In seiner jüngsten Veröffentlichung hat das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) nur leichte Korrekturen gegenüber Vormonat vorgenommen. Insgesamt dürften im Wirtschaftsjahr 2019/20 rund 337 Mio. t Sojabohnen erzeugt werden. Das wären rund 1 Mio. t mehr, als das USDA vor einem Monat avisiert hat. Der größte Anteil davon entfällt auf Brasilien, wo voraussichtlich eine Rekordmenge von 123 Mio. t geerntet wird. Von dieser Zahl ging das USDA aber auch schon im Vormonat aus. Damit würde das Vorjahresergebnis um 6 Mio. t und der 5-Jahresschnitt sogar um fast 14 Mio. t übertroffen. Das weltweite Ernteplus dürfte aber durch Ertragssteigerungen in China erreicht werden als im November erwartet. Dort sollen mit 18,1 rund 1 Mio. t mehr gedroschen werden. Der globale Verbrauch wurde jüngst mit 350 Mio. t beziffert und kann voraussichtlich durch die Erzeugung nicht gedeckt werden.
Die Verarbeitungsmenge dürfte etwas größer ausfallen als im November erwartet. Grund dafür ist eine höhere Verarbeitung in Argentinien. Insgesamt dürften so 302,8 Mio. t Sojabohnen zerkleinert werden, was ebenfalls Rekordniveau wäre. Argentinien dürfte aber mit 8,2 Mio. t etwas weniger Sojabohnen exportieren. Im Vormonat wurden noch Ausfuhren in Höhe von 8,8 Mio. t erwartet. Da weltweit mit diesem Minus nur noch 149,1 Mio. t am Weltmarkt verkauft werden dürften, hat das USDA die globale Vorratsprognose um 1 auf 96,4 Mio. t nach oben korrigiert. Analysten hatten mit einer geringeren Korrektur nach oben gerechnet, was die Gewinne der Sojabohnenkurse jüngst begrenzte.
Ölsaaten-Aktualisieren,
ZMP Newsticker 13.12.2019
Bereits vor Durchbruch im Handelsstreit mit China steigen Sojabohnenkurse
An der CBoT steigen die Kurse der Sojabohnenfutures auf mehr als 1,7% und werden damit diese Woche mit dem größten Gewinn in zwei Monaten beenden. Der erste Schritt eines Handelsabkommens zwischen Washington und Peking steht kurz vor einer Einigung.
Das Weiße Haus in Washington hat dem Wegfall einiger Importzölle auf chinesische Güter zugestimmt, für andere Produkte werden sie nur zum Teil abgeschafft. Man geht jetzt davon aus, dass im Jahr 2020 mehr US-Agrarprodukte nach China verkauft werden können. Das de-eskaliert den protektionistischen Handelskrieg zwischen den beiden größten Wirtschaftsnationen der Welt.
Nun werden die von Donald Trump für den 15. Dezember angedrohten zusätzlichen Zölle auf chinesische Waren im Wert von 160 Mrd. USD auch nicht mehr wirksam.
Im Gegenzug bestellte China US-Agrargüter im Wert von 50 Mrd. USD zur Lieferung in 2020. Das ist die doppelte Menge wie in 2017 bevor der Streit ausbrach.
ZMP Live Expertenmeinung
Größere Sojabohnenerzeugung in China und eine geringere weltweite und argentinische Exportprognose dürften die Lagerbestände 2019/20 wachsen lassen.