben, dass sämtliche Kontrollinstanzen des Verbandes versagt hatten. Der neue Gewerkschaftsvorsitzende Rudolf Hundstorfer sprach von "kriminell handelnden Managern" und zog zeitweise eine Neugründung des Gewerkschaftsbundes in Betracht.

Nachdem die Bawag am 24. März eingeräumt hatte, zwischen 1995 und 2000 vorwiegend durch die Finanzierung von hochspekulativen Zins- und Währungsderivate-Geschäften einen Verlust von knapp einer Milliarde Euro erlitten zu haben, kündigte der ÖGB an, das Institut komplett verkaufen zu wollen. Der ÖGB übernahm jedoch zunächst eine Haftung für die Verluste – offenbar belieh er dafür auch die gewerkschaftseigene Streikkasse.

Nun hat die Gewerkschaftsspitze zugestimmt, seine Bilanzen von der österreichischen Nationalbank prüfen zu lassen - und damit seine Vermögensverhältnisse offen zu legen. Damit wird erstmals in der Geschichte auch der Umfang der ÖGB-Streikkasse außerhalb der Gewerkschaftsspitze bekannt.

manager-magazin.de mit Material von ap, dpa, dpa-afx und reuters
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,414091,00.html

newstrader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

"Die Bawag verfügt in den USA über 1,09 Milliarden Dollar (870 Millionen Euro). Sie darf dort nun wieder Geschäfte betreiben, solange der Kontostand auf ihren US-Konten nicht unter 1 Milliarde Dollar fällt, muss aber täglich Auskunft über die Kontobewegungen geben. "

Future Trader nennen so etwas einen "Margin Call". ;-)

gruß

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