Marzell
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Paul Rotter Interview

Hallo,

das Interview ist sehr interessant, wenngleich sich Paul Rotter über seine Performance recht bedeckt hält. Die hohe Anzahl von 150 Tsd Roundturns je Tag hat mich allerdings hoch erstaunt und zum Nachrechnen bewogen.

Nehmen wir an, Paul Rotter verdient in diesem Geschäft 150.000 Euro je Monat. Er gibt an, daß er viel Urlaub macht, ich rechne daher mit 10 Handelstagen je Monat. Das sind dann 15.000 Euro Gewinn je Handelstag.

Wenn er 150.000 RT macht (ich gehe davon aus, damit sind 150.000 Kontrakte gemeint) so bleiben ihm von jedem Kontrakt lediglich 10 ct Gewinn.

Der Bund hat einen Tickwert von 10 Euro. Diese 10 ct sind ein Hunderstel des Bundtick. Das hieße also, er verdient im Durchschnitt lediglich ein Hunderstel des Bundtick, das ist die vierte Stelle im Bund. Oder andersherum; nur bei jedem 100 sten RT hat er einen Tick Gewinn.

Kann man mit so einer Gewinnwahrscheinlichkeit traden ?

Vielleicht habe ich das Einkommen zu niedrig angesetzt. Aber selbst wenn dieses zehn mal so hoch wäre, wie ich angenommen habe, so erzielt Rotter auch nur bei jedem zehnten Roundturn einen Tick am Bundfuture.

Wie sehen das die Kollegen im Board?

Grüße
Albert

EdeS
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Das Flippen:

Der Markt steht 105.90/3000 auf 105.91/6000.

Es werden auf der 105.90 gehandelt und die Size reduziert sich nicht etwa sonder weitere Order kommen auf die 105.90.

Jetzt steht es: 105.90/8000 auf 105.91/6000

Nun sieht es so aus das auf der 105.90 noch viele Käufer unterwegs sind und dann passiert folgendes: Der Markt flippt, also es steht von einer Sekunde auf die Andere 105.89/4000 auf 105.90/3000,

Das heisst es scheint so als wenn 8000 Kontrakte gehandelt wurden und noch weitere 3000 Kontrakte bei bei 105.90 verkaufen wollen.

Für alle Locals die häufig eine Position halten bis die Size auf Ihrem Preis klein geworden ist um dann schnell noch raus/rein zukommen ist das dann recht nervig.

Der Flipper macht eigentlich folgendes, wenn er sieht die 105.90 wird gehandelt baut er dort nach und nach seine Order auf aber bleibt in der Time-Piorität hinten, das heist alle anderen Order auf der 105.90 bekommen die Fills, nachher ist seine Order vielleicht von den 8000 Stück 7500, dann löscht er seine Order nimmt die restlichen 500 und stellt nochmal 3000 drauf.

Häufig stellen sich dann zu den 3000 schnell noch weitere Order dazu, weil diese eigentlich auf der 105.90 raus wollten und so kann er dann sein 500 Stück auch wieder an diese Trader abgeben wenn er merkt das der Markt nicht auf der 105.89 genug handelt.

startrader69
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Es hört sich ja einfach an, wenn du weisst, wie es geht und was er macht.

Wieso kaufst du da nicht einfach mal 5.000 bei 90 ? Damit wäre er ja short und müsste höher decken !

EdeS
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Na, das passiert ja auch manchmal, aber meistens hat er ein gutes Händchen.

Wollte nur erklären um welchen Vorgang es geht und wie schon von dir angemerkt, kann das Spiel auch voll gegen Ihn laufen, deswegen ist es ja auch keine Marktmanipulation sondern einfach nur ein Bestandteil des Spiels im FGBL/FGBM/FGBS Komplex.

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ EdeS

Nette Erklärung - danke, wieder was gelernt.

Leider gehöre ich noch zur alten Garde die einfach mit einer Richtungsannahme Geld verdienen will.

Dieses Spiel ist aber doch auch nix anderes wie die ewigen Täuschungsgames von einstellen grosser Orders 2, 3 ticks unter dem Markt und wenn denn der Markt dort hinkommt ist die Order weg. Deshalb halte ich den Einblick ins Orderbuch mittlerweile für völlig (?) wertlos.

Stand doch auch so 'vor Jahrzehnten' im MARKET WIZARD.

@ startrader69

Manchmal gehts halt schief. :-)

gruss hans

Osten
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Unabhängig von den Kontrakten/Summen sollte man Rotter's manuelle Fähigkeiten bewundern !

