27.
01.23
Weizen im Rebound-Modus

Getreide News, 27.01.2023

  • Gute Exportnachfrage
  • Dürre in Argentinien
  • Neue Spannungen im Ukrainekrieg
  • russische Ernte
  • internationale Konkurrenzsituation
  • Konjunktursorgen China
Brotweizen 22. Dez. 5. Jan. 12. Jan. 19. Jan. 26. Jan.  +/-
Hamburg 329,00 326,00 316,00 311,00 311,00 0,00
Niederrhein 329,00 327,00 317,00 312,00 312,00 0,00
Oberrhein 326,00 325,00 315,00 309,00 309,00 0,00
Ostdeutschland 313,00 310,00 300,00 295,00 295,00 0,00
Futterweizen            
Hamburg 327,00 324,00 314,00 309,00 309,00 0,00
Oldenburg 323,00 320,00 310,00 305,00 305,00 0,00
Futtergerste            
Hamburg 281,00 273,00 263,00 258,00 251,00 -7,00
Ostdeutschland 263,00 255,00 245,00 240,00 233,00 -7,00
Körnermais             
Südoldenburg 325,00 319,00 309,00 300,00 301,00 1,00

Sah es zu Beginn der Woche noch danach aus, dass die Weizenkontrakte an der Euronext/Matif ihrem Abwärtstrend treu bleiben ging es am Mittwoch für die Kontrakte wieder nordwärts. Auf Wochensicht stellt sich sogar ein Plus von 4 Euro je Tonne ein. Auch die Mais-Termine drehten ihre Richtung und schlossen auf Wochensicht nahezu unverändert. Ebenfalls fester zeigten sich die Futures an der CBoT. Auch hier legten Mais und Weizen entsprechend auf Wochensicht zu.

Die Gründe für den Rebound sind in erster Linie in der Ukraine zu suchen. Nachdem am Mittwoch die Bundesregierung bekannt gab, Kampfpanzer vom Typ Lepard-2 an die Ukraine zu liefern, sorgte dies für einen Auftrieb am Getreidemarkt. Die Sorgen vor neuen Eskalationen und damit auch vor einer deutlichen Beeinträchtigung der globalen Weizenversorgung sind damit wieder gewachsen und lassen die zuletzt domminierenden Sorgen wegen der internationalen Konkurrenzsituation in der Hintergrund treten. Am gestrigen Donnerstag gab der ukrainische Getreideanbauverband zudem bekannt, dass seine Experten mit einer Weizenernte in diesem Jahr von maximal 16 Mio. Tonnen ausgehen.  Das USDA hatte in seiner Januar-WASDE der Ukraine noch eine Produktion von 21,5 Mio. Tonnen getraut. Im Vorjahr wurden immerhin noch 20 Mio. Tonnen von den Feldern geholt, so das ukrainische Agrarministerium. Bei einer Konferenz in Paris äußerten Vertreter des USDA gestern zudem Zweifel an den Ernteergebnissen in Russland. Die russische Statistikbehörde Rostat erhöhte in der vergangenen Woche die Erntemenge auf 104,4, Mio. Tonnen. Die Experten des USDA hatten zuletzt in der Januar-WASDE die russische Weizenproduktion bei 91 Mio. Tonnen gesehen. Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr und die Witterungsbedingungen während des Pflanzenwachstums, so das USDA, machen ein solch große Erntemenge unwahrscheinlich. Die Daten seien nicht nachvollziehbar heißt es. An den Kassamärkten in Deutschland zeigen sich weiterhin ruhige Geschäftsverläufe. Partien werden dabei durchaus gehandelt, die Preisfindung gestaltet sich jedoch teilweise schwierig, da Käufer und Verkäufer unterschiedliche Preisvorstellungen haben. Für die kommenden Wochen rechnen allerdings viele Marktteilnehmer mit einer Belebung der Handelsaktivitäten. Die EU-Weizenausfuhren bewegen sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Bis zum 20. Januar haben die Exporteure in der 27 EU-Mitgliedsländern 18,14 Mio. Tonnen Weichweizen ausgeführt, im Vergleich zum Vorjahr sind das 1,04 Mio. Tonnen mehr. Deutlich geringer fallen jedoch die Gerstenexporte aus, hier macht sich die geringe Nachfrage aus China sehr deutlich bemerkbar. Für Unterstützung an der CBoT sorgten ebenfalls zuletzt wieder gute US-Exportverkäufe. Viele Marktteilnehmer sehen darin bereits eine Trendwende.

