tradexxx
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Kommt der Iran Krieg ? - Szenarien, Strategien, Risiken

Quelle: spiegel.de:

Das US-Verteidigungsministerium entwirft nach einem Bericht des "Sunday Telegraph" einen Plan zur Zerstörung von Irans Atomanlagen. Es gehe um weit mehr als die übliche Risikobewertung, zitiert das Blatt einen Berater des Pentagon: Ziele, Bombenladungen und Logistik würden bereits detailliert berechnet. Eine Beteiligung der Alliierten sei nicht vorgesehen.

Die derzeitigen Planungen gehen nach Informationen des "Telegraph" weit über die übliche Routine im Pentagon hinaus.

Mein Szenario:

Der Krieg wird ein Luftkrieg - er beginnt ohne Vorwarnung, überraschend und über Nacht und wird in konzentrierten Aktionen über mehrere Wochen - Monate? -geführt - so lange wie notwendig, um das Iranische Militär und die Atom-Anlagen soweit zu zerstören, das der Iran militärisch handlungsunfähig wird.

Börse:

Öl: Wird in den ersten Stunden/Tagen rapide ansteigen, dann massiv und dauerhaft einbrechen.

Gold: Wird unter hoher Volatilität seitwärts laufen

US-Börsen: Anfangs stärkere Kursverluste, später moderatere Verluste, die zu einer längeren aber nicht fatalen Korrektur im Markt führen könnten

Dax: Stärkere Kursverluste

Euro-Dollar: Der Euro wird gegenüber dem Dollar an Wert verlieren!! Daher: Short Euro-Dollar

T-Bonds: Der Krieg könnte der Anlass für eine längere Abwertung sein. Aber da bin ich mir noch sicher.

Wer stellt sein mögliches Szenario vor?

tape
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ sphillips [#60]

Och, doch nicht den ollen La Rouche:

Der LaRouche-Kult

Der LaRouche-Kult produziert Verschwörungstheorien, die von seinen Tarnorganisationen verkauft und von den Parteien des Kultes als politische Programme vertreten werden.

Die Bundesregierung: "Polit-Sekte". Betreibt politische Parteien und zahlreiche Tarnorganisationen. Kopf ist Lyndon LaRouche, der immer wieder vergeblich als Präsident der USA kandidiert. Seine deutsche Ehefrau Helga Zepp-LaRouche ist Bundesvorsitzende der BÜSO - Bürgerrechtsbewegung Solidarität
die sich als Partei an den Wahlen beteiligt.

Ihr Wahlspruch zu Zeiten der Vorläufer-Partei EAP - Europäische Arbeiterpartei:
"Wir haben das Patentrezept".

"The Cult of LaRouche" - Der Kult des LaRouche nannte die New York Times die Organisation des Lyndon Hermyle LaRouche in einem Serien-Artikel vom 10.10.1979. Eine noch umfangreichere Serie veröffentlichte Dennis King von August 1979 bis Januar 1980 in "New York's OUR TOWN".

Damals hatte LaRouche erstmals für die Präsidentschaft der USA kandidiert. LaRouche, geboren 1922, kandidiert seither regelmässig, unterbrochen nur durch eine mehrjährige Haftstrafe.

1968 hatte LaRouche sich während des Studentenstreiks an der Columbia Universität als Führer angedient. Damals vertrat er Positionen von Marx und Trotzki. Nachdem seine zweite Frau ihn mit einem Mitglied seiner Organisation verlassen hatte, sei er nach einer zweimontigen Deutschlandreise mit einer "Messianischen Vision" zurückgekehrt, so die New York Times vom 8.10.79.

Seither gilt er als Rechtsextremer und Antisemit.

1977 hat er die Deutsche Helga Zepp geheiratet, geboren 1948, früher auch als Helga Ljustina bekannt. Sie leitete seit 1974 die linksextreme EAP Europäische Arbeiter Partei und kandidierte 1976 als Bundeskanzlerin. Seit 1992 leitet Helga Zepp-LaRouche die BüSo Bürgerrechtsbewegung Solidarität, die als rechtsextrem eingestuft wird.

Der Spiegel (Nr. 26/2003) tituliert den LaRouche-Kult als "Weltverschwörungssekte des Lyndon LaRouche". Anlass war eine Diskussion mit dem US-Verteidigungspolitiker Perle, bei der LaRouche-Anhänger als Demonstranten auftraten. Der LaRouche-Kult tritt unter zahlreichen Namen auf.

