Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Orangensaft: Jetzt wieder long gehen ?

Fortsetzung der Diskussion: Aufwärtstrend im FCOJ (Orangensaft)

http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?ST=9157&CP=0&F=KONH

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Orangensaft: Trockenheit treibt Preise - Teurer Vitamin-Lieferant

Von Alexander Busch, Handelsblatt

(21.03.06) - Gefrorenes Orangensaftkonzentrat kostet in New York so viel wie seit 14 Jahren nicht mehr.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Handelsblatt, http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1211861)

Bild entfernt.

kanada
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ he96 [#71]

Meiner Ansicht nach täuscht das Bild (IV Skew Chart) etwas Wenn man sich die IVolas im Detail ansieht, fällt auf, dass es sich bei OJ, im Gegensatz zu Aktien, um einen sehr schön ausgeprägten Smile handelt.
Auch ist die Ausprägung des Smiles stark abhängig von der Laufzeit der Optionen.

Z.B.

240er Call Jan: iv=37.0%
160er Put Jan: iv=44.7%

160er Put März: iv=24.8%
240er Call März: iv=28.9%

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Meine Grafik in [#50] zeigt eine rasante Aufwärtsbewegung au Allzeithochs in 1977 an. Für alle, die sich an die damalige Situation nicht mehr erinnern können oder dazu noch keine Gelegenheit hatten, möchte ich auf den genauen Sachverhalt hinweisen, auch aus der Erinnerung.

Am letzten Handelstag kam es zu (ich glaube) ZWEI Kontrakten, die zur Shortabdeckung market gehandelt mussten, um eine Lieferung zu vermeiden. Weil auf der anderen Seite niemand zur Verfügung stand, wurden diese zu Höchstpreisen von über 200 Cent ausgeführt.

Mit dem eigentlichen 'normalen' Markt hat das fast nichts zu tun. Insofern kann man geteilter Meinung sein, ob die damaligen Höchstkurse in Langzeitcharts gezeigt werden sollten.

Achten Sie dabei auch auf die vorherigen Tiefstpreise im Januar 1977 (Frost !), der nach vielen Limit Up Bewegungen im gleichen Jahr zu einem Preisanstieg von über 500 Prozent führte. Gerade nach lang anhaltenden Preisrückgängen liegt in Agrar Futures ein extremes Anstiegspotential.

Bild entfernt.

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Richard Ebert [#73]

Schöner chart. Sowas sollte besonders lehrreich für unsere "jüngeren" Marktteilnehmer sein.

Evtl. wäre es interessant einen eigenen Thread zu starten und nur mit solchen charts (und evtl den stories dazu) zu "garnieren" als kleine Warnung für andere.

Threadtitel: Shit happens :-))

gruss hans

Gast

@ he96 [#74]
@ Richard Ebert

Ja genau, erinnert mich noch an die Anfangsphase meines Wirkens. Habe mir damals in ganz Deutschland Commoditycharts gekauft. Unter anderen gings in die Richtung Bamberg. Hier hatte der gute Mann monatelang OJ geshortet.

Schliesslich muss man immer im Trend handeln. Die dann folgende Erfahrung einer tagelangen Limitbewegung hatte ihm seine ETW gekostet und soweitich glaube auch seine Ehe.

Seit dieser Zeit ist bei mir das fixen von Agrarprodukten insbesondere bei so "liquiden Märkten" wie OJ, Lumber usw. tabu.

Traderlux würde sagen, wieder so eine Horrorgeschichte. Vielleicht sollten wir wirklich einen Thread eröffnen, mit dem Thema Horrorgeschichten.

Die Börse will aber keine Horrorgeschichten, sondern Erfolgsgeschichten. Wie beim Arzt, da laufen auch nur die Erfolge rum, während die Misserfolge beerdigt und vergessen werden.

gruss

TraderLux
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Walter [#75]

Servus Walter,

das mit den Horrorgeschichten war nur aufgrund der Tatsache entstanden, dass du den beruflichen Handel als Horror bezeichnet hast. So, als wäre das die Einbahnstrasse in den Abgrund. Wenn ich mich nicht irre, warst du doch auch mal im Bankgewerbe und hast dich beruflich mit Wertpapieren rumgeschlagen und heute tust du das immer noch. Also kann es doch so schlimm nicht sein....

