jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

* Investmentbanker oder Fondsmanager als Berufsziel ?

Hallo,

ich gehe zur Zeit noch zur Schule, und jetzt ist mir klar geworden, was ich werden will: Fondsmanager oder Investmentbanker. Das ist ja grob gesehen das gleiche.

Mein Problem nun: Wie werde ich das? Was soll ich studieren? BWL? Bankkaufmannausbildung? Jura, mit BWL als Nebenfach?

New_Ben

Sei Du selbst, und sonst niemand anderes.

Ich hatte mich mal vor vielen Jahren zu Testzwecken bei der Commerzbank beworben. Auch wenn man sich in einem geregelten Arbeitsverhältnis befindet, ist es abundzu nicht schlecht, seinen Marktwert zu ermitteln.

Mit der Fachabteilung war ich mir einig, und es ging nur noch um ein formales Gespräch. Als ich den Raum betrat, saßen da 2 Figuren, die kaum älter als 25 Jahre waren.

Nach allgemeinen bla, bla, wollten Sie mit mir ein Rollenspiel spielen. Ich sei jetzt Autoverkäufer und Sie Kunden. Ich hätte Ihnen nun ein Auto zu verkaufen, und während des Gesprächs, so wurde mir mitgeteilt, würde man mich dahingehend informieren, das Sie gar keinen Führerschein hätten.

Ich habe dann Vorsichtig angefragt, ob dies eine abgewandelte Forum des Managerhütchenspiels sei. Dies wurde verneint. Ich teilte den beiden mit Haargeel betupften Idioten mit, das ich nicht einen Tag Urlaub opfere und 120 km mit dem Auto fahre, um idiotische Spielchen mit Ihnen zu spielen.

Sie sollten sich überlegen, ob Sie einen Vermögensverwalter oder einen Kasper einstellen möchten. Ich habe mich derart in Rage geredet, das ich das Gespräch mit dem Götz von Berlichingen Zitat beendet habe.

Diese Erfahrung dürften die beiden Jungsporne bis heute nicht vergessen haben. Aber zugegeben, das Beispiel ist nicht so gut, da Sie ja einen Job wollen und ich etwas überreagiert habe.

gruss

New_Ben

Also ich kann mich nur anschliessen: Sei in dem Interview einfach Du selbst, und wenn man im Alter von 18/19 arrogant und altklug ist, sollte man es bis zum Interview besser ändern !

Allerdings bestehen hier scheinbar einige falsche Vorstellungen, wie das Auswahlverfahren bei der Commerzbank abläuft ! Es ist bei mir zwar schon einige Jahre her und ich weiss auch nicht, ob die Commerzbank wesentliche Dinge umgestellt hat, aber ich versuche mich mal zu erinnern:

Der Test besteht aus zwei Teilen ! Der erste Teil ist ein schriftlicher Logiktest. Dabei geht es in keinster Weise um Dein Fachwissen aus dem Bereich Bankbetriebslehre. Vielmehr geht es darum logische Fragen unter Zeitdruck zu bearbeiten. Die Aufgabenblöcke sind so ausgelegt, dass man in der vorgegebenen Zeit nicht alle Aufgaben bearbeiten kann. Damit soll die Stresssituation erzeugt werden.

Der zweite Teil besteht aus einer Gruppendiskussion. Dabei kommt es auf Kommunikativität, Gesprächsführung, Umgang mit Mitmenschen, etc. an.
Anschliessend wird beraten und ausgesiebt. So läuft's bei der CoBa, wenn ich mich recht erinnere.

Ist also alles durchaus zu schaffen !

Zum Thema Ausbildung und Studium gleichzeitig kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein. Es ist wichtig, dass man seine Leistungen in der Ausbildung nicht vernachlässigt ! Das hat mir bei meinen damaligen Personalbetreuern Sympathien eingebracht und somit einige Sondersituationen die sich aus der Kombination Studium/Ausbildung ergeben haben, wesentlich erleichtert. Ich kann nur sagen, dass man am Ende am Arbeitsmarkt aus der Masse heraussticht. Ob man dann später seinen Traumberuf bekommt, hängt natürlich noch von anderen Faktoren ab.

Zum Thema ESB Reutlingen: Es ist schon klar, dass es sich dabei um eine Fachhochschule handelt, oder ? Von dem Lehrprogramm habe ich schon viel Positives gehört und wenn es nach dem Studium direkt in den Beruf geht vielleicht auch ausreichend. Aber ein Doktortitel ist dann später nicht drin. Für manche Bereiche im IB ist dieser von grossem Vorteil !

Von der Bankakademie kann ich nur abraten ! Du legst Dich nur unnötig auf das Bankgeschäft fest ! Ich habe 5 Jahre das Ziel verfolgt ins Investemntbanking zu gehen und werde es im Sommer wahrscheinlich auch tun. Allerdings denke ich auch gearde über ein Angebot einer amerikanischen Unternehmensberatung nach. Das wäre mit einem Studium an der Bankakademie natürlich nicht möglich. Deine Berufswahl kann sich also noch durchaus verschieben !

So long.

