16.
07.21
Börse sucht nach Richtung

Getreide Aktuelles, 16.07.2021

  • Unwetter in Deutschland
  • Verzögerte Erntearbeiten in den USA
  • Wassermangel in Argentinien/Brasilien
  • Schwache Exportgeschäfte
  • Bessere Wetterprognosen im Mittleren Westen der USA
  • Möglicher Erntedruck
Kassamärkte im Blick              Euro/Tonne, jeweils Fronttermin
          Veränderung jeweils ggü. Vorwoche
Brotweizen 17. Jun. 24. Jun. 1. Jul.   8. Jul. 15. Jul.  +/-
Hamburg 246,00 248,00 244,00 206,00 208,00 2,00
Niederrhein 246,00 248,00 244,00 204,00 206,00 2,00
Oberrhein 244,00 246,00 242,00 201,00 203,00 2,00
Ostdeutschland 230,00 232,00 228,00 190,00 192,00 2,00
                       
Futterweizen 17. Jun. 24. Jun. 1. Jul. 8. Jul. 15. Jul.  +/-
Hamburg 244,00 246,00 242,00 204,00 206,00 2,00
Oldenburg 248,00 250,00 246,00 207,00 209,00 2,00
                       
Sojaschrot 17. Jun. 24. Jun. 1. Jul. 8. Jul. 15. Jul.  +/-
Hamburg 364,00 360,00 360,00 381,00 372,00 -9,00
Magdeburg 374,00 370,00 362,00 391,00 382,00 -9,00
Mainz 381,00 377,00 396,00 396,00 390,00 -6,00
                       
Rapsschrot 17. Jun. 24. Jun. 1. Jul. 8. Jul. 15. Jul.  +/-
Hamburg 262,00 250,00 251,00 271,00 322,00 51,00
Hamm 348,00 311,00 304,00 324,00 322,00 -2,00
Rostock 344,00 344,00 344,00 327,00 327,00 0,00
Niederrhein 314,00 314,00 314,00 285,00 285,00 0,00
An der Börse in Paris konnten sich die Futures zur Wochenmitte entgegen der schwachen Entwicklung auf der anderen Seite des Pazifiks in der Gewinnzone halten. Mit einem weiteren Tag in mit grünen Vorzeichen ging der Handel an der Matif für die Weizenkurse am Donnerstag zu Ende. An den Kassamärkten wird kaum noch alterntige Ware umgeschlagen. Einige Deckungskäufe finden noch statt, beschränken sich jedoch meist auf ein niedriges Niveau. Der Deutsche Raiffeisenverband hat seine Juli-Prognose zur Ernte leicht auf 43,8 Mio. Tonnen nach unten korrigiert. Vor allem die Wetterbedingungen seien nicht mehr optimal gewesen und ursächlich für die Korrektur. Die schweren Unwetter haben zu deutlichen Verzögerungen bei der Gerstenernte gesorgt. Die Weizenfelder haben ebenfalls unter den starken Niederschlägen gelitten. In der Region rund um die Eifel wird mit Einbußen von 20 % gerechnet. Die Analysten von Strategie Grains haben ihre Ernteerwartung für den EU-Weizen auf 133 Mio. Tonnen angehoben (+ 1,9 Mio. t). Ebenso rechnen die Experten mit einer späteren Ernte. Die Exporte wurden auf 31 Mio. Tonnen angehoben. Die russischen Experten von Sovecon haben hingegen ihre Ernteprognose auf 82,3 Mio. Tonnen nach unten korrigiert. Das entspricht einem Rückgang von 2,3 Mio. Tonnen. Ursächlich hierfür seien vor allem die schwachen Erträge rund um die Region der Wolga.
 
In den USA sorgten Gewinnmitnahmen und technische Verkäufe für eine leichte Preiskorrektur bei den Weizenkursen. Gestützt vom Mais- und Sojamarkt erholten sich die Futures an der CBoT und notierten wieder Gewinne. Das USDA rechnet beim Sommerweizen mit einem Ernterückgang von 41 % im Vergleich zum Vorjahr. Die allgemeine Markterwartung lag bei nur 25 %. Die Erntefortschritt des Winterweizens liegt bei 59 %. Im Fokus steht unverändert das Wetter. Besonders im Mittleren Westen fehlt es an Niederschlägen, sodass die Bestände weiter keine optimalen Bedingungen haben. Bei den Erntearbeiten für den Winterweizen sorgen Niederschläge dafür, dass die Maschinen immer wieder stehen. Die US-Exporte summierten sich auf 424.700 Tonnen und lagen damit im Rahmen der Erwartungen.
 
