09.
12.22
Erwartungen an China lösen Sojarally aus

Ölsaaten News, 09.12.2022

Bullish
  • Rapsbedarf der EU
  • geringere Ernteprognose Kanada
  • Dürre in Argentinien
  • Importerwartungen China
Bearish
  • Konjunktursorgen
  • nachlassende Rohölpreise
  • bessere globale Rapsversorgung
Raps 10. Nov. 17. Nov. 24. Nov. 1. Dez. 8. Dez.  +/-
Hamburg 637,00 603,00 576,00 584,00 569,00 -15,00
Straubingen 632,00 598,00 571,00 579,00 566,00 -13,00
Sojaschrot            
Hamburg 538,00 503,00 503,00 500,00 534,00 34,00
Magdeburg 515,00 513,00 513,00 510,00 544,00 34,00
Mainz 559,00 526,00 521,00 521,00 561,00 40,00
Rapsschrot            
Hamburg 343,00 338,00 338,00 338,00 338,00 0,00
Hamm 345,00 340,00 343,00 366,00 359,00 -7,00
Niederrhein 340,00 340,00 340,00 357,00 353,00 -4,00

Auch in dieser Woche zeigen sich die Rapskontrakte in Paris an der Euronext/Matif schwächer. Auf Wochensicht verloren alle gehandelte Kontrakte. Gestern und am Mittwoch konnte Raps aber seinen Abwärtstrend der letzten Woche stoppen und zwei Tage in Folge leicht zulegen. Am gestrigen Handelstag stand für die Ölsaat im meistgehandelten Februarkontrakt ein Tagesgewinn von 1,75 Euro je Tonne und ein Schlusskurs von 571,25 Euro/t auf der Anzeigetafel an der Euronext/Matif. Canola in Winnipeg konnte im Wochenverlauf deutlicher zulegen. In Kanada wirkten die Daten der Statistikbehörde auch in dieser Woche nach. CanStat hatte die Ernte geringer eingeschätzt, als vom Markt erwartet worden war. Die Differenz zwischen Statistikbehörde und Markterwartung betrug dabei fast 1 Mio. Tonnen. In Australien läuft die Canolaernte. Die Farmer sind hier mit den ersten Ergebnissen zufrieden, erwartet wurde für das Land in Down Under zuletzt eine Ernte in etwa auf dem Rekordniveau des Vorjahres. An den Kassamärkten in Deutschland wird weiterhin wenig Volumen an Rapssaat umgesetzt. Die Kassamarktpreise haben auf Wochensicht auch hier nachgegeben.

Unterstützung für Raps und Canola kam aber grundsätzlich auch vom Sojamarkt. Die Notierungen für Sojabohnen legten in dieser Woche an der CBoT kräftig zu, an vielen Handelstagen standen zweistellige Tagesgewinne auf dem Händlerzettel. Sojabohnen für den Frontmonat Januar schlossen am gestrigen Donnerstag mit einem Kurs von 1.486,25 US-Cents/bu (517,14 Euro/t), am Montag standen die Bohnen noch bei 1.437,75 US-Cents/bu (503,41 Euro/t). Zwar wirkt auch die Dürre in Argentinien auf die Preisentwicklung, Hauptgrund für die Rally beim Soja sind aber die Erwartungen an die Importe aus China. Diese zeigten sich zwar auch im November deutlich geringer im Vergleich im Vorjahresnovember, doch die gelockerten Corona-Maßnahmen im Reich der Mitte treiben die Exporterwartungen an. So konnte das USDA gestern Einzelverkäufe von über 836.000 Tonnen vermelden, wovon mindestens 118.000 Tonnen nach China verkauft wurden. Auch die wöchentlichen Exportverkäufe lagen gestern oberhalb der Markterwartungen und gaben kräftig Unterstützung. 1,72 Mio. Tonnen Sojabohnenverkäufe konnte das USDA in der Woche bis zum 1. Dezember feststellen und publizieren. Sojaschrot legte auf Wochensicht sehr deutlich zu. Der Januar-Kontrakt klettere von 432,10 US-Dollar/short ton a Montag auf 466,40 US-Dollar/short ton am gestrigen Donnerstag und notiert damit bei umgerechnet 485,83 Euro je Tonne. Diese entwickelt spiegelt sich auch an den Kassamärkten wider. Ab Station Hamburg wurden gestern 534,00 Euro/t für Sojaschrot notiert. Die brasilianische Agrarbehörde Conab reduzierte ihre eigene Prognose an die dortige Sojaernte leicht und erwartet 153,48 Mio. Tonnen Ernte in dieser Saison.

Mit Spannung blicken die Marktteilnehmer auf die Dezember-WASDE des USDA, die am heutigen Freitag um 18.00 Uhr MEZ veröffentlicht werden soll. Erwartet wird, dass insbesondere die Produktionsmengen für Argentinien reduziert werden. Mit Spannung dürfte aber auch drauf geblickt werden, wie das USDA das Exportpotenzial der USA einschätzen wird.