Gordon

slin41
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Walter

köstlich, ich krümme mich immer noch vor lachen. Respekt, das muss man erstmal bringen.

War dies noch zu den Zeiten als Sie Händler bei der Dresdner waren? Habe dort nämlich meine Ausbildung gemacht und durft auch mal in den Handel (FX) schnuppern. Waren Sie im Frankfurter Handelszentrum tätig oder in London und an welchen Desk (FX, EQ, Fix Income, Sales etc.)?

Wenn man zum 1. mal in einen riesigen Händlersaal kommt, ist dies schon beeindruckend. Hab mir damals geschworen (2001), dass ich eines Tages zurück komme, dann aber als Händler. Seitdem arbeite ich hart auf dieses Ziel hin.

Gruss

Martin

jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Vielen Dank für die Antworten.

Zuerst: Mit BA meine ich Berufsakademie und nicht Bankakademie

2.) Natürlich ist die ESB nur eine FH, allerdings läuft das ganze dort so ab:
Man studiert zunächst 2 Jahre in Reutlingen und geht dann 2 Jahre lang ins Ausland an eine Partneruniversität. Nach 4 Jahren hat man dann faktisch einen deutschen FH-Abschluss und einen ausländischen Uni-Abschluss. Danach kann man sehr gut ein MBA machen, oder aber auch promovieren. Das wurde mir zugesichert, wobei ich da eher nicht der Typ dazu bin.

3.) Vielen Dank auch für die Erfahrungen aus den jeweiligen Tests von Ihnen. Dabei hört sich für mich, v.a. das von Gordon_Gekko sehr interessant an. Sollte es so laufen würde ich mehr recht hohe Chancen ausrechnen. Logik ist ja ein großer Bestandteil der Intelligenz, und bei Intelligenztests habe ich noch nie schlecht abgeschnitten, wenn auch meine Stärke im sprachlichen Teil lag.

Auch auf eine Gruppendiskussion hoffe ich, da ich zum einen sehr kommunikativ bin, andererseits solche Diskussionen durch meine politische Tätigkeit bekannt sind.

Natürlich werde ich versuchen natürlich zu sein, ich weiß bisher aber von bisher gemachten Persönlichkeitstests (nein, nicht in der Brigitte) :-) meine Resultate. Die sind bei jedem Test fast gleich. Erst gestern habe ich einen aus meinem Testbuch gemacht. Dieser ist relativ umfangreich, etwa 70 Fragen. Ich habe in bereits vor etwa einem halben Jahr zum ersten mal gemacht. Und eben gestern wieder. Das Ergebnis war das gleiche, und ich war ehrlich zu mir. Ich werde es jetzt hier mal veröffentlichen, vielleicht könnten einige mir dann sogar sagen, ob das jetzt positiv ist, für das was ich vorhabe:

Sie sind ein aufgeschlossener und überzeugend kontaktfreudiger, sympathischer Mensch. Das spürt man, und so kommt man ihnen gerne näher.

Sie sind ausgesprochen stark leistungsorientiert. Ruhepausen sind nichts für Sie und ihre Schaffenskraft. Ziele, die Sie sich vornehmen, verwirklichen Sie in der Regel, koste es, was es wolle.

Sie scheinen ausgesprochen willensstark zu sein. Deshalb bestimmen Sie gerne und fast immer, wo es lang geht. Sie sind ein „Leader-Typ“

Kein blindes Vertrauen, sondern eine gesunde Portion Skepsis beschreibt ihre Grundhaltung

Sie haben ein dickes Fell und lassen sich überhaupt nicht aufregen. So kommt es, dass Sie mit einer ausgeprägten seelischen Robustheit durchs Leben gehen.

Sie nehmen jedes Risiko auf sich und zeigen einen extremen Mut zur Veränderung. Alles Bestehende wird kritisch hinterfragt.

Vielen Dank für die Hilfe!

tradeyoungster
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hey Jo-ey,

suchst Du hier Bestätigung für Dein Ego? Wenn es so ist bekommst Du von mir 100 Punkte. Wenn ich Deine Ausführungen hier im Thread lese, komme ich zu folgender Persönlichkeitsanalyse.

Herr Kromer, Sie haben Angst vor Niederlagen, wollen nichts falsch machen. Sie befürchten durch Fehler unangenehm aufzufallen. Sie sind nicht risikobereit, scheuen Konflikte.

Durch Deine vielen Fragen, von Bewerbung über Einstellungsgespräch, von Socken bis Krawatte, zeigst Du, dass Du bloß nichts falsch machen willst. So versuchst Du der perfekte Bewerber zu sein. In Wirklichkeit wirst Du der größte Opportunist. Eine Führungskraft (und sei es "nur" die Führung eines kleinen Teams von 3 Analysten, zwei Leuten im Backoffice und nicht zuletzt Du selbst) zu sein, bedeutet mehr als immer das zu machen, was der Vorstand will. Willst Du ganz nach vorne, musst Du kalkulierte Risiken eingehen, versuchen durch etwas neues die Benchmark zu schlagen.

Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Tag nach der Ausbildung, als mein damaliger Chef zu mir kam, nach dem ich ein Team-Meeting vorbereitet hatte und er froh ist, dass mal ein Jüngerer die Abteilung durch unkonventionelle Methoden auffrischt.

Verfährt man allerdings wie Du und nimmt die Methoden der Alteigesessenen an, ist man nur einer von Ihnen. Und da zitiere ich gerne Dr. Trade:

"Ansonsten kann ich Ihnen nur empfehlen, während Ihrer Ausbildung zum Bankkaufmann schon in der Bank auf sich aufmerksam zu machen"

Sei Du selbst und versuche nicht perfekt zu sein, sonst bist Du nur Durchschnitt. Und den will keiner haben.

Schöne Grüße,

Tradey

New_Ben

Zitat tradeyoungster:

"Sei Du selbst und versuche nicht perfekt zu sein, sonst bist Du nur Durchschnitt. Und den will keiner haben."

Ich kann mich diesem Zitat nur 100% anschliessen !

@ jokromer:

Mein Rat ist in keinster Weise böse gemeint, aber Du solltest es etwas smarter angehen. Es ist nicht alles im voraus planbar ! Also mache einen Schritt nach dem anderen.

Falls Du nicht der Doppelbelastung, wie ich Sie Dir beschrieben habe, folgen möchtest, absolviere zunächst eine gute Bankausbildung und mache Dir dann Gedanken über die Universitätswahl !

Beste Grüsse

Gordon

Auf dem Tradingfloor von DrKW war ich auch beim ersten mal platt ! Der grösste Europas.

slin41
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Gordon

'Auf dem Tradingfloor von DrKW war ich auch beim ersten mal platt ! Der grösste Europas.'

Net ganz, so weit ich weiß haben nicht wir sondern die Coba den größten. Die haben erst vor ca. 2 Jahren in der Mainzer Landstr. ein neues Gebaude hochgezogen.

Ein Freund von mir ist dort tätig und meinte, dass man sich da zwischenzeitlich wie im Geisterhaus fühlte. Der Bau wurde in der Boomphase geplant und als er fertig gestellt wurde, war die große Entlassungswelle schon im vollen Gange. Somit blieben viele Plätze unbesetzt.

Gruß

Martin

PS: Habe großen Respekt vor Deiner Leistung. Hut ab! Ich habe "nur" die Ausbildung um 6 Monate verkürzt und fand dies schon total stressig. Von alleine kommt nichts und ich bin mir sicher, dass Du Deinen Weg gehen wirst. In welchen Bereich willst Du denn diesen Sommer anfangen; Trading, Consultant, M&A etc.?

@ jokromer

Mensch mach Dir nicht so einen Kopf. Klingt zwar blöd, aber sonst bist Du dann wenn es darauf ankommt total unnatürlich und verkrampft. Ist nur ein gut gemeinter Rat. Erzähl dann bitte mal wie es gelaufen ist. Wir werden mitfiebern und Dir die Daumen drücken.

jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Vielleicht überreagiere ich wirklich etwas. Es ist halt ein komisches Gefühl, wenn man weiß, dass da eine Prüfung kommt, und man absolut keine Ahnung hat, wie die aussehen kann. Dazu kommt dann noch, dass ich wirklich bestehen will. Und auf dem Weg meiner "Karriere" wäre dies nunmal der erste Schritt.
Aber lassen wir das, Karrieren sind ja nun nicht wirklich planbar, und es gibt so viele Dinge die ich tun könnte.

Warum ich mich hier erkundige? Ich denke es hat weniger mit Angst zu tun, sondern vielmehr mit dem Willen zu bestehen. Hätte ich mich jetzt hier nicht informiert wäre ich wahrscheinlich ohne Krawatte hingegangen. Zudem habe ich hier erfahren, wie so ein Verfahren wohl abläuft.

@ tradeyoungster

Normalerweise würde ich dir, was deine Ansicht mit dem Auffallen, sofort rechtgeben, allerdings glaube ich kaum, dass man während des Vortstellungsgesprächs schon unbedingt total anderes sein sollte. Ich denke eher man sollte sich anpassen, den wer nimmt schon gerne ein Lehrling der alles hinterfragen will?

Nun ja, egal. Ich werde dort hingehen und ganz ich selbst sein.

Pivot
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ jokromer

Wenn Du schon so wissbegierig bist, wäre es super, wenn Du uns das Ergebnis mitteilen würdest.

Gruß

Pivot

New_Ben

@ slin41

Das ist die grosse Frage, wo es im Sommer hingeht. Bisher war mein Ziel immer das Trading. Jetzt denke ich im moment auch über eine Unternehmensberatung nach. Dort habe ich das Interview aber erst in ca. 2 Wochen. Mal sehen wie es läuft. Bin mir noch unschlüssig. Zunächst einmal muss ich schauen, welche Angebote ich einholen kann und dann treffe ich meine Entscheidung. Die Interviews bei der U-beratung werden wohl kein Zuckerschlecken ! Die bei der Deutschen Bank oder bei Rothschild waren allerdings auch kein Spass.

Ich hänge meine Erwartungen mal besser nicht zu hoch !

So long.

Gordon

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