fka
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Euro: Warum der Euro abstürzt

Wie schon letztes Jahr zum Ende hin bin ich auch diesmal positiv für den Euro gestimmt. Bei einem aktuellen Kurs von 1,1990 ergeben sich so langsam erste passable Einstiegspunkte, jetzt wo der Euro seit Anfang Oktober in einem Dreieck konsolidiert.

Erste Positionen baue ich auf bei 1,1975 sowie 1,1950/00, sollte er soweit noch fallen. Stopp hier zunächst bei 1,1850 mit dem Ziel von 1,25 bis Ende des Jahres.

Beachtenswert finde ich hier auch den COT-Chart zum Dollar-Index: Einen derartigen Spread zw. blue = commercial traders und green = large traders bei dem Tief bei 82 und dem Hoch bei 91.

fluggerät
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

14.11.2005 - 15:51

DOLLAR Index - Das Kaufsignal ist da

(©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)

Kurs: 91,98 Punkte

Aktueller Wochenchart (log) seit 12.01.2003 (1 Kerze = 1 Woche)

Diagnose: Der DOLLAR Index hat über die 2 letzten Jahre ein inverse und somit bullische SKS ausgebildet. In der vorletzten Woche brach der Index über die Nackenlinie und auch über das bisherige Jahreshoch bei 90,77 Punkten nach oben aus. Damit ergab sich ein mittelfristiges Kaufsignal, das den Index mittelfristig auf 102,82 Punkten tragen sollte. Sowohl auf Tages- als auch auf Wochenbasis ist der Index bereits wieder deutlich überkauft, aber noch nicht extrem. Verkaufssignale, die einen Pullback an die Nackenlinie der SKS einleiten könnten, sind kaum vorhanden, können sich aber aufgrund der überkauften Situation nun jederzeit ausbilden. Der Hanging Man als Kerze vom Freitag ist ein erstes Verkaufssignal, braucht aber noch Bestätigung. Ein nächstes größere Zwischenziel liegt bei ca. 93,74 Punkten.

Prognose: Der Weg des Dollar Index ist für die nächsten Monate klar gen Norden gerichtet. Kurzfristig muss noch einmal ein eher kräftiger Rücksetzer im Rahmen eines Pullbacks an die Nackenlinie der SKS einkalkuliert werden. Ideal wäre es, wenn der Index diesen Pullback nach Erreichen des Zwischenziels bei 93,74 Punkten startet.

Eigene (krtische) Anmerkung:
Die Kommentatoren gehen von einem weiter stärkeren Dollar aus. Chartechnisch erscheint mir das nicht einleuchtend. Heute hat der EUR/USD zwar nicht den Wiederstand bei 1,1725 (im Tageschart -Abwärtstrend) durchbrechen können, wenn er ihn durchbricht, gehe ich davon aus, dass erhebliches Potential nach oben bestehen könnte, vermutlich sogar bis 1,27.

Jürg
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ fluggerät [#22]

Wurde das nun als Kauf oder Verkaufsempfehlung für den Dollar reingestellt? Viele Leute nehmen die Empfehlungen dieser Firma als Kontraindikator.
Auch müsste man sich fragen ob man wirklich bei 92 kaufen will wenn erwartet wird, dass es auf 93.5, dann aber auf 90 geht.

Marzell
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo,

im Zürich Trend Nr 49 steht auf Seite ein 25 Jahres Chart des Dollar. Demzufolge wäre ein Verhältnis von 0,8 Dollar je Euro zu erwarten bis ca. 2010. Also ein Niveau wo wir etwa 2001 waren.

Gründe sind das doppelt so grosse Wachstum der USA gegenüber Europa und höheres Zinsniveau.

Ich hoffe, niemand zu irritieren.

Grüsse
Marzell

fluggerät
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Jürg [#23]

Ich bitte meine Meinung in gar keinem Fall als Kauf- oder Verkaufsempfehlung anzusehen. Es soll ein Beitrag zur Diskussion über die weitere Entwicklung darstellen, aber niemand zum Kauf oder Verkauf verleiten.

Für eine baldige Trendwende spricht:

- demnächst höhere Zinsen Eurozone angedacht,
- der Wochenchart zeigt ein ein gut ausgeprägtes Muster mit 5 Abwärtswellen. Das würde dafür sprechen, dass nach einer Korrektur, von der ich vermute, dass sie bis 1,27 geht die Abwärtsbewegung des Euro fortgesetzt wird, möglicherweise, wie Marzell schreibt bis 2010. Das ist noch so lange hin, dass es mich zur Zeit wenig interessiert.
- die Vermutung der Mehrzahl der Marktteilnehmer, dass der Abwärtstrend anhält (siehe Kommentatoren).

Für die Fortsetzung des Abwärtstrends spricht zur Zeit noch nichts, es sei denn in den nächsten Tagen geht es aus der Stagnationsphase richtig abwärts.

@ Marzell [#24]

Das entspricht der langfristigen EW-Analyse des Herrn Schröder (nicht der Bundeskanzler).

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Marzell [#24]

Hier die Grafik der letzten 34 Jahre, seit der Freigabe der Wechselkurse. Die früheren Daten wurden hilfsweise von DM in Euro umgerechnet.

Bild entfernt.

fluggerät
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Der Euro/USD reagiert prompt:

Moderate Zinserhöhung - Trichet ist jetzt bereit

(18.11.05) - Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat sich überraschend klar zu einer bevorstehenden Zinserhöhung geäußert. "Nach zweieinhalb Jahren historisch niedriger Zinsen denke ich, dass wir bereit sind zu einer Entscheidung", sagte Trichet auf dem "European Banking Congress" in Frankfurt.

Eine Anhebung der seit Juni 2003 unveränderten Leitzinsen würde zwar einen Teil der für die Märkte günstigen Umstände beseitigen. Die Geldpolitik werde aber weiterhin zu Wachstum und mehr Beschäftigung beitragen sowie die Preisstabilität aufrecht erhalten, versicherte Trichet. Im Oktober hatte sich der jährliche Auftrieb der Verbraucherpreise im Euroraum auf 2,5 Prozent belaufen und lag damit deutlich höher als die Preisstabilitätsnorm der EZB, die mittelfristig eine Inflation von "unter, aber nahe zwei Prozent" vorsieht. Die Kernteuerung, welche die Preisentwicklung von Energie und Nahrungsmitteln nicht berücksichtigt, liegt im Euroraum allerdings deutlich niedriger.

An den Finanzmärkten wurde spekuliert, dass die EZB bereits bei ihrer nächsten Ratssitzung am 1. Dezember den Leitzins von zwei Prozent anheben könnte. Trichet hat damit ein deutliches Signal gegeben, dass der Rat diese Entscheidung auch treffen dürfte, hieß es.

Schon seit langem hatten Ökonomen mit einer Anhebung der Leitzinsen gerechnet, allerdings hatten die meisten Experten auf einen Termin in 2006 getippt.

Trichet selbst hatte sich bisher mit eindeutigen Aussagen zurückgehalten und stets die Umschreibungen der Notenbanker genutzt. Zuletzt war von "großer Wachsamkeit" der EZB mit Blick auf die gestiegenen Inflationsrisiken die Rede.

Der Euro kletterte nach der Aussage von Trichet über die Marke von 1,17 US-Dollar, der Dax bewegte sich dagegen kaum.

Kobban
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Euro findet Boden nicht - leidet unter Trichet-Aussagen

FRANKFURT, Dow Jones (21.11.05) - Für kräftige Kursausschläge und abschließend einen
Kursverfall im Euro haben Aussagen von EZB-Präsident Trichet gesorgt. Der Euro
ging am Montagabend mit Preisen unter 1,1720 USD aus dem europäisch dominierten
Geschäft. Die Anhörung von Trichet vor dem Europäischen Parlament im
Tagesverlauf wurde vom Devisenhandel mit Argusaugen verfolgt. Daher sorgten
Aussagen des Präsidenten für kräftige Gewinne des Euro, als er
Inflationssteigerungen aufgrund höherer Energiepreise für dauerhaft erklärte.
Am Nachmittag sorgte jedoch die Ankündigung, es stehe "keine Serie" von
Zinserhöhungen bevor, für kräftigen Druck auf den Euro. Damit begrenze Trichet
die kommenden Erhöhungen auf "sehr wenige". Mit maximal drei bis vier
Erhöhungen bis Ende 2006 auf 2,75% bis 3% sei nun zu rechnen, hieß es im
Handel.

"Damit wurde das Ende der Erhöhungen schon angekündigt, noch bevor sie
begonnen haben", sagte ein Händler. Dies sei "die beste aller Welten" für die
Aktienmärkte und den Dollar. Für den Euro natürlich nicht. Ein technischer
Analyst sieht im rapiden Kurssturz der Gemeinschaftswährung ein Zeichen für
deren latente Schwäche. Der erwartete Zielpreis von 1,09 USD am unteren Rand
des Abwärtskanals sollte nun recht schnell erreicht werden. Dafür spreche die
gleichzeitige Schwäche zum Yen: So unterschritt der Euro am Nachmittag die
wichtige 140er-Marke zum Yen.

Die Feinunze Gold wurde im Londoner Nachmittags-Fixing mit 488,95 USD
festgestellt nach 488,00 USD am Vormittag und einem Nachmittags-Fixing am
Freitag bei 485,85 USD.
===
Europa Europa Europa
(17.30) (12.59) (7.43)

EUR/USD 1,1720 1,1814 1,1780
USD/JPY 118,98 118,94 119,29
EUR/JPY 139,52 140,53 140,52
EUR/GBP 0,6829 0,6866 0,6858
EUR/CHF 1,5474 1,5487 1,5493
===
DJG/mod/reh

Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

TerminmarktWelt.de / emfis (21.11.05) - In einer meiner früheren Analysen hatte ich bereits angekündigt, dass aus saisonaler Sicht eine Jahresendrallye beim Euro anstehen könnte. Der langfristige saisonale Chart der letzten 33 Jahre zeigt, dass die europäische Währung bzw. vormals die DM – Mark zu einem kräftigen Anstieg gegen Ende des Jahres neigt. Möglicherweise ist dieser Zuwachs auf bilanz- oder steuertechnische Umstände zurückzuführen, da das Geld zu Beginn des neuen Jahres bereits wieder abgezogen wird.

Es ist immer wieder verblüffend, wie punktgenau der saisonale Chartverlauf manchmal zutreffen kann. Genau in der Mitte des Monats November konsolidierte der Euro bei etwa 1,17$ und hat sich nun auf den Weg zu neuen Höhen gemacht. Ausschlaggebend für zunehmendes Kaufinteresse beim Euro dürften nicht nur die Geldzuflüsse gegen Jahresende, sondern auch Spekulationen über eine Leitzinsanhebung seitens der EZB am ersten Dezember sein. Des weiteren wurde vor kurzem verlautbart, dass die Arbeitslosigkeit in der EU in den nächsten Jahren zurückgehen wird, genauso wie die Inflation. Das Wachstum soll jedoch schrittweise anziehen und wieder die alten Marken von 2004 bei 2,0% erreichen.

Ich bin allerdings nicht davon überzeugt, dass wir beim Euro eine nachhaltige Rallye sehen werden, da die Zinsdifferenz zwischen den U.S.A. und der EU bei momentan 2% liegt. Sollte die EZB damit beginnen ihren Zins anzuheben und gleichzeitig die FED fortfahren bei ihren Trippelschritten zu bleiben, dann würde die Zinsdifferenz bei zwei Prozentpunkten solange fixiert bleiben, bis eine der beiden Banken ihren Erhöhungszyklus stoppt. Bei der FED gehen Beobachter davon aus, dass diese bis 4,75% oder 5% gehen wird um ein neutrales Zinsniveau zu erreichen. Aufgrund der „Carry Trades“, dies bedeutet dass sich Investoren Geld in der EU zu günstigen Konditionen leihen und anschließend diese Summen zu höheren Renditen in den U.S.A. anlegen, nehme ich nicht an, dass der Euro eine größere Aufwärtsbewegung sehen wird.

Die CoT Daten der Non Commercials zeigen eine deutlich überverkaufte Situation und weisen uns damit den Weg in Richtung eines antizyklischen Markteinstieges: Das letzte Mal als diese Händlergruppe derartige Shortpositionen vor etwa fünf Monaten aufgetürmt hatte, konnte der Euro von etwa 1,19$ bis auf über 1,25$ zulegen. Aus Sicht der Charttechnik hat der Euro bei 1,17$ einen Boden gebildet und sich inzwischen auf den Weg gen Norden gemacht. Seit Anfang November lieferte der %b eine bullische Divergenz und auch der RSI konnte die jüngsten Tiefs der Währung nicht mehr nachbilden. Der %R konnte sich ebenfalls erholen und signalisiert damit eine abgeschlosse Bodenbildung und optimale Kaufkurse, wenn wir einen bevorstehenden Aufwärtstrend antizipieren. Die nächste Hürde ist die Marke von 1,18$ an der der Euro im Intradayverlauf mehrmals gescheitert ist.

(Quelle: Sebastian Hell, http://www.emfis.com)

fluggerät
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Nach der heutigen Entwicklung sieht das so aus, als ob der Boden nur zeitweilig war und der (kurze Aufwärts-)Trend langsam kippt.

fluggerät
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Party zur Zinserhöhungspause war verfrüht

Von Torsten Riecke, Handelsblatt

Am Tag danach herrscht Katerstimmung an den Finanzmärkten. Die Euphorie über eine mögliche Zinspause in den USA ist ebenso schnell verflogen wie sie gekommen war. Der Dollar hat sich erholt, die Aktienmärkte treten auf der Stelle, und auch bei den Anleihehändlern herrscht eine gewisse Ernüchterung.

NEW YORK (24.11.05) - Bei genauerem Lesen des Protokolls der jüngsten Notenbank-Sitzung hat sich nämlich herausgestellt, dass die Party, auf der ein baldiges Ende der Zinserhöhungen in den USA gefeiert wurde, wohl doch etwas verfrüht war.

(Quelle und ausführlich weiter lesen: Handelsblatt, http://www.handelsblatt.com)

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