Implizite Volatilität von Eurex Optionen

@ he96 [#41]
"Jetzt fehlt uns good old GMT der mal auf die Schnelle einen HOADLEY einstellt mit aktuellen Preisen - mann mann, muss man denn alles selber machen ? <g>"

Ja der "good old GMT" schrieb ja seinerseits, dass er Vola Trades nur dann macht, wenn die i.V. wieder bei 45 steht. Ein Profi halt. Das ist ja genau das Entscheidende, dass solche Trades sich nur dann gut lohnen, wenn Extremsituationen vorliegen
und eine baldige Gegenbewegung wahrscheinlich ist.

Bei Strangles, die "recht gespannt sind", sind die Prämieneinnahmen recht niedrig und im Gegensatz zu den at the money Optionen machen Volaveränderungen bei out-the-money Optionen sich halt nicht so stark bemerkbar.

Das mit "Hoadley und den aktuellen Preisen" ist eine gute Idee, womit schön aufgezeigt werden kann, wie unterschiedliche Volatilitäten und Basispreise sich auf die Gesamtperformance auswirken :-)
Grüße

@ StillhalterTrader [#42]

Lieber: ""Prämieneinnahmen recht niedrig"" als den Popo recht schnell verbrannt. :-)

Ist halt eben alles realtiv :-)))

dgggiiiii ehhhmmmmm tiiiiiihhhhhh WO BIST DU ?

gruss hans

@ he96 [#41]
@ StillhalterTrader [#42]

Irgendwie lese ich Eure Postings so, daß ATM-Short-Straddles profitabler sein sollten als OTM-Short-Strangles (beide ungedeckt). Hier ein Rechenbeispiel:

Underlying steht bei 100, Laufzeit noch 3 Monate, IV bei 50%.
ATM-Straddle (Call 100 / Put 100): Call 10,78 und Put 9,97

nach einer Woche hat sich IV auf 20% beruhigt, Underlying nicht ge(b)rannt:
Call 4,40 und Put 3,64

Ergibt Gewinn 12,71 und Rendite 61%.

Nun das gleiche mit einem Deep-OTM-Strangle (Call 120 und Put 80),
zunächst bei 50% IV: Call 4,31 und Put 2,40
nach einer Woche und IV bei 20%: Call 0,19 und Put 0,03
Gewinn 6,49 = Rendite 97%.

Ergebnis: "Deutlich mehr Kohle" beim OTM-Strangle.

Wenn sich das Underlying bewegen sollte, sehen die Zahlen natürlich nicht mehr so gut aus, aber selbst dann steht der OTM-Strangle immer noch deutlich besser da als der ATM-Straddle.

@ Livetour [#44]

"" "Deutlich mehr Kohle" beim OTM-Strangle.""

Bei Deiner Rechnung über % ist das richtig - die interessiert MICH aber nicht.

Bei Deiner Rechnung über Prämieneinahme ist die SHORTSTRADDLE Strategie die, bei der es mehr Kohle gibt. Das zählt (für mich).

Falls Du jetzt argumentieren wolltest, man könnte bei den Strangles ja MEHR Stücke machen, da weniger Risiko, dann wäre das etwas was ICH nicht machen würde. Denn wenn die Kiste mal richtig läuft kommt man selber auch richtig ans laufen und die low-deltas kommen ins Geld. (Hamma allet schon jehatt :-)

Sonstige Punkte:

--- wegen SMILE müssten die STRANGLES bei der Eröffnung sogar höher stehen - wäre also wieder in DEINEM Sinne.

--- wegen low-delta wirst DU dann die Strangles aber nicht für das Taschengeld (0,19, bzw. 0,03 <g>) eindecken können - wäre hier der Gegenpart zum obigen Punkt.

gruss hans

PS: guter Einwand - erzähle ich wenigstens nicht allein mit STHT :-)

Hier mal die Strategie im Hoadley Format. Zur Zeit betragen die impliziten Volas bei den EON Optionen bei ca 28 . Sollten die impliziten Volas sich auf die Normal Vola in Höhe von 18 zurückbilden, ergibt sich eine Gewinnkurve (dünne orange Linie)(blaue dünne Linie=keine Volaveränderung) zum 20.7.2006. Die dicke blaue Kurve ist nicht maßgeblich, da es sich hier um einen Time Spread handelt. Sehr starke Veränderungen der Basispreise führen immer zu einer Gewinnsituation (unabhängig von der Volaentwicklung)

@ he96 [#45]

Bei Deiner Rechnung über % ist das richtig - die interessiert MICH aber nicht.

