jokromer
Mitglied seit 11 Jahre 2 Monate
* Investmentbanker oder Fondsmanager als Berufsziel ?
Hallo,
ich gehe zur Zeit noch zur Schule, und jetzt ist mir klar geworden, was ich werden will: Fondsmanager oder Investmentbanker. Das ist ja grob gesehen das gleiche.
Mein Problem nun: Wie werde ich das? Was soll ich studieren? BWL? Bankkaufmannausbildung? Jura, mit BWL als Nebenfach?
Geschrieben von jokromer
am
Auf jeden Fall mußt du Erfahrung an den Märkten sammeln. Handelst du schon? An den Märkten zählt letztendlich doch nur der Schnitt. Das beste Studium bringt doch nichts, wenn du nur Verluste machst. Schau dir Thieme an! Lächerlich.
Um auf den Tradingfloor zu kommen, ist als Qualifikation ein guter Abschluss in Wirtschaftswissenschaften mit sehr guten Englischkentnissen sicherlich hilfreich. Die Deutsche Bank fordert dieses oft.
Ich habe mir überlegt eine Ausbildung zum Bankkaufmann und gleichzeitiges Fernstudium der BWL zu absolvieren.
Meint ihr dass dies gut wäre?
Moin Jokromer,
was macht für Dich den Reiz eines solchen Jobs aus? Der gute Verdienst, das gute Ansehen, der Kitzel im Kampf mit hochprofessionellen Marktteilnehmern zu stehen oder ist es der Wille, dem Kunden eine gute Performance zu bieten.
Es mag philosophisch klingen, aber das ist Dein Job, wenn Du Fondsmanager bist. Viele Einzelpersonen oder institutionelle Kunden vertrauen Dir ihr Geld an und erwarten, dass Sie es mit einer entsprechenden Verzinsung wiederbekommen.
Und das ist hart. Du bist einem ungeheuren Druck ausgesetzt, musst Deinem Vorstand entsprechende Erträge liefern und Deine Renditeziele für die Kunden erreichen.
Das Wichtigste, um an den Märkten zu bestehen ist Erfahrung. Ich bin jetzt 22 und hatte mit 15 das selbe Ziel wie Du. Seitdem beschäftige ich mit der Börse, lerne die "Atmung des Marktes, lese Fachbücher und handle. Das sind immerhin schon sieben Jahre und erst jetzt glaube ich so langsam im Markt mitschwimmen zu können. Im Mai schließe ich meine Ausbildung als Bankkaufmann ab und arbeite als Betreuer im Private Banking einer Bank. Nächstes Jahr werde ich mein Studium zum Dipl.-Bankbetriebswirt neben der Arbeit beginnen.
Um Dein Ziel zu erreichen, suche Dir eine kleine Bank, die ihr Geschäft auf die Betreuung von vermögenden Kunden ausgerichtet hat. Nur in einer solchen Bank schaffst Du es schnell in die Abteilung in die Du gerne möchtest. Hier sind die Hierarchien nicht so komplex und der persönliche Eindruck zählt noch viel. In einer Bank wie Deutsche, Dresdner oder Coba sind die Abteilungen zu sehr aufgefächert und die Personalbestände zu groß (wie auch die Auszubildendenzahlen) als das Du dort auf Dich, den ganz besonders motivierten und ehrgeizigen Auszubildenden aufmerksam machen kannst.
Ich hatte Glück, kam durch Zufall zu meiner Bank. Unsere Niederlassung hat nur 60 Mitarbeiter, so dass ich nach 4 Wochen in allen Büros bekannt war und jeder meinen Namen kannte. Durch die kurzen Wege konnte ich schnell persönliche Eindrücke hinterlassen und auf mich aufmerksam machen.
Wenn Du noch Fragen hast, mail an Leon_Phelps@web.de oder poste hier ins Forum.
Grüße,
Tradeyoungster
Ehrlich gesagt, ich habe Angst davor eine Bankkaufmann-Ausbildung zu machen.
Das ist mir einfach zu wenig, und wenn es danach nicht läuft bin ich ewig Bankkaufmann.
Was mich reizen würde: Einfach diese Anspannung, dieser ständige Kampf, ich will keine 40 Stunden Woche!
Was verstehst Du unter Bankkaufmann?
Unter Bankkaufmann verstehe ich einfach das was man direkt nach der Ausbildung ist, also ein "kleines Würmchen" am Ende der Kette. Das soll nicht beleidigent sein.
Meinst du, dass es machbar ist, eine Ausbildung zum Bankkaufmann zu machen und nebenher ein Fernstudium BWL zu absolvieren? Wie lange dauert es den in der Regel, bis man sich in einer kleineren Bank bis zum Fondsmanagement hochgeschlagen hat?
Wie sieht eigentlich das Gehalt aus, nur ganz grob, ich habe keine Ahnung.
Es kommt darauf an, wie gut Du bist. Ich bin so ein "Würmchen" am Ende der Kette, hab eine 46 Stunden Woche, betreue Kunden mit einem Mindestkapital von 500.000 €. Man muss gut und ergeizig sein, dann geht es auch ohne Studium. Unser Filialdirektor hat nach dem Realschulabschluss keine weitere Ausbildung/Studium nach der Bankkaufmannausbildung gemacht. Er hat aber 25 Jahre gearbeitet, gelernt und Erfahrungen gesammelt. So geht es auch.
Ich würde Dir raten, Dich mit einem Banker "in natura" zu unterhalten. Geh mal in eine Bank oder hol Dir einen Termin in einer Personalabteilung, um Dich dort persönlich zu informieren.
Deine Vorstellungen sind einfach zu abgehoben. Du musst Dich schon richtig auf den A. setzen, bevor Du in leitender Position arbeiten kannst.
Von null auf hundert geht nirgends. Jeder muss erst etwas säen, bevor er ernten kann. Und nur weil Du einen guten Job willst wird in Dir keiner anbieten.
Leiste erst einmal etwas. Mache eine gute Ausbildung, studiere dann zügig und sammel Erfahrung. Fondsmanager wirst Du eh erst mit frühestens 35. Schraub Deine Erwartungen einmal herunter, mit 26 Fondmanager zu sein. Das schafft keiner.
