13.
01.23
Zweigeteilter Weizenmarkt

Getreide News, 13.01.2023

Bullish
  • Ukrainiekonflikt
  • schlechte Wachstumsbedingungen US-Winterweizen
  • reduzierte Anbaufläche Deutschland
  • reduzierte Erwartungen globale Maisproduktion
Bearish
  • Konjunktursorgen
  • verhaltene Nachfrage seitens Mühlen und Futtermischer
  • Exportpreise Russland und Ukraine
  • Ukrainekrieg
  • russisches Ernteergebnis
Kassamärkte im Blick                    Euro/Tonne
Brotweizen 8. Dez. 15. Dez. 22. Dez. 5. Jan. 12. Jan.  +/-
Hamburg 333,00 326,00 329,00 326,00 316,00 -10,00
Niederrhein 333,00 326,00 329,00 327,00 317,00 -10,00
Oberrhein 332,00 323,00 326,00 325,00 315,00 -10,00
Ostdeutschland 317,00 310,00 313,00 310,00 300,00 -10,00
Futterweizen            
Hamburg 331,00 324,00 327,00 324,00 314,00 -10,00
Oldenburg 327,00 320,00 323,00 320,00 310,00 -10,00
Futtergerste            
Hamburg 275,00 281,00 281,00 273,00 263,00 -10,00
Ostdeutschland 257,00 263,00 263,00 255,00 245,00 -10,00
Körnermais             
Südoldenburg 322,00 318,00 325,00 319,00 309,00 -10,00

In den letzten Handelstagen ging es für Weizen an der Euronext/Matif weiter südwärts. Der Märztermin, der am vergangenen Freitag noch bei 300 Euro notierte, schloss gestern bei 291,25 Euro je Tonne. Damit setzt sich auch in dieser Woche der Abwärtstrend fort, lediglich an einem Handelstag, am Mittwoch, konnten die Weizenkontrakte in Paris mit positiven Vorzeichen aus dem Handel gehen. Nur leicht schwächer zeigte sich im selben Zeitraum CBoT-Weizen, mit dem Start des heutigen vorbörslichen Handels hat Weizen an der CBoT sogar zugelegt.

In Europa und Deutschland spielen vor allem die internationale Konkurrenz eine Rolle in der Preisentwicklung. Nach wie vor drücken günstigere Preise in der Ukraine und in Russland auf die Stimmung der hiesigen Exporteure. Die Dynamik der europäischen Exportvolumen hat zudem deutlich nachgelassen. Zwar wurden auf Sicht des bisherigen Wirtschaftsjahres mehr Mengen in Drittstaaten verschifft, die wöchentlichen Mengen gingen jedoch zuletzt deutlich zurück. Zudem gewinnt der Euro weiter an Stärke gegenüber dem US-Dollar zurück. Mit einem Kurs von 1,0850 Dollar hat sich die Gemeinschaftswährung seit Anfang Dezember deutlich erholt. An den hiesigen Kassamärkten sind die Notierungen für Brot- und Futterweizen weiter gefallen. Der Handel hat im Laufe der Woche wieder an Fahrt aufgenommen, vermehrt zeigen sich Erzeuger durch die fallenden Kurse Abgabebereit und auch die Futtermischer sind – zwar mit regionalen Unterschieden – wieder vermehrt auf der Suche nach Getreide. Im Süden Deutschland zeigen zudem Käufer aus der Schweiz Interesse an Weizenpartien. Lediglich kleinere Kursbewegungen löste die Veröffentlichung des WASDE-Reports durch das US-Agrarministerium (USDA) aus. Wesentliche Punkte in dem Bericht waren die erhöhte Winterweizenanbaufläche in den USA, die um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Zudem wurde die globale Weizenproduktion im Vergleich zur Dezember-WASDE leicht erhöht. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch der Internationale Getreiderat (IGC) in London. Die Experten dort erhöhten ebenfalls leicht die Weizenproduktion. Überraschend war hier vor allem die deutlich besseren Erwartungen an die ukrainische Getreideernte. Erhebliche Unterschiede bestehen im WASDE-Report zu der russischen Ernte, die das USDA bei 91 Mio. Tonnen zieht, wären die eigenen russischen Daten auf eine Ernte von über 102 Mio. Tonnen ausgehen. Dass die Weizenpreise gestern und heute an der CBoT dennoch zulegen konnten, liegt vor allem an der Marktmeinung zu den Wachstumsbedingungen in den Great Plains. Nach dem trockenen Herbst und den Schneestürmen mit Kältewelle rund um Weihnachten fehlt es den Beständen aktuell an Bodenfeuchtigkeit, wie es heißt.