Hm... die viel aussagekräftigere Prozentrechnung interessiert weniger als absolute Zahlen?

Das ergibt eigentlich nur dann Sinn, wenn man sich mehr für's Spiel selbst als für die Rendite interessiert. Am Ende stimmen die Gerüchte über den bereits prall gefüllten Geldspeicher doch...?

Denn wenn die Kiste mal richtig läuft kommt man selber auch richtig ans laufen und die low-deltas kommen ins Geld.

Vorher sollte ja die Absicherung greifen. Ist natürlich keine Option für denjenigen, der prinzipiell lieber nackt baden geht. :-)

@ Livetour [#47]

""Hm... die viel aussagekräftigere Prozentrechnung interessiert weniger als absolute Zahlen?""

Nein, sehe ich überhaupt nicht als "aussagekräftiger". Es geht hier ja nicht um die RENDITE einer Kapitalanlage, das würde ich akzeptieren - sondern um die "schnöde" PROZENTUALE Vermehrung eines MÖGLICHST GERINGEN Optionsprämie, damit man x-orbitante PROZENTzahlen jonglieren kann. Auf meinem Konto ist aber kein Platz für PROZENT sondern nur für Dollares, Euros, Pfunden etc.

Wenn ich z.B. für 10 Kontrakte die Optionen schreibe, dann ist mir MEINE Rechnung lieber. Mich interessiert was in der Kasse KLINGELT - nicht der Nobelpreis in Mathematik :-)

Und, wie gesagt, für die "risikoärmere" Stranglegeschichte würde ich NICHT MEHR Kontrakte schreiben um mehr klingeln zu hören - been there, done that + learning the hard way :-)

""Vorher sollte ja die Absicherung greifen""

Jedem das seine ... :-)

gruss hans

@ he96 [#45]

Deine Einwände versteh ick nich. Man möchte beispielsweise 10.000 Euro in ein Optionsgeschäft investieren, und kann nun zwischen Straddle- und Strangle-Variante wählen. Dann gewinnt man beim Straddle 6.100 Euro und beim Strangle 9.700 Euro. Warum ist das für Dich kein klingendes Argument auf dem Konto, sondern bloß eine theoretische Größe?

@ Livetour [#44]

"Wenn sich das Underlying bewegen sollte, sehen die Zahlen natürlich nicht mehr so gut aus, aber selbst dann steht der OTM-Strangle immer noch deutlich besser da als der ATM-Straddle."

Dem würde ich zustimmen, dass "nackte" OTM-Strangles den "nackten" ATM-Strangles
vorzuziehen sind. Ich würde dann aber nur sehr kurzfristige nackte "OTM-Strangles" verschreiben, wo das Risiko, dass sie ins Geld laufen, dann auch erheblich reduziert ist, da der Zeitwert zum Laufzeitende sehr schnell abgebaut wird. Meine dargestellte Strategie stellt eine reine Vola Strategie dar, die von einer extremen Vola ausgeht und ein Rückgang der Vola wahrscheinlich ist. Welche Strategie günstiger ist, hängt immer von dem zur Zeit gegebenen Umfeld ab und daher ist es gut , wenn man ein Bündel von Strategien zur Verfügung hat, um immer auf die derzeitige Marktverfassung möglichst optimal reagieren zu können :-)
Grüße

@ Livetour [#49]

""Man möchte beispielsweise 10.000 Euro in ein Optionsgeschäft investieren,""

Ich sehe das eben NICHT so. Ich investieren NICHT 10.000 euro in so ein Geschäft. Was meinst Du überhaupt mit "investieren" hier ? Als MARGIN ? oder als VERLUSTgrenze ?

Ich würde 5 (oder 10 oder 100) Options short gehen und wüsste wenn es brennt (KEIN delta-hedging) brauche ich die entsprechende Anzahl "underlyings".

Wenn ich über Deine Rechenweise gehe, müsste ich MEHR (Options-) Kontrakte shorten und komme nachher ans laufen. Nö nö, nix für mich - bin zu alt dafür. Evtl. Du als jung-vierziger - you go first :-))

gruss hans