zentrader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Monte Carlo Simulation für Handelssysteme

Kennt Ihr das auch, die Unzuverlässigkeit von vermeintlich sehr guten Handelssystemen, die aufgrund von Backtest und "out-of-sample"-Tests eigentlich den Weg zum "schnellen Erfolg" vorgezeichnet hatten?

Mich hat es jedenfalls bewogen, mich mehr auch mit Simulationen des zukünftigen Systemverhaltens zu beschäftigen und so bin ich auf die Methode der Monte Carlo Simulation gestoßen, um mögliche Profits und Drawdowns der Handelsansätze besser einschätzen zu können.

Auf meiner Website http://www.zentrader.de habe ich Freeware in Form einer Excel-Simulation und eines schnelles Windowsprogramms, welches i.e.Linie für EOD-Daten einsetzbar ist, per Download zur Verfügung gestellt:
http://www.zentrader.de/download.html

Wer die Software brauchbar findet, aber mehr Funktionalität benötigt, kann auf der Website auch die professionellen Versionen günstig erwerben.

Feedback insb. auch konstruktive Kritik sind immer willkommen!

ciao,
zentrader

schalke04
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ gautama2 [#110]

Die benötigte Margin sagt mir eindeutig die Variante mit den Buchverlusten.

Asamat
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ gautama2 [#110]
@ YingYang [#111]

Über diese Frage kann man eigentlich nicht verschiedener Meinung sein, oder?

Welche Sinn sollte es haben, die aktuellen Verluste der noch offenen Trades nicht zu berücksichtigen?

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Asamat [#113]
Wenn man sowieso wartet bis man im Plus ist, ist es auch unwichtig die Buchverluste zu betrachten, solange man nicht mit Hebel arbeitet.
Für das Moneymanagement sollte man sowieso nur die Cashposition zzgl. der bislang eingeloggten Gewinne der offenen Positionen berücksichtigen.

Auch ein derartiges Wartesystem kann allerdings Verluste machen, da so manche Aktiengesellschaft auch mal in den Konkurs geht und man eben nicht mehr bis zum Gewinn warten kann.

Ich wünsche noch schöne sonnige Sonntagsstunden.

Asamat
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ gautama2 [#114]

"Für das Moneymanagement sollte man sowieso nur die Cashposition zzgl. der bislang eingeloggten Gewinne der offenen Positionen berücksichtigen."

Ich berechne die Größen neuer Positionen aufgrund meiner aktuellen Equity. Ich halte das für das einfachste und richtig.

Umgekehrt finde ich es einen äußerst gefährlichen Gedanken, Buchverluste in irgend einer Weise nicht als reale Verluste zu betrachten. Damit sollte man meines Erachtens gar nicht anfangen, das kann nur zu falschen Schlußfolgerungen oder falschem Verhalten führen.

zentrader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Asamat [#115]

für die praktische Umsetzung des Handelns ist es natürlich wichtig, das real zur verfügende Tradingkapital (also inkl. "realtime" DDs) auf der einen Seite und die Handelsbedingungen des Anbieters (Margin-Regelungen etc.) auf der anderen Seite im Auge zu behalten. Das ist unbestritten.

Für die "objektive" Bewertung von Systemen anhand der realisierten Trades spielt dies aber keine Rolle. Ein Buchverlust ist halt nun mal kein realer Verlust!

Ein Trader der ein entsprechend grosses Tradingkapital hat und vergleichsweise kleine Positionsgrössen eingeht, wird mit Buchverlusten auch nie ein Problem haben.

Ein Trader mit relativ geringem Tradingkapital und der Angewohnheit vglw. hohe Positionsgrössen zu handeln dagegen schon eher... :-)

ciao,
zentrader

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Asamat [#115]
"Buchverluste in irgend einer Weise nicht als reale Verluste zu betrachten"

Das tut man ja auch nicht. Equity ist für mich eben das, was ich oben in #114 sagte. Die offenen Positionen haben ihr Initialrisk und von da an laufen sie eben irgendwie, gurken herum oder gehen ins Plus. Für die Berechnung neuer Positionsgrößen spielen sie aber keine Rolle mehr, es sei denn ich habe bereits einen Gewinn mit einem Stop abgesichert. Den nehme ich als verfügbar in meine neue Equityberechnung auf. Siehe auch Van Tharp's Positionsizing Workshop.

New_Ben

@ YingYang [#106]

du hast zwar nach Autoren... gefragt und da kann ich dir jetzt auch auf die schnelle keine nennen, trotzdem halte auch ich es wie @Asamat, denn hart formuliert ist das der Unterschied zwischen Systementwicklern und Systemtradern !!!

