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03.15
USDA schätzt hohe Ölsaatenversorgung 2014/15

Ölsaaten Cockpit, 11.03.2015

  • noch ausstehende Ernte- und Vermarktungsrisikken
  • Unsicherheiten durch Wechselkursänderungen
  • reichliche Versorgungslage im gesamten Ölsaatensektor einschl Palmöl
  • hohe Endbestände erwartet.
  • moderater Verbrauchszuwachs, insbesondere in China

USDA-Schätzung Ölsaatenmarkt 2014/15: Reichliches Sojaangebot

 Die jüngste USDA-Schätzung zum Weltölsaatenmarkt kommt zu weitgehend unveränderten Gesamtergebnissen.  Die Erntemenge wird weiterhin auf rd. 532 Mio. t taxiert. Der Verarbeitung wurde nur geringfügig auf 432 Mio. t zurückgenommen Der weltweite Handel wurde etwas heraufgesetzt. Die Endbestände mit 103 Mio t bleiben auf Rekordniveau und liegen damit 20 % höher als im Vorjahr. Die Versorgungskennzahl errechnet sich rd. 24 %.

Mit 315 Mio. t  bzw. 60 % bestreitet Soja den größten Anteil am Ölsaatenmarkt. Die weltweite Rapserzeugung wird unverändert auf 71 Mio. t veranschlagt. Baumwollsaat steht mit 45 Mio. t an dritter Stelle noch vor den Sonnenblumen mit etwas reduzierten 40 Mio. t.

Im Falle des Sojamarktes bestreiten 3 große Anbaugebiete den Markt. Die USA haben bereits im Herbst 2014 mit 108 Mio. t (Vorjahr 91,5 Mio. t eine Rekordernte  eingebracht. Bisher diente  die US-Ernte  vorrangig zum Auffüllen der drastische reduzierten Vorratsläger und hat nur verhalten zum Preisrückgang beigetragen. Die zurzeit auf Hochtouren laufende brasilianische Ernte wird weiterhin auf 94,5 Mio. taxiert, obwohl zwischenzeitlich Bedenken aufgrund regionaler Trockenheitsperioden aufkam. Die demnächst anlaufende Sojaernte in Argentinien hatte fast optimale Witterungsbedingungen und ließ hohe Ernteerwartungen aufkommen. Starkregenfälle in jüngster Zeit  raten zur Vorsicht. Das USDA hält daher an der ursprünglichen Schätzung von 56 Mio. t (Vorjahr 54 Mio.t)

Die Sojaverarbeitung soll um 6 % steigen und erreicht damit das bisher höchste Niveau auf Weltebene. Daran ist China mit fast einem Drittel, die USA mit 20 % und Argentinien mit etwas über 15 % beteiligt.

Von den leicht zunehmenden Importen in Höhe von 114 Mio. t vereinnahmt China allein 74 Mio. t. Die chinesischen Einfuhren sollen im laufenden Jahr um 4 Mio. t zulegen. Im vergangenen Jahr betrug die Einfuhrsteigerung rd. 10 Mio. t.

Die EU führt knapp 13 Mio. Sojabohnen ein. Dazu kommen noch 19 Mio. Sojaschrot. Die Einfuhrmengen der EU bleiben weitgehend stabil.

Mit knapp 90 Mio. t Endbestand besteht ein hohes Vorratsniveau, eine Steigerung von +24 Mio. t zum Vorjahr. Damit ist die weltweite Versorgung weit überdurchschnittlich gut aufgestellt.

Im Marktsegment der pflanzlichen Öle spielt die Palmölerzeugung mit rd 35 % Produktionsanteil eine beachtliche Rolle. Die Steigerung in diesem Wirtschaftsjahr um 3 Mio. t auf 62,5 Mio. t  fällt nur knapp durchschnittlich. El Nino mit Trockenheit  und regionalen Überschwemmungen haben nur zu knapp durchschnittlichen Ernteergebnissen geführt.

Die Kurse für Ölsaaten stehen unter Druck. In Chicago hat der Sojakomplex deutlich Federn lassen müssen. Aus Malaysia werden fallende Palmölkurse gemeldet. In Paris sind die Rapskurse nicht ganz so widerstandsfähig wie in den letzten Monaten. Allerdings kommt Unterstützung durch den schwachen Eurokurs, der für teure Importpreise in der EU sorgt.

USDA schätzt hohe Ölsaatenversorgung 2014/15
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ZMP Live Expertenmeinung

Das USDA bestätigt mit ihrer jüngsten Marktschätzung die reichliche Versorgungslage 2014/15 im Ölsaatensektor. Die eingebrachte US-Rekordernte im Herbst 2014 und die hohen Erwartungen an die anlaufenden südamerikanischen Sojaernten führen bei moderatem Verbrauchszuwachs zu einer beträchtlichen Aufstockung der Vorratsbestände. Damit geraten die Kurse an den Börsen jetzt und in absehbarer Zeit zunehmend unter Druck.  Verunsicherungen liefern die Wechselkursänderungen, die insbesondere für das europäische Importgebiet den Preisrückgang der dollarnotierten Kurse wieder zunichte macht.

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