* Immobilien: Ihr Haus ist 30% weniger Wert !

Geht es nur mir so? Heute erhält man einen Anruf der Bank, in der die Dame recht freundlich mitteilt, das mein Mietobjekt per Heute neu eingewertet wurde und somit gegenüber letzten Jahr 30% weniger Wert sei.

Als Argument wurde genannt, das ein Haus in gleicher Gegend zu einem entsprechend billigeren Preis verkauft wurde. Somit seien alle Objekte zwangläufig billiger zu bewerten und dies entspreche auch einem seriösen Preis.

Durch die laufenden Mieteinnahmen werden zwar die Verbindlichkeiten bedient, aber man benötige auf dem Objekt eine Erweiterung der Grundschlud als Sicherheit.

Meine erste Reaktion am Telefon war das Zitat von Götz von Berlichingen. Dies wollte man als weitere Diskussionsgrundlage aber nicht stehen lassen.

Ich bezeichne diese Geschäftspraktien als Willkür. Gibt es in diesem Forum gleichwertige Erfahrungwerte?

Wieder ein Grund nur auf die Börse zu setzen. Dieser Markt ist zwar hart, aber zumindest fair.

gruss

Roland
Member for 10 years 9 months

Leider ist das so, ich kann nur von meiner Tätigkeit für 2 grosse Banken in Zürich berichten.

Seit man Software Produkte von SAP (SEM, ALM, RM) in der Bankenwelt einsetzt können auch immobile Werte täglich bewertet werden und die Risikoabteilung bekommt wöchentlich einen Auszug des Bestandes. Das funktioniert in etwa so, wie mit den Securities mit denen wir uns beschäftigen. Da nun aber die Bank kein sogenanntes Settlement auf immobile Werte veranstallten kann, ist sie auf Vergleichswerte angewiesen, deren Erstellung von den einzelnen Personen abhängt die mit der Region beschäftigt sind in der die Immobilie liegt.

Irgendwie werden dann diese Vergleichswerte herangezogen und in die Bewertung eingezogen. Wenn dann eine Wochen- oder Monatsverarbeitung Ihre Immobilie unter Beleihungswert ausspuckt, kommt der Margin Call.

Die Vergleichswerte kommen oft aus den "Datenbanken" die erarbeitet werden, in der die Bank bei Kreditanträgen schnell eine pi-mal-daumen-Bewertung der Lage und des Objektes machen kann. Die Werte in der DB sind aber rein willkürlich gewählt. Vielleicht gelingt es Ihnen eine externe Bewertung vorzulegen, die einen anderen Wert ausweisst. Immo-Schätzer die Wertgutachten erstellen gibt es doch. Vielleicht ist das eine Lösung, wenn die Kosten dazu im Verhältnis stehen.

Aktuell ist das in Zürich ein besonders heikles Thema, weil durch die Änderung der Einflugschneise die hochbewerteten Immobilien in bester Lage plötzlich an Wert sinken. Die Inhaber klagen gegen das Land und die Banken gegen die Inhaber. Noch dazu sind traditionell in CH die Beleihungen oft bis zu 80%.

select
Member for 10 years 9 months

Auf der einen Seite werden Objekte abgewertet, auf der anderen Seite werden 100% Finanzierungen angeboten. Die Banken sind ja "gezwungen" ihr Risiko aus den Portfolios zubekommen, aber nehmen wieder ein neues herein.

Heute hat die Deutsche Bank angekündigt Ihren Immofonds für 1,3 Mrd. € zu verkaufen.

Gruß select

curtiss
Member for 10 years 9 months

@ Walter

Hi,

ist der Grund und Boden in Deutschland?

Gruß
C

Anonymous

@curtiss

ja, direkt vor meiner Haustüre. Von meinen Beteiligungen in Dallas/USA nimmt man nichteinmal Kenntnis.

gruss

Anonymous

Banken schätzen den Beleihungswert tendenziell sehr niedrig. Im Falle der Insolvenz des Schuldners hat die Bank nicht nur eine höhere Chance auf Veräußerung der Sicherheit, sondern auch auf ein Agio.

Gruß

kater
Member for 10 years 9 months

@ walter

Gegenbeweis antreten!

1 Herausfinden warum das andere Objekt in der Gegend "so" günstig verkauft wurde. Eventuell musste das andere Objekt "schnell" verkauft werden. Je schneller, je billiger.

2 Bodenpreise besorgen und bei der Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung die Kaufpreissammlung einsehen.

3. Von Deiner Bank Ertragswert und Sachwert nennen lassen mit Angabe der Berechnungsgrundlage. Selbst die Berechnung anstellen bzw. einen Architekten (Bausachverständigen) im Freundeskreis zwecks Verifizierung befragen.

4. Termin mit der Bankerin ausmachen.

Gruss aus der Firmenkundenbetreuung
Kater

Anonymous

@ kater

Vielen Dank, kurz, sachlich und kompetent.

Nur woher wissen Sie das es eine Bankerin ist?

gruss

kater
Member for 10 years 9 months

Einfache Zusammenhänge sehe sogar ich.

Wenn nämlich, wie z.B. in Beitrag 1 mitgeteilt wird, dass eine Dame von der Bank angerufen hat, habe ich angenommen, dass es sich um eine Bankerin handelt. *grins*

Welche Zinsfestschreibungen sind denn auf den Darlehen?

Kater

he96
Member for 10 years 9 months

@ Kater

'dass eine Dame von der Bank angerufen hat, habe ich angenommen, dass es sich um eine Bankerin handelt. *grins*'

Kater, Du bist gar kein Kater, sondern ein FUCHS. :-)

@ Walter, der KUNDE stimmt mit den Füssen ab !

Mir im letzten Jahr passiert: Nach dem Wechsel zu einer näherliegenden Filliale meiner Bank, fiel von heute auf morgen ohne jede Nachricht mein Dispositionskredit weg und ich wurde brieflich aufgefordert die Überziehung (18% p.a.) abzudecken. Meine Hinweis per e-mail auf meinen seit Ewigkeiten bestehenden Dispokredit wurde beantwortet mit "ist ausgelaufen". (Hintergrund: dieser war vor 15 (!) Jahren mit einem x-beliebigen Enddatum versehen und der Zahn der Zeit hat es eingeholt.) und ich MÜSSE entsprechende Nachweise bringen um wieder einen so hohen Dispo zu bekommen. Meine Anwort war nur: Ich MUSS gar nichts und ..."Füsse": zurück zur alten Filliale, die haben sich bedankt, dass ich trotz dieser Behandlung überhaupt noch bei der Bank bin.

Also: nichts gefallen lassen und hau mit dem Fuchs auf den Tisch. :-)

gruss hans

PFTR
Member for 10 years 9 months

@ Walter

Wenn es einen gültigen Kreditvertrag gibt, kann die Bank eine Erweiterung der Sicherheiten nur fordern wenn es zu Unregelmässigkeiten bei den Zins bzw. Tilgungszahlungen gekommen ist bzw. wenn ein solcher Passus im Kreditvertrag beinhaltet ist.

Trifft weder das eine noch das andere zu, erscheint es mir nicht möglich, dass die Bank die Sicherheiten erweitern will, weil es dazu keine Rechtsgrundlage gibt.

Ansonsten hätte ja der Kreditvertrag überhaupt keine Bindung mehr und dies auch nur zu Gunsten der Bank. Natürlich ist es schwer ohne genaueres Wissen zu dem Vorgang detailiert etwas zu sagen, aber man darf auch nicht vergessen, dass gerade im Finanzierungsbereich in letzter Zeit sehr häufig von deutschen Gerichten gegen Banken und für die Verbraucher von deutschen Gerichten entschieden wurde.

Der Spruch hilft zwar nicht weiter, aber gilt halt immer noch: 'ein freier Mann ist man immer nur ohne Verbindlichkeiten.'

mfg Jens

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