Am Sojaschrotmarkt geht es in der ersten vollen Handelswoche nach dem Jahreswechsel bereits recht lebhaft zu. Schon seit Dezember ist die Nachfrage rege. Das hatte unter anderem mit den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen zu tun. Um ihre Vorräte aufzustocken, Engpässe zu vermeiden und gut versorgt in das neue Jahr zu starten, hatten einige Ölmühlen vor den Feiertagen etwas mehr gekauft, doch auch im neuen Jahr reißt die Nachfrage bislang nicht ab. Anbieter berichten von regelmäßigen Geschäftsabschlüssen und zufriedenstellenden Erlösen. Und auch aus Chicago kommt Unterstützung. Die Sojaschrotkurse haben sich in den vergangenen Handelstagen befestigt und ziehen die hiesigen Kassapreise mit nach oben. Auslöser sind vor allem die Wettersorgen in Brasilien und Argentinien, wo es seit Wochen zu trocken bzw. zu nass ist. Noch sind die geschätzten Ernteeinbußen überschaubar, aber an der Terminbörse sehr wohl spürbar. Kurstreibend wirkt auch die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China.
Am Rapsschrotmarkt wird kaum Ware zur sofortigen Lieferung gehandelt, denn die meisten Mischfutterbetriebe sind versorgt. Sie haben sich bereits im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage gut eingedeckt. Nun zehren sie noch von den so aufgebauten Vorräten und müssen in der Regel prompt nichts mehr ordern. Dem Vernehmen nach sind aktuell deutlich mehr Käufer als Verkäufer am Markt, das Angebot ist ausgesprochen knapp. Daher werden häufig Aufgelder gefordert und auch bezahlt. Während die Umsätze mit vorderer Ware überschaubar sind, brummt das Termingeschäft. Das Kaufinteresse für den Zeitraum Februar bis April ist lebhaft und auch für Mai bis Juli wurden bereits Kontrakte ausgehandelt.
ZMP Live Expertenmeinung
Feste Sojanotierungen und regelmäßige Nachfrage stützen die Sojaschrotpreise am Kassamarkt. Wichtigstes Thema am internationalen Ölsaatenmarkt bleiben die anhaltende Trockenheit in Brasilien und die Nässe in Argentinien – Ertragseinbußen werden immer wahrscheinlicher.