Die Weizenkontrakte konnten zum Beginn der Handelswoche ihre Gewinne nicht mehr halten und gaben leicht nach. Die Bullen übernahmen bereits am Mittwoch wieder die Führung und sorgten auch beim gestrigen Handel für moderate Gewinne. Am Kassamarkt hat das hohe Preisniveau zu einem ruhigen Handel geführt. Es wurden vor allem für den kurzfristigen Bedarf Ware umgeschlagen. Die Preise zeigten sich stabil mit einer leicht steigenden Tendenz. Gerüchten zufolge haben einige Mischfutterwerke bereits ihre Produktion gedrosselt. Die EU-Exporte haben sich bis zum 03.Oktober auf rund 8,07 Mio. Tonnen summiert. Das ist ein Zuwachs von knappen 3 Mio. Tonnen gegenüber dem Vorjahresergebnis. Auch in den letzten Tagen ist die europäische Ware bei internationalen Tendern zum Zug gekommen. Auf der anderen Seite des Pazifiks fanden die Futures keine einheitliche Richtung. Die vorderen Termine beendeten den Handel in der Verlustzone. Vor allem die schwachen Exportzahlen von 330.000 Tonnen Weizen belasteten gestern den Handel. In der Vorwoche wurden fast 40 % mehr gebucht. Für bärrische Impulse sorgten die Wetterprognosen für die kommenden Tagen. Ausgiebige Niederschläge könnten die Ertragsprognosen weiter steigen lassen. Rund 47 % der Flächen seien bisher bestellt worden berichtet das USDA. Auch in der Ukraine schreitet die Weizenaussaat weiter voran. Nach Angaben des Agrarministerium liegt der Fortschritt bei 46 %, das entspricht ungefähr einer Fläche von 3 Mio. Hektar. Die Ertragsprognosen für die diesjährige Ernte wurden von dem Ministerium von 80,63 auf 80,25 Mio. Tonnen nach unten korrigiert. Die Analysten von UZA rechnen für die Ukraine mit einem Exportvolumen von 26 Mio. Tonnen, die Weizenproduktion wird auf 33,1 Mio. Tonnen geschätzt. Derweil wird in Russland berichtet, dass die Ernte in diesem Jahr aus 87,5 % Mahlweizen besteht und erreichte damit den höchsten Wert seit über 20 Jahren. Ebenso zogen die Exportpreise rund um das Schwarze Meer in dieser Woche erneut an.
An der Matif konnten sich die Maiskurse trotz der schwachen Vorgaben zur Wochenmitte vom Weizenmarkt in der Gewinnzone halten. Kurz vor dem Wochenende setzten sich erneut die grünen Vorzeichen durch. Auf der anderen Seite des Pazifiks konnten sich die Maiskontrakte nur knapp in der Gewinnzone halten. Der Frontmonat legte 1,75 $-Cent/bushel zu und kostet damit umgerechnet 181,94 Euro/Tonne. Vor allem der weiter steigende Erntedruck dämpfte die bullische Stimmung. Das USDA bestätigte, dass 29 % der Bestände geerntet worden sind. Das langjährige Mittel wurde damit leicht übertroffen, genauso wie die Erwartung der Marktanalysten. Die Experten von IHS Markit rechnen in den USA mit einer Produktion von 15,085 Mrd. bushel und zeigen sich damit positiver als das USDA. Gebremst wurden die Gewinne von der Preiskorrektur auf den Ölmärkten. Besonders die Ethanolproduktion ist stark mit den Entwicklungen von den Rohölen verbunden. Die Ehtanolproduktion ist wieder angestiegen. Jüngsten Daten zufolge lag die tägl. Produktion bei 978.000 Barrel/Tag. Das entspricht einem Plus von 64.000 Barrel gegenüber der Vorwoche. Für den am Dienstag erscheinenden Report des USDA erwarten die Marktteilnehmer eine leicht steigende Maisproduktion von 14,973 Mio. Tonnen. Das entspricht einem Plus von 0,007 Mio. Tonnen.
Getreide-Aktualisieren,
Getreide-Update vom 12.10.201
ZMP Live Expertenmeinung
Nach einem kurzen Rücksetzer konnten auf den Getreidemärkten erneut die Bullen die Führung übernehmen. Vor allem die hohe globale Nachfrage stützt derzeit den Markt und sorgt für steigende Kurse. Trotz Erntedruck und einer zügigen Aussaat in vielen wichtigen Anbaugebieten wurden die Verluste in Zaum gehalten