Der Sojakomplex musste gestern auf breiter Front nachgeben. Besonders die Bohnen notierten bis zu zweistellige Verluste beim gestrigen Handel. Der Märzkontrakt verbuchte ein Verlust von 17,25 $ US-Cents/bushel auf 1.223,00 $ US-Cents/bushel und kostet damit umgerechnet 414,55 Euro/Tonne. Auch die Schrotkontrakte beenden den Tag in der Verlustzone. Die Soja-Exportzahlen lagen bei den Bohnen bei 561.000 Tonnen und beim Schrot bei 256.000 Tonnen. Beide Ergebnisse lagen unter den Erwartungen der Analysten und feuerten die Verkäufe an der Börse an. In Brasilien wurde gerade erst Prognose für die Exporte im laufenden Monat auf 2,3 Mio. Tonnen vom Branchenverband erhöht und sorgte zusätzlich für schlechte Stimmung. Derweil laufen die Erntearbeiten in Brasilien weiter und erreichten bisher einen Fortschritt von 6 %. Für die kommende Woche werden jedoch Niederschläge erwartet, sodass auch die Ernte wieder ins Stocken geraten könnte.
Für den Euronext-Raps leuchteten gestern die Anzeigetafeln erneut Rot. Alle Termine mussten einen weiteren Tag mit Verlusten verkraften. Auch an der Börse in Kanada konnten sich die Canolakontrakte den schwachen Vorgaben nicht entziehen und mussten deutlich nachgeben. In Kanada wurde nach Angaben der hiesigen Statistikbehörde rund 0,943 Mio. Tonnen der Ölsaat verarbeitet. Das entspricht einem Plus von rund 14 % gegenüber dem Vorjahr.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Update Ölsaaten vom Dienstag, 30.01.2024
Der Wochenstart für Raps zeigt sich mit roten Vorzeichen. Gestern ging es für die Ölsaat deutlich gen Süden und auch bis zum Mittag am heutigen Dienstag zeigen sich rote Vorzeichen in der Handelssitzung der Börse in Paris. Dabei schätzte der Internationale Getreiderat zuletzt noch eine deutlich geringere Rapsanbaufläche global für die kommende Ernte ein, was am Freitag noch für grüne Vorzeichen im Rapsmarkt sorgte. Der Internationale Getreiderat hat in einer jüngsten Prognose die globale Anbaufläche für Raps um 1,5 Prozent auf 42,4 Mio. Hektar gegenüber dem Vorjahr zurückgestuft. Dennoch liegt die Flächenschätzung über dem langjährigen Mittel. Für Europa dürfte sich nach IGC-Angaben ein Flächenrückgang von 2,7 Prozent darstellen. Besonders stark dürfte der Rapsanbau in der Ukraine geschrumpft sein, hier wird von bis zu 22,5 Prozent Flächenrückgang ausgegangen. Auch für Russland haben die Exporte des IGC die Prognose gesenkt. Dass Raps schwächer in die neue Woche startet liegt vor allem am Marktumfeld für Agrargüter insgesamt. So schloss auch Soja in den letzten Tagen deutlich schwächer. Die Pleite des chinesischen Immobilienkonzern Evergrand befeuert Konjunktursorgen im Reich der Mitte, was wiederum Einflüsse auf die Importmengen Chinas beim Raps und Soja haben dürfte. Auch Rohöl tendierte aufgrund dieser Nachricht gestern schwächer und zog die Agrargüter damit gen Süden.
Sojabohnen gingen bereits am Freitag mit deutlichen Verlusten aus dem Handel, die sich auch gestern fortsetzten. Im vor vorbörslichen Handel am heutigen Dienstag zeigen sich ebenfalls wieder schwächere Sojabohnenkurse. Die gestern veröffentlichten Exportverladungen zeigen sich geringer als in der Vorwoche, lagen aber im Rahmen der Erwartungen. Belastet wurde der Markt neben den konjunkturellen Themen rund um die Evergrand-Pleite vor allem von der raschen Ernte in Brasilien und der Aussicht auf bessere Erträge in Südamerika insgesamt. In den kommenden Tagen sind ergiebige Regenschauer vorhergesagt und dürften damit die Pflanzen in der letzten Entwicklungsphase nochmals unterstützen. Die Buenos Aires Grains Exchange erhöhte am Freitag ihre Prognose für die argentinische Sojaterne um 2,5 Mio. Tonnen auf jetzt 52,5 Mio. Tonnen und sorgte damit ebenfalls für rückläufige Kurse an der CBoT.
ZMP Live Expertenmeinung
Auf den Märkten der Ölsaaten fanden die Kurse in dieser Woche keine einheitliche Richtung. Nach den Gewinnen der vergangenen Tage musste vor allem Sojabohnen kurz vor dem Wochenende wieder deutlich nachgeben. Weiterhin bestimmen auch die geopolitischen Konflikte die Märkte. So erwarten Marktteilnehmer vor allem im Roten Meer auch in den kommenden Wochen Logistikprobleme. Es bleibt entsprechend auch in dieser Woche ein eher volatiler Getreidemarkt.