An der Börse in Paris konnten sich die Futures zur Wochenmitte entgegen der schwachen Entwicklung auf der anderen Seite des Pazifiks in der Gewinnzone halten. Mit einem weiteren Tag in mit grünen Vorzeichen ging der Handel an der Matif für die Weizenkurse am Donnerstag zu Ende. An den Kassamärkten wird kaum noch alterntige Ware umgeschlagen. Einige Deckungskäufe finden noch statt, beschränken sich jedoch meist auf ein niedriges Niveau. Der Deutsche Raiffeisenverband hat seine Juli-Prognose zur Ernte leicht auf 43,8 Mio. Tonnen nach unten korrigiert. Vor allem die Wetterbedingungen seien nicht mehr optimal gewesen und ursächlich für die Korrektur. Die schweren Unwetter haben zu deutlichen Verzögerungen bei der Gerstenernte gesorgt. Die Weizenfelder haben ebenfalls unter den starken Niederschlägen gelitten. In der Region rund um die Eifel wird mit Einbußen von 20 % gerechnet. Die Analysten von Strategie Grains haben ihre Ernteerwartung für den EU-Weizen auf 133 Mio. Tonnen angehoben (+ 1,9 Mio. t). Ebenso rechnen die Experten mit einer späteren Ernte. Die Exporte wurden auf 31 Mio. Tonnen angehoben. Die russischen Experten von Sovecon haben hingegen ihre Ernteprognose auf 82,3 Mio. Tonnen nach unten korrigiert. Das entspricht einem Rückgang von 2,3 Mio. Tonnen. Ursächlich hierfür seien vor allem die schwachen Erträge rund um die Region der Wolga.
In den USA sorgten Gewinnmitnahmen und technische Verkäufe für eine leichte Preiskorrektur bei den Weizenkursen. Gestützt vom Mais- und Sojamarkt erholten sich die Futures an der CBoT und notierten wieder Gewinne. Das USDA rechnet beim Sommerweizen mit einem Ernterückgang von 41 % im Vergleich zum Vorjahr. Die allgemeine Markterwartung lag bei nur 25 %. Die Erntefortschritt des Winterweizens liegt bei 59 %. Im Fokus steht unverändert das Wetter. Besonders im Mittleren Westen fehlt es an Niederschlägen, sodass die Bestände weiter keine optimalen Bedingungen haben. Bei den Erntearbeiten für den Winterweizen sorgen Niederschläge dafür, dass die Maschinen immer wieder stehen. Die US-Exporte summierten sich auf 424.700 Tonnen und lagen damit im Rahmen der Erwartungen.
Für die Maiskontrakte in Paris standen die Vorzeichen beim gestrigen Handel auf Grün. Der Augusttermin notierte ein Plus von 3,25 Euro/Tonne auf 242,25 Euro/Tonn. Auf den deutschen Feldern haben sich die Maisbestände bisher gut entwickelt berichten viele Marktteilnehmer. Eine genaue Einschätzung über die Unwetterschäden steht derzeit noch aus. Technische Verkäufe und Gewinnmitnahmen sorgten in Chicago für nachgebende Maiskurse. Niederschläge in einigen Gebieten im Mittleren Westen ließen zwar die Hoffnung auf bessere Erträge wieder steigen, die Hitze und Dürre im Norden der USA sorgt jedoch auch für Stress bei den Beständen. Derweil wurde die durchschnittliche Ethanolproduktion auf 1,04 Mio. Barrel pro Tag gesenkt. Das sind rund 26.000 Barrel pro Tag als in der Vorwoche. Die Lagerbestände haben sich auf 21,13 Mio. Barrel reduziert. Rund 65 % der Maisbestände befinden sich nach Angaben des USDA in einem guten bis exzellenten Zustand. In der Vorwoche waren es 64 %. In Argentinien ist der Pegel des Parana weiter gesunken und sorgt für Einschränkungen bei der Logistik der Agrargüter. Derweil hält die Dürre die Erzeuger in Brasilien weiter in Atem. Den Maisfeldern fehlt es deutlich an Wasser. Das Ergebnis der US-Exportdaten mit 133.200 lag am unteren Rahmen der Erwartung.