Hi jokromer,
als FondsmanagerIn bzw. AnalystIn stelle ich mir eine(n) Frau/Mann vor mit BWL Studium, mindestens 7 Jahren Berufserfahrung am besten im Finanzbereich der Industrie, mit beruflicher Auslandserfahrung, mit Interesse an volkswirtschaftlichen Themen, breiter Allgemeinbildung und vertrauenswürdigem Verhalten. Also das Gegenteil von Schnellstarter oder Bildschirmhocker.
Die Bankausbildung ist meines Erachtens Nebensache, ausser sie/er verwaltet im Fonds den Sektor Banken.
Vielen Gestalten, die auf den Bildschirmen von Bloomberg oder NTV erscheinen, traue ich dieses Geschäft schwerlich zu. Da wird so beiläufig über Unternehmen geredet, als ob sich zwei Gärtner über Gemüsesorten unterhalten. Und undifferenziert werden Urteile über Sektoren oder Länder gefällt. Ich könnte mich kaum damit anfreunden, solchen Leuten Geld zur Verfügung zu stellen.
Mach Deinen Weg langsam, lerne viele Leute und Länder kennen, interessiere Dich für alle Bereiche und besonders für den Markt den Du später beackern willst.
Grüße
Albert
Ich habe gerade von etwas interessantem erfahren, dem Investmentfondskaufmann, meinen Sie, dass dies ein guter Einstieg wäre?
Guten Tag jokromer,
zunächsteinmal, Fondsmanager und Investmentbanker sind nicht das gleiche. Viel mehr ist Investmentbanker ein Überbegriff für eine Vielzahl von Tätigkeiten.
Sie überlegen sich eine Ausblidung zu machen und nebenbei ein BWL Studium an einer Fernuni zu absolvieren. Hört sich gut an. Wußten Sie jedoch, dass die Durchfallquote bei einem Fernstudium im Grundstudium bei fast 90% liegt ?
BWL ist leider auch ein Studienfach, welches in Deutschland total überfüllt ist. Überlegen Sie mal, sicherlich gibt es in Ihrem Bekanntenkreis Personen, die aus lauter Unwissenheit über Ihre Zukunft einfach "mal so" ein BWL Studium angefangen haben. Ich möchte Ihnen nur deutlich machen, dass es schon sehr viele BWL Studenten gibt und deshalb ein BWL Abschluss keine Jobgarantie für hochbezahlte Investmentberufe bietet.
Zum Thema Banklehre: Falls Sie einen Ausbildungsplatz bekommen sollten bei einer kleinen Privatbank, sollten Sie diese Chance nutzen. Ich denke Tradeyoungster hat den Weg und die Möglichkeiten sehr gut beschrieben. An die Ausbildung können Sie schließlich immernoch ein Studium ranhängen. Und eine solide Ausbildung, gerade im Bankbereich, macht sich in jedem Lebenslauf gut.
Der Beruf des Investmentsfondskaufmann wird 2003 das erste mal angeboten. Ich denke daher ist es schwer darüber etwas zu sagen. Schauen Sie mal unter
http://www.investmentfondskaufmann.de
Sie schrieben, sie wollen keine 40-Stunden Woche. Als Fondsmanager bzw "Investmentbanker" haben Sie auch keine 40 Stunden Woche. Sie können damit rechnen, dass Sie diese Stundenzahl bei weitem übertreffen werden. Dreistellige Stundenzahlen sind in diesen Jobs keine Seltenheit.
Grüße
Talon
Ich will ja weder unhöflich, noch blauäugig sein, aber dürfte ich fragen wieviel man ungefahr als Berufseinsteiger als Bankkaufmann in einer kleinen Privatbank erhält?
Es ist nicht so, dass es mir nur um das Geld geht, aber ich will schon wissen auf was ich mich einlasse.
Bei einer Privatbank genommen zu werden dürfte bei meinen Noten wohl das kleinste Problem sein. Das soll nicht überheblich klingen.
Je häufiger Du sagst, dass Du nicht überheblich klingen willst, desto überheblicher klingt es.
Als Abiturient bekommst Du etwa 750€ pro Monat im ersten Jahr und 800€ im zweiten Jahr in der Bankausbildung, ganz unabhängig davon ob Du in einer Privatbank, der Deutschen Bank oder der Stadtsparkasse Deine Ausbildung macht.
Das ist tariflich festgelegt und bei jeder Bank/Sparkasse gleich. Dazu gibt es noch ein Monatsgehalt Weihnachstgeld und 1/2 Urlaubsgeld.
Reich wirst Du dabei nicht, aber es heißt ja auch Ausbildungsvergütung und nicht Gehalt. Als Azubi kostet Du nämlich nur Geld und erwirtschaftest keins für die Bank.
Vielen Dank für die Antwort, es tut mir leid, dass ich Ihnen allen überheblich erscheine. Ich weiß nicht wieso, hat noch niemand zu mir gesagt.
Aber eigentlich interessierte mich weniger das Gehalt während der Ausbildung, sondern ungefähr das nach der Ausbildung in einer Privatbank, also direkt nach der Ausbildung, natürlich gibt es da keine genauen Zahlen, aber eine ungefähre Einschätzung?
Wie schon ganz am Anfang geschrieben steht:
Du müßt Dich in Deiner Freizeit mit der Börse beschäftigen. Du brauchst das übliche theoretische Wissen, aber wenn Du Dich nicht privat dafür interesierst wirst Du Deine Passion für die Börse Deinem möglichen Arbeitgeber nicht vermitteln können.
Ausbildung: Nachdem Du eh schon Richtung Fernstudium tendierst, dann bist Du auch motiviert alleine aus Büchern zu lernen.
2 Vorschläge:
Im internationalen Umfeld bekommst Du keine Fondmanagerjob ohne CFA.
Dauert 3 Jahre, jährlich eine Prüfung, innerhalb von 5 Jahren mußt Du fertig sein, ansonsten - NADA. Kosten ca 3.000 € für Skripten, Bücher und Prüfungsgebühr.
Technischer Analyst => siehe VTAD, da gibt es eine paralelle Ausbildung aber mit Schwerpunkt Technische Analyse.