Im Windschatten der fallenden Weizennotierungen ging es auch für Mais an der Euronext/Matif auf Wochensicht zurück. Die EU-Importe bleiben wegen der kleinen EU-Ernte im letzten Sommer/Herbst weiterhin auf sehr hohem Niveau und haben an Dynamik nichts verloren. Die Marktversorgung scheint, blickt man auf die geringen Umsätze an den Kassamärkten, derzeit ausreichend zu sein. Dass für Brasilien eine gute Maisernte erwartet wird drückt zudem auf das Preisgefüge. Agroconsult hatte zuletzt die Aussichten auf die dortige nun beginnende erste Maisernte deutlich erhöht und auch die zweite Maisernte könnte nach aktuellen Schätzungen besser ausfallen als im Vorjahr. An der CBoT legten im Gegensatz zu den hiesigen Maispreisen, die Kontrakte auf Wochensicht deutlich zu. Auch nach Veröffentlichung des WASDE-Reports gestern Abend ging es zweistellig für die Kontrakte nach oben. Sowohl das USDA als auch der Internationale Getreiderat senkten ihre Prognosen zur globalen Maisproduktion. Das USDA kürzte die US-Ernte des letzten Herbstes insbesondere weil sich die Hektarerträge schwächer dargestellt haben. Für Argentinien setzte das Ministerium ebenfalls den Rotstift an und erwartet eine Maisernte von 52 Mio. Tonnen (- 5,5 Prozent gegenüber der Dezember-WASDE). Damit ist das USDA aber optimistischer als die argentinische Getreidebörse in Rosario, die gestern mit einer Maisernte von 45 Mio. Tonnen gerechnet hat. Der IGC kürzte seine Prognose zur globalen Maisernte auf 1,161 Mrd. Tonnen und hat damit die bisherige Einschätzung um 5 Mio. Tonnen nach unten revidiert.

Getreide-Aktualisieren,

Update Getreide vom 18.01.2022

An der Euronext/Matif ging es an den ersten beiden Handelstagen der neuen Woche abermals bergab. Die internationale Konkurrenz, insbesondere aus Russland, drückt auf die Stimmung am Getreidemarkt. Auch für die Maispreise ging es in Europa südwärts, wenngleich die Verluste zumeist nicht so stark ausfallen wie beim Weizen. An den hiesigen Kassamärkten werden Mengen gehandelt, die Umsätze insgesamt zeigen sich aber gering auch weil Käufer und Verkäufer in preislicher Sicht oftmals weit auseinander stehen.

Die EU-Exporte haben mit den ersten Wochen des neuen Jahres wieder deutlicher zugelegt. Auf dem Exportzähler stehen mittlerweile 16,7 Mio. Tonnen und damit rund 1,04 Mio. Tonnen mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Frankreich führt die Liste der exportierenden Länder weiterhin innerhalb der EU an, Deutschland und Rumänien teilen sich mit jeweils 2 Mio. exportierten Tonnen den zweiten und dritten Platz in der Exportstatistik. Geringer sind jedoch die Gerstenexporte. Statt 5,04 Mio. Tonnen wie im Vorjahr stehen aktuell nur 3,056 Mio. Tonnen auf der Exportliste. Insbesondere die schwächere Nachfrage aus China macht sich bei der Gerste bemerkbar. Russlands Präsident Putin äußerte sich gestern zu den Lebensmittelvorräten des Landes. Trotz der guten Nachfrage insbesondere nach russischen Weizen dürfe man nicht das Exporteuren was möglich wäre, so Putin. ER wolle gegebenenfalls gegensteuern, detaillierter wurde er jedoch nicht. Die US-Börse bleib am Montag wegen eines Feiertages geschlossen, startete gestern aber nach anfänglichen Verlusten für Weizen mit einer Trendwende. Am Ende des Handelstages standen 8 Cent/bu Zuwachs auf der Anzeigetafel der Börse. Deutlich bessere Exportzahlen im Vergleich zu den Vorwochen und positive Vorgaben beim Mais verhalfen zu den Kurszuwächsen. Die Maispreise legten auch in Folge des WASDE-Reports am Freitag und am gestrigen Dienstag zu. Das USDA hatte die US-Maisernte nach unten korrigiert. Die EU-Maisimporte bleiben weiterhin hoch. Bis zum 15 Januar haben die EU-Länder 15,66 Mio. Tonnen eingeführt. Das sind nochmals 394.317 Tonnen mehr als in der Vorwoche und 7,353 Mio. Tonnen mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres.

Mit Start des vorbörslichen Handels am heutigen Mittwoch zeigen sich wieder leichte Verluste bei Weizen und Mais an der eCBoT.

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ZMP Live Expertenmeinung

Während die Preise für Mais und Weizen an der CBoT eher seitwärts tendieren, sind die Notierungen in Europa wegen der großen internationalen Konkurrenz weiter im Abwärtstrend. Impulse fehlen hierzulande, so dass die hiesigen Preise weiterhin eine schwächere Tendenz aufweisen.

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