- als reiner Systementwickler kann einem der temporäre unrealisierte Verlust erstmal egal sein, denn da zählt das Ergebnis nach vielen Trades und es ist "IMMER" genug Geld vorhanden, um die ZUSÄTZLICHEN temporären Verluste zu überstehen

- als SystemTrader MUSS mein Konto immer auch die unrealisierten Verluste hergeben! Sonst MarginCall/willkürliches Schließen von Positionen durch den Broker! Viele Systemtrader bleiben Menschen und reagieren geschockt, wenn eine Position mal 30% im Minus ist und beenden das Spiel vorzeitig eventuell exakt an diesem Punkt.. oh Schreck, das ist ja dann ein größerer Drawdown als die CloseStatistik bisher als wahrscheinlich angegeben hat

Wenn ich das hier so lese wundert es mich immer weniger, warum viele Systemetrader real scheitern, wenn sie von Systementwicklern getestete Ansätze dann umsetzen. Alleine dieser kleine Unterschied der Beachtung von unrealisierten Verlusten mach bei Ansätzen auf größeren Zeitebenen (1h..EOD..) nominal einen immer größeren irgendwan garantiert nicht mehr zu vernachlässigenden Geldbetrag aus!

Von mir aus soll das jeder halten wie er will, aber wenn ich meine oder andere Systeme/Signale per AfterTradeAnalyse bewerte, dann geht dies nicht ohne (bei mir tickgenaue:) Berechnung der Tradeeffizenz.
Ich unterscheide pro Trade in EntryEffizienz (wie weit geht jeder Trade maximal in den Verlust, bevor er eventuell mal ins Plus geht) und ich erfasse die ExitEffizienz, also wie weit war ein Trade schon mal im Gewinn, bevor er geschlossen wurde.

Alleine aus dem Verhältnis der Extremwerte dieser 2 Kennzahlen und ihres Durchschnitts, kann ich schon sehr viel über die reale Handelbarkeit von Systemen/Signalen sagen. Das sich niemand in der Literatur und bis heute noch keine frei käufliche Software traut, nach solch wie @Asamat sagt "einfachen" und nahe liegenden Gesichtspunkten sowas auszuwerten kann ich nicht nachvollziehen.
Aber mir soll's recht sein... genau das ist eines "DER" Features womit man noch fast überall etwas neues "einmaliges" beim präsentieren/verkaufen der eigenen Analysesoftware hat:)

Asamat
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ zentrader [#116]

"Für die "objektive" Bewertung von Systemen anhand der realisierten Trades spielt dies aber keine Rolle. Ein Buchverlust ist halt nun mal kein realer Verlust!"

Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Warum sollen unrealisierte Verluste anders sein als realisierte?

Ich finde bei der diskretionären Frage "Buchverlust realisieren oder die Position laufen lassen", folgendes Gedankenbild (für EOD) äußerst hilfreich: nehmen wir einfach an, jeden Tag werden alle Positionen geschlossen (z.B. mittags). Welche davon würde ich nun neu eröffnen? Dann erkennt man nämlich, mit welchen Positionen man sich noch wohl fühlt, obwohl sie ins Minus gelaufen sind, und welche man nur hält aus Hoffnung, Verluste nicht zu realisieren.

Letzteres halte ich für eine der ganz üblen psychologischen Schwierigkeiten, die wir an der Börse haben. Und das ist geboren aus der Unterscheidung zwischen realisierten und nicht realisierten Verlusten, für die es keinen objektiven Grund gibt.

Versuch mal, bei der Buchprüfung eines Unternehmens dem Wirtschaftsprüfer zu erklären, daß Du die Verluste in Deiner Bilanz nicht berücksichtigst, weil sie nicht realisiert sind.

Asamat
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ TimeTrade [#118]

"... bis heute noch keine frei käufliche Software traut ..."

Trading Blox rechnet so, wie ich es beschrieben habe. Man kann die Ergebnisse auf beide Arten betrachten, wie die TB-Dokumentation (siehe Bild) erklärt. Aber maxDD wird selbstverständlich mit Total Equity berechnet, also tagesgenau unter Berücksichtigung der offenen Positionen.

@ YingYang [#106]

"welche Strategieentwickler benutzen die von Dir beschriebene Berechnung des max DD?
Nenne bitte Autoren, Bücher, Programme, Strategien, Internetadressen."

Wie gesagt:
- TB bei der Software. Andere kenne ich nicht, aber ich wäre verwundert, wenn es z.B. Metatrader nicht auch so machte.
- alle TB-Benutzer als Systementwickler. Und das sind (außer mir, der ich im Roundtable eher als Anfänger gelten würde), ziemlich viele schlaue Leute, die wirkliches Geld traden.

New_Ben

@ Asamat [#120]

MetaTrader macht es definitiv nicht mit LiveEquity... sonst könnte je niemand noch seine "im Verlust doppelt nachkauf Systeme" verkaufen, die habe alle SO SCHÖNE lineare Kurven von links unten nach rechts oben.. solange der Broker genug Hebel anbietet !?

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich