Implizite Volatilität von Eurex Optionen

@ he96 [#51]

Im Nachhinein ist mir auch aufgefallen, daß 10k zu investieren bei einem Stillhaltergeschäft nicht gerade eine geschickte Formulierung war (Fluggerät-Virus). Aber wenigstens habe ich nun begriffen, wie Deine Positionsgrößenbestimmung zustande kommt. :-)

@ StillhalterTrader [#50]

Ich würde dann aber nur sehr kurzfristige nackte "OTM-Strangles" verschreiben,

Das wäre dann aber kein Volaspiel mehr, denn die kurzfristigen reagieren nur noch schwach auf Volarückgang und gleichzeitig stark auf Delta. Beim Volaspiel wollen wir aber möglichst das Gegenteil von beidem. Darum (für diesen Zweck) lieber mittel- bis langfristige wählen und nicht auf Verfall spekulieren, sondern glattstellen, sobald die Vola sich wieder beruhigt hat.

@ StillhalterTrader [#46]

Deine EON-Strategie ist ja pfiffig. Sie verspricht Gewinne sowohl bei einbrechender Vola als auch beim Gegenteil, d. h. wenn das Underlying nochmal richtig explodieren sollte. Handelst Du sie derzeit real?

@ Livetour [#52]

Ich handle die oben in # 46 dargestellte EON Vola Strategie seit kurzem nur mit je einem EON Kontrakt für jeden der 4 Legs. Das Verlustrisiko ist insofern zunächst stark begrenzt. Sollte die Vola noch weiter signifikant ansteigen, werde ich weiter aufstocken. Die Strategie zielt darauf, auf eine signifikante Verringerung der Vola bei EON bis Dezember zu warten (was nach extrem ansteigender Vola auch meist zutrifft.) Sollte bis zum Verfall am 21.Juli 06 immer noch keine signifikante Verringerung der Vola sich ergeben haben, wird die Position fortgeführt, indem neue long calls/Puts zur Absicherung gekauft werden.

"Das wäre dann aber kein Volaspiel mehr, denn die kurzfristigen reagieren nur noch schwach auf Volarückgang und gleichzeitig stark auf Delta. Beim Volaspiel wollen wir aber möglichst das Gegenteil von beidem. Darum (für diesen Zweck) lieber mittel- bis langfristige wählen und nicht auf Verfall spekulieren, sondern glattstellen, sobald die Vola sich wieder beruhigt hat."

Das stimmt; nur mittel-bis langfristige nackte OTM-Strangles beinhalten ein erhebliches Risiko für den "worst case" Falle. Was ist, wenn aufgrund von negativen Nachrichten (Terroranschlag usw.) die Kurse völlig einbrechen ?; die Vola auf 60 hochschnellt und man ist nun gezwungen, seine short Put Positionen zu extrem hohen Preisen glattzustellen ? Oder die Kurse der EON steigen stark an, weil die Übernahme Endesa überraschend gelungen ist usw. Es ist nicht ausgeschlossen, das Kurse an einem Tag um mehr als 20 % sinken oder steigen (siehe gestern bei EADS aufgrund schlechter Nachrichten).

Grüße

@ StillhalterTrader [#53]

wenn aufgrund von negativen Nachrichten (Terroranschlag usw.) die Kurse völlig einbrechen

Das ist schon richtig. Aber ursprünglich ging es in dieser kleinen Diskussion ja darum, welche Optionen prinzipiell am meisten von einem Vola-Rückgang profitieren. Und in diesem Zusammenhang funktioniert der OTM-Strangle erst mal besser als der ATM-Straddle.

Daß es trotzdem gute Gründe geben kann, nicht die theoretisch profitabelste Optionskombination zu wählen, sondern sich für eine entschärfte Position zu entscheiden, ist klar.

Bei dieser Entscheidung handelt es sich aber um eine eher persönliche Einschätzung. Persönliche Einschätzungen verändern sich von Zeit zu Zeit. Also möchte ich auch immer im Kopf behalten, welche Option in welcher Situation wie am besten funktioniert.

Viel Glück mit Deiner EON-Strategie! Im Kopf überschlagen, wirst Du wohl mit einem Gewinn oder spätestens im Dezember ungefähr pari rauskommen. :-)

@ Livetour [#54]
Ich habe einen Kurzurlaub in den Bergen gemacht (was ich altersbedingt brauche :-))
und kann daher erst jetzt antworten.

