Deutschland: V-Preis 2,28 €/kg (Spanne 2,28 – 2,33 €/kg) - unverändert
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 746.679 Schweinen (Vorwoche 726.826) zwar gestiegen, bleiben jedoch weit unter mehrjährigen Durchschnittswerten; die Schlachtgewichte haben sich mit 97,2 kg etwas verringert.
Die Voranmeldungen bleiben mit 238.000 Schweinen (Vorwoche 227.400) weiter erheblich unter dem Durchschnitt früherer Jahre
Preisnotierung für Teilstücke wurde eingestellt.
Auf der ISN-Auktion am Di, 07. Mrz 2023 wurde ein Durchschnittspreis von 2,36 €/kg in einer Spanne von 2,35 bis 2,38 €/kg erzielt.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 09.03.2023 bis 15.03.2023 bei 2,28 €/kg stehen geblieben; die Spanne reicht von 2,28 bis 2,33 €/kg.
ASP: Mit Stand vom 02. Mrz. 2023 sind 5.128 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden. Allein im Monat Jan.23 wurden 216 Fälle gemeldet. Hausschweine in einem Kleinbestand von 11 Tieren im Neiße-Spreen-Gebiet wurden gekeult.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark sind die Preise in der 10. KW 2023 auf vergleichbar gerechnete 1,80 €/kg unverändert beibehalten. Die hohe dänische Exportabhängigkeit in Drittländer begrenzt den Preisspielraum.
In Belgien sind die Preise in der 10. KW 2023 mit 2,16 €/kg zum wiederholten Male unverändert geblieben. Schweine sind zwar knapp, aber der der Fleischabsatz ist begrenzt.
In den Niederlanden sind die Preise in der 10. KW 2023 ebenfalls bei vergleichbar gerechneten 2,16 €/kg stehen geblieben. Auf der Verkaufsseite werden keine höheren Kurse akzeptiert.
In Frankreich/Bretagne sind die Preise mit 2,316 €/kg erneut um die wöchentlich höchstzulässigen +6 ct/kg erhöht worden. Die Schlachtzahlen liegen bei niedrigen 356.000 Schweinen. Die Schlachtgewichte sind mit 95,87 kg leicht gestiegen.
In Italien sind die Notierungen in der 10. KW 2023 erneut um weitere 4 ct/kg gestiegen. Das Angebot bleibt weiterhin zu klein für die Nachfrage.
In Spanien sind die Preise in der 10. KW 2023 bei vergleichbaren 2,52 €/kg nochmal um 6 ct/kg erhöht worden. Schlachtschweine aus dem In- und Ausland werden zur Auslastung der Schlachtkapazitäten gesucht. Der Schweineverband fürchtet um die Einschleppung von ASP durch die hohen Ferkelimporte.
In den USA/IOWA haben sich die Preise auf umgerechnete 1,62 €/kg stabilisiert. Die Schlachtzahlen bleiben auf ermäßigten Niveau. Die Teilstückepreise stützen jedoch das Notierungsniveau. Für den Frontmonat Apr-2023 notieren die Terminkurse an der Börse bei 1,87 €/kg; für die Sommermonate werden bereits Kurse über 2 €/kg gehandelt.
Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt bei wieder stärkeren REAL auf 1,80 €/kg gesenkt worden. Der Karnevals-Effekt ist vorbei. Dennoch bleibt das Preisniveau überdurchschnittlich hoch aufgrund des kostenbedingt reduzierten Schweinebestandes in den vertragsunabhängigen Betrieben.
China: Die Preise sind Mitte Febr.2023-Woche bei umgerechnet 2,75 €/kg leicht gestiegen. Die Fleischnachfrage ist saisonal üblich schwach. Aber der Staat führt Vorratskäufe zu Stabilisierung durch. An der Dalian Börse werden Mai-2023-Kurse von umgerechnet bereits 3,06 €/kg gehandelt. Für die Jul.-2023-Lieferung stehen die Kurse wieder bei 3,20 €/kg. Der Wechselkurs ist stärker geworden.
Fazit: Die anhaltend niedrigen Schlachtzahlen führen zwar zu einem deutlichen Rückgang des Fleischangebotes. Aber noch ist die Fleischnachfrage so zurückhaltend, dass weitere Preiserhöhungen schwerlich durchgesetzt werden können. Der Markt braucht eine gewisse Zeit, um sich auf dem erhöhten Preisniveau neu zu orientieren. Die Hoffnungen auf eine grundlegende Preissenkung sind jedenfalls kaum begründbar. Die Viehbestandszahlen in der gesamten EU deuten eher auf eine weitere Verknappung des Legendangebotes hin.
ZMP Live Expertenmeinung
Wenngleich auch die Schlachtzahlen zu den niedrigen Werten der Vorwochen gestiegen sind, bleibt die Versorgungslage beim Lebendangebot weiterhin knapp. Beim Fleischabsatz bremst die verhaltene Nachfrage aufgrund der erhöhten Preise.
Eine grundlegende Angebotssteigerung ist nach den jüngsten Auswertungen der EU-Viehzählungsergebnisse nicht zu erwarten. Insbesondere die Sauenbestände wurden erheblich abgestockt. Damit fehlt auf absehbare Zeit der Nachwuchs.