Wenn seine Aussage im Trader's stimmt, handelt er von Hand seine Positionen.

Mal angenommen, er würde automatisiert direkt über ein API eines Eurexterminals (oder real vergleichbaren Feeds) seine Orders absetzen/zurücknehmen, dann wäre sein Spiel zukünftig schon ohne Perspektive.

Solange der Mann als Mensch so erfolgreich ist und sich die Option der Automatisierung zurückbehält (-> ohne schon jetzt die Karten seiner Möglichkeiten in Bezug auf max. erreichbaren "Clearingspeed" offen zu legen), geht das so weiter.

Als "Normaltrader" kann man das Spiel nur verfolgen und die Kursverläufe geschickt interpretieren. Jegliche Rastercharts (TimeFrame, N-Tick, N-Volune) werden hierduch doch sehr beeinflusst, sodass ohne qualitative & quantitative "Bereinigungen" ein normale RT-Auswertung schwerer geworden ist.

O

TraderLux
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Osten

Der Mann muß beim Schreibmaschinenkurs mal locker 1000 Anschläge hinbekommen haben.

Tiefe Bewunderung.

Günter Beiler
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hi Erich Florek,

schon lange nichts mehr voneinander gehört. Ich habe heute mal reingesehen und gelesen, wie du den Paul verteidigst.

Paul Rotter ist eine absolute Ausnahmeerscheinung im Eurexhandel und mit Sicherheit, der weltweit beste Trader und zu Midas Zeiten die größten an der Eurex. Die ihm nur im Ansatz versuchten monatliche Profits von ca. 150.000 Euro anzudichten, da wäre Paul sauer, wenn er Sie nur am Tag verdienen würde.

Wie gehts dir bei den Schweizern? Kommt mein Fondsname gut an? Laß mal was hören, würde mich freuen.

Günter
Galileo Futures Fund

kater
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Die Frage ist doch, was ist denn machbar? Was wird wohl der grosse Paul mit seinen 150.000 HT am Tag machen?

Machbar ist bestimmt vieles, wenn man das notwendige Kapital dafür hat.

Kater

Termin-Trader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

... nur weil es hier im Ursprung um Paul Rotter geht...

Einen Kollegen von ihm konnten wir aufgrund jahrelanger Freundschaft für einem Vortrag anlässlich der Futures-Expo 2005 vom 09. bis 11. Juni in Aschaffenburg gewinnen.

Sein Thema:

" Aus dem Alltag eines professionellen Händlers "
- Profitables Trading durch den Einsatz diskretionärer und mechanischer Handelsmodelle -

Robert Seebach - hauptberuflicher Derivatehändler bei Rotter-Invest in Zug/Schweiz - zeigt auf, wie diskretionäre Strategien gemeinsam mit Handelssystemen im Portfoliomanagement großer Konten zum Einsatz kommen und plaudert aus der Trickkiste der institutionellen Marktteilnehmer.

Dabei geht er zunächst im Allgemeinen auf die Vor- und Nachteile beider Spielarten des Tradings ein, um dann an Hand von konkreten Beispielen Einblicke in seine aktuelle Berufspraxis zu geben.
Er erläutert er den Einsatz des Orderbuches und die richtige Interpretation ebenso wie das gefürchtete Stop-Fishing. Er zeigt wie große Marktteilnehmer gezielt versuchen, ihre Gegenspieler zu täuschen und was man unter dem Begriff „flipping“ versteht.

Sie erfahren auch, warum Sie als 1-Kontrakt-Trader immer im Nachteil sind, mit den entsprechenden Techniken und Strategien aber trotzdem Geld verdienen können, wann Sie den Markt den Großen überlassen sollten, wann Quotemaschinen den Markt dominieren und wie diese arbeiten, wie im Team gehandelt wird und ob Marktmanipulationen möglich sind.

http://www.termintrader.com/FEXPO2005/ref_rseebach.php

Bruno Stenger

Gast

@ Termintrader

sicherlich interessant für Einsteiger interessant man sollte aber darauf hinweisen dass die Infos sobald sie publiziert werden schon längst wieder verbrannt sind weil ein Trick funktioniert ja immer nur so gut wie ihn nur wenige oder die maßgeblichen "Allierten" kennen das war und ist immer das gleiche Spiel gewesen jetzt wird schon wieder anders getäuscht zumal die Schweizer etwas aussen vor stehen die Mainplayer betreiben das ganze immer noch über ihre angelsächsischen Vertretungen selbst deutsche Häuser haben da ja ihre Probleme aber wie gesagt ist nur eine Anmerkung und keine Wertung des Vortrags.

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