Mein Vorschlag: Sprich mit Private Bankern oder Wertpapierberatern wie oben vorgeschlagen, erzähle Ihnen, daß Du die vorhin erwähnten Ausbildungen machten möchtest (beim CFA mußt Du von einem fachspezifischen Arbeitgeber vorgeschlagen werden), wenn diese Personen wissen was Du Dir aufhalst (glaube mir CFA ist leider alles andere als leicht und unaufwendig, durschnittliche Vorbereitungszeit je Teilprüfung 4 bis 6 Monate, 3 bis 5 Stunden täglich, 6x die Woche) dann werden Sie das zu schätzen wissen, falls Sie Dich fragen was das ist, dann ist die Frage erlaubt mit wem sprichst Du da überhaupt.
Fondmanagerleben macht Spaß. Solange Du vor der Benchmark bist, und Deine Fonds im Plus sind.
In aller Bescheidenheit: Die 32 Fonds die ich verwaltet haben waren bis auf auf 2 immer vorne. Bei den 2 Spezialfonds war die Benchmark dermaßen verzwackt, ich habe damit am meisten Arbeit gehabt.
Vorne sein ist gut, aber nicht genug, die Kollegen/Konkurenten kämpfen alle um Dich zu überholen, jeder will größere Fonds, mehr Verantwortung, mehr Kohle.
Du brauchst Ideen, Du mußt kreativ sein. Lemming sein kann jeder, und schluchz der Markt ist ja so gemein der macht was er will mal rauf mal runter wie soll man da ein Geld verdienen.
Ich war und bin nicht der gescheiteste, aber die anderen waren ja noch schlechter!
Daher fange an mit eigenem Geld zu handeln, dann wirst Du auch am meisten lernen. Ich habe nie mit Kundengeldern etwas gemacht, was ich nicht mit eigenem Geld gemacht habe und machen würde!
Arbeitszeit: Ok, ich war der Boß ich konnte zwische 8:30 und 9:00 kommen. Die anderen waren spätestens um 8:00 da. Ich bin zwischen 21:30 und 23:00 gegangen. Dafür lange Mittagspause, na wann soll man sich den sonst regenerieren?
Zahlreiche Events: Mit Deutscher Bank zum 3 Tagesseminar nach Monaco, mit JPM zum GP. Das klingt Ursuper wenn Du es einmal im Quartal machst, aber gehe jedes Jahr den ganzen November und Dezember täglich mit Deinen Geschäftspartnern Mittagessen und Abendessen, das nennt man dann fette Weihnachtsgans, und, und, und.
Back to Business: Ganz am Anfang hat jemand anderer geschrieben: reise durch die Welt, lerne Leute kennen, lerne deren Gebräuche, bleibe offen: JA, mach dass unbedingt.
Lerne Verantwortung, lerne Lügen und/oder Märchen zu durchschauen, mache deine eigenen Analysen, mache Fehler, aber nur einmal den gleichen. Lebe mit der Börse mit, finde einen Partner der dass auch akzeptiert. Unverständlicherweise möchte meine Frau nicht mit mir in das neue Daytrader Center von Tradestation in Florida auf Urlaub fahren.
Seit fast 18 Jahren "zocke" ich an der Börse, ich habe so gut wie alle Märkte gehandelt, so gut wie alle Produkte, so gut wie alle Portfoliogrößen. UND ICH WILL KEINEN TAG MISSEN. Bin ich froh dass an der Börse etliche Feiertage keine Börsenfeiertage sind.
Lerne die Theorie, Arbeite in der Praxis, die Erfahrung macht Dich reich.
lg
HT
Danke für die professionelle Antwort!
Eine Frage hätte ich noch an Sie: Was würden Sie mir jetzt konkret empfehlen? Ich handele schon selbst mit Aktien und interessiere mich auch sehr für die Hintergründe.
Aber was für eine Ausbildung soll ich jetzt machen? Bankkaufmann, Investmentkaufmann, BWL studieren?
Wenn ich heute Abitur gemacht hätte, dann würde ich CFA, CTA machen. Der Rest ist nur europäisches Gefügigmachen für unsere Hierarchischen Bankstrukturen.
Warum soll ich mit 22 nicht genausoviel Geld für meine Investoren verdienen können wie ein alter Hase?
Verantwortung lernt man mit der Zeit. In jüngeren Jahren ist man bereit mehr Risiko zu tragen, ist der einzige echte Nachteil den ich bei einem "ambitionierten Jungen" sehe. Mit einem dementsprechenden Mentor in Begleitung (partielle Aufsicht) der einen jungen fördert ist diese Risikokategorie ausgeglichen.
Ich kenne so viele Leute die haben Ausbildung bis zum Abwinken, und wenn eine Position nicht wunschgemäß verläuft - Pampers helfen dann auch nicht mehr. Das lernt man nicht auf der UNI sondern nur mit dem eigenen Geld.
Kopf Hoch, anders Denken, viele Wege führen nach Rom.
lg
HT
Können Sie mir das mit CFA und CTA eventuell genauer erklären, gerne auch persönlich an pnh-135@web.de .
Vor allem: Wo muss ich mich bewerben?
Hallo jokromer,
viele gut gemeinte Ratschläge, die ich um ein paar Anregungen und Hinweise von einem "Fondsmanager" ergänzen möchte.
Das Wichtigste vorweg: Karrieren und Berufswege sind so individuell wie die Menschen, die ihn beschreiten. Viele Wege führen nach Rom, manche sind etwas ausgetretener und daher bequemer, manche etwas unorthodoxer.
Zunächst zur Feststellung von Ihnen, Fondsmanager und Investmentbanker wären dasselbe. Dies ist nicht der Fall. Als Investmentbanker bezeichnet man alle im Investmentbanking arbeitenden Menschen. Fondsmanager sind eine Untergruppe der Assetmanager und diese eine Untergruppe der Investmentbanker. Leute, die zum Beispiel im Bereich Mergers & Akquisitions arbeiten sind auch Investmentbanker. Die Ausbildung und Voraussetzungen zwischen M&A und Portfoliomanagement sind jedoch ziemlich unterschiedlich.
Als zweites, glaube ich, muss man das Bild des "Fondsmanagers" zurechtrücken. Vorwiegend bei kleinen Adressen gibt es noch den Fondsmanager als Generalisten, dessen Tätigkeitsfeld Research, Portfoliokonstruktion, Umsetzung und Kommunikation zum Anleger gehört.