Der Name der Partei hat zudem mehrfach gewechselt. Damit die Organisation identifizierbar ist, wird sie hier als LaRouche-Kult bezeichnet.

Die Bundesregierung zum LaRouche-Kult :......

wer noch will ;-), mehr gibt es bei:

http://www.agpf.de/LaRouche.htm

Persönliche Anmerkung: selbst wenn Teilbereiche solcher Theorien mitunter durchaus plausibel oder von mir aus auch der Wirklichkeit entsprechen könnten, gehen bei mir immer alle Warnlampen an, wenn ich solche Formulierungen über mich ergehen lassen muß:

"Wie vermeintlich vernünftige Menschen leicht getäuscht werden können." (gleich zwei mal verwendet) oder

"...der beweist damit nur, daß er kein aktiver Mitspieler in diesem Spiel ist, sondern zu den bedauernswerten Opfern psychologischer Kriegführung gehören, bei denen andere Regie führen."

Er sieht sich selbst im Besitz eines superioren Wissens, kann daher natürlich nicht getäuscht werden, im nächsten Satz teilt er ein in bedauernswerte Opfer usw. Es gibt noch mehr solcher Beispiele.

Diese Gedankengänge zeugen von extremem, klassifizierenden Einteilungen (Machthaber/Herrenmensch, Opfer/Untermensch) und enden immer in -oder sind schon- Unfreiheit und Faschismus.

tape

zuckerschlecken
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Sargon [#62]

Dummheit der Menschen - das einzigen Produkt, das nicht gehandelt werden muss, weil es überall in grossen Mengen gedeiht.

Janusch
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

zu den Verschwörungstheorien hat auch Sebastian Dullien im FTD ´ne Stellung genommen. Am letzten Freitag. Haben alle gelsen? Nein? dann:

Das Internet ist das ideale Medium, um Informationen dubioser Qualität großflächig zu verbreiten. In Chaträumen und Blogs wimmelt es von absurden Verschwörungstheorien. Doch selbst gemessen an diesen Maßstäben ist die Verbreitung einer aktuellen Legende beeindruckend: Der Mythos, dass ein Dollar-Absturz Ende März bevorstehe und die USA zur Verteidigung ihrer Währung dann Iran angreifen werden, hat gar den Sprung in den US-Kongress geschafft. Jüngst beglückte der texanische Abgeordnete Ron Paul seine Kollegen mit ausführlichen Überlegungen dazu.

Hintergrund der Spekulationen ist das Vorhaben der Iraner, ab 20. März Rohöl in Euro statt wie bisher in Dollar zu handeln. Teheran will damit nach eigenem Bekunden die Leitwährungsposition des Dollar angreifen. Nach der Argumentation der Verschwörungstheoretiker ist das für die USA Grund genug, über Militärschläge nachzudenken. Schließlich, so Paul, ist es die Leitwährungsfunktion des Dollar, die es Amerika erlaubt, Jahr für Jahr Rekorddefizite in der Leistungsbilanz zu erwirtschaften und viel mehr Waren zu verbrauchen, als es selbst herstellt. Die Möglichkeit, Öl mit Euro zu zahlen, eröffne erstmals eine Alternative zum Dollar. Das könnte eine Flucht aus dem Greenback auslösen.

Ein Fünkchen Wahrheit

Die These hat einen plausiblen Aspekt: Das enorme US-Leistungsbilanzdefizit sorgt seit Jahren die Währungsexperten. Wenig umstritten ist auch, dass der Dollar bislang nur deshalb einen Absturz vermieden hat, weil der Rest der Welt bereitwillig US-Wertpapiere gekauft hat.

