25.
08.17
Anti-Dumping-Zölle auf Biodiesel - WTO konform? Ob's die US-Regierung aufhält?

Ölsaaten Cockpit, 25.08.2017

  • Zölle auf Biodiesel: Fortsetzung in der EU - neu in den USA
  • Geringere Ernteerwartung bei der kanadischen Rapsernte
  • anhaltend stabile Rohölkurse
  • Risikoprämien für handelspolitische Verunsicherung
  • hohe Überhangbestände im gesamten Ölsaatensektor
  • 2. Rekord-Sojaernte in den USA erwartet.
  • anhaltend hoher Eurokurs

Künftige US-Zölle auf Biodiesel treibt Ölsaatenpreise an – Rohölkurs stabil über 50 $ je barrel

Die Ankündigung, noch im Jahre 2017 auf Biodiesel-Einfuhren in die USA Importzölle zwischen 40 und 70 % des Warenwertes zu erheben, hat die  Ölsaatenpreise beflügelt. Zwischenzeitlich werden Kautionen erhoben, um Hamsterkäufe zu vermeiden. Betroffen ist in 1. Linie Argentinien, das im Vorjahr 1,5 Mio. t Biodiesel in die USA verschifft hat. Indonesien hat 350.000 t geliefert. Die Begründung sind angeblich indirekte Subventionierungen durch differenzierte Zollbegünstigung bei der Ausfuhr.

Die EU erhebt bereits seit Jahren sog. Anti-Dumping-Zölle  auf Biodieselimporte, die auf WTO-Konformität überprüft werden sollen. Ein im Juli stattfindender Termin  zur Prüfung auf Fortsetzung ist auf September 2017 verschoben worden. Eine weitere handelspolitische Unsicherheit steht damit im Raum.

Je nach Ölwertanteil reagierten die Ölsaaten mit Kurssteigerungen. Raps in Paris marschierte durch die Linie von 370 €t nach oben. Canola in Winnipeg zog zunächst mit, gab aber dann wieder nach. In Kanada rätselt man über die tatsächliche Höhe der Rapsernte. Kurz nach den hohen Aussaatflächen wurden 21 Mio. t prognostiziert, heute werden nur noch 18,x Mio. t geschätzt.  Wie hoch die negativen Auswirkungen der Trockenheit tatsächlich gewesen ist, soll Ende des Monats veröffentlicht werden.

Die EU-Rapsernte hat die EU-Kommission in ihrer jüngsten Aug.-2017-Schätzung auf 21,85 Mio. t (Vorjahr 19,66 Mio. t) beziffert. Bei einer durchschnittlichen Anbaufläche von 6,7 Mio. ha wird wieder ein Durchschnittsertrag einer 3,3 t/ha zugrunde gelegt.  Die EU-Importe werden auf 3,4 Mio. t gegenüber 4,7 Mio. t im Vorjahr veranschlagt.

Die unter Druck geratenen Sojapreise haben sich stabilisiert. Für Sojaeinfuhren der EU gleicht  der starke Eurokurs die dollarnotierten Kursanstiege wieder aus. Für fundamentale Unterstützung sorgt auch der hohe Rohölkurs mit 52 $ je barrel der Sorte Brent.

Je nach Ausgang der Entscheidungen werden sich die Handelsströme verändern. Argentinien hat bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Argumente zu entkräften sowie mögliche Gegenmaßnahmen einzuleiten.  Die Palmölkurse in Malaysia wittern Höhenflug. Die nächsten Monate werden noch für einige Überraschungen sorgen. Neben witterungsbedingten Erntebeeinflussungen mit Schwerpunkt Sojaernte in den USA sorgt das Politikänderungsrisiko für zukünftige Preisunsicherheiten.

Anti-Dumping-Zölle auf Biodiesel - WTO konform? Ob's die US-Regierung aufhält?
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Neben den witterungsbedingten Marktunsicherheiten steuern unkalkulierbare Politikänderungsrisiken dazu, die zukünftige Preisentwicklung im Ölsaatenbereich zu verunsichern.

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