Für die Maiskontrakte in Paris standen die Vorzeichen beim gestrigen Handel auf Grün. Der Augusttermin notierte ein Plus von 3,25 Euro/Tonne auf 242,25 Euro/Tonn.  Auf den deutschen Feldern haben sich die Maisbestände bisher gut entwickelt berichten viele Marktteilnehmer. Eine genaue Einschätzung über die Unwetterschäden steht derzeit noch aus. Technische Verkäufe und Gewinnmitnahmen sorgten in Chicago für nachgebende Maiskurse. Niederschläge in einigen Gebieten im Mittleren Westen ließen zwar die Hoffnung auf bessere Erträge wieder steigen, die Hitze und Dürre im Norden der USA sorgt jedoch auch für Stress bei den Beständen. Derweil wurde die durchschnittliche Ethanolproduktion auf 1,04 Mio. Barrel pro Tag gesenkt. Das sind rund 26.000 Barrel pro Tag als in der Vorwoche. Die Lagerbestände haben sich auf 21,13 Mio. Barrel reduziert. Rund 65 % der Maisbestände befinden sich nach Angaben des USDA in einem guten bis exzellenten Zustand. In der Vorwoche waren es 64 %. In Argentinien ist der Pegel des Parana weiter gesunken und sorgt für Einschränkungen bei der Logistik der Agrargüter. Derweil hält die Dürre die Erzeuger in Brasilien weiter in Atem. Den Maisfeldern fehlt es deutlich an Wasser. Das Ergebnis der US-Exportdaten mit 133.200 lag am unteren Rahmen der Erwartung.
Börse sucht nach Richtung

Getreide-Aktualisieren,

Getreide-Update vom 20.07.2021
An der Matif/Euronext verabschiedeten sich die Futures mit soliden Gewinnen in das Wochenende. Beim gestrigen Handel setzten sich die grünen Vorzeichen weiter durch. Die heftigen Unwetter im Westen und Süden von Deutschland haben nicht nur ganze Ortschaften zerstört, sondern auch viele landwirtschaftliche Flächen. Genaue Einschätzungen stehen derzeit noch aus. In den USA setzten die Futures am Freitag ihren Aufwärtstrend fort und schlossen den Handel mit zweistelligen Gewinnen. Zum Wochenstart sorgten die Bullen weiterhin für Gewinne. Besonders der gestern veröffentlichte NASS-Report des USDA gab den Kursen Auftrieb. Aus diesem ging hervor, dass sich nur noch 11 % der Bestände in einer guten bis sehr guten Verfassung befinden. Über 60 % der Bestände befinden sich in einem schlechten Zustand. In Russland haben die Experten in IKAR ihre Prognose für die Ernte auf 81,5 Mio. Tonnen nach unten korrigiert (-2 Mio. Tonnen). Grund für die Korrektur sind die aktuellen schwierigen Anbau- und Wachstumsbedingungen im Süden von Russland.
 
Dem Weizen folgend konnten die Maiskontrakte den Handel am Freitag in Paris in der Gewinnzone beenden. Zum Wochenstart fanden die Futures keine einheitliche Richtung. Der Augusttermin notierte ein Gewinn von 1,00 Euro/Tonne auf 247,00 Euro/Tonnen. Nach den Verlusten ging es beim gestrigen Handel für die Maiskontrakte an der CBoT wieder in die Gewinnzone. Gestützt wurden die Futures von dem bullischen Weizenmarkt, als auch den sich weiter verschlechternden Wetteraussichten im Mittleren Westen. Eine neue Hitzewelle soll in den nächsten zwei Wochen den Beständen weiter zusetzen. Rund 65 % der Bestände befinden sich nach Angaben des USDA in einem gute bis sehr guten Zustand und lag damit knapp unter den Erwartungen der Marktteilnehmer. In Argentinien wurde die Produktionserwartung für Mais auf 51 Mio. Tonnen angehoben. Das entspricht einem Plus von einem Prozent gegenüber der Vorwoche. Bisher wurden rund 75 % der Ernte eingefahren.
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ZMP Live Expertenmeinung

Regen und Hitze bestimmen nicht nur Hierzulande das Börsengeschehen, sondern auch auf der anderen Seite des Pazifiks. In vielen Regionen geht der Gerstendrusch weiter voran. Die heftigen Niederschläge der letzten Tage machen jedoch oft eine Bearbeitung mit schweren Erntemaschinen nicht möglich. Ebenso müssen die Unwetterschäden noch genau ausgemacht werden. Anders entwickelt sich das Wetter hingegen in den USA. Hitze und Dürre stehen weiter im Fokus und sorgen für eine deutliche Volatilität an der Börse. Von einem starken Erntedruck ist bisher nichts zu spüren.

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