Trotzdem sind die Schlussfolgerungen der Iran-Dollar-Theoretiker Unsinn. So ist zweifelhaft, wie wichtig es überhaupt ist, ob Öl in Dollar oder Euro gehandelt wird. Für den Wert einer Währung ist nicht entscheidend, ob ein paar liquide Guthaben zur Handelsabwicklung in Bankkonten gehalten werden. Empirisch wesentlich wichtiger ist, ob am Ende Ausländer ihr Geld in langfristigen Anlagen in einer Währung, etwa Anleihen oder Aktien, halten wollen. Die Entscheidung der Ölländer, in Amerika zu investieren, beruht weniger darauf, dass sie zuvor Dollar eingenommen haben. In den USA locken aufgrund des liquiden Kapitalmarktes und guten Wirtschaftswachstums schlicht bessere Renditen und schnellere Verfügbarkeit als anderswo. Das für den Handel benötigte Dollar-Volumen ist ohnehin eher gering. Weltweit werden täglich rund 85 Millionen Barrel Öl gefördert. Selbst wenn die gesamte Menge ins Ausland verkauft würde, wäre beim aktuellen Ölpreis von rund 65 $ pro Barrel zur Abwicklung ein Dollar-Bestand von gerade mal 5,5 Mrd. $ nötig - eine zu vernachlässigende Größe im Vergleich zu jenen rund 10.000 Mrd. $ an US-Anlagen, die Ausländer derzeit halten.

Auch das Argument, dass die ganze Welt Dollar halte, um die eigene Ölrechnung begleichen zu können, ist an den Haaren herbeigezogen. Die Devisenmärkte sind derart liquide, dass man jederzeit seine Euro in Dollar tauschen kann. Welcher deutsche Verbraucher etwa legt im Sommer sein Geld auf Dollar-Tagegeldkonten an, weil sein Heizöllieferant im Herbst das Rohöl mit Dollar kaufen muss?

Völlig unsinnig ist die Idee, die US-Regierung würde einen Krieg führen, um Irans Ölhandelspläne zu verhindern. Das lässt sich anhand der China-Politik leicht erkennen. Die chinesische Zentralbank war in den letzten Jahren der wichtigste Käufer von US-Wertpapieren. Allein 2006 stockte sie ihr Portfolio um rund 200 Mrd. $ auf. Trotzdem fordert US-Finanzminister John Snow bei jeder Gelegenheit Peking auf, die Devisenmarktinterventionen einzustellen. Wenn Washington erreichen will, dass der Rest der Welt weiter Dollar kauft, warum sollte es dann Druck auf den besten Treasury-Kunden ausüben, die Dollar-Käufe einzustellen?

Zudem würde ein Krieg gegen Iran die Staatsausgaben der USA in die Höhe treiben. Erhöht die Regierung dann nicht die Steuern, dürfte das erfahrungsgemäß zu einer weiteren Verschlechterung der Handelsbilanz führen und den Dollar belasten. Das war beim Korea-Krieg so, beim Vietnam-Krieg und zuletzt bei Bushs Irak-Abenteuer. Es gibt keinen Grund, warum diese Logik bei Iran nicht gelten sollte.

Nun bräuchte man sich mit Pauls Iran-Dollar-Thesen gar nicht zu beschäftigen, wenn ihre Verbreitung nicht eine handfeste Gefahr bergen würde: die, dass auf eine Dollar-Schwäche falsch reagiert wird. Wenn ein halbwegs starker Dollar Instrument der amerikanischen Ausbeutung anderer Völker ist, dann muss im Umkehrschluss der Rest der Welt ein Interesse haben, den Dollar vom Thron zu stoßen. Ein richtig schöner Dollar-Crash würde in diesem Denkmodell dazu führen, dass der Fehlbetrag in der US-Handelsbilanz schwindet. Dann, so die Logik der Internetblogger, könnten die USA nur das konsumieren, was sie selber herstellen. Dem Rest der Welt würden weniger Waren entrissen; ihm bliebe mehr für den eigenen Verbrauch. Ein antiimperialistisches Utopia.

Dollar-Crash wäre Katastrophe für Europa

Jedem Konjunkturbeobachter kann es da nur kalt den Rücken herunterlaufen. Das Problem in Deutschland und anderen Ländern mit großem Handelsbilanzüberschuss ist ja nicht, dass die Amerikaner ihnen wegen der Leitwährungsfunktion des Dollar Waren gegen den eigenen Willen entwenden. Vielmehr ist die inländische Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern in diesen Ländern so gering, dass ohne die kräftige US-Nachfrage die eigenen Produktionskapazitäten nicht ausgenutzt wären. Eine Dollar-Abwertung würde diese Nachfrage wegbrechen und die Arbeitslosigkeit im Rest der Welt in die Höhe schnellen lassen.