Der Trend in der Branche geht zu einer zunehmenden Spezialisierung, bei der Spezialisten in den einzelnen Stufen der Wertschöpfungskette Teilverantwortung im Investmentprozess übernehmen.
Fast alle großen Investmenthäuser haben Researchspezialisten für bestimmte Märkte und Assets, Spezialisten für Risikomanagement und Customer Relationship Manager. Der "geniale Trader" wird nicht gesucht (hat sich zu oft als nicht-existent erwiesen!). Selbst im traditionellen Nostrohandel gibt es immer weniger "Trader", die als echte Eigenhändler fungieren.
Was sollten Sie tun? Nun ein gutes Abitur ist eine gute Basis. Anschliessend kann man eine Banklehre machen. Dies fördert aber eher die Allgemeinbildung als die Chancen auf einen Job im Investmentbanking. Wesentlich aussichtsreicher ist ein Studium. Als Studienrichtung sind m.E. empfehlenswert: VWL (v.a. Ökonometrie), Physik / Mathematik (für die vielen quantitativen Modelle, die derzeit in sind) oder auch simpel BWL (aber dann am besten mit Auslandssemestern / MBA). Aber auch andere Studienrichtungen wie Chemie oder Biologie können einen Einstieg ins Investmentbanking bieten, da für Sektoranalysten immer häufiger auf Fachleute zurückgegriffen wird.
Ein interessanter neuer Zweig mit viel Zukunft (subjektive Einschätzung des Autors ;-) ) ist die Behavioral Finance.
Einstieg erfolgt dann i.d.R. über ein Trainee, sehr empfehlenswert ist die Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit dem potentiellen Arbeitgeber zu machen. Dies kann einen Arbeitsplatz bedeuten.
Technische Analyse steht eindeutig im Schatten der "Quants" und wird es dank fehlender Professionalität auch auf Dauer schwer haben. Dies sage ich als ehemaliger VTAD-Vorstand und bekennender Anhänger der TA. Das DITA-Diplom ist in der Branche unbekannt und damit kaum nützlich (zumal die potentiellen Vorgesetzten i.d.R. von TA nichts halten), wenn schon dann der CMT.
Notwendige post-graduate Studiengänge sind entweder die Ausbildung zum CFA oder in Deutschland über die DVFA das Studium zum CEFA.
Studium, Trainee und post-graduate Ausbildung sind mal locker mit 5-8 Jahren zu veranschlagen.
Oben stehend beschreibe ich den "leichten" Weg, sprich die etablierten Pfade. Ich selbst habe es noch mit Realschule, Banklehre, Studium zum Sparkassenbetriebswirt, Trainee im Wertpapiergeschäft über den Analysten und Studium zum CEFA bis zum Fondsmanager geschafft. Wobei mich die Zeit der Spezialisierung nun auch eingeholt hat und ich nun Research Manager (mit Schwerpunkt TA / Momentumanalyse ;-) ) bin. Man sieht, es geht auch kompliziert. Aber für Seiteneinsteiger ist es in der heutigen Zeit, in der zunehmend Kapazitäten in der Branche abgebaut werden und viele gutausgebildete Fachleute auf der Strasse stehen, ziemlich schwer geworden.
Ich hoffe, dies hilft ein wenig weiter.
Manfred Hübner
http://www.sentix.de
CFA ist also nur eine Weiterbildung? Direkt nach dem Abi CFA geht nicht?
CFA ist "nur" eine Selbstweiterbildung. Berufsbegleitend. Man muß von einer Firma für die man arbeitet vorgeschlagen werden.
Inhalt: Aktien, Anleihen, Derivate, Volkswirtschaft,... Ethik ein wesentlicher Aspekt!
Am besten man arbeitet bei einer Bank im weitläufigen Bereich Investmentbanking und macht diese Prüfungen nebenbei. Wie gesagt: Selbststudium, es gibt auch Kurse, ich weiss nicht ob es in Deutschland welche gibt, Prüfung und Unterlagen sind auf Englisch. Diese Kurse sind relativ teuer.
Wenn ich Heute 18 nach der Abi wäre.
In irgendeiner Bank, natürlich je renomierter umso besser, im Handel anfangen, wahrscheinlich geht es am Anfang nur als Azubi. Im Job dazulernen. Nach einem Jahr (Prüfungen sind in der Regel Ende Mai/Juni, Anmeldung spätestens 3 Monate vorher) 1. Teilprüfung.
Mit der ersten bestandenen Prüfung hat man schon etwas in der Hand. Wahrscheinlich Verbesserung der Position. Weitermachen nächstes Level. Man darf je Level nur 1 x nicht bestehen!
Ich kenne Fondsmanager von internationalem Rang (die ich höflicherweise hier nicht nennen möchte - aus verständlichen Gründen) die mit Ihren Value Fonds im Weltweiten Ranking unter den Top 3 sind, die haben die 3. Teilprüfung nicht geschafft. Somit bekommen sie nicht den "Titel" CFA. Es ist wirklich schwierig und Zeitaufwändig.
Ich würde empfehlen kurz bei Bloomberg in die internationale Jobbörse hineizuschauen, bei Jobs über 100.000 $ => da sieht man was für Ansprüche gestellt werden. Es ist mir klar, daß das jetzt nur Zukunftsmusik darstellt, aber die Weichen für einen Zug der in ein langes Berufsleben fährt muß man vor der Abfahrt stellen. Es macht keinen Sinn irgendetwas zu studieren was niemand verlangt oder jeder hat. Magister und Doctores gibt es sogar in Deutschland mehr als eine Million, aber CFA weltweit keine 27.000!
Abgesehen davon; meine Freunde die eine diesbezügliche Ausbildung haben, verdienen alle prächtig 6 Stellig. Betonung ALLE.
Die meisten Fondmanager in Deutschland die ich kenne, gut ich kenne nicht sehr viele in Deutschland, sind zwischen 90 und 140.000 Euro.
Wie gesagt die Zukunft liegt in der Mobilität und Flexibilität.
