Raps setzte auch in dieser Woch seinen Abwärtstrend fort. Insbesondere am Mittwoch waren deutliche Verluste für die Ölsaat zu verzeichnen. Schloss am vergangenen Freitag Der Frontmonat Februar 2023 bei 610,25 Euro/t standen am gestrigen Donnerstag noch 586,50 Euro je Tonne auf der Anzeigetafel der Euronext/Matif. Auch die Folgekontrakte zeigen sich geringer. Entsprechend gaben auch die Rapsnotierungen an den Kassamärkten teils deutlich nach.
Der Internationale Getreiderat hatte zuletzt seine Rapsprognose nochmals erhöht. Gegenüber dem Vorjahr stehen vor allem durch bessere Ernten und Kanada (+5,3 Mio. Tonnen) und Europa (+2,2 Mio. Tonnen) stehen am Weltmarkt mehr Rapsmengen zur Verfügung. Allen voran für China wird jedoch auch mit einer Steigerung der Nachfrage nach Raps gerechnet. Fr Australien erneuerte bereits in der vergangenen Woche der Verband der australischen Ölsaatenverarbeiter seine Prognose für eine gute australische Canola-Ernte. Der Verband rechnet mit 6,4 Mio. Tonnen Ernte in der laufenden Saison. Die ersten Ernteergebnisse stellen die Farmer in Down Under durchaus zufrieden. Die Saatgutverkäufe in Deutschland deuten darauf hin, dass die Anbaufläche hierzulande über 1 Mio. Hektar betragen könnte. Winterraps ist überall in Deutschland gut aufgegangen und hat sich rasch und gut entwickelt. Der EU-Prognosedienst MARS macht jedoch darauf aufmerksam, dass es allen Winterungen derzeit an Frostresistenz fehle. Auch sei durch die milden Temperaturen und die zügige Entwicklung die Gefahr von Krankheiten und Schädlingsbefall gestiegen, so der Prognosedienst. Die Europäischen Importe bewegen sich weiterhin auf gegenüber dem Vorjahr erhöhten Niveau. Die Importmengen und die gute heimische Ernte sorgen damit entsprechend für Preisdruck auf den Märkten, der auch in den kommenden Tagen anhaltend dürfte.
Sojabohnen legten am gestrigen Donnerstag eine Handelspause ein. Der CBoT war wegen des US-Amerikanischen Feiertages Thanksgiving geschlossen und startet erst am heutigen Freitag wieder in den Handel. Auf Wochensicht legten die Kontrakte an der CBoT leicht zu. Zwar drückten die nachlassende Sojanachfrage in China und die Sorge um die globale Konjunktur durchaus auf die Preise. Die Aussichten für Argentinien und das absehbare Ende der US-Sojaernte hingegen konnten die Preise Auftrieb geben. Auch gute Zahlen auf der Exportfront sorgten für Unterstützung. Die Getreidebörse in Buenos Aires bestätigte gestern nochmals ihre bisherigen Prognosen zu argentinischen Sojaernte. Die Aussaat hinkt sehr deutlich gegenüber dem Vorjahr zurück. Gerade einmal 19,4 Prozent der angepeilten Flächen sind aktuell bestellt. Der Rückstand der Aussaat gegenüber dem Vorjahr beträgt damit fast 20 Prozentpunkte. Die ursprünglich geplante Anbaufläche von 16,3 Mio. Hektar ist damit mehr als fraglich. Niederschläge sind in dem Dürregeplagten Land zwar insbesondere am letzten Wochenende gefallen, Linderung für die Böden und Pflanzen haben die geringen Mengen jedoch nicht gebracht. Die chinesischen Importe von Soja und Sojaprodukten haben im Oktober einen neuen Tiefststand erreicht.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Update vom 29.11.2022
An der Euronext leuchteten die Rapskurse mit dem Start der letzten Novembertage Rot. Der Februar-Termin gab 5,75 Euro/Tonne auf 584,25 Euro/Tonne nach. Ein ähnlicher Handelsverlauf zeigte sich an der Börse in Winnipeg. Die Canola-Kontrakte gaben einheitlich zum Wochenbeginn nach. Die Rohölkurse zeigten sich uneinheitlich. Während die Brent Verluste notierte ging es für WTI weiter nach Oben, wenn auch nur marginal. Der Sojakomplex zeigte sich unbeeindruckt von den schwächeren Kursen in Kanada und Europa und legten gestern kräftig zu. Den höchsten Tagesgewinn verzeichnete der Frontmonat mit 21 $ US-Cent je Bushel. Neusten Meldungen des USDA zufolge wurden am Montag 110.000 Tonnen der Ölsaat gebucht. In der vergangenen Woche beliefen sich diese auf 400.000 Tonnen und überraschte damit kaum die Marktteilnehmer. Summiert belaufen sich die Sojaexporte auf 19,25 Mio. Tonnen und können damit nicht an das Niveau aus dem Vorjahr von 21,4 Mio. Tonnen anknüpfen. Aus Argentinien wird berichtet, dass es wieder einen Wechselkurs-Vorteil für Sojaproduzenten geben wird. Von Ende November bis Ende Dezember soll der sogenannte Soja-Peso damit die Exportgeschäfte steigern.
ZMP Live Expertenmeinung
Raps setzt seinen Abwärtstrend unbeirrt fort. Die Versorgung hierzulande wie global ist gut, dank deutlich besserer Ernte in Europa und Kanada. Beim Sojakomplex sorgen die Aussichten für Brasilien und die derzeitige ruhige Nachfrage aus China zwar für Preisdruck, die nachhaltigen Sorgen um die argentinische Ernte und die schleppende Aussaat geben jedoch Stützung. Das der US-Dollar zuletzt an Stärke nachgelassen hat, macht die US-Sojaexporte zudem etwas attraktiver in preislicher Hinsicht.