Europa und Japan, aber auch die Schwellen- und Entwicklungsländer können deshalb kein Interesse an einem Dollar-Crash haben. Vielmehr sollte die Weltgemeinschaft im Krisenfall alles tun, um so etwas zu verhindern. Gerade das aber erschwert die Verbreitung der Verschwörungstheorie. Je stärker sich im öffentlichen Bewusstsein festsetzt, dass ein Dollar-Sturz den Amerikanern recht geschieht, desto unwahrscheinlicher ist ein beherztes Eingreifen der Politik. Denn nicht nur Blogger, sondern auch Politiker lassen sich von Vorurteilen oft mehr beeindrucken als von ökonomischer Vernunft.

Aus der FTD vom 17.03.2006
© 2006 Financial Times Deutschland

Gast

@ Janusch [#65]

Interessanter Artikel - folgender Satz ist nichts Neues und hat dennoch das Zeug für eine finanzielle Atombombe:

"Europa und Japan, aber auch die Schwellen- und Entwicklungsländer können deshalb kein Interesse an einem Dollar-Crash haben. Vielmehr sollte die Weltgemeinschaft im Krisenfall alles tun, um so etwas zu verhindern. "

Wenn ich nicht viel gelernt habe im Leben, eines aber habe ich gelernt: BETRUG LOHNT NICHT. Irgend eines Tages muss man die Schuld begleichen mit Zinsen und Zinseszinsen. Dann fängt man nicht bei 0 an sondern bei -x!

Wer hier mit wem pokert, mag jeder für sich beurteilen, doch Ungleichgewichte hat die Natur immer ausgeglichen, mal früher mit weniger Schmerzen oder später mit sehr viel mehr. Bei einer Lawine ist der Schaden zwar nicht so hoch wie bei einem Tsunami, aber überraschend allemal. Ich habe bei all diesen gigantischen Zahlen, deren Summe meine Vorstellungskraft übersteigt, ein ganz ganz schlechtes Gefühl!

Janusch
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Ölprinz
Sie schreiben:

"Wenn ich nicht viel gelernt habe im Leben, eines aber habe ich gelernt: BETRUG LOHNT NICHT. Irgend eines Tages muss man die Schuld begleichen mit Zinsen und Zinseszinsen"

Oh doch. Das würde ich nicht verallgemeinern. Betrug lohnt. Manchen hat das verholfen zu einem Bundeskanzleramt. Und zwar ununterbrochen schon seit 1990.

Gast

@ Janusch [#67]

Der Preis war hoch. Seine Frau hat sich umgebracht. Lassen wir es, ich wünsche ihm jedenfalls ein langes Leben und noch viele Leiden. Alt werden heißt Leiden ertragen müssen.

fluggerät
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Ölprinz [#68]

Dem kann ich nur zustimmen:
"Der Preis war hoch. Seine Frau hat sich umgebracht"

Und er hat bis heute nicht kappiert, dass sich hier der Tun-Ergehen-Zusammenhang verwirklicht hat.

Denn so wie er sich duch Betrug nach oben befördert hat, so kam der Betrug an anderer Stelle wieder zu ihm zurück, ausgerechnet an der Stelle, wo er nie damit gerechnet hätte: beim Suizid seiner Frau.
Wenn er zu mir zur Behandlung gekommen wäre, hätte ich gesagt, er solle erst seinen Frieden mit Gott suchen und dann wird seine Frau gesund.
Sie ist stattdessen gestorben, der Friede mit Gott bis heute ausgeblieben.
Ein Leben, mit dem ich nicht tauschen möchte.

tradexxx
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Ähm... Hier geht´s um den Krieg im Iran. Jetzt sind wir bei Verschwörungen, Dollar-Crash und dem Frieden mit Gott.

Können wir vielleicht zu Waffenbeständen, Militärplänen und Atombomben zurückkehren?

fluggerät
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ tradexxx [#70]

Auch hier gilt der gleiche Zusammenhang:
So wie Menschen heute mit Waffenbeständen, Militärplänen und Atombomben tun, so wird es den Verwendern morgen ergehn.

tape
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ tradexxx [#70]

Kausalkette ist doch gegeben:

Krieg im Iran >>> wegen Ölbörse in Euro >>> bedeutet Dollar-Crash >>> ist gleich Verschwörungstheorie.

Und vielleicht ist es auch besser über den Frieden mit Gott zu sprechen, als zu "Waffenbeständen, Militärplänen und Atombomben zurückzukehren".

Grüße
tape

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