Über das Thema "Volatilitäten handeln" gibt es auf der Homepage von Optrade einen hervoragenden Beitrag (Verfasser Sal Oppenheim)

http://www.vandermart.at/Optionsmarkt_4.pdf

Unter Fazit wird ausgeführt:

"Die Konstruktion eines Volatilitätstrades ist prinzipiell ein simples Unterfangen - um Volatilität long zu gehen , werden Optionen gekauft und delta-neutral abgehedged. Will man umgekehrt Volatilität short gehen , werden Optionen verkauft und eine Gegenposition im Basisinstrument aufgebaut. Der Erfolg des Geschäfts hängt von Faktoren ab, die auf "normale" Positionen im Basisinstrument keine Auswirkungen hat"

Mit der oben dargestellten EON Time Spread habe ich einen solchen "Volatitätstrade" versucht, wo auch Kursveränderungen des Basisinstrumentes weitgehend ausgeschaltet werden (siehe Hoadley P/L Diagramm) Mit einem OTM Strangle gelingt das nicht,
was nicht heißt, dass der OTM Strangle in bestimmten Situationen eine schlechte Strategie darstellt.
Ich wollte das nur klarstellen, um nicht mißverstanden zu werden.
Grüße

@ StillhalterTrader [#55]

Ich wollte das nur klarstellen, um nicht mißverstanden zu werden.

Ist genauso rübergekommen.

Kurzurlaub in den Bergen gemacht (was ich altersbedingt brauche :-))

Das ist nicht nur was für's Alter. Auch Zarathustra ging in die Berge, und da war er erst 30. :-)

@Livetour,

ein effizienteste Mittel um auf die fallende bzw. gleichbleibende Vola zu traden: Laufzeit ca. 20 Handelstage.
A. 1 x Kauf Put am ersten Volaabstand. D.h. aktueller Kurs minus Optionsprämie am Geld ergibt strike für diese Pos.
B. 2 x Verkauf Put sodaß Kaufprämie kompensiert wird.
C. Verkauf: Gewehr bei Fuß wenn Kurs Strike der Longpos erreicht. Alles weitere sollte klar sein. also Glattstellen an dieser Marke oder wenn Delta der Longpos kleiner wird als Shortpos, falls man im Gewinn ist. Ansonsten D.

D. Es ist sehr unwahrscheinlich daß C sofort erreicht wird! Wenn ja dann sofort eine weitere Poseröffnung nach selbem Muster plus Ergänzung des fehlenden legs des ersten offenen Butterflys. Die vierte Stdabw. wird nur äußerst selten erreicht. Bei diesen kurzen Laufzeiten und Put-Strategie macht sich der smile extrem vorteilhaft bemerkbar.

Gruß OPTRADE

@ Optrade [#57]

Welcome back - immer wieder herzerfrischend brauchbare und nutzbare Praxistipps zu hören und nicht nur woodooo und Weltuntergang. :-))

gruss hans

PS: bist Du eigentlich mal umgesiedet oder hast Du das verschoben ?

@Hans

"bist Du eigentlich mal umgesiedet oder hast Du das verschoben ?"
Ich war gesundheitlich sehr schwer angeschlagen. Ich konnte praktisch nicht mehr gehen und bin nun aber seit einigen Wochen über dem Berg. In solch einem Zustand hat man dann andere Sorgen.

Gruß OPTRADE

@ Optrade [#59]

Prima - wünsch Dir weiterhin gute Genesung ! :-)

gruss hans

Hallo

ich habe die Strategie von optrade mal graphisch nachgebildet.

@Optrade

Wie ich das verstanden habe, sichern Sie die Position, wenn die Kurse sofort weiter nach unten rutschen.
Aus dem anfänglichen Put Ratio Spread wird ein Butterfly. In meinem Beispiel würde man bei einem Kurs von ca. 80 einen Long Put Basis 74 eröffnen. Desweiteren wird anschließend ein weiterer Put Ratio Spread eröffnet 1*78p / -2*72p

Sollten die Kurse allerding nach oben laufen und Vola sinken so bricht die Prämie der Shorts stärker ein als die des Long Put.

Bitte verbessern Sie mich falls ich ihre Ausführung nicht korrekt wiedergebe.