Ölsaaten-Aktualisieren,

Update Ölsaaten vom 14.12.2022

Die Rapspreise zeigen sich weiterhin sehr volatil, starten aber insgesamt leicht schwächer in die neue Woche. Freitag, wie am Montag zeigten sich deutlich schwächere Kurstendenzen für die Ölsaat, am gestrigen Dienstag ging es aber vor allem mit Unterstützung der konkurrierenden Pflanzenöle wieder deutlich nordwärts. So wurde bekannt, dass die Palmölproduktion im November um etwas mehr als 7 Prozent gefallen ist und auch die Vorräte um 5 Prozent geringer ausfallen als noch im Vormonat. Das verhalf auch den zuletzt schwächelnden Sojaölpreisen in den grünen Bereich. Auch vom kanadischen Canola gab es gestern Unterstützung für Raps. An den Kassamärkten ist es weiterhin äußerst ruhig. Die EU-Importe bis zum 13.12. haben mittlerweile ein Volumen von 3,149 Mio. Tonnen erreicht und zeigen sich damit weiterhin deutlich über dem Niveau des Vorjahres, als 2,29 Mio. Tonnen importiert wurden.

Mit deutlichen Verlusten ging es für die Sojabohnen am Montag in die neue Handelswoche. Der Kursrücksetzer wurde jedoch am gestrigen Dienstag weitestgehend aufgefangen. Unterstützung kommt weiterhin von den Exportphantasien und von der Dürre in Argentinien. Dort gab es am Wochenende zwar einige Niederschläge, ausgereicht, um die Dürrefolgen zu lindern, haben die Regenfälle jedoch nicht. Weiterhin zeigen sich die gepflanzten Bestände mit Trockenstress und Dürrefolgen. In Brasilien ist die Aussaat zu 95 Prozent abgeschlossen und befindet sich damit auf der Zielgraden. Die Farmer zeugen sich überwiegend zufrieden mit der Entwicklung, Niederschläge sind auch hier von Region zu Region zwar verschieden intensiv, insgesamt aber zeigen sich nirgendwo hitzebedingte Schäden an den Pflanzen. Das USDA konnte gestern einen Exportverkauf über 140.000 Tonnen Sojabohnen an einem unbekannten Käufer veröffentlichen. Die am Freitag veröffentliche Dezember-WASDE des USDA sorgte für wenig Überraschungen. Die globale Sojaproduktion wurde nur leicht nach unten korrigiert, insbesondere weil durch die Dürre für Argentinien weniger Soja erwartet wird, durch bessere Ernte in Indien und der Ukraine werden diese aber teilweise ausgeglichen. Aufgrund des argentinischen Soja-Peso rechnet das USDA mit einem höheren globalen Handelsvolumen. Die argentinische Regierung garantiert den Sojaexporteuren einen festen Wechselkurs zum US-Dollar um damit die Exporte und letztendlich den Devisenfluss ins Land zu fördern.

ZMP Live+ Logo

ZMP Live Expertenmeinung

Die großen Erwartungen an die Ernte in Brasilien rücken ein wenig in den Hintergrund der Sojahändler. Vor allem die Exportnachfrage aus China steht im Mittelpunkt der Marktnachrichten. Noch sind diese Exporterwartungen mehr Phantasie als Realität. Der weitere Saisonverlauf wird zeigen, ob die Sojahändler mit ihrer Einschätzung richtig liegen. Die nachlassenden Rohölpreise begrenzen die Sojapreisentwicklung ein wenig.

ZMP Marktbericht kompakt
Aktuelles von den Märkten kompakt für Sie zusammengefasst

Achtung, du siehst derzeit historische Daten da du entweder kein ZMP Live+ Mitglied oder nicht eingeloggt bist. Hol dir jetzt den Informationsvorsprung!

12.
10.24
12:04

USDA-Schätzung im Okt.-2024: Ölsaatenmarkt mit wenig Änderungen zum Vormonat Die jüngste USDA-Schätzung ergab nur geringfügige Änderungen zur weltweiten Versorgungslage. Die Gesamterzeugung bleibt zum Vormonat weitgehend unverändert und bestätigt damit eine um +4,5 %ige Steigerung im Vorjahresvergleich. Mit 687 Mio. t ist ein Rekordniveau erreicht…

weiterlesen
29.
09.24
08:44

Ölsaaten: EU-KOM kürzt Rapsernte 2024/25 unter Mehrjahresdurchschnitt. In ihrem Marktbericht Ende Sep.2024 geht die EU-KOM von einer Rapsernte in Höhe von nur noch 17,1 Mio. t aus. Im Vorjahr waren es noch 19,7 Mio. t. Entscheidend sind einmal die reduzierten Anbauflächen um -7,3 % und die um -6,3 % geringeren Hektarerträge. Hohe Ernteeinbußen…

weiterlesen
17.
09.24
10:38

Ölsaatenmarkt: hohes Sojaangebot, Raps- u. Sonnenblumen knapp, Palmöl begrenzt. Der Ölsaatenmarkt 2024/25 ist je nach Rohstoff höchst unterschiedlich aufgestellt. Für den dominierenden Sojabereich werden bis ins 1. Halbjahr 2025 Rekordernten erwartet. Bei weniger stark steigenden Verbrauch werden die Vorratsbestände ansteigen und die Preise unter…

weiterlesen
Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Fragen?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich