An der Terminbörse in Paris geht es impulslos zu, leichte Kursan- und -abstiege wechseln sich fast täglich ab, eine klare Richtung fehlt. Mit 368,75 EUR/t schlossen die Kurse zuletzt nur marginal um 0,25 EUR/t über Vorwochenlinie. Damit liefern die Terminkurse keine Impulse für den hiesigen Kassamarkt, an dem vor allem die Erzeuger unzufrieden mit dem Preisniveau sind und auf Befestigung warten. Doch auch von den Ölmühlen kommen weiterhin keine Impulse, da sie sich mit dem Rohstoffeinkauf eher zurückhalten, zumal sie nur wenig Rapsschrot an die Mischfutterindustrie absetzen können. Nur vereinzelt treten sie daher auf den vorderen Terminen als Käufer in Erscheinung. Die Ernte 2019 ist bei den meisten ebenfalls noch kein Thema. Grund für die Zurückhaltung soll auch die immer noch gute Abdeckung vieler Verarbeiter auf den vorderen Positionen sein.
Immerhin hat sich die Situation auf den Flüssen wieder entspannt, denn die Pegel sind gestiegen und der Schiffsverkehr hat sich normalisiert. Doch auch wenn nun wieder geringere Frachtkosten erhoben werden, kann das die Kaufbereitschaft der Ölmühlen offenbar nicht wecken. Hatte man das verhaltene Geschäft der vergangenen Monate vor allem auf die Kleinwasserproblematik zurückgeführt, müssen Anbieter nun erkennen, dass die Nachfrage grundsätzlich gering ist. Ohne Unterstützung vom Terminmarkt und bei fortgesetzter Zurückhaltung der Ölmühlen werden die Erzeuger auch weiterhin den Fuß auf der Bremse halten. Sie hoffen wenigstens im Übergang auf die Ernte 2019 höhere Forderungen durchzusetzen, wenn sich bei dem einen oder anderen Verarbeiter kurzfristige Versorgungslücken auftun könnten. Überraschend ist die Haltung der Landwirte nicht, da die Erzeugerpreise kurz nach der Ernte 2018 im Schnitt noch rund 10 EUR/t höher lagen als aktuell. Wer zum damaligen Preisniveau eingelagert hat, hält die Ware nun zurück, um keinen Verlust zu machen.
ZMP Live Expertenmeinung
Der von den Erzeugern erhoffte Preisanstieg lässt auf sich warten, seit Wochen dümpeln die Preise nun schon vor sich hin. Zwar liegen sie über der Kurve des Vorjahres, aber von dem Niveau des Wirtschaftsjahres 2016/17 entfernen sie sich zunehmend. Das Unverständnis für diesen Preisverlauf wächst und die Hoffnung der Erzeuger kontentiert sich nun voll auf Preissteigerungen zur Ernte 2019.