Nicht zu vergessen: Die beste Ausbildung nützt nichts wenn man nicht gut im Job ist.
lg
HT
@ ht
"Am besten man arbeitet bei einer Bank im weitläufigen Bereich Investmentbanking und macht diese Prüfungen nebenbei."
Sie meinen also, ich sollte mir eine Bank suchen, bei der ich im Bereich Inverstmentbanking eine Ausbildung machen kann, und währenddrin noch das CFA machen?
Auf was basiert das CFA? Sie schrieben, dass es sehr schwierig wäre. Ist es dann überhaupt zu schaffen, so direkt nach dem Abitur, oder braucht man Basiswissen?
Hallo,
vielleicht noch ein paar Hinweise, die den Beitrag von Manfred Hübner ergänzen.
Nach vielen Jahren in der Branche glaube ich fest daran, daß es keinen Musterweg ins Fondsmanagement gibt. Viele von den mir bekannten Fondsmanagern haben eine "unorthodoxe" Vergangenheit. Sie reicht von Lehre, Umschulung, Studium, Post-Degrees bis hin zu Leuten, die irgend welche Ausbildungen abgebrochen haben. Bezüglich Ausbildung gibt es folglich keinen Königsweg. Aber die Leute haben häufig folgende Eigenschaften: sie sind Freaks, oftmals "a bisserl spinnert", und sie waren einfach zur rechten Zeit am rechten Ort. D.h. sie hatten Glück.
Es ist wichtig dies zu verstehen, denn es lenkt den Blick weg von der Ausbildung hin zu den persönlichen Eigenschaften. Ausbildung ist wichtig, keine Frage. Und Manfred hat auch die ganzen Wege aufgezeigt, mit einer deutlichen Fokusierung auf die quantitativen Fähigkeiten. Aber letztlich sind dies ja nur die Eintrittkarten.
Ausgangspunkt für Deine Entscheidung sollte ein Selbstbild sein. Verstehst Du unter Fondsmanagement nur Aktien oder interessieren dich auch andere Assets (Renten, Geld, Devisen, Rohstoffe). Wärst Du enttäuscht, wenn Du anstatt Aktien plötzlich 3 Jahre Pfandbriefe handelst und Dich in Meetings über Duration unterhälst? Wärst Du enttäuscht, wenn Du nur Musterportfolios spiegelst und nur kleine Beiträge in weniger wichtigen Bereichen einbringen kannst? ...
Dies alles kann aber sehr schnell geschehen. Die Branche unterliegt Modetrends. Vor 4-5 Jahren waren die Gänge in den Investmentfirmen voller Studienabgänger, die alle Aktien machten und die alle soooo gut waren. Renten waren out und galten als langweilig. Vermutlich wurden ab dem Jahr 2000 wieder alle eingestellt, die das Wort Renten richtig schreiben konnten. Damals wärst Du vermutlich Aktien-, heute vermutlich eher Rentenfondsmanager geworden. Und Deine Wahlmöglichkeiten sind dabei zunächst äußerst begrenzt.
Das selbe gilt für die Art der Marktanalyse. Anfang der 90er waren Neuronale Netze ziemlich hip, dann einige Jahre wieder nicht, dann wieder, jetzt gerade wieder nicht. Anfang der 90er gab es viele quantitativ-orientierte Häuser. Dann war man zwischenzeitlich ein "rein fundamental-orientiertes Haus", inzwischen spielt man scheinbar wieder die Quant-Seite. Zumindest zeigt dies der Bericht von Manfred. Allein als Techniker war man nie wirklich "in". Dabei könnten die Techniker die "besseren Quants" werden.
Was heißt dies als Empfehlung? Mache eine Ausbildung, die Dir wirklich Spaß macht und in der Du eine Art "Leidenschaft" entwickeln kannst. Studiere in einer Stadt (in einem Land), die Dich prägt, die Dir etwas mit auf den Weg gibt. Achte nicht so sehr auf den "Ruf", den bestimmte Unis haben oder auch nicht. Es ist sicherlich prägender, sich ein paar Jahre in einem Großstadt-Jungle wie Berlin, Paris, London oder sonstwo durchzuschlagen, als den Weg über die selbsternannten "Eliteunis" zu gehen, weil sie "in Mode" sind. Ich meine, wie spannend ist das Leben in Mannheim wirklich?
Wenn Du den Weg so verfolgst, wie er für Dich paßt, ist die Wahrscheinlichkeit im FM zu landen ungefähr genausogroß, als wenn Du einen "stilisierten" Weg wählst. Vermutlich sogar größer. Und die Liebe zu Märkten und die Leidenschaft für Analysen kann sowieso nur in Dir wachsen, dafür trägt keine Uni die Verantwortung.
Gruß,
Rolf Wetzer
Danke für die Antwort.
Die Liebe zu den Aktien und anderen Assets ist schon da.
Mein Problem ist ja nur: wie komme ich am schnellsten in den Beruf rein? Für mich hört sich das mit dem CFA wahnsinnig spannend an, v.a. auch da dies alles sehr schnell geht. Und je früher ich anfangen kann, desto besser.
Einer der wohl interessantesten Threads der letzten Zeit. Für mich weniger zur Standortbestimmung als Berufsziel, sondern weil man hier seine eigenen Erfahrungswerte direkt und teils zwischen den Zeilen wiederfindet.
Ich möchte nichts wiederholen, kann aber so ziemlich alles bestätigen. Bei allem Wissen und Fleiß, was man in letzter Konsequenz benötigt, ist Glück. Zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Trend.
Sie brauchen die Eigenschaften eines Stehaufmännchens. Mal gewinnt man, mal verliert man. Rückschläge dürfen Sie nicht aus der Fassung bringen. Alles leicht gesagt, jedoch in der Praxis schwierig umzusetzen.
Vergleichen Sie die Börse mit dem Autofahren. Sie können in der Theorie eine eins sein. Ich setze mich jedoch lieber in ein Auto, dessen Fahrer seit 25 Jahren unfallfrei fährt und seine theoretische Prüfung eben nur mal gerade so geschafft hat. Die Erfahrung erhalten Sie nur im täglichen Straßenverkehr und nur dann wenn Sie selbst hinter dem Steuer sitzen und nicht im Bus.
gruß
Das ist mir auch klar, allerdings muss ich ja wissen wie ich in den Besitz des "Führerscheines" komme, um mich dann zu etablieren.
Und ich würde eben lieber heute als morgen anfangen als Fondsmanager zu arbeiten, und nicht den langen Weg gehen und erst mit 40 oder noch später Fondsmanager zu sein.
So ich habe mich jetzt genauer über alle Antworten informiert, eine Frage habe ich noch:
Für das CFA muss man von seiner Bank vorgeschlagen werden, d.h., dass man in der Regel mit der Bank verbunden sein muss, z.B. als Bankkaufmann. Aber lassen es die Banken gerne zu, dass ihre Mitarbeiter das CFA machen?
Oder anders gefragt: Wenn ich das CFA machen will, bekomme ich da Probleme in der Bank, oder freuen die sich, und lassen das JEDEN machen der will, eventuell schon während der Ausbildung?
Nanu, so dicht vor dem Ziel flacht die Diskussion ab? Schade.
Hallo alle zusammen, hallo jokromer,
ohne dir nahetreten zu wollen, ich denke das du viel zu sehr in Schubladen denkst.
Worum geht es dir denn genau ? Willst du sehr jung sehr reich werden ? Das wollen mehr oder weniger ALLE.
Mache bitte deine Ausbildung/Studium und mache es GUT. Danach versuche ERFAHRUNGEN zu sammeln. Ob du Fondsmanager wirds oder nicht entscheidet das leben und DU. Und ob dir irgendeine Bank erlaubt den CFA zu machen oder nicht ist eher zweitrangig.
Andererseits, was hindert daran, morgen einen Hedge Fund zu starten ? Aber das ist eine andere Geschichte.
mfg
juergen jetmar
Danke Allvano,
dass Du es mal so deutlich mit den "Schubladen" gesagt hast.
Ich habe "oben" auch schon mal versucht zu verdeutlichen, dass das Arbeiten an der Börse viel von einem abverlangt und der gute Wille alleine nicht reicht, aber dass wurde Jokromer bisher nicht deutlich.
Also stehe ich mit meiner Einschätzung wohl nicht alleine da.
Grüße,
Tradeyoungster
Alles klar, vielen Dank.
Ich habe mich jetzt entschlossen ein BWL-Studium zu absolvieren. Während des Studiums kann ich ja dann sehen, was mir am meisten Spaß macht. Vielleicht gibt es ja noch andere interessante Berufsfelder.
Vielen Dank für eure Hilfen!
Um ihr Berufsziel zu erreichen wäre Finanzmärkte nicht schlecht. Soviel ich weiss kann man in Frankfurt ein Studium absolvieren, das sich auf Finanzmärkte spezialisiert.
Falls das nicht klappt, Physik oder Mathe um vielleicht zuerst einmal eine Stelle als Trader nach dem Studium zu bekommen.
Danke für den Tipp, aber Frankfurt ist mir leider zu teuer.
Ich werde wahrscheinlich an meinem Heimatort Tübingen beginnen, dann vielleicht ein oder zwei Auslandsemester, begleitet mit Praktika.
Entschuldigung, dass ich diesen alten Thread wieder ausgrabe, aber ich hätte da noch eine wichtige Frage. Ich gehe zwar immer noch in die Schule, aber ich bin durch Zufall auf eine neue Idee gestossen:
In Reutlingen gibt es die sogenannte European School of Business. Das ganze gehört zur FH Reutlingen. Dort will ich mich für ein Studium zum Betriebswirt bewerben. Man studiert 2 Jahre in Deutschland, und dann 2 Jahre an der Partneruni, in meinem Fall wäre das Dublin in Irland. Danach hat man 2 Abschlüsse (Diplom-Betriebsw. und B.A. of European Business). In der Broschüre von der ESB Reutlingen steht, dass vor allem Consulting-Unternehmen und Investmentunternehmen speziell Absolventen der ESB suchen.
Kann mir das jemand bestätigen?
Hi jokomer!
Je nachdem was du für ein Abitur hast würde ich dir eine ganz andere Richtung vorschlagen: In vielen Bundesländern (hauptsächlich Baden-Württemberg) gibt es Berufsakademien (BA). Hier würde ich Dir ein Studium im Fachbereich Bank vorschlagen. Die Vorteile dieses Studiums:
- Verzahnung von Praxis und Theorie, ständiger Wechsel zwischen Studium an der Akademie und einer Bankausbildung in einem Unternehmen
- Sehr schnell gute Kontakte zu Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft, viele Dozenten sind selbst Investmentbanker, Juristen, oder in sonstigen Bereichen der Wirtschaft aktiv
- monatliches Gehalt von ca. 800 bis 1000 € über die gesamten 3 Jahre
- bundesweit anerkannter Abschluß mit gesetzlich verankerter Gleichstellung zum FH-Abschluß
Im Anschluß daran solltest Du dann einen MBA oder noch besser einen CFA (Chartered Financial Analyst) draufsetzen.
Um Dir einen Eindruck zu geben:
Nach meinem Abitur (Note 2,0 und damit war ich der Drittschlechteste im Jahrgang!) habe ich mein Studium an der BA begonnen. Mein Ausbildungsbetrieb war eine der größeren Sparkassen.
Drei Jahre später machte ich dann meinen Abschluß. Mein Vorteil war meine Diplomarbeit: Note 1,0 mit dem Thema "Bewertungsmodelle für Wachstumsunternehmen". Damals waren solche Themen eben Hip, heute geht fast nichts mehr ohne Optionstheorien ;o)
Mein Diplomvater bot sofort einen Superjob in Frankfurt an, ich wollte aber mehr. Ich stieg also direkt nach dem Studium als Aktienanalyst bei HSBC ein.
Nach gut 6 Monaten hatte ich die Schnauze voll und wechselte ins Sales, was man umgangssprachlich wohl als "Broker" bezeichnen würde.
Aber nach 2 Jahren hatte ich schließlich auch hier keinen Spaß mehr und wechselte dieses Jahr auf die Unternehmensseite als Leiter Investor Relations und Corporate Communications eines in Deutschland gelisteten Unternehmens.