Hier ist das doch was anderes. Das ist eine Erfahrung von einem, der vielleicht auch zu groß war in der Position und den es dann gekillt hat. So was kommt täglich in irgendeinem Markt vor und das ist ja auch schön. Sonst würde ja keiner was daran verdienen. Der Börse ist es egal, ob da einer dabei ist der Erfolg hat und einer der Misserfolg hat. Die Börse verdient nur an der Transaktion.

Wen interessiert denn wirklich diese sogenannten Stars? Diese Leute, die so was bewundern sind doch alles nur Träumer. Die sich selbsts nicht trauen und nur Gründe suchen warum es bei ihnen nie klappen wird.

Märkte wie OJ, Lumber, Pork Bellies oder auch Rice sind wirklich nur was für erfahrene Händler. Da sollte man als Anfänger die Finger von lassen. Aber Spaß machen die schon.

So, noch einen schönen ersten Advent

Gruß

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Walter [#75]

Den Herrn aus Bamberg habe ich viele Jahre als Kunden gehabt. Er hat in meinen Augen einen Fehler gemacht, aus denen Neulinge im Terminhandel lernen können; die Spezialisierung auf zwei Märkte, Orangensaft und ich glaube Bauholz (Lumber).

Beide Märkte kannte er nach seinen Worten in- und auswendig. Mehrere Brokerkonten mit damals vielen fundamentalen Informationen standen ihm zur Verfügung und er hatte einen Riesenberg statistische Auswertungen.

Dann kam eine neue Chance: Short Orangensaft in allen Konten. Dummerweise kam nicht die Abwärtsbewegung, sondern Väterchen Frost. Limit up, up, up ... - Konten limit down, down, down, auf Null und noch ins Minus.

Was lehrt uns die Geschicht: Setz nicht alles was Du hast auf eine Karte nicht.

Gast

@ Richard Ebert [#77]

Schön das Sie sich erinnern können. Sie haben mir ja damals am Telefon seine Adresse und Anschrift gegeben. Nur Aufgrund der Daten konnte ich mich ja mit ihm in Verbindung setzen.

Ja, seine Konten waren stark im Minus. Der Chef von Merill rückte damals mit 2 Angestellten aus und machte bei ihm Hausbesuch.

Die Frau verkaufte ihre ETW und die Sache war ausgestanden. Seine Charts musste er lt. Frau verkaufen. Der leidtragende Käufer war ich.

Ist schön das sie die Geschichte bestätigen, sonst glauben die Jungs hier im Forum noch ich mach den Märchenonkel mit seinen Horrorgeschichten.

gruss

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

(11.12.06) - Für Orange Juice wies der USDA Supply & Demand Report eine Anhebung der Produktion in Florida um fünf Millionen Boxen auf 140 Millionen aus. Der Handel reagiert auf diese Nachricht sehr negativ und straft Januar Orangensaft mit einem Minus von sieben Cents ab.

(Quelle: Sebastian Hell, http://www.emfis.com)

Bild entfernt.

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Orange Juice: Strategien für 2007!

(17.12.06) - Orange Juice war in diesem Jahr ohne Zweifel einer der explosivsten Märkte. Mit einem Jahresplus von 62% werden sich wahrscheinlich einige die Augen reiben, dass sie nicht Teile dieser Rallye mitgenommen haben. Dennoch ist es mittlerweile Zeit geworden sich zu fragen, ob der März Future (aktueller Kurs 201,75) noch Platz nach oben oder sein Potential ausgeschöpft hat.

Eine Analyse des kontinuierlichen März Charts seit 1973 zeigt, dass die derzeitigen Niveaus im Bereich der zwei Dollar von extrem kurzlebiger Natur sind. Die momentanen Kursniveaus wurden zum letzten Mal in der Saison 1989/1990 erreicht, als die Ernte in Florida bei etwa 115 Millionen Boxen lag. Die Notierungen stiegen innerhalb kürzester Zeit auf 206,55 Cents pro Pound.