Für Europa bleiben die Maisimporte mit 16,13 Mio. Tonnen weiterhin sehr groß. Im Vorjahr wurden zum selben Zeitpunkt lediglich 8,9 Mio. Tonnen eingeführt. Am Kassamarkt wird wenig Mais gehandelt, auch wie Erzeuger nicht bereit sind Ware unterhalb von 300 Euro je Tonne abzugeben. Die Versorgungslage insgesamt ist aber gut und ausreichend, denn die hohen Importe stützen die Verfügbarkeit. Zudem fragt insbesondere in Süd-West-Deutschland die Stärkeindustrie wegen reduzierter Produktion nur sehr wenig Mais nach. Der Streit um das Einfuhrverbot von gentechnisch verändertem Mais zwischen Mexiko und den USA sind weiterhin nicht gelöst. Das Landwirtschaftsministerium in Mexiko gab jüngst zudem bekannt, dass das Land unabhängig von Maisimporten sein möchte und spätestens ab 2024 die Einfuhrmengen deutlich reduzieren will. Im letzten Jahr hat das Land noch 16 Mio. Tonnen Mais, überwiegend  aus den USA, eingeführt. Die US-Ethanolproduktion ist weiter gestiegen, jedoch erhöhten sich auch die Lagerbestände des Kraftstoffes.

Weizen im Rebound-Modus

Getreide-Aktualisieren,

Update Getreide vom 31.01.2023

Der Weizenmarkt startet volatil in die neue Woche. Während am Freitag die Kurse nach dem Rebound wieder korrigierten, ging es gestern nordwärts. Mit Handelsstart heute zeigen sich an der Euronext/Matif wieder leicht schwächere Tendenzen. Zum Mittag wird Weizen für März mit 286,50 Euro/t gehandelt und damit einen Euro schwächer als zum Schlusskurs am gestrigen Montag. An den Kassamärkten legten die Notierungen ebenfalls mit Wochenstart leicht zu, die Umsätze sind weiterhin aber gering. Insbesondere die Nachfrage konzentriert sich auf die vorderen Liefertermine, spätere Kontrakte sind kaum gefragt.

Die Nachrichtenlage ist weiterhin vielschichtig. Während nach den Aussagen des USDA zur russischen Ernte die Zahlen von Rostat weiterhin hinterfragt werden, kommen für die Weizenproduktion aus der Ukraine immer wieder geringere Schätzungen. Zuletzt äußerte sich der Verband der Getreideindustrie in der Ukraine, die mit einer Weizenproduktion zwischen 12 und 15 Mio. Tonnen rechnen, auch die Maisproduktion wird deutlich nach unten korrigiert und liegt weit unter dem, was das USDA in der Januar-WASDE prognostiziert hatte. Russland Exportpreise sind laut dem Analysehaus IKAR zuletzt wieder gefallen, die Exporte zeigen sich wieder dynamischer als rund um den Jahreswechsel. Die EU-Kommission veröffentlicht für Europa morgen das nächste Mal aktualisierte Exportzahlen. Zuletzt zeigte sich die Nachfrage aber auch hier wieder belebter. Mit den US-Exportverkäufen in der letzten Woche zeigte sich der Markt sehr zufrieden und sorgt dafür, dass die US-Händler auch hier wieder optimistischer sind. Gestützt werden die Notierungen zudem von einer angekündigten Kältewelle, die für den Mittleren Westen vorhergesagt ist.

Die Maispreise setzten mit dem Start in die neue Woche ihre Erholung fort. Der Frontmonat Mrz. 23 schloss gestern mit einem Tagesplus von 1,25 Euro bei 280 Euro je Tonne. Leichte Kurszuwächse gab es gestern auch beim CBoT-Mais, der vorbörslich heute jedoch wieder wettgemacht wird. Mit Handelsstart in Paris am heutigen Dienstag zeigen sich ebenfalls wieder schwächere Preise, die die Gewinne vom Vortag zunichtemachen.

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ZMP Live Expertenmeinung

Ob der Rebound nachhaltig ist, wird die kommende Woche zeigen. Die Vorzeichen haben sich aber ganz eindeutig gedreht. Der Ukrainekrieg steht wieder mehr im Mittelpunkt des Handels. Die Exportpolitik Russlands wird die Versorgungslage selbst nicht großartig einschränken, stützt aber dennoch das Preisgefüge. Die südamerikanische Ernte wird den Weizenmarkt voraussichtlich nur geringfügig verändern. Beim Mais ist das Kursbeeinflussungspotenzial, insbesondere wegen besserer Wetterbedingungen in Argentinien und hohen Produktionsaussichten in Brasilien, deutlich größer.

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