25.
07.14
Ölsaatenkurse auf Orientierungssuche in einer Übergangsphase von knapper zu reichlicher Versorgung

Ölsaaten Cockpit, 25.07.2014

  • Vorerst noch knappe Versorgungssituation bis zur US-Sojaernte im Sep 2014
  • ausstehende Ertrags- und Ernterisiken
  • El Nino beeinträchtigt Palmölernte
  • Chinas Soja-Importe werden wieder lebhafter
  • weitgehend ungetrübte Erwartungen an reichliche Ölsaatenversorgung 2014/15
  • weniger hohe Verbrauchs- bzw. Importzunahmen als im Vorjahr
  • Aussichten auf hohen Bestandsaufbau

Kursturbulenzen bei den Notierungen für Raps, Soja und Palmöl – Ende eines vorläufigen oder endgültigen Sinkfluges?

Die Ab und Auf-Bewegungen im Ölsaatensektor der letzten 2 Wochen läßt die Frage aufkommen, ob und inwieweit die Kursanpassungen an die kommende Wirtschaftsperiode einer reichlichen Versorgungslage im Ölsaatensektor bereits erreicht bzw. grundlegend abgeschlossen sind.  

Auslöser für den Wiederanstieg waren im Wesentlichen die Sojapreise und die Palmölkurse. Die immer noch  knappe Versorgungslage im US-Sojamarkt bis zur neuen Ernte sorgt für hohe Empfindlichkeit. Befürchtungen um weniger günstige Wetteraussichten in den USA während der Blüh- und Schotenbildungsphase und hohe Käufe für den Export haben die Erwartung einer baldigen reichlichen US-Sojaversorgung in Frage gestellt. Zumindest die vorderen Kurse bis in den Herbst hinein haben heftig nach oben ausgeschlagen, während die hinteren Termine moderate Reaktionen gezeigt haben.

Die Palmölkurse zeigen schon etwas länger wieder nach oben. Hintergrund ist die ernstzunehmende Beeinträchtigung der laufenden Produktion in den nächsten Monaten, die eigentlich im Monat Okt seinen Höhepunkt erreichen sollte.  Ausbleibende Niederschläge infolge des El Nino-Effektes bremsen bereits jetzt schon die Erzeugung. Die Vorratsläger sind zwar immer noch gut gefüllt, aber die hohen Mengen des Jahres 2013 werden nicht erreicht.

In Europa werden an einigen Standorten Zweifel an einer hohen Rapsernte geäußert. Enttäuschung macht sich bereits in Großbritannien breit, wo die Ertragserwartungen nicht erfüllt wurden. Anhaltendes ungünstiges Erntewetter bremst auch die Eurphorien von Spitzenerträgen in anderen EU-Mitgliedstaaten. Lieferungen für den EU-Importbedarf aus der ukrainischen Rapsernte werden mit Sorge betrachtet. Zunehmendes Engagement zeigt China für ukrainische Ölsaaten.  

Für Verwirrung haben Schätzungen über den zukünftigen Bedarf an Biodiesel zur Beimischung aufgrund rückläufigen Spritverbrauchs ausgelöst, die zunächst zu einen Preisrückgang beigetragen haben.

Das  hohe kanadische Angebot aus alter Ernte hat die Preise zunächst gedeckelt. Die jetzigen Beurteilungen der kanadischen Ernteergebnisse fallen angesichts der reduzierten Anbaufläche und des weniger günstigen Wetters deutlich nüchterner aus.

 Der Ölsaatenmarkt befindet sich noch immer in einer Übergangsphase knapper Versorgung mit alterntiger Ware und der Erwartung von Rekordernten in den nächsten Monaten. Anzeichen und Hinweise auf anstehende  Ertrags- und Erntesrisiken halten die Kursentwicklung bis zum Erntetermin in Atem.

Ölsaatenkurse auf Orientierungssuche in einer Übergangsphase von knapper zu reichlicher Versorgung
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ZMP Live Expertenmeinung

Die Orientierung der Kurse für Ölsaaten ist hin und hergerissen zwischen der noch vorherrschenden knappen Versorgungslage - vor allem in den USA -  und den erwarteten Rekordernten im kommenden Wirtschaftsjahr Sept-Aug 2014/15. Anzeichen von Ertrags- und Ernterisiken werden zum Anlass für beachtliche Kursschwankungen.  Es bleibt unsicher, ob und inwieweit schon eine Bodenbildung erreicht worden ist. Die späteren Termine zum Jahreswechsel sehen noch etwas schwächere als die derzeitigen Kurse vor. Die Kurserwartungen stehen auf Baisse. Aber die unkalkulierbare Witterungsentwicklung in den zentralen Erzeugungsgebieten sorgt für ausreichende Unsicherheiten bis in den Herbst 2014 hinein.  

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