Du siehst also, es handelt sich hierbei wirklich um kein Schmalspurstudium. Schau´s dir mal an. Denn eines ist sicher: Die drei wichtigsten Dinge um oben im Investmentbanking mitmischen zu dürfen sind:
Kontakte, Kontakte, Kontakte! Und die bekommst du hier früh.
Lass uns mal hören, welchen Weg du wählst.
Beste Grüße
@ jokromer
Ich kenne jemand, die dieses Kombi-Studium zwischen Berlin und London absolviert hat. Die Absolventin war gut gefragt und ging erst ins Controlling zu Otto-Versand und wechselte dann ins internationale Controlling eines Multis; jetzt hat sie gezielte Konzerneinsätze im Ausland.
Sie war einen Teil ihrer Kindheit in England, den Rest in Deutschland, aufgewachsen und daher überdurchschnittlich gut in Englisch. Im übrigen sehr clever in Zahlendingen.
Viele Dinge im Leben (Studium, Beruf, Sport usw.) passen unterschiedlich gut auf den einzelnen. Das muß man bei der Beurteilung von Vorschlägen immer berücksichtigen.
Viel Erfolg und Grüße
U. Norden
@ jokromer
Hi,
ich habe mich mal schlau gemacht und unsere Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein rekrutiert auch aktiv von der ESB FH Reutlingen und hält Kontakte zur Uni.
Hoffe die Info hilft Dir weiter.
Viele Grüße
Martin
European Business Studies
Noch besser ist die FH Regensburg. Die bietet dir an in Oxford (Brooks) zu studieren, hat letztens Platz 10 in den besten Economics Schools weltweit belegt. Auch gut, allerdings wird mindestens 4 Jahre Französisch vorrausgesetzt, ist die FH Landshut, die mit Cambridge Univerity zusammenarbeiten.
Ich werde nächstes Jahr, nocheinmal versuchen in den Studiengang zu kommen. Dieses Jahr ist die Sache leider gescheitert. Es gibt nämlich keinen NC, sondern ein recht hartes Auswahlverfahren, indem nur etwa jeder 20. einen Platz bekommt. Das ist der Preis um an einen Platz in einem Elite-Studiengang zu kommen. Nach der EBS studieren viele noch an der London School of Economics oder LSB.
Hier mal die Links:
http://homepages.fh-regensburg.de/~febs/
http://www.fh-landshut.de/fb/bwl.html#ebs
Stichwort London School of Economics: Dort kann man auch als Externer studieren, via Internet, verschiedene Studiengänge. Der Anspruch soll trotz Fernstudium genauso hoch sein, die Prüfungen sollen genauso schwierig sein wie vor Ort. Eigentlich ist das Fernstudium noch schwieriger, weil man ohne den direkten Kontakt das gleiche draufhaben muß.
Nur so als Anregung für Leute, die aus bestimmten Gründen in Deutschland bleiben müssen.
Gruss,
Berliner
Vielen Dank für die Tipps.
@ cme trader
Was machst du denn gerade jetzt? Du hast noch nicht studiert? Also ich werde mich nächstes Jahr dann auch in Regensburg bewerben, wäre nett wenn du mir noch etwas über das Aufnahmeverfahren erzählen könntest. Du warst ja schon da?
@ jokromer
Ich studiere im Moment regulär BWL im ersten Semester, genauer seit 1 1/2 Wochen. Komme ursprünglich von der FOS und war dementsprechend auch einer/der jüngste dort, der Durschschnitt muss so um die 22/23 gewesen sein. Viele, mit denen ich gesprochen hatte, haben den Test nicht zum ersten mal gemacht. Das Auswahlverfahren ist wie gesagt relativ schwer. Folgend mal drei Fragen, an die ich mich noch sehr gut erinnern kann:
1) Für Englisch Allgemeinwissen: Was ist das "Good Friday Agreement"?
2) Für Niederlande: Nenne drei typisch niederländische Zeitungen!
3) Analytisches Denken empfand ich als den schwersten Test: Es werden Aufgaben wie beim IQ Test gestellt nur noch eine Stufe härter. Auch werden Textaufgaben (z.B: wenn übermorgen Montag ist, welcher Tag ist in 11 Tagen vorgestern - um mal eine einfache zu nennen) gestellt.
Es sind ca. 60 Fragen, die du innerhalb von entwerder 30 oder 45 min beantworten musst, genau weiß ich das gar nicht mehr. Schaffen tut das allerdings keiner und das ist ja auch so gewollt. Meiner Meinung nach ist dieser Test aber nicht sinnvoll, da er nicht wirklich was über deine Fähigkeiten aussagt.
Bei dem Test fallen, das kann ich allerdings nur vom letzten Jahr sagen, schonmal ca. 30% durch. Dannach aber kommt erst der schwere Teil. Du musst dich gegen Mitbewerber behaupten, in Englisch (oder Französisch, Spanisch) und Deutsch abwechselnd, dannach in Einzelgesprächen mit den Profs. Hier ist keine Vorbereitung möglich.
Hat der Name jokromer eigentlich was mit dem Stocks Editor Joe Kernen bei CNBC zu tun?
@ Berliner
Da hast du absolut recht: Ein Fernstudium ist wirklich nicht leichter als ein Präsenzstudium. An der LSE aber ein Fernstudium zu absolvieren halte ich für den absolut falschen Weg. Oben wurde bereits mal erwähnt, wie wichtig es ist Kontakte zu knüpfen, aber genau das kann nur mit einem Präsenzstudium erreicht werden. Kontakte jedoch können/sind oftmals wichtiger als das Studium selbst! Soweit meine Meinung. Das könnte wieder anders sein, wenn man eine Weiterbildung macht.
Eine gute Adresse für alle die es interessiert ist die virtuelle Hochschule Bayern. Hier kann man bereits jetzt schon ziemlich viele Kurse belegen, vor allem Wirtschaftswissenschaftliche, die sogar von FH/UNIs wenn auch nur zum Teil anerkannt werden.
Leider tut sich mir noch eine Frage auf:
Nehmen wir an, ich bekomme einen Studienplatz in Regensburg. Dieser Studienplatz soll sehr viel wert sein, da es sich um ein sehr begehertes Studium handelt.