Kurze Zeit später in der Saison 1991/1992 lag der Output des größten amerikanischen Produzenten sowie der Nummer zwei weltweit nach Sao Paolo in Brasilien, bei 135 Millionen Boxen. Die Kurse schnellten innerhalb weniger Wochen auf 178,40 Cents pro Pound und brachen anschließend massiv wieder ein.

Laut dem letzten USDA Report von vergangenem Freitag, werden in dieser Saison voraussichtlich 140 Millionen Boxen geerntet werden. Der März 2007 Future erreichte bisher fast das exakte Niveau der Saison 1989/1990 und kam anschließend wieder zurück, da die Händlerschaft über die Produktionserhöhung in Florida um fünf Millionen Boxen enttäuscht war. Verglichen mit Kursniveaus von 1989/1990 sowie 1991/1992 als die Ernte unter der aktuellen lag, ist der Kurs momentan überteuert.

Des weiteren ist aus den U.S.A. zu hören und zu lesen, dass die Nachfrage nach Orangensaft auf dem Rückzug ist. Die hohen Preise haben zu einer Verteuerung im Einzelhandel geführt und dadurch die Konsumenten abgeschreckt. Laut aktuellen Statistiken ist ein Rückgang um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Somit kann die Tatsache, dass nur noch 714 Millionen Pounds in den Kühlhäusern der U.S.A. liegen, verglichen mit 1140 Millionen Pounds im Vorjahr untergewichtet werden. Einerseits dürfte der Markt diesen Engpass ausreichend eingepreist haben und andererseits wird sich die Nachfrage weiter verschlechtern und somit das Problem von ganz alleine lösen. Orangensaft ist kein essentiell wichtiger Nährstoff und kann problemlos durch andere Fruchtsäfte substituiert werden.

Aufgrund der oben genannten Faktoren, sind womöglich einige Leser kurz davor auf den „Sell Button“ zu drücken. Allerdings wäre es zu einfach, jetzt Orangensaft zu verkaufen, da es eine Reihe anderer Faktoren gibt, die für einen Anstieg sprechen.

Brasilien als der weltweit größte Produzent kämpft seit Jahren mit einer schlimmen Baumkrankheit, die auch „citrus canker“ genannt wird. Es wird berichtet, dass bereits über zwei Millionen Bäume diesem Virus zum Opfer gefallen sind.

Auch in den U.S.A. gibt es Probleme mit den Bäumen. Hier spielt die oben erwähnte Krankheit eine gewisse Rolle, jedoch sind hier die Hurricanes dominierend. Seit dem Jahr 2000 haben die Farmer in Florida etwa 19% ihrer Bäume verloren. Während bis zum Jahr 2004 der fünfjährige Produktionsdurchschnitt bei 226 Millionen Boxen pro Saison lag, ist dieser deutlich gefallen, da seit der Saison 2004/2005 nie mehr als 150 Millionen Boxen produziert wurden.

Einer der wichtigsten Punkte ist jedoch der Frost, den viele amerikanische Orange Juice Bullen als bestimmenden Faktor ansehen. Sollte es in den Anbaugebieten in Florida zu einem Frost kommen, der die Ernte weiter dezimiert, ist es möglich, dass wir Preise um die 2,30$ bis 2,50$ pro Pound sehen werden. Kurzfristig sieht es jedoch weniger nach kalten Temperaturen aus und das EL NINO Wetterphänomen, welches zu einer Erhöhung der Oberflächentemperatur der Ozeane führt, trägt ebenfalls seinen Teil zu den milden Temperaturen bei. Mittelfristige Prognosen von Meteorologen sprechen jedoch von sehr kalten Temperaturen im Februar, die möglicherweise den Bäumen schaden könnten. Solche Aussagen sind jedoch sehr unzuverlässig und man sollte sich nicht zwangsweise darauf versteifen.

Das Problem der Händler ist nun zu entscheiden ob wir Orange Juice handeln wollen und wenn ja, in welche Richtung. Vorab gesagt würde ich Orange Juice wenn möglich nicht mittels eines Futures handeln, da der Markt nicht der schnellste ist, wenn es um das einpreisen von Infos geht und eine Abfolge von mehreren Limit Up oder Down Bewegungen schnell ein Konto an die Wand fahren können. Deswegen würde ich Options oder Futures mit Optionssicherung bevorzugen.

