Für Raps ging es gestern kräftig aufwärts, dennoch bleibt auf Wochensicht ein spürbares Minus auf dem Zettel stehen. Der Frontmonat Mai schloss gestern mit 416 Euro/t, am vergangenen Freitag lag der Schlusskurs von bei 427,50 Euro/t. Damit pendelt der Rapspreise weiterhin um die Marke von 420 Euro/t. An den Kassamärkten zeigen sich meist unveränderte Preise für Rapssaat während Rapsschrot eine uneinheitliche Entwicklung nimmt. Zum Ende der Woche legten die Notierungen für das Futtermittel meist etwas zu. Aktualisierte Importzahlen für Raps und Ölsaaten insgesamt gibt es auch in dieser Woche nicht. Wegen technischer Probleme hat die EU-Kommission zuletzt per 13.2. aktualisierte Zahlen veröffentlicht. Der Internationale Getreiderat hat in einer aktualisierten Schätzung zur kommenden Ernte eine geringere globale Rapsanbaufläche prognostiziert. Demnach sollen auf 42,4 Mio. Hektar Raps angebaut werden, das sind rund 4 Mio. Hektar mehr als im Schnitt der letzten fünf Jahre aber etwa 700.000 Hektar weniger verglichen mit dem Vorjahr. Unterstellt man die durchschnittlichen Erträge, so ergibt das eine voraussichtliche Ernte von 87,2 Mio. Tonnen Raps, im Vorjahr waren es zwei Prozent mehr. Die Anbaufläche in der Ukraine ist deutlich gesunken. Neben den kriegerischen Auseinandersetzungen in dem Land spielen vor allem schlechte Absatzerlöse den Anbau dort. Auch in Deutschland, Polen und Rumänien dürfte die Anbaufläche wetterbedingt kleiner ausgefallen sein. Damit bestätigen sich auch die Beobachtungen der Kleffmanngruppe sowie die Schätzungen des Statistischen Bundesamtes.
Sojabohnen gaben auf Wochensicht bis gestern Abend nach und zeigen sich auch im vorbörslichen Handel am heutigen Freitag mit Verlusten. Sojaschrot tendiert ebenfalls schwächer. In Argentinien verbessern Regenschauer die Ernteaussichten. Dennoch senkte die Getreidebörse in Rosario ihre eigene Prognose um deutliche 2,5 Mio. Tonnen auf jetzt 49,5 Mio. Tonnen. Das USDA hatte zuletzt im WASDE-Report 50 Mio. Tonnen Sojaproduktion für Argentinien vorausgesagt. Die Börse in Buenos Aires geht von 52 Mio. Tonnen Sojabohnen aus. Für Brasilien mehren sich die Analystenstimmen, dass die Ernte kleiner ausfallen wird als es das USDA zuletzt geschätzt hat. Der Internationale Getreiderat IGC reduzierte seine Prognose für Brasilien auf jetzt 150,5 Mio. Tonnen. Nach aktuellen Zahlen sind bis zum 10. Februar rund 21 Prozent der Flächen in Brasilien geerntet worden. Der brasilianische Verband ANEC reduzierte die Sojaexportpognose für Februar nach unten und rechnet nun mit rund 250.000 Tonnen weniger Bohnenexporte verglichen mit dem Februar des Vorjahres. Heute wird das USDA frische Exportverkäufe vermelden. Wegen eines Feiertages am Montag werden diese erst am heutigen Freitag und nicht wie gewöhnlich am Donnerstag veröffentlicht. Die Schätzungen im Vorfeld reichen von 300.000 Tonnen bis hin zu 800.000 Tonnen.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Update Ölsaaten vom Dienstag, 27.02.2024
Die Notierungen für Raps an der Pariser Euronext/Matif zeigten sich gestern leicht schwächer. Der Frontmonat Mai schloss mit einem marginalen Verlust von 0,75 Euro bei 407,50 Euro/t. Am Freitag der vergangenen Woche ging es deutlicher für Raps gen Süden. Vor allem negative Vorgaben aus dem Sojamarkt und sinkende Rohölpreise sorgten für Preisdruck. Bis zum Mittag am heutigen Dienstag leuchten die Vorzeichen an der Börse wieder grün. Canola in Winnipeg konnte mit deutlichen Gewinnen gestern in die neue Woche starten. Zuletzt stand Canola wegen schwächeren Exportzahlen in Kanada unter Druck, gleichzeitig sind aber auch die Inlandsverbräuche etwas gestiegen. Kanadas Farmer haben sich jüngst wegen der stark rückläufigen Preise von ihren Lagerbeständen getrennt. Freundliche Vorgaben vom Sojakomplex am Montag stützten jedoch gestern die Preisentwicklung.
Die Wetterlag ein vielen Teilen Europas lässt die Marktteilnehmer mit Sorge auf die Qualitätsentwicklung der Rapsbestände blicken und treiben die Sorgen vor Ertragseinbußen. Die jüngsten Regenschauer am Wochenende und zu Beginn der Woche sorgen dafür, dass die Felder nicht weiter abtrocknen können.
Sojabohnen konnten mit grünen Vorzeichen in die neue Handelswoche starten. Die gesenkte Prognose des Analysehauses AgRural für Brasilien sorgte gestern für Auftrieb. Die Analysten des brasilianischen Analysehaus senkten ihre eigene Prognose an die dortige Sojaernte um 2,5 Mio. Tonnen auf jetzt 147,7 Mio. Tonnen. Zu Beginn der Saison haben die meisten Analysten noch mit einer Ernte über 160 Mio. Tonnen gerechnet. Das USDA hatte zuletzt 156 Mio. Tonnen Anfang Februar prognostiziert. Die Sojaernte kommt deutlich zügiger voran und die Wetteraussichten für die kommenden Tage deuten einen weiteren raschen Erntefortschritt an. So wurden nach Angaben von AgRural 40 Prozent der Bestände bereits eingebracht, im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt 33 Prozent. Anders als beim Getreide zeigten sich die Sojaverladungen der letzten Woche, die gestern publiziert wurden, freundlich und mit 947.9777 Tonnen über dem Niveau der Vorwoche. Insgesamt sind die Sojaexporte der USA mit 33,05 Mio. Tonnen um rund 2,5 Prozent hinter dem Exportvolumen des Vorjahres zu diesem Zeitpunkt geringer. Sojaschrot und Sojaöl zogen ebenfalls mit grünen Vorzeichen am gestrigen Handelstag an und zeigen sich auch heute vorbörslich freundlich. Sojabohnen konnten bis zur Handelspause zweistellig zulegen.
Daten aus dem CoT-Report der CBoT zeigen, dass institutionelle Anleger ihre Short-Positionen zuletzt deutlich ausgebaut haben. Mit 137.766 Short-Positionen ist das der zweithöchste Wert seit dem Allzeithoch vom Mai 2019.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Ernte auf der Südhalbkugel setzt Soja und Sojaschrot unter Druck. Insgesamt ist die Versorgung gegeben. Das gilt auch für Raps. Mit der erhöhten Anbauprognose für die USA zur kommenden Ernte stehen die Ölsaatenpreise weiterhin unter Druck, während die geringere Rapsanbaufläche in Europa und global dem Raps leichte Unterstützung gibt.