Zunächst konnten die Rapskontrakte noch freundlich in die Woche starten und den Aufwärtstrend der vergangenen Woche fortsetzten. Ab Wochenmitte lasteten jedoch die Bullen auf dem Markt und die Notierungen fielen auf 430,00 Euro/t im Frontmonat Februar zurück. Damit zeigt sich seit der Schlussglocke am Freitag ein Verlust von 11 Euro je Tonne. In der jüngsten WASDE hatte das USDA seine Prognose für die globale Rapsproduktion erhöht, was den Markt zunächst nur am Rande beschäftigte. Erhöht wurden vor allem die Produktionsprognosen für Australien und Kanada. Vielmehr sorgten rückläufige Rohölpreise und eine höhere Anbauflächenschätzung für Frankreich für Verkaufsargumente. Auch die rückläufigen Tendenzen am Sojamarkt sorgten für Preisdruck. Nach Angaben der französischen Agrarbehörde haben Frankreichs Landwirte die Anbaufläche für Raps zum dritten Mal in Folge erhöht. Erwartet wird, dass auf einer Fläche von 1,35 Mio. Hektar die Ölfrucht angebaut wurde, ein Flächenzuwachs von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Schnitt der letzten Jahre ist die Anbaufläche in Frankreich damit um 17,4 Prozent gewachsen. Für die Ukraine hingegen wird mit einer rückläufigen Rapsanbaufläche gerechnet. Wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen mitteilte, dürfte aufgrund von Krieg, hohen Produktionskosten und fehlenden Arbeitskräften der Rapsanbau geringer ausfallen. Die Erlösmöglichkeiten der dortigen Erzeuger waren auch in diesem Jahr dürftig. Hingegen wird davon ausgegangen, dass die Landwirte dafür vermehrt Soja und Sonnenblumen anbauen dürften.
Nach einigem Hin und Her konnten Sojabohnen auf Wochensicht zulegen. Die Wetterbedingungen und Wetteraussichten für Brasilien sorgten in dieser Woche sowohl für Aufs wie für Abs. Zuletzt hatten sich die Wetterbedingungen verbessert und die Farmer können mit ergiebigen Niederschlägen rechnen. Dies führte vor allem am Mittwoch zu deutlichen Verlusten bei Sojabohnen und Sojaschrot. Die Sojaaussaat ist nach wie vor nicht beendet und nach letzten Schätzungen der Agrarbehörde zu 90 Prozent erfolgt. Neben dem USDA in der Dezember-WASDE hat in dieser Woche auch das Beratungshaus Safras und Mercardo seine Prognose für die Ernte deutlich reduziert. Statt 161,4 Mio. Tonnen rechnet das Beratungshaus jetzt noch 158,2 Mio. Tonnen Sojaernte. Zudem lasteten zeitweise auch die deutlich rückläufigen Rohölpreise auf die Sojanotierungen. Die neue Regierung in Argentinien hat den Peso deutlich abgewertet. Die Konkurrenz im Sojaexportmarkt dürfte damit für die Amerikaner deutlich zulegen. Aufgrund der unterdurchschnittlich kleinen Ernte in der letzten Saison spielen argentinische Sojaprodukte derzeit eine geringere Rolle im weltweiten Handel. Hingegen zeigt sich die Exportnachfrage trotz der preislichen Konkurrenz aufgrund der letzten Ernte in Brasilien freundlich. Gleich mehrmals konnte das USDA große Einzelverkäufe verkünden, die für Unterstützung der Preise sorgten.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Update Ölsaaten vom Dienstag, 19.12.2023
Raps konnte leicht fester in die neue Woche starten. Zur Schlussglocke stand gestern ein Schlusskurs im Februar-Kontrakt von 432,75 Euro/t auf der Anzeigetafel der Euronext/Matif. Mit Start in den heutigen Handelstag tendieren die Kurse seitwärts bis leicht schwächer. Die Situation an den Kassamärkten hat sich weiterhin kaum etwas geändert. Das effektive Angebot an Rapsschrot ist weiterhin klein, die Notierungen auf Großhandelsebene aber auch die Abgabepreise des Landhandels haben sich zuletzt wieder etwas fester entwickelt. Von der Preisentwicklung sind nicht nur kurzfristige Termine betroffen, auch spätere Liefertermine entwickelten sich zuletzt fester. Insgesamt bleibt Raps vor allem von der Entwicklung anderer Ölsaaten abhängig. So gab es Unterstützung von den Pflanzenölen. Palmöl legte nach dem Abwärtstrend der vergangenen Woche gestern am dritten Handelstag in Folge zu und auch kanadisches Canola konnte sich gestern in einem freundlichen Umfeld trotz steigenden Can-Dollar-Kurses fester entwickeln. Noch am Freitag notierte Canola auf einem Sechs-Monats-Tief.
Der Sojamarkt ist derzeit vor allem vom Wetter in Brasilien geprägt. Für die kommenden Tage dürfte es in vielen wichtigen Anbauregionen nochmals heiß werden, Erleichterung wird dann aber für das Wochenende mit ergiebigen Niederschlägen von den Meteorologen vorhergesagt. Das die Sojabohnen freundlicher in die neue Woche starten konnten lag vor allem an sehr guten Exportverladezahlen in den USA. Wie das USDA mitteilte wurden in der Woche zum 14.11. rund 1,41 Mio. Tonnen Sojabohnen verschifft. Das sind nochmals 411.000 Tonnen mehr als in der Vorwoche verladen wurden, insgesamt aber hinken die Verladungen dem Vorjahresniveau hinterher. Zusätzliche Unterstützung kam vor allem am Freitag aber auch gestern von neuen Exportsales. Insbesondere das China weiter größere Mengen einkauft gibt dem Markt Auftrieb. In Argentinien kommen die Farmer gut mit der Aussaat voran, wie die Getreidebörse in Buenos Aires mitteilte ist die Aussaat zu 90 Prozent abgeschlossen. Besorgt sind die Farmer aber im Bezug auf die Entwicklung der Nachfrage. Die neue Regierung hat beschlossen die Exportsteuern um 2 Prozentpunkte anzuheben.
Der festere Wochenstart setzt sich heute jedoch nicht fort. Die besseren Wetteraussichten für das Wochenende und die Tatsache, dass sich in diesen Tagen viele Marktteilnehmer in die Weihnachtsferien verabschieden und Positionen glatt stellen lässt auch heute den Sojakomplex wieder mit roten Zahlen vorbörslich tendieren.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Nachrichten für Ölsaaten sind wie der Handelsverlauf vielfältig und volatil. Bestimmend bleibt die weitere Entwicklung in Brasilien auf der einen Seite und die Exportnachfrage in den USA auf der anderen Seite.