Nun ist es aber leider mein Problem, dass ich es mir nicht leisten kann, außerhalb meines Wohnortes zu studieren. Ich würde kein Bafög bekommen, da mein Vater zuviel verdient, aber er muss damit ein Haus abbezahlen, was das Bafög-Amt nicht anrechnet, aber es reicht eben nicht, dass ich auswärts studieren kann.
Könnte ich da eventuell einen Kredit aufnehmen? Wenn ja über welche Höhe? Sicherheiten oder ähnliches habe ich natürlich nicht, höchstens, dass ich den Studienplatz hätte. Ich bräuchte monatlich etwa 500 €, das macht bei 4 Jahren Studium immerhin 24.000 €. Kann man so eine Summe bekommen?
@ jokromer
Da musst du leider deutlich höher kalkulieren. Für das eine Jahr im Ausland benötigst du bereits 10.000 € (ein Betrag von 1600 Pfund Studiengebühren für Oxford werden an dich weitergegeben) zzg. 1 Jahr Praktikum, das ebenfalls mit mind. $ 15.000, wenn du es in den USA machst, zu Buche schlägt. Dann noch 2 Jahre Regensburg. Bevor du frägst: Das Praktikum darf nich in Deutschland oder im Land wo du auf die Uni gehst gemacht werden - und vergiss Australien oder New Zeeland, denn da siehts mit Praktika ganz schlecht aus - dafür haben sie neben bei bemarkt relativ günstige UNIs - du musst hier nur einzelne Units belegen).
Ich kenne 3 Komilitonen aus meinem näheren Bekanntenkreis, die überhaupt noch gar keine Wohnung gefunden haben. Regensburg besitzt nämlich ein ernsthaftes Wohnungsproblem, bei 15.000 Studenten ehrlich gesagt auch kein Wunder. Jetzt haben sie ein Matrazenlager eingerichtet. Wohnung also mindestens 200 € pro Monat dazu noch Verpflegung + Bücher + gelegentliche Partys.
Ich bekomme auch kein BAFÖG. Ein Kredit und selbst wenns nur 24.000 € wären wird schwer bis gar nicht in Deutschland zu bekommen sein, vgl. USA wo sie ein leben lang für das Studium sparen.
Als Student kannst du nur von Barclays Bank PLC eine Keditkarte bekommen (regelmäßiges Einkommen ist keine Vorraussetzung!), dass aber nur in Höhe von 1.000 €. Dafür aber krigst du eine VISA und eine Master Card bei gerade mal 12€ im Jahr und ca. 16% eff. Jahreszins, Soll natürlich :) . Ein Angebot das von vielen genutzt wird, allerdings nicht zum finanzieren des gesamten Studiums.
Eine andere Möglichkeit wäre ein Stipendium.
Habe gar nicht gewußt, dass man die Studiengebühren selber zahlen muss. Habe aber diesbezüglich sowieso schon eine Mail an die FH geschickt.
Würdet ihr meinen, dass es sich lohnt soviel Geld für ein Studium auszugeben?
Das in Reutlingen könnte ich beinahe umsonst haben, da ich 2 Jahre dort studieren könnte, 10 km weg von zu Hause, und es im Ausland auch kaum Gebühren kostet.
Du kannst ja, falls noch Interesse besteht, mal Kontakt mit mir aufnehmen: X-Press.Vision@web.de
Ich habe noch eine Menge an Info Broschüren über das Studium der EBWL in Regensburg/Landshut oder auch Regensburg allgemein die ich nicht mehr brauche und dir überlassen könnte. Und eine gemeinsamme Berufsvorstellung hätten wir ja dann auch schon mal.
@ macau-mau-mau
Ich habe mir auch überlegt ein BA-Studium zu machen, allerdings wurde mir davon abgeraten, eben gerade aus den Gründen, dass BAler nicht so gut Karriere machen könnten, speziell später im oberen Bereich.
Ansonsten wurde mir ein BA Studium sehr gut gefallen, das Problem wären wahrscheinlich aber dann doch meine Noten (Englisch 3 Deutsch 3 Mathe 3-4), oder läuft da auch viel über Auswahlverfahren? Mein Problem ist nämlich, dass ich eigentlich nicht schlecht bin, nur irgendwie zu faul. Helfen eventuell bei einer Bewerbung auch andere Faktoren wie die Abinote? Zur Zeit bin ich nämlich zum Beispiel politisch recht aktiv, und auch Kassenwart unserer diesjährigen 13. Klassenstufe um das Abigeld zu verwalten.
Ohne Dir zu nahe zu treten, bin ich mir nicht sicher, ob Du überhaupt in der Hochfinanz gut aufgehoben bist.
Faulheit lässt auf mangelnde Eigenmotivation schliessen. Wie willst Du Dich denn für das Studium motivieren?
Ich kenne Vorstände und Bereichsleiter grosser FDL. Wochenarbeitszeiten von 80h+ sind eher die Regel, denn die Ausnahme.
Ob Du Dich da nicht in was verrennst?
Ich meinte nicht Faulheit im Sinne von Nichtstun, sondern nur, dass ich was die Schule anbetrifft zu wenig tue. Dafür engagiere ich mich aber für andere Sachen, die auch alle Zeit kosten (z.B. Politik)
Eigenmotivation ist eigentlich auch vorhanden, nur ging ich bis daher immer davon aus, dass mir meine Noten reichen werden. Wie auch immer, in diesem HJ hänge ich mich auf jeden Fall rein, und z.B. bei der Deutschen Bank muss man nur die Noten des letzten Zeugnisses angeben, und wird daraufhin zum Test eingeladen.
Hallo !
Meine Erfahrung ist die, dass eine Ausbildung zum Bankkaufmann das Studium sehr erleichtert, wenn man BBL als Hauptfach belegt. Direkt von der Schulbank auf die Uni/FH finde ich in diesem Fall nicht so gut.
Im Investmentbanking Bereich ist es gerne gesehen, wenn man neben Auslandserfahrung auch eine Bankausbildung vorweisen kann.
Mir hat meine Ausbildung zum Bankkaufmann nichts geschadet, ich kenne das Geschäft auch von "unten". Die Ausbildung bildet auch oft ein guter Grundstein fürs Studium. Ich kann nur jeden ermutigen erst eine Ausbildung zu absolvieren und dann ein Studium anzuhängen.
MfG
Tim