11.
11.22
Raps mit deutlichen Abschlägen

Ölsaaten News, 11.11.2022

  • Ernteaussichten Argentinien
  • geringere globale Sojaproduktion zum Vorjahr
  • EU-Rapsbedarf
  • global höher erwartete Rapsnachfrage
  • Rekordernte in Brasilien
  • bessere Rapsversorgung durch höhere Ernten
  • Konjunktursorgen
  • Coronapolitik in China
Raps 13. Okt. 20. Okt. 27. Okt. 3. Nov. 10. Nov.  +/-
Hamburg 635,00 632,00 640,00 652,00 637,00 -15,00
Straubingen 618,00 630,00 627,00 647,00 632,00 -15,00
Sojaschrot            
Hamburg 551,00 548,00 537,00 562,00 538,00 -24,00
Magdeburg 561,00 558,00 547,00 572,00 348,00 -224,00
Mainz 560,00 560,00 580,00 580,00 559,00 -21,00
Rapsschrot            
Hamburg 343,00 338,00 338,00 338,00 338,00 0,00
Hamm 345,00 340,00 343,00 366,00 359,00 -7,00
Niederrhein 340,00 340,00 340,00 357,00 353,00 -4,00

Während Sojabohnen an der CBoT im Wochenverlauf an Wert gewinnen konnten, zeigen sich die Rapspreise am heutigen Freitag deutlich schwächer als noch vor einer Woche. Mit einem Schlusskurs von 637 Euro verabschiedete sich der neue Frontmonat Februar 2023 gestern aus dem Handel, am vergangenen Freitag notiert der Kontrakt von bei 664,25 Euro/t.

Der Kassamarkt ist weiterhin verhältnismäßig ruhig. Landwirte drängen mit ihren Waren nicht auf den Markt, Ölmühlen und Futtermischwerke sind offensichtlich bis Jahresende ausreichend versorgt und fragen entsprechend wenig Waren nach. Die EU-Importe bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau. 2,28 Mio. Tonnen wurde bis Ende Oktober im laufenden Wirtschaftsjahr eingeführt. Per Ende Oktober 2021 waren es hingegen nur 1,7 Mio. Tonnen. Der Rapsmarkt wird vor allem durch eine bessere Versorgungslage unter Druck gesetzt. Das bestätigte auch das USDA am Mittwoch in seiner November-WASDE. Die globale Rapsproduktion wird wegen besserer Ernteergebnisse bzw. Ernteaussichten in Europa und Australien um 1 Mio. Tonnen auf 84 Mio. Tonnen angehoben. Mit den rückläufigen Börsen gaben auch die Kassamarktnotierungen für Rapssaat nach. In Hamburg wurden gestern für prompte Partien 637 Euro/t aufgerufen, in Straubingen 632,00 Euro/t und damit jeweils 15 Euro/t weniger als noch eine Woche vorher. Auch mit Handelsstart heute an der Euronext/Matif stehen die Rapsnotierungen unter Druck.

Der Sojakomplex hingegen hat sich fester entwickelt. Die am Mittwoch um 18.00 Uhr MEZ veröffentlichte WASDE stütze die Kontrakte an der CBoT und gab an diesem tag auch grundsätzlich damit dem europäischen Raps ein wenig Unterstützung. Die US-Ernte wurde vom USDA zwar etwas höher taxiert, Mindermengen in Argentinien dämpfen jedoch die globale Versorgungslage, entsprechenden wurde die globalen Produktionszahlen reduziert. Die schwere Dürre in Argentinien behindert die Aussaat. Viele Farmer sind nach Aussagen der Getreidebörse in Buenos Aires gar nicht erst mit der Bestellung der Felder angefangen. Das USDA reduzierte seine Sojaprognose für Argentinien von bisher 51 Mio. Tonnen auf 49,5 Mio. Tonnen, doch auch dieser geringere Wert scheint zu mindestens fraglich zu sein. Die Argentinische Regierung erwägt nach offiziellen Berichten in Kürze wieder einen besseren Wechselkurs für die Sojaexporteure zu garantieren um die Exporte anzukurbeln und damit die Devisenvorräte des Landes zu verbessern. Mit Sorge blicken die Marktteilnehmer durchaus auf die weitere Entwicklung der Exportnachfrage aus China. Zwar gab es Anfang der Woche Gerüchte, das Land wolle von der sehr strengen Corona-Politik abweichen. Diese Gerüchte wurden aber umgehend aus Peking dementiert. Der US-Dollar entwickelte sich in dieser Woche schwächer, auch weil bessere Inflationsdaten aus den USA die Angst vor weiteren hohen Zinsschritten genommen haben. Damit verbessert sich die Attraktivität der US-Bohnen ein wenig, wenngleich die gestern veröffentlichten Exportzahlen den Markt insgesamt enttäuschten.