In unserem jetzigen Fall bevorzuge ich einen simplen Strangle, der aus dem Kauf von zwei aus dem Geld liegenden Optionen besteht.

Die implizite Volatilität ist auf Sicht von zwei Jahren mit 20,15% sehr niedrig und in der Nähe ihres Tiefststandes bei 17,35%.

Saisonal betrachtet steht der März Future vor einer Abwärtsbewegung, die zumindest in der 15- und 5-jährigen Zeitebene bis Ende Februar sehr stabil ist. Anschließend erholt sich der Markt leicht um dann ein neues Tief zu suchen.

Der langfristige Verlauf über 33-Jahre weist ebenfalls auf einen Einbruch hin, jedoch nur bis Mitte Januar. Eine anschließende Zwischenerholung mündet erneut in einem weiteren Einbruch.

Ich würde sagen, dass die Seasonals klar auf fallende Notierungen hindeuten.

Nun aber zurück zu unserer Handelsidee. Gekauft werden Mai Optionen mit einer Laufzeit von 123 Tagen. Ich kaufe langlebige Optionen aus dem Grund, dass ich mir einerseits genügend Zeit und Spielraum erkaufen will und andererseits den Zeitwertverlust mindern möchte. Der Zeitwertverfall ist am größten währen der letzten 60 Tage und beschleunigt sich während der letzten 30 Tage massiv. Sollte der Trade binnen der kommenden 30 bis 45 Tage nicht in die eine oder andere Richtung ausgebrochen sein, stelle ich die Position wieder glatt und bin damit noch nicht einmal in der Periode des starken Zeitwertabbaus.

Der Mai Future schloss gestern bei 199,25 weswegen ich pro 100.000$ je einen 190-er Put sowie einen 210-er Call kaufen würde. Die Gesamtauslagen belaufen sich auf etwa 1325$ bis 1400$. Dies ist auch Ihr maximal mögliches Risiko.

Meine weitere Vorgehensweise ist nun abzuwarten, bis sich das eine oder andere Bein deutlich ins Plus bewegt hat und bis die Fundamentaldaten etwas klarer werden und wir wissen ob der weitere Verlauf nach oben oder unten gerichtet ist. Ich hoffe die Fundamentals werden anschließend derart „klar“. Wie dem auch sei, das verlustbringende Bein wird dann abgeschlagen und ein aus dem Geld liegender Call oder Put (je nachdem wer Gewinn bringt) wird verkauft um weitere Kosten aus dem Trade zu nehmen. Hierzu schreibe ich dann allerdings ein Update wenn es soweit ist.

(Quelle: Sebastian Hell, http://www.emfis.com)

Bild entfernt.

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Emfis (19.12.06) - Orange Juice gab um vier Cents auf 196,55 Cents in der Märznotierung nach. Die Aussichten auf Frost in Florida haben sich gelegt, da bis Ende diesen Jahres mit milden Temperaturen gerechnet wird. Außerdem geht die Nachfrage spürbar zurück, was negative Auswirkungen auf die Preise hat.

Die Volatilität erkennbar an den Bollinger Bänder ist momentan vergleichsweise gering und in einer Range gefangen. Die Bänder sind derart stark verengt, dass ein explosionsartiger Ausbruch bevorstehen könnte. Die implizite Volatilität, welche sich aus den Optionspreisen ableiten lässt, ist ebenfalls extrem niedrig und favorisiert damit den Kauf von Options (am besten Strangles oder Straddles). Da bekannt ist, dass die Vola „mean reverting“ ist, also immer wieder zu ihrem Durchschnitt zurückkehrt, dürfte sie bald umdrehen und wieder zu steigen beginnen. Ein Anstieg der Optionsprämien wäre die Folge.

Der Optionsmarkt verweist nach untern keine größeren Widerstände, da relativ wenige Puts auf den unteren Strikepreisen vorhanden sind. Nach oben zeichnet sich jedoch eine größere Barriere bei den 210-er Calls sowie den 190-er Calls ab, die aktuell noch im Geld sind. Die 190-er Marke könnte somit ein interessanter Beobachtungspunkt werden.

(Quelle: Sebastian Hell, http://www.emfis.com)

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