Das US-Landwirtschaftsministerium USDA hat seine neuste Prognose zur internationalen Ölsaatenversorgung 2018/19 veröffentlicht und darin einige Korrekturen vorgenommen. Für Sojabohnen wurde die Prognose der globalen Vorräte zum Wirtschaftsjahresende deutlich um 2,9 % gegenüber der Vormonatsschätzung auf gut 115 Mio. t angehoben. Das wären fast 15 % mehr als zum Ende des Vorjahres bevorratet waren und die größte jemals eingelagerte Menge Sojabohnen. Grund für die Korrektur nach oben sind die gestiegenen Ernteerwartungen für Brasilien von 122 Mio. t (Vormonat 120,5 Mio. t). Die Erwartungen an die Sojaerzeugung weltweit lässt das auf gut 369 Mio. t steigen und bei nur leicht nach oben korrigierten Zahlen zum Verbrauch somit auch die Vorräte wachsen.
Auch auf die Exporterwartungen hat die Anpassung der USDA-Ernteschätzung bedeutenden Einfluss. Brasilien dürfte 2018/19 rund 81 Mio. t ausführen, was noch einmal 4 Mio. t mehr als in der Vormonatsschätzung wären, das Vorjahresergebnis sogar um fast 5 Mio. t übertreffen würde und des Weiteren die größte jemals exportierte Menge des Landes wäre. Für die USA werden die Exporte, ebenso wie die Erzeugung, unverändert zur Vormonatsprognose beziffert. Für Argentinien wurde die Exportschätzung trotzt unveränderter Produktionsschätzung von 55,5 Mio. t indes deutlich zurückgenommen. Eigentlich waren die Analysten optimistisch, dass die Ausfuhren 2018/19 aufgrund der wieder normal hohen Erzeugung des Landes deutlich anziehen würden. Doch nun wurde die Schätzung von 8 auf 5 Mio. t gekürzt.
Während der USDA-Report für Sojabohnen aufgrund der steigenden Produktion und Lagerbestände bärisch ausfällt, ist er für Raps bullisch. Die Analysten des USDA schätzen die globalen Anfangsbestände 2018/19 auf 6,76 Mio. t und damit 0,4 % kleiner als im November. Die Ernteschätzung wurde um 1 % auf 70,2 Mio. t gekürzt, womit das Vorjahr nun um 5,2 % verfehlt würde. Wegen der avisiert kleineren Erzeugung wurde auch die globale Vorratsprognose nach unten korrigiert, um 3,2 % auf rund 6 Mio. t, was 11,3 % weniger als zum Vorjahreszeitpunkt wären. Der globale Rapsmarkt dürfte 2018/19 also knapper versorgt sein als im Vorjahr, das Angebot nach jetzigem Stand aber immer noch größer ausfallen als im Wirtschaftsjahr 2016/17 als die Vorräte zum Jahresende auf 5 Mio. t geschrumpft waren.
ZMP Live Expertenmeinung
Das US-Landwirtschaftsministerium USDA hat jüngst eine bärische Prognose für den globalen Sojamarkt und eine bullische Einschätzung für Raps veröffentlicht. Die Terminkurse in Chicago und Paris reagierten darauf aber zunächst nicht entsprechend.