Phantom of the Pits.
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Spieltheorie: Trading und Poker
Spieltheorie: Trading und Poker
Hallo,
wer von Euch ist neben dem Trading noch aktiver Pokerspieler ? Speziell 7-card-stud oder Hold-Em ?
Meiner Meinung nach haben die beiden Themen sehr viel miteinander zutun; ganz speziell hinsichtlich MM, Disziplin und Psychologie.
Würde mich freuen Erfahrungen auszutauschen.
Schönen Abend noch.
Gruß
Alex
Spieltheorie: Trading und Poker
@ tradexxx [#241]
Vielen Dank für die Hinweise. Ich werde es mal mit dem Standardwerk versuchen.
"Seitenlange Formeln, Gleichungen und Graphen"
produziere ich jeden Tag selber :)
Spieltheorie: Trading und Poker
Anscheinend gibt es bestimmte Muster in den Up and Downs der bekannten Pokerspieler - die Geschichte ist praktisch immer die gleiche: riesige Gewinne, gefolgt von riesigen Verlusten:
Gus Hansen: Millionen Dollar Verlust Online, dazu noch einige Millionen Verlust im Big Game im Bellagio und anderen Cash Games + inoffizielle aber allgemein bekannte Verluste in Sportwetten:
http://www.pokerolymp.com/articles/show/news/7721/Der+8+Millionen-Abstieg+von+Gus+Hansen
Partick Antonius: Gewinnt 8 Millionen Online und verliert 10 Millionen in Sidebets, Sportwetten und sonstigem Unfug:
http://www.cardplayer.com/poker-news/9086-online-poker-brian-townsend-s-wild-ride
Online Legende Brian Townsend verliert Millionen in Omaha und Horse:
http://www.cardplayer.com/cardplayer-magazines/65783-patrik-antonius-23-9/articles/19232-patrik-antonius-weathering-the-storm
=und nicht zuletzt die verrückte Geschichte von Isildur21, der mit 2.000 Dollar Online anfängt - 6 Millionen gewinnt und alles wieder in wenigen Tagen verliert:
http://donkpedia.org/wiki/Isildur1
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@ tradexxx [#243]
Ich glaube, der Grund für das "Muster" ist: wenn man Geld so leicht bekommt/gewinnt, geht man genauso leicht (im Sinn von riskant) damit um.
Ich merke dieses Verhalten am mir selber: wenn ich einen Abend beim Pokern dick im Plus bin, sehe ich viel mehr Flops und bin bereit, mehr zu zahlen und zu "investieren", als wenn ich ungefähr bei Null bin, und die Einsätze gefühlt vom "echten Geld" zahlen muß. (Wir spielen Cash-Game.) Offensichtlich bewerte/wertschätze ich gewonnenen Geld anders als Geld, das ich mitgebracht habe. Das passiert mir regelmäßig, obwohl ich mir dieses Effektes (aufgrund meines Wissens um behavioural finance) bewußt bin. Ich muß mich sehr diszipliniert zusammen nehmen, um nach hohen Gewinnen mein Verhalten nicht zu ändern.
Spieltheorie: Trading und Poker
@ Asamat [#244]
Das ist ausgesprochen fair: Du willst den Mitspielern die Kohle wieder zurückgeben. :)
Spieltheorie: Trading und Poker
Das ist vermutlich ähnlich wie in der NewEconomie Blase. Die meisten Leute müssen das Geld am Ende auch wieder verloren haben. Wer vorsichtig ist, da hört halt schön früher auf. Und die restlichen nehmen sowohl up als auch down voll mit.
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@ Archie [#245]
Nicht im Traum. :-)
Das Verhalten ist zwar menschlich, aber irrational. Ganz und gar nicht der klassische homo oeconomicus, der alles Geld gleich bewertet, egal wie er es bekommen hat.
Allerdings tut es mir in der Tat leid für die anderen, wenn ich gewinne, weil ich weiß, ich hatte nur Glück. Ich fühle mich auch schlecht, wenn ich verliere, eben weil ich dann verliere. Gut fühle ich mich eigentlich nur in dem Moment, wo ich die beiden Karten aufhebe, weil ich hoffe, etwas Gutes zu finden.
:-))
Spieltheorie: Trading und Poker
Ein ganz erheblicher Teil ist auch auf die Varianz von Poker zurück zu führen. Die Varianz von Poker ist einfach extrem hoch. Poker ist ein Phänomen, das extreme Serien produziert.
Es ist keine Seltenheit, dass man 10 bis 15 Buy Ins gewinnt, nur um dann 12 bis 14 davon wieder zu verlieren. Die Differenz jenseits dieser Swings ist dann der langfristige Ertrag.
Dieser Rollercoaster zieht a) bestimmte Personen an und produziert b) bestimmte Verhaltensweisen (z.B. über dem Limit spielen, das man sich leisten kann.
Zumal im High Stakes Bereich der Differenzbetrag ("Edge") wesentlich geringer ausfällt - man sich aber von den absoluten Zahlen täuschen lässt.
Wenn man hört: Wow, der hat 3,5 Millionen verloren - dann ist das in einem Game mit einem Buy In von 100.000 Dollar ein durchaus normaler Drawdown. Der Verlust von 35 Buy Ins kann ohne Probleme vorkommen, auch 50 Buy Ins Verlust in Folge - gibt es alles.
Außerdem ist es tatsächlich so, dass sich in Poker auch die "Marktebdingungen ändern". Weil Spieler bestimmte Verhaltensweisen adaptieren und/oder gegen einen wenden. Konnte man in den frühen Party Poker Zieten mit einem CBet auf den Flop noch viele Pötte kassieren, raisen viele Spieler heute aus Prinzip einen CBet als Gegenstrategie. Und Semi Bluffs auf dem Turn sind praktisch Standard.
Ähnlich wie Trader in einem bestimmten Marktumfeld sehr erfolgreich sind und dann ein Vermögen verlieren, sobald der Markt sich ändert.
Sogar in den 5$ Heads Up Games tummeln sich viele Spieler, die einen positiven ROI aufweisen. Und in den 5$ Multi Table Tunieren habe ich durchaus eine solide Anzahl von Spielern gesehen, denen man zugestehen muss, dass sie wissen, was sie tun.
Der Markt ist also definitiv eng geworden. Und das gilt ganz sicher ganz besonders dort, wo es um das ganz große Geld geht.
Spieltheorie: Trading und Poker
Es scheint für Gus Hansen nicht besser zu werden: Ich habe ein Internet Cash Game Ranking für April gesehen, nach dem er wieder 1,8 Millionen onlne verloren hat.
Manchmal könnte man den Eindruck haben, dass diese Spieler über "unlimited Funds" verfügen.
Wie kann man denn in der Summe als relativ junger Vegas Spieler ineinem Jahr rund 10 bis 12 Millionen Dollar verzocken? Wo kommt denn das ganze Geld her?
Spieltheorie: Trading und Poker
Spielt hier noch irgendwer Poker?
Ich hab mich in den letzten 3 Jahren auf Texas Holdem spezialisiert, 45er Sit n Go's.
Allerdings nur zum Streßausgleich.
Wer noch?
Spieltheorie: Trading und Poker
Interessehalber:
http://de.pokerstrategy.com/news/world-of-poker/Full-Tilt-antwortet,-Gus-Hansen-bricht-sein-Schweigen,-Greg-Raymer-auf-CNN_51900/
Das wußte ich bisher nicht.
Scheinbar bricht auch dieser Markt zusammen.