Der Getreidemarkt bleibt unter Druck. Notierte der Frontmonat März 2024 zur Schlussglocke am vergangenen Freitag noch bei 208,50 Euro/t waren es gestern Abend noch 206,00 Euro/t. Deutlich waren die Verluste beim mittlerweile meistgehandelten Mai-Kontrakt der von 206 Euro/t auf 199,75 Euro/t fiel. Mais tendierte in dieser Woche ebenfalls schwächer und kostete im meistgehandelten Juni-Kontrakt gestern Abend 173,75 Euro/t, vor einer Woche standen noch 178,75 Euro/t in dem Kontrakt auf der Anzeigetafel der Euronext/Matif. Ein ähnliches Bild zeigt sich an der CBoT.
Zu Wochenbeginn wirkte noch die WASDE vom vergangenem Donnerstag nach. Die leicht erhöhte globale Produktion sorgte für rückläufige Weizenproduktion. Auch der Internationale Getreiderat hat in dieser Woche eine neue globale Produktionsprognose abgegeben und rechnet mit einer Weizenernte von 788 Mio. Tonnen. Damit liegt die IGC-Prognose etwas über der des USDA, beide erwarten jedoch eine etwas geringere Ernte als noch im Vorjahr. Weiterhin sorgt die hohe Preiskonkurrenz vom Schwarzen Meer für Preisdruck auf den europäischen und amerikanischen Getreidemärkten. Bei einer Ausschreibung aus Ägypten konnten sich zwar auch Anbieter aus Rumänien durchsetzen, wie es heißt entfällt der Großteil aus Lieferungen aus der Ukraine. Bereits in der letzten Woche war deutlich geworden, dass insbesondere im Dezember und Januar die Exporte der Ukraine deutlich an Fahrt aufgenommen haben. Zu einem Angriff Russlands mit Drohnen auf den Hafen von Odessa sind über das Ausmaß der Beschädigungen keine offiziellen Angaben gemacht worden. In einer ersten Schätzung im Rahmen des AG Outlook Forums des USDA am gestrigen Donnerstag verkündeten die Analysten des Ministeriums für die kommende Ernte 2024/25 zwar eine geringere Anbaufläche, jedoch
An den hiesigen Kassamärkten bieten Erzeuger nach den jüngsten Preisrückgängen verstärkt Waren an. Die Phantasie für steigende Notierungen im weiteren Saisonverlauf fehlt derzeit vielen Marktteilnehmern. Insbesondere die Futterindustrie fragt weiterhin auf Sicht nach.
Die Maispreise werden durch die gute globale Versorgungslage belastet. Auch die vorankommende Ernte in Brasilien und gute Ertragsaussichten für Argentinien belasten den Handel. Wie beim Weizen rechnet das USDA zur kommenden Ernte aufgrund besserer Ertragswerte mit einer höheren Maisernte.
Wegen technischer Probleme veröffentlicht die EU-Kommission seit Anfang Februar keine aktualisierten Export- und Importdaten aus der zollamtlichen Statistik.
Getreide-Aktualisieren,
Update Getreide vom Dienstag, 20.02.2024
Die Woche startet wie die letzte aufgehört hat: Mit roten Vorzeichen für Weizen und Mais. An der Euronext/Matif fiel der Mai-Kontrakt unter die Marke von 200 Euro/t und schloss am gestrigen Montag mit 194,75 Euro/t auf einem Niveau, dass das Getreide seit zweieinhalb Jahren nicht mehr gesehen hat. Mais für Juni 2024 hat mit 169 Euro/t eine weitere psychologisch wichtige Marke gerissen. An der CBoT war gestern Handelspause aufgrund eines Feiertages. Weizen notiert hier vorbörslich heute schwächer während Mais leicht zulegen kann.
An den fundamentalen Grundlagen hat sich wenig geändert. Bei Weizen und Gerste ist die Exportkonkurrenz vom Schwarzen Meer weiterhin das bestimmende Thema. Bei der jüngsten Ausschreibung konnten zwar auch Händler aus Rumänien rund 60.000 Tonnen platzieren, der Großteil kommt jedoch mit 120.000 Tonnen aus der Ukraine. Die russischen Exportpreise sind in der letzten Woche nochmals gesunken. Die Lagerbestände bei den dortigen Landwirten werden über dem Niveau des Vorjahres geschätzt und so bringt das russische Agrarministerium eine Erhöhung der Exportquote ins Spiel. An den hiesigen Kassamärkten stehen die Notierungen ebenfalls unter Druck. Die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft hat zugenommen, insbesondere die Mischfutterindustrie fährt bei ihren Nachfragen aber weiterhin auf Sicht. In Frankreich werden aktuell 69 Prozent der Bestände in einem guten oder sehr guten Zustand bewertet. Gleichzeitig erwartet das französische Agrarresort eine höhere Weizenernte. Gute Ernteerwartungen gibt es auch in den USA. Durch die ausreichenden Niederschläge hier sind aktuell nur 12 Prozent der Bestände von Trockenheit betroffen. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 57 Prozent. Entsprechend geht das USDA von einer höheren Ernte trotz kleinerer Anbaufläche aus.
Beim Mais sorgen die internationale hohe Erntemenge sowie die gute Lieferfähigkeit der Ukraine für Preisdruck. Auch die laufende Ernte in Brasilien belastet, wenngleich immer mehr Analysten die Erwartungen an die Produktion nach unten korrigiert haben. Die Anbaufläche der zweiten Maisaussaat könnte zudem kleiner ausfallen, in vielen Teilen Brasiliens ist es nach wie vor zu trocken.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Getreideversorgung insgesamt ist gut und da die Ukraine und Russland lieferfähig sind, bleibt die internationale Konkurrenz groß. Bei Erzeugern kommt hierzulande zudem leichter Verkaufsdruck auf während die Industrie in Anbetracht der aktuellen Preisentwicklung auf Sicht fährt.