Raps mit deutlichen Abschlägen

Ölsaaten-Aktualisieren,

Update-Ölsaaten vom Dienstag, 15.11.2022

 

Unbeirrt setzt Raps seinen Abwärtstrend fort. Notierte der Februartermin am 1. November noch bei 671 Euro/t, waren es mit der Schlussglocke gestern noch 626 Euro/t und auch heute beginnt die Ölsaat mit deutlich negativen Vorzeichen den zweiten Handelstag in dieser Woche. Landwirte halten ihre Rapsmengen weiter zurück. Die Kassamarktnotierungen folgen den Entwicklungen an der Euronext/Matif und zeigen sich schwächer. Auch Rapsschrot konnte sich zuletzt in preislicher Hinsicht nicht halten und gab entsprechend nach. Die negativen Vorgaben bei konkurrierenden Pflanzenölen, nachlassende Kurse für Rohöl und die Aussicht auf die Fortsetzung des ukrainischen Getreidekorridors drücken auf die Stimmung. Ein Kremlsprecher hatte die Gespräche, die derzeit in Genf stattfinden, als konstruktiv bezeichnet. Der EU-Markt ist zudem sehr gut versorgt, neben der besseren Ernte in Deutschland und Gesamteuropa sind auch die Importmengen derzeit über denen des Vorjahres. Bis zum 8.11. wurden 2,43 Mio. Tonnen Rapssaat in die EU eingeführt, das sind 738.321 Tonnen mehr als Anfang November 2021.

Der Sojakomplex zeigt sich von der fast abgeschlossenen Ernte und der wieder besseren inländischen Logistik in den USA mit roten Vorzeichen am gestrigen Montag. Vorbörslich starten die Sojabohnen an der eCBoT heute ebenfalls mit negativen Vorzeichen. Die US-Sojaexporte hatten in der vergangenen Woche zwar gegenüber der Vorwoche zugelegt, dennoch hinken die Sojaverladungen weiterhin deutlich hinter den Ergebnissen des Vorjahres zurück. Auch die nachlassenden Rohölpreise gestern und negative Vorgaben beim Mais heute drücken auf die Stimmung der Sojahändler. Am Freitag noch konnten Soja mit Gewinnen aus dem Handel gehen, da China nun doch offensichtlich einige Corona-Maßnahmen lockern möchte.

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ZMP Live Expertenmeinung

Raps und Soja bewegten sich zuletzt unterschiedlich. Die besseren Ernteaussichten und damit die deutlich bessere Rapsversorgungslage drückt auf die Preise. Daran ändert auch die Unsicherheit im Bezug auf die Fortsetzung der ukrainischen Agrarexporte über das Schwarze Meer wenig. Gleichwohl sorgt der Ukrainekonflikt für Unsicherheit und ein weiterhin hohes Preisniveau. Die Rekordernte in Brasilien auf der einen Seite und die schlechten Bedingungen in Argentien auf der anderen Seite versprechen in den kommenden Wochen volatile Handelsverläufe an den Kassamärkten und an der CBoT. 

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