jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

* Investmentbanker oder Fondsmanager als Berufsziel ?

Hallo,

ich gehe zur Zeit noch zur Schule, und jetzt ist mir klar geworden, was ich werden will: Fondsmanager oder Investmentbanker. Das ist ja grob gesehen das gleiche.

Mein Problem nun: Wie werde ich das? Was soll ich studieren? BWL? Bankkaufmannausbildung? Jura, mit BWL als Nebenfach?

jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

CFA ist also nur eine Weiterbildung? Direkt nach dem Abi CFA geht nicht?

HT
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

CFA ist "nur" eine Selbstweiterbildung. Berufsbegleitend. Man muß von einer Firma für die man arbeitet vorgeschlagen werden.

Inhalt: Aktien, Anleihen, Derivate, Volkswirtschaft,... Ethik ein wesentlicher Aspekt!

Am besten man arbeitet bei einer Bank im weitläufigen Bereich Investmentbanking und macht diese Prüfungen nebenbei. Wie gesagt: Selbststudium, es gibt auch Kurse, ich weiss nicht ob es in Deutschland welche gibt, Prüfung und Unterlagen sind auf Englisch. Diese Kurse sind relativ teuer.

Wenn ich Heute 18 nach der Abi wäre.

In irgendeiner Bank, natürlich je renomierter umso besser, im Handel anfangen, wahrscheinlich geht es am Anfang nur als Azubi. Im Job dazulernen. Nach einem Jahr (Prüfungen sind in der Regel Ende Mai/Juni, Anmeldung spätestens 3 Monate vorher) 1. Teilprüfung.

Mit der ersten bestandenen Prüfung hat man schon etwas in der Hand. Wahrscheinlich Verbesserung der Position. Weitermachen nächstes Level. Man darf je Level nur 1 x nicht bestehen!

Ich kenne Fondsmanager von internationalem Rang (die ich höflicherweise hier nicht nennen möchte - aus verständlichen Gründen) die mit Ihren Value Fonds im Weltweiten Ranking unter den Top 3 sind, die haben die 3. Teilprüfung nicht geschafft. Somit bekommen sie nicht den "Titel" CFA. Es ist wirklich schwierig und Zeitaufwändig.

Ich würde empfehlen kurz bei Bloomberg in die internationale Jobbörse hineizuschauen, bei Jobs über 100.000 $ => da sieht man was für Ansprüche gestellt werden. Es ist mir klar, daß das jetzt nur Zukunftsmusik darstellt, aber die Weichen für einen Zug der in ein langes Berufsleben fährt muß man vor der Abfahrt stellen. Es macht keinen Sinn irgendetwas zu studieren was niemand verlangt oder jeder hat. Magister und Doctores gibt es sogar in Deutschland mehr als eine Million, aber CFA weltweit keine 27.000!

Abgesehen davon; meine Freunde die eine diesbezügliche Ausbildung haben, verdienen alle prächtig 6 Stellig. Betonung ALLE.

Die meisten Fondmanager in Deutschland die ich kenne, gut ich kenne nicht sehr viele in Deutschland, sind zwischen 90 und 140.000 Euro.

Wie gesagt die Zukunft liegt in der Mobilität und Flexibilität.

Nicht zu vergessen: Die beste Ausbildung nützt nichts wenn man nicht gut im Job ist.

lg
HT

jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ ht

"Am besten man arbeitet bei einer Bank im weitläufigen Bereich Investmentbanking und macht diese Prüfungen nebenbei."

Sie meinen also, ich sollte mir eine Bank suchen, bei der ich im Bereich Inverstmentbanking eine Ausbildung machen kann, und währenddrin noch das CFA machen?

Auf was basiert das CFA? Sie schrieben, dass es sehr schwierig wäre. Ist es dann überhaupt zu schaffen, so direkt nach dem Abitur, oder braucht man Basiswissen?

RWetzer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo,

vielleicht noch ein paar Hinweise, die den Beitrag von Manfred Hübner ergänzen.

Nach vielen Jahren in der Branche glaube ich fest daran, daß es keinen Musterweg ins Fondsmanagement gibt. Viele von den mir bekannten Fondsmanagern haben eine "unorthodoxe" Vergangenheit. Sie reicht von Lehre, Umschulung, Studium, Post-Degrees bis hin zu Leuten, die irgend welche Ausbildungen abgebrochen haben. Bezüglich Ausbildung gibt es folglich keinen Königsweg. Aber die Leute haben häufig folgende Eigenschaften: sie sind Freaks, oftmals "a bisserl spinnert", und sie waren einfach zur rechten Zeit am rechten Ort. D.h. sie hatten Glück.

Es ist wichtig dies zu verstehen, denn es lenkt den Blick weg von der Ausbildung hin zu den persönlichen Eigenschaften. Ausbildung ist wichtig, keine Frage. Und Manfred hat auch die ganzen Wege aufgezeigt, mit einer deutlichen Fokusierung auf die quantitativen Fähigkeiten. Aber letztlich sind dies ja nur die Eintrittkarten.

Ausgangspunkt für Deine Entscheidung sollte ein Selbstbild sein. Verstehst Du unter Fondsmanagement nur Aktien oder interessieren dich auch andere Assets (Renten, Geld, Devisen, Rohstoffe). Wärst Du enttäuscht, wenn Du anstatt Aktien plötzlich 3 Jahre Pfandbriefe handelst und Dich in Meetings über Duration unterhälst? Wärst Du enttäuscht, wenn Du nur Musterportfolios spiegelst und nur kleine Beiträge in weniger wichtigen Bereichen einbringen kannst? ...

Dies alles kann aber sehr schnell geschehen. Die Branche unterliegt Modetrends. Vor 4-5 Jahren waren die Gänge in den Investmentfirmen voller Studienabgänger, die alle Aktien machten und die alle soooo gut waren. Renten waren out und galten als langweilig. Vermutlich wurden ab dem Jahr 2000 wieder alle eingestellt, die das Wort Renten richtig schreiben konnten. Damals wärst Du vermutlich Aktien-, heute vermutlich eher Rentenfondsmanager geworden. Und Deine Wahlmöglichkeiten sind dabei zunächst äußerst begrenzt.

Das selbe gilt für die Art der Marktanalyse. Anfang der 90er waren Neuronale Netze ziemlich hip, dann einige Jahre wieder nicht, dann wieder, jetzt gerade wieder nicht. Anfang der 90er gab es viele quantitativ-orientierte Häuser. Dann war man zwischenzeitlich ein "rein fundamental-orientiertes Haus", inzwischen spielt man scheinbar wieder die Quant-Seite. Zumindest zeigt dies der Bericht von Manfred. Allein als Techniker war man nie wirklich "in". Dabei könnten die Techniker die "besseren Quants" werden.

Was heißt dies als Empfehlung? Mache eine Ausbildung, die Dir wirklich Spaß macht und in der Du eine Art "Leidenschaft" entwickeln kannst. Studiere in einer Stadt (in einem Land), die Dich prägt, die Dir etwas mit auf den Weg gibt. Achte nicht so sehr auf den "Ruf", den bestimmte Unis haben oder auch nicht. Es ist sicherlich prägender, sich ein paar Jahre in einem Großstadt-Jungle wie Berlin, Paris, London oder sonstwo durchzuschlagen, als den Weg über die selbsternannten "Eliteunis" zu gehen, weil sie "in Mode" sind. Ich meine, wie spannend ist das Leben in Mannheim wirklich?

Wenn Du den Weg so verfolgst, wie er für Dich paßt, ist die Wahrscheinlichkeit im FM zu landen ungefähr genausogroß, als wenn Du einen "stilisierten" Weg wählst. Vermutlich sogar größer. Und die Liebe zu Märkten und die Leidenschaft für Analysen kann sowieso nur in Dir wachsen, dafür trägt keine Uni die Verantwortung.

Gruß,
Rolf Wetzer

jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Danke für die Antwort.

Die Liebe zu den Aktien und anderen Assets ist schon da.

Mein Problem ist ja nur: wie komme ich am schnellsten in den Beruf rein? Für mich hört sich das mit dem CFA wahnsinnig spannend an, v.a. auch da dies alles sehr schnell geht. Und je früher ich anfangen kann, desto besser.

Gast

Einer der wohl interessantesten Threads der letzten Zeit. Für mich weniger zur Standortbestimmung als Berufsziel, sondern weil man hier seine eigenen Erfahrungswerte direkt und teils zwischen den Zeilen wiederfindet.

Ich möchte nichts wiederholen, kann aber so ziemlich alles bestätigen. Bei allem Wissen und Fleiß, was man in letzter Konsequenz benötigt, ist Glück. Zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Trend.

Sie brauchen die Eigenschaften eines Stehaufmännchens. Mal gewinnt man, mal verliert man. Rückschläge dürfen Sie nicht aus der Fassung bringen. Alles leicht gesagt, jedoch in der Praxis schwierig umzusetzen.

Vergleichen Sie die Börse mit dem Autofahren. Sie können in der Theorie eine eins sein. Ich setze mich jedoch lieber in ein Auto, dessen Fahrer seit 25 Jahren unfallfrei fährt und seine theoretische Prüfung eben nur mal gerade so geschafft hat. Die Erfahrung erhalten Sie nur im täglichen Straßenverkehr und nur dann wenn Sie selbst hinter dem Steuer sitzen und nicht im Bus.

gruß

jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Das ist mir auch klar, allerdings muss ich ja wissen wie ich in den Besitz des "Führerscheines" komme, um mich dann zu etablieren.

Und ich würde eben lieber heute als morgen anfangen als Fondsmanager zu arbeiten, und nicht den langen Weg gehen und erst mit 40 oder noch später Fondsmanager zu sein.

jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

So ich habe mich jetzt genauer über alle Antworten informiert, eine Frage habe ich noch:

Für das CFA muss man von seiner Bank vorgeschlagen werden, d.h., dass man in der Regel mit der Bank verbunden sein muss, z.B. als Bankkaufmann. Aber lassen es die Banken gerne zu, dass ihre Mitarbeiter das CFA machen?

Oder anders gefragt: Wenn ich das CFA machen will, bekomme ich da Probleme in der Bank, oder freuen die sich, und lassen das JEDEN machen der will, eventuell schon während der Ausbildung?

jokromer
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Nanu, so dicht vor dem Ziel flacht die Diskussion ab? Schade.

allvano
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo alle zusammen, hallo jokromer,

ohne dir nahetreten zu wollen, ich denke das du viel zu sehr in Schubladen denkst.

Worum geht es dir denn genau ? Willst du sehr jung sehr reich werden ? Das wollen mehr oder weniger ALLE.

Mache bitte deine Ausbildung/Studium und mache es GUT. Danach versuche ERFAHRUNGEN zu sammeln. Ob du Fondsmanager wirds oder nicht entscheidet das leben und DU. Und ob dir irgendeine Bank erlaubt den CFA zu machen oder nicht ist eher zweitrangig.

Andererseits, was hindert daran, morgen einen Hedge Fund zu starten ? Aber das ist eine andere Geschichte.

